Beiträge von Wolfsheim_Jena

    @ youngwoerth: Du kannst mich ja schon richtig gut einschätzen.

    Jedenfalls stimme ich mit dem Mann in dem Punkt überein, das es einige Leute in der Stadt gibt, die in einer absolut unangemessenen Weise argumentieren. So gehts eben nicht. Es geht nur um Gebäude, da braucht keiner ausfallend und persönlich zu werden, wie es oft in der Diskussion passiert ist.
    Gut, dass das im Artikel einmal angesprochen wurde. Das nervt nämlich wirklich und vergiftet die Atmosphäre so ungemein, so dass jedes Engagement gleich ideologisch ausgelegt wird und am Ende zu puren Quälerei verkommt, die ich nur zu gern den wenigen Fanatikern überlasse.

    Eben, da sind die Ansprüche hier mal wieder zu hoch. Nicht alles Mögliche ist auch das Machbare. Ich finde die jetzige Lösung sehr gelungen - nach allem was man jetzt sehen kann. Um sich ein abschließendes Urteil zu bilden, sollten wir die Fertigstellung abwarten.

    Na toll, erst jammern alle wie die Klageweiber, daß es ja keine abwechslungsreichen Dachlandschaften mehr gäbe und die Schornsteine nur Zierde und Fassade für Mobilfunkantennen sind, nun sind es wieder "kranke" Schornsteine. Ihr wißt echt nicht, was Ihr wollt.

    Weil alle nun einmal traditionell Kamine haben. Da werden es bei den hoch verdichteten Wohnverhältnissen eben ein paar mehr.

    Übrigens finde ich diese oben im Bild gezeigte Anlage sehr elegant. Sie hat zwar etwas monolithisches speer-sagebielscher Prägung, aber das finde ich nicht schlecht. Sehr vornehm das Ganze.

    Zitat


    Allerdings kann das auch zum Nachteil werden, beispielsweise am Neumarkt. Da gibt es Menschen, die Bauherren vorschreiben wollen, wie sie ihr Geld zu verwenden haben, ohne dass dies eine gesetzliche Grundlage hat.

    Da hat der Mann recht!

    Also, ich weiss gar nicht was ihr habt.

    Ich finde das Membrandach eine geradezu grandiose Idee! Es harmoniert in absolut spektakulärer Weise mit dem Schloß davor. Die spannende konkave Linie ist aus meiner Sicht eine perfekte Ergänzung für das ganze Barockgepränge.

    Heimdalls Beispiel finde ich sehr gut. Genau das schwebte mir vor.

    Ich bin jedoch im Zweifel, ob man die gewünschte Repräsentativität herstellen kann. Dazu ist das Umfeld wichtig, und das besteht leider aus vielen Plattenbauten. Insofern sollte man vielleicht nicht soweit springen und eher mit der vorhandenen Substanz arbeiten. Das heisst, unterschiedliche Dächer, Fenster, Türen und Fassadenmaterialien zulassen, zuerst aber eine Parzellierung an Selbstnutzer.

    Wünschenswert wäre natürlich ein Abriß und die Neubebauung in einem wertigen Stil, das halte ich aber für utopisch.
    Dennoch vielen Dank für die Bilder, die sehr gut meinen Gedanken an das Townhousekonzept untermalen.

    Nun, zunächst ist das ein Bau der einen weiteren Schritt zur Schließung der klaffenden Lücke in der Dresdner Innenstadt darstellt! Ich freue mich, dass ein Investor das Risiko in Kauf nimmt und dort einen Neubau mit sehr aufwändiger Stilistik hinstellt.
    Als Investor wäre mir ein Büropark vor der Stadt mit kalkulierbarem Risiko vermutlich lieber. Vor diesem Hintergrund - Bravo, wir brauchen mehr davon!
    Dresden hat genug Ecken, die eine ähnliche Neugestaltung gut vertragen können.

    Ganz grundsätzlich ist das jahrelange große Interesse von Investoren an Projekten in Dresden sehr positiv zu sehen, egal ob am Postplatz oder am Neumarkt. Hier sollte man jedoch in sein abschließendes Urteil einbeziehen, daß Bauten äußerlich immer einen Kompromiß zwischen Bauherren, Nutzern und der Öffentlichkeit darstellen. Eine Optimallösung für eine Seite ist nicht denkbar.

    Zitat von "BerlinFan"

    ...ist doch nur etwas für fußlahme Angsthasen! :zwinkern:

    Es entstünde eine eigenartige Vermischung von Privathäusern und einem quirligen und lauten Stadtleben. Ich kann mir nicht vorstellen, dass diese Partnerschaft auf Dauer funktionieren kann.

    Sehr eigenartiges Statement...
    Ist es nicht gerade Ziel einer kritischen Rekonstruktion, dass die Orte des Lebens und Arbeitens wieder zusammengeführt werden? Ich finde es nicht gut, dass einer weiteren Trennung das Wort geredet wird. Bei einer reinen Nutzung als Wohnraum verödet das Umfeld weiter, weil tagsüber nur die Arbeitslosen den Ort bevölkern, kaufkräftigere Selbstständige oder Büroarbeiter nicht da sind. Quirliges Stadtleben ist auch nicht automatisch laut, da sehe ich keinen Zusammenhang. Dann müßte ja Charlottenburg und der Prenzlauer Berg total entvölkert sein.

    Repräsentativität läßt sich hier nicht mehr herstellen. Dazu ist die Architektur eben zu kleinteilig. Das sollte man nicht versuchen. Es ist ein menschenfeindlicher Unort, der kalt und abweisend wirkt. Hier kann man nichts mehr repräsentieren - außer Fehlentwicklung und schleichender Proletarisierung. Das Townhouse-Konzept mag vielleicht nicht am gesamten Platz durchsetzbar sein. Es wäre aber ein Weg zu größerer Individualisierung dieses öden Schlafmaschine. Das ist der Schlüssel. Hier identifiziert sich niemand mit seinem Wohnort. Dies könnte eben durch Selbstnutzerkonzepte erreicht werden. So wird der Platz wirklich wieder bevölkert (Das weichgespülte Wort "erlebbar" nehme ich an dieser Stelle nicht in den Mund).

    Sehr gut, dass es endlich dort losgeht. Dieses alte Gebäude ist das letzte DDR-Relikt an dieser Strasse. Der Stil ist ohnehin 08/15.
    Ein Neubau wäre vermutlich ebsser gewesen, dann hätte man eine echte Blockrandbebauung machen können und eine anständige Dachlandschaft herstellen können. Das täte dem Stadtort gut, denn der Novotel-Klotz mit seinen piepslichen Fenstern ist 90er-Jahre Investorenschick allererster Güte...besser als der Vorgängerbau (Hotel am Ring) allemal.

    Zu hoffen wäre wirklich, daß das Haus Assuschkewitz ebenfalls saniert wird. Es ist eines der letzten originalen Handelshäuser an der Stelle. Es erinnert mich vom äußeren immer an die Cast-Iron-Bauten in New York - unbedingt erhaltenswert.

    Vielleicht kommt dann endlich Schwung in die Gegend, denn die Ritterstrasse ist eine verdammt ruhige Ecke. Hier geht es aber bald an Oelsners Hof los, so daß auch in das Ritterstrasse/Brühl-Projekt neues Leben kommt. Dort klafft die derzeit wohl unansehnlichste Trümmerbrache der ganzen Innenstadt.

    Zitat von "uaoj36"

    Berlin im südlichen Friedrichstadt ist noch immer ein hässliches durcheinander von Wiederaufbau Bunkern. Dort soll ein Masterplan die alte Situation so weit wie möglich rekonstruieren. Und dann nicht nur 1 Platz aber auch die Strassen um dieser Platz. Neubauten im traditionellen Still. Ein neues Konzept mit so viel möglich Varianten.
    Gründerzeitbauten mit neuen Techniken.

    Immer diese Generalissimus-Pläne! Es wäre hilfreich, wenn wir einmal machbare Varianten zur Verbesserung dieses skandalösen Zustandes erörtern würden, anstatt immer wieder mit diesen blöden Totalreko-Flausen zu kommen, die vollkommen utopischer Schwachsinn sind!

    Mein Vorschlag:
    Der Platz wirkt durch die Ringbebauung zu monolithisch und abgeschlossen. Ich würde zunächst die alten Zufahrten öffnen und überdeckungsfrei gestalten und den Ring erst einmal da aufbrechen.

    Dann sollte eine stilistische Durchmischung folgen. Hie und da einige Häuser herausreissen und in neuem oder traditionellem Stil die Lücken wieder schließen.

    Besonderes Augenmerk ist auf die Herstellung einer abwechslungsreichen Dachlandschaft zu halten.

    Ich finde, die Struktur der Bauten taugt auch zum Townhouse-Konzept. Warum parzelliert man diesen Ring nicht in einzelne Segmente, die Selbstnutzern verkauft werden. Jeder darf eine eigene Fassadengestaltung finden, womit eine viel größere Lebendigkeit in das Ganze kommt. Strukturell würden dort wieder Familien hinkommen, die Läden würden besser und das Viertel hätte eine Chance zu gesunden.

    Wenn man unbedingt eine Reko will, soll man in Gottes Namen das Hallesche Tor wieder hinstellen. So hochwertig war der Rest drumherum auch nicht. Wird aber nicht passieren. Man kann froh sein, wenn man diese HARTZige Gegend endlich aufwertet.

    Grundsätzlich sollte man aber aus dem Vorhandenen etwas machen, anstatt gleich mit dem Bagger anzufahren. Da wären wir nicht besser als die Modernisten. Diesen Fehler braucht man nicht nochmal zu machen. :augenrollen::boese:

    M.E. reicht "mittelprächtig" für Deutschlands gute Stube nicht aus.

    Das Teil könnte wirklich ein x-beliebiges Krankenhaus in Omaha, Nebraska sein! Ich finde es wirkt billig. Ich kritisiere nicht mal den Grundriß oder den Stil: die Materialien wirken einfach nicht hochwertig genug. Diese langweiligen Fenster, die leblose Fassade ausgerechnet zum Holocaust-Mahnmal hin. Nein, das ist alles nicht gut.

    Zitat von "Kindvon2dresdnern"

    Richtig! Und ich verstehe Dich, Wolfsheim, nicht ganz- würde es sich hier um [lexicon='Leipzig'][/lexicon] handeln, würdest Du wahrscheinlich anders reden.

    @Kv2DD:

    Würde ich nicht. Lies doch einmal den [lexicon='Leipzig'][/lexicon]-Thread nach. Dort ging es um die Umfeldgestaltung des Bildermuseums. Gemeinsam mit rakete habe ich mich vehement gegen den hier so bezeichneten "Kulissen-Schick" ausgesprochen. Das heisst, ich wünsche mir Authentizität, wo es ein stimmiges Ganzes gibt. Das schließt ausdrücklich auch qualitativ hochwertige moderne Architektur und Gestaltungen ein. Es sollte nur nicht ein solches Mischmasch geben. So wirkt alles dahingewürfelt und artifiziell, eben wie in den sog. "Erlebniswelten" auf einem Kreuzfahrtschiff. Von allem ein bisschen, aber nichts richtig.

    Naja, in Erfurt ist es am Anger und am Gagarinring auch nicht besser bestellt. Da hat jede Stadt ihre wunden Orte. Jedenfalls sind beide Städe innerstädisch intakter als Dresden. In Erfurt ist jedoch die ökonomische und materielle Situation weitaus besser, so daß die Sanierungs- und Nutzungsqualität auch höher als in Halle ist.
    An Halle gefällt mir aber der Architektur-Mix und die recht phantasievolle Gründerzeit. Dort sieht man, dass die Stadt früher steinreich war. Erfurt war dagegen arm. Heute ist es eher umgekehrt.