Beiträge von Alexander

    Die Stadt Halle plant ebenso wie Dresden, tausende Wonhungen der HWG ung GWG zu veräußern. Ein nicht unbedeutender Teil des HWG-Besitzes sind innerstädtische Altbauten.
    Frage an die Dresdner: Werden die Sanierungen nach dem Verkauf zunehmen? Mein Gefühl sagt mir zumindest, dass ein neuer Eigentümer zunächst erstmal großflächig saniert, um neue Mieter zu gewinnen, bzw. die bestehenden zu halten. Wie sind die Erfahrungen hinsichtlich eines Sanierungsschubes aus Dresden?

    rakete:

    Zitat von "rakete"

    oder für´s erste zu folgenden fragen:
    ...
    und vor allem: ist die eigentümerin der stadtvilla in der k-l-s tatsächlich die ex-oberbürgermeisterin i(ngrid) häußler?


    Siehe Seite 1, Sanierung Karl-Liebknecht-Straße 28.

    Hiermit reiche ich die Antwort auf deine Frage nach:



    Quelle: WochenSpiegel - Halle und Saalkreis, Ausgabe 47, 21. November 2007

    @ HalleLuja:
    Danke für den Hinweis. Ich wusste nicht, dass die Baulücke Nr. 4 durch eine Gasexplosion entstanden ist. Geärgert habe ich mich über die Lücke schon, vor allem weil das Haus in den 90ern noch stand (Denkmalverzeichnis). Beim Nachbarhaus ist natürlich sehr erfreulich, dass die zerstörten Teile rekonstruiert werden.

    Hier ein Link aus der mz:
    http://www.mz-web.de/servlet/Conten…d=1016799959889

    rechts der Turm, der neu aufgebaut wird:
    http://www.rettungshundestaffel-halle.de/assets/images/…perty_Bild.jpeg

    baukunst-nbg:
    Ich werde demnächst mal nachschauen, da muss ein Neubau im Hof entstanden sein, anders sind 59 Wohnungen nicht zu erklären

    Weiter gehts mit einigen Bauvorhaben der letzten Wochen:


    Am Alten Markt 5 (siehe Seite 1) sind nun die Gerüste gefallen:

    Spätbarocke Stuckdecken:

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    Eckhaus Philipp-Müller-Straße/Ernst-Toller-Straße 12 (Südliche Innenstadt):

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    Geiststraße 47 (nördl. Innenstadt) während der Sanierung:

    ...und hinterher:

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    Die Große Brauhausstraße 8 (1894) befindet sich in der südöstlichen Ecke der Altstadt und modert seit Jahren vor sich hin:

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    Bei der Stephanusstraße 4 (nördl. Innenstadt) wird ein Teil des Hauses mit Eckturm rekonstruiert:

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    Abriss Merseburger Straße 42/43:


    Die Merseburger Straße ist die Haupteinfallstraße von Süden in die Stadt, von dahe extrem verkehrsbelastet. Historisch herrschte hier eine starke Vermischung von Wohnen und Fabrikarbeit. Einige Fabriken wurden saniert, einige abgerissen (z.B. Zuckerfabrik), andere befinden sich noch im Verfallszustand. Die Wohnaltbausubstanz ist nicht sehr anspruchsvoll (reines Arbeiterquartier) und größtenteils unsaniert.

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    Ganz in der Nähe in einer Nebenstraße (Osendorfer Straße 5) wurde ein geschlossener Block durch einen Abriss im Ensembelwert gestört:

    Das Nachbarhaus Nr. 6 (Baudenkmal, um 1900) wird hingegen saniert:

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    Ebenfalls in einer östlichen Nebenstraße der Merseburger Straße liegt die Rudolf-Ernst-Weise-Straße. Hier und in der Raffineriestraße wurde in den letzten Jahren massiv abgerissen.
    R.-E.-Weise-Straße: Das Haus rechts wird...

    ...fachgerecht mit Styropor und verkleinerten Plastikfenstern saniert. Top, weiter so! :boese:

    Gegenüber die Abrisswüste:

    Blick in die Bruckdorfer Straße ganz in der Nähe (4 von 12 Häusern zumindest fassadensaniert):

    Die Fotos aus dem Bereich östlich der Merseburger Straße sind natürlich keinesfalls repräsentativ für die Stadt. Das genaue Gegenteil stellt das Paulusviertel dar, das in vielen Aspekten mit dem Waldstraßenviertel in [lexicon='Leipzig'][/lexicon] vergleichbar ist und über einen regen Einwohnerzulauf bei steigendem Sanierungsstand verfügt. Bei Gelegenheit mache ich mal eine Fototour durch das Viertel.

    Eine Augenweide, diese Bilder mit abgerissenen Platten!
    Das Bild mit dem Spielplatz ist ja makaber und sagt viel aus über die Entwicklung des Stadtteils (und der Plattenbauviertel in der ehemaligen DDR allgemein).

    Zitat von "Canaletto"

    Das auf http://www.rampische29.de/aktuell.html genannte Spendenaufkommen beträgt seit 1.Dezember 2006 unverändert 667.000,-Euro. Warum wird der Spendenbetrag nicht mehr angepasst? Ich denke, dass sich der Betrag in den acht Monaten schon erhöht hat. Laufen die Gesamtkosten weg, oder wird die Darstellung durch externe Teilübernahmen der Kosten (Musikhochschule) zu unübersichtlich oder was?

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    Sehr geehrte Damen und Herren,

    seit einigen Monaten beträgt der Spendenstand für das Modellvorhaben Rampische Straße 29 konstant 667.000 €, die Datierung wurde jedoch schon mehrfach aktualisiert (1.4., 1.7., 1.10.). Wieso wird der Spendenstand nicht aktualisiert? Wie kann ich mich als Spender und Mitglied der GHND über Spendenstand und -dynamik informieren?


    Mit freundlichen Grüßen

    XXX

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    Sehr geehrter Herr XXX,

    vielen Dank für Ihre Anfrage bezüglich der Rampischen Straße 29. In der im Internet eingestellten Zahl sind Zahlungszusagen enthalten die bis zum heutigen Zeitpunkt noch nicht in voller Höhe erfüllt sind. Daher ändert sich auch der Zahlungsstand dort im Moment nicht. Wir füllen diesen Betrag mit gezahlten Beträgen im Moment auf. Wenn Sie den aktuellen Spendenstand der bereits gezahlten Beträge an unsere Gesellschaft erfahren möchten, ist dieser im Pavillon an einer Tafel zu ersehen oder über unser Büro bei Frau Sander zu erfragen.

    Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag

    Mit freundlichen Grüßen

    Torsten Kulke
    2. Vorstandsvorsitzender
    Projektleiter

    Zitat von "Stiffler2207"

    ich denke es hätte wesentlich schlimmer kommen können. Immerhin wird es auch eine L-förmige Bebauung wenn auch nicht ganz geschlossen bis an das Café Riquet.

    Warum immer so pessimistisch, man kann schon sagen, dass der Entwurf mit das beste ist, was uns passieren konnte. Ein geschlossener und harmonischer Straßenzug wird wiederhergestellt (Das Dach kann in besseren Zeiten nachgerüstet werden).

    Dann werde ich mich mal an die Beantwortung der Fragen machen...

    Mathias, baukunst-nbg:
    Vielen Dank!

    Wer nach Halle fährt, darf sich vorher keine Illusionen über eine Stadt der vollendeten Harmonie machen, auch nicht in den Gründerzeitvierteln, wie es z.B. in [lexicon='Leipzig'][/lexicon] der Fall ist. Halle ist eine Stadt der Lebendigkeit der Geschichte. Alle Epochen haben deutliche Spuren im Stadtbild hinterlassen, auch die jüngeren. Lange nicht alle mit historischen Gebäuden bebauten Straßenzüge lassen sich vorbehaltslos genießen, weil (im Vergleich zu [lexicon='Leipzig'][/lexicon]) viele Gebäude zu DDR-Zeiten ihren Fassadenschmuck verloren haben.
    Trotzdem beträgt der Altbau-Anteil in den innerstädtischen Stadtvierteln schätzungsweise 85%, was für eine Großstadt, auch [lexicon='Leipzig'][/lexicon] kommt da nicht dran) absolut außergewöhnlich ist! Man spürt überall die Geschichtlichkeit der Stadt mit all ihren schönen und häßlichen Seiten, egal ob in der Altstadt, am Ring oder in den von Gründerzeit und Jugendstil geprägten Vorstädten zwischen Seebener Straße und Ludwigstraße, Saale und Bahn.
    Halle ist eine Stadt der kontrastreichen, weniger der vollendet harmonischen Schönheit.

    Ja, die alte Malzfabrik in der Merseburger Straße mit ihren Türmen steht noch, wird sogar Schritt für Schritt wieder nutzbar gemacht, was ja bei Industriedenkmälern eine Seltenheit ist (siehe Zuckerfabrik in unmittelbarer Nähe). Ich kann ja bei Gelegenheit mal ein paar Fotos machen.
    siehe: http://marodes.de
    dort auch Infos zur Zuckerfabrik (links auswählen)

    Heimdall und silesianospostato:
    Ich finde schon, dass die Commerzbank eines der störendste Gebäude am Markt ist (neben den beiden Kaufhof-Kolossen), weil es in seiner Materialität absolut unpassend ist, in seiner architektonischen Qualität minderwertig und einfallslos ist und die städtebaulichen Gegebenheiten missachtet.
    Es handelt sich um das Glashaus 2. v. links:


    Zitat

    Ich hoffe wirklich, dass die sehr interessanten Altbauten in diesem Bereich saniert werden! Viele Häuser sehen einsturzgefährdet aus..

    Däne:

    Ja, der Bereich macht auch mir Sorgen.
    Der Bau mit den Renaissancegiebeln und dem Treppenturm und dem nordöstlich anschließende Hofraum, der mit zwei Häusern (Markt 15/16) bis zum Markt durchgeht, ist der Patrizierhof Kühler Brunnen. Errichtet größtenteils als Wohnhaus des Hans von Schönitz (um 1530), dem Hofbaumeister Kardinal Albrechts von Brandenburg (Erzbischof von Mainz und Magdeburg, einflussreichster geistlicher Fürst seiner Zeit in Deutschland, residierte fast 30 Jahre in Halle, baute dort die Neue Residenz).
    Der Hof ist Teil-Restauriert und auch zu einem großen Teil genutzt, wichtige Bereiche wie z.B. der Küchenbau sind wegen eines Eigentümerstreits jedoch arg verfallen.

    Weiterhin einsturzgefährdet sind die Häuser am Graseweg/Gr. Klausstraße, die in ihrer Lage und Altertümlichkeit einzigartig und unverzichtbar sind:

    Zitat

    Gibt es irgendwelche Dokumentationen wie
    die Quartiere aussahen die dem DDR-Abriss zum Opfer gefallen sind ?

    Im Internet fndest du wirklich fast nichts, ich habe deswegen auch schon lange gesucht. Hier ist eine Ansicht vom Trödel, einem kleinen Platz südwestlich des Marktes:

    http://www.alt-halle.de/html/bilder_vo…um_1900_24.html

    Der Trödel selbst wurde 1965 abgerissen. Das umgebene Gassengewirr, das einen großen Teil des Charakters von Alt-Halles ausgemacht hat (u.a. Schülers Hof, Zapfenstraße, Ritterstraße) wurde kontinuierlich ab Mitte der 20er "saniert", aber erst in den 60ern entgültig beräumt und neu bebaut. Heute ist es die unwirtlichste Gegend der Altstadt.

    Ich werde mal im Stadtarchiv forschen, ob ich dort noch Bilder und Pläne der betreffenden Bereiche finde. Außer mit dem Trödel, einem der ehemals berühmtesten und meist gemalten und fotografierten Plätze der Stadt, kann das Internet hier jedoch nicht aufwarten.

    Bärgasse am 4.11.2007 11:00 Uhr:


    Die Bärgasse befindet sich zwischen dem Marktschlösschen (rechts) und dem Haus Talamtsstraße 8 (links).


    Die Giebelwand steht schon. Man vergleiche die Fenster über dem Portal rechts der mittelalterlichen Mauer mit denen des abgerissenen Vorgängers. Die Anordnung entspricht sich. Alles deutet auf eine Rekonstruktion des Erscheinungsbildes hin. Man darf gespannt sein.

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    Alter Markt. Blick auf die Häuser der Südseite von der Schmeerstraße aus.
    Spätes 18./ verändert frühes 19. Jh, barocke Stuckdecke im 1. OG:


    Mai 2007


    Oktober 2007

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    Villa in der Emil-Abderhalden-Straße 9 (Nördl. Innenstadt), erbaut 1867. Wohnhaus der Medizinprofessors und Chirurgen Richard von Volkmann (nach dem auch eine Straße in Halle benannt ist).

    http://img516.imageshack.us/img516/7551/wwwdenkmaldesr5.jpg
    Anfang/Mitte 1990er; Quelle: http://www.denkmal.de


    Oktober 2007

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    Die Geiststraße ist/war die Haupteinfallstraße von Norden in die Stadt und führte direkt auf das Ulrichstor. Sie bietet ein geschlossenes Bild gründerzeitlicher Mietshäuser.
    Im September deutet bei Nr. 41 alles auf Sanierung hin:

    doch Anfang November ist es schon zur Hälfte abgerissen. Bei mir stellt sich die Frage, warum dann zwei Monate ein Baugerüst vor dem Haus steht?!


    Das Haus war kein Baudenkmal und wurde m.E. schon zu DDR-Zeiten entstuckt.


    Hofansicht


    Blick in die Geiststraße Richtung Süden, links das Baugerüst vor dem Abrisshaus. In dem Straßenzug kann man noch die enge der ehemals vorstädtischen Straße spüren, die um 1870-1910 lediglich überbaut, nicht jedoch verbreitert wurde, ähnlich der Großen Ulrichstraße in de Altstadt.

    Der Abriss von Nr. 41 ist der einzige nach der Wende, von 1985-87 wurde der Südteil der Geiststraße großflächig abgerissen, hier befanden sich vorwiegend ältere Häuser.

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    In der Großen Steinstraße (Altstadt) war im Mai das ehemalige Hotel Stadt Hamburg eingerüstet. Bauzeit ca. 1860/70:


    November 2007; der Blickpunkt der Straße, das ockerfarbene Haus mit rotem Dach und Eckturm wurde übrigens erst nach der Wende gebaut.

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    Das Haus Hansering 5 (Bj: 1873) wurde in den letzten Monaten umfassend saniert und erstrahlt heute in neuem Glanz

    Der Hansering ist östlicher Teil des Mitte des 19. Jh. um die Altstadt gelegten Promenadenringes, der auch heute noch größtenteils erhalten ist.
    Lediglich im Süden wurde er 1965ff. durch die Hochstraße zerstört und ein großen Teil der Bebauung abgerissen. Ansonsten verfügt Halle noch über ein für Großstädte äußerst selten erhaltenes repräsentatives Ringsystem.
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    Johann-Andreas-Segner-Straße 9:
    Leider wurde der Stuck nicht wieder angebracht.


    November 2007

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    In der Leipziger Straße 6, unweit des Marktplatzes, ist seit zwei Wochen das ehemalige Textilwarenhaus Weddy Pönicke & Steckner eingerüstet. Erbaut um 1900, ist es eines der bedeutendsten Stahlskelett-Jugendstilwarenhäuser der Stadt. Über die Art der Baumaßnahmen bin ich mir nicht im klaren. Hoffentlich handelt es sich nicht nur um eine Sicherung. Zumindestens konnte man einsehen, dass das Dach neu gedeckt wurde.

    http://img142.imageshack.us/img142/4981/wwwdenkmaldesq2.jpg
    Quelle: http://www.denkmal.de


    November 2007

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    Leipziger Straße 34 (ca. 1885):
    Das schmale Haus befindet sich im oberen Teil der Leipziger Straße, also in der ehemaligen Vorstadt. Es befindet sich an der Straßenecke zur Augustastraße.


    Mai 2007


    September 2007


    November 2007

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    Leipziger Straße 49, erbaut 1907:
    Die östlich anschließenden Häuser fielen Mite der 60er der Umgestaltung des Riebeckplatzes zum Opfer


    Mai 2007


    November 2007


    Nahaufnahme

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    Die Luisenstraße 6 (1869) befindet sich in der Nördlichen Innenstadt (Theaterviertel). Es diente bis zum Umzug in die Straße der Opfer des Faschismus als Landratsamt des Saalkreises (der dieses Jahr aufgelost wurde):


    Oktober 2007


    November 2007

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    Der Rote Turm auf dem Marktplatz wird bis August 2008 konserviert:


    Mai 2007


    Novemberg 2007

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    Die Schmeerstraße 4 (Altstadt, Verbindung zw. Altem Markt und Marktplatz; Anfang 20. Jh.) wurde vor einigen Wochen gesichert und steht zum Verkauf. Da das Verkaufsschild jedoch seit einigen Wochen verschwunden ist, darf man auf positive Veränderungen hoffen:

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    Seit vorgestern steht ein Baugerüst am bereits sanierten Haus Universitätsring 12:

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    So, das wars erstmal für heute. Ich hoffe, dass ich hiermit auch den letzten Skeptiker überzeugen konnte, dass in Halle bautechnisch (und auch wirtschaftlich) keineswegs Stillstand herrscht. Nach einer Flaute zu Anfang des Jahrtausends lassen sich Veränderungen zum Guten jetzt in (fast) jedem Stadtteil finden. Lediglich die Plattenbaugebiete sind jetzt noch von radikalem Leerzug betroffen. Die zentralen Stadtbereiche haben seitt Mitte der 90er eine nicht unbeträchtliche Zuwanderung, auch wenn die Dynamik von [lexicon='Leipzig'][/lexicon] noch lange nicht erreicht ist.

    Zitat

    Alexander, hast Du zufällig Informationen darüber, was wir dort zu erwarten haben, am besten wäre natürlich ein Modellbild.

    Ich muss mich korrigieren. Es ist keine DDR-Abrissfläche, die hier neu bebaut wird, sondern eine Abrissfläche, die 2006 geschaffen wurde, denn bei Google Earth z.B. ist das Grundstück noch bebaut.
    Weitere Infos:
    http://www.aki-halle.de/thema/markt/roteliste/baer.htm
    http://www.halle-aktuell.de/asp/Service/ga…en_b%C3%A4r.htm

    Hier, was geschehen ist:
    http://www.halleforum.de/viewtopic.php?…orum=1&start=60
    Es kann sein, dass es sich um eine Reko handelt. Ich gebe zu, dass mir das jetzt auch völlig neu ist. Ich wohne halt noch nicht so lange hier.

    Heute Nachmittag mache ich aktuelle Fotos von der Baustelle.

    So sah es am 9.9.2007 von den Hausmannstürmen der Marktkirche aus:

    Einleitung in Städtebau und Architektur der Stadt Halle (Saale)

    http://img502.imageshack.us/img502/290/googlestadtplanhn8.gif
    Quelle: Von mir erstellt auf Grundlage von http://maps.google.de

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    Die Altstadt
    von Halle bietet ein heterogenes Bild. Dominierend sind Bauten der Zeit von 1870 bis 1910, es lassen sich von allem in Marktplatznähe auch Bauten der klassischen Moderne finden. Mit der Großen Märkerstraße ist ein hervorragendes Straßembild von Bauten der Renaissance und des Barock erhalten, aber auch anderswo lassen sich verstreut Gebäude aus vorindustriellen Epochen in Massiv- und Fachwerkbauweise finden (Rannische Str., Schmeerstraße, Alter Markt, Kühler Brunnen, Kl. Ulrichstraße, Gr. Klausstraße, Brüderstraße und viele mehr).
    Neben der Gründerzeit bildet die größte städtebauliche [lexicon='Zäsur'][/lexicon] der Städtebau der DDR-Zeit, der vor allem im westlichen Teilder Altstadt anzutreffen ist und dort von 1965 bis 1989 hunderte historische Gebäude vor allem aus älteren Epochen zerstört hat.
    Viele städtebauliche Problemstellen (Brachen) wurden nach der Wende geschlossen, so dass städtebauliche Wunden geheilt wurden, jedoch architektonische Kontraste geschaffen wurden (Markt, Gr. Steinstraße, Leipziger Str.).
    Insgesamt zeugt das Altstadbild von bewegter Geschichte in hervorragenden Zeugnissen vom Mittelalter bis zur Frühmoderne, und vom Kontrast der Plattenbauten zum historischen Stadtbild.

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    Die Nördliche Innenstadt
    legt sich wie ein Rind im Westen, Norden und Osten um die Altstadt. In dem Bereich befinden sich in Altstadtnähe noch vereinzelt vorindustrielle Bauwerke der ehemaligen Vorstädte.
    Die vier Vorstädte sind:
    1. Die Neumarktvorstadt schließt im Norden an die Altstadt und wurden um 1985 von Flächenabrissen heimgesucht, so dass sich heute nur noch ca. 10-15 Gebäude der Vorstädtischen Zeit erhalten haben. Die Hauptstraße waren Geist- und Breite Straße.
    2. Die Klaustorvorstadt schließt im Westen entlang der Mansfelder Straße an die Altstadt an. Nach Abrissen in den 90er Jahren sind noch wenige barocke Höfe erhalten
    3. Die Steintorvorstadt befand sich entlang und nördlich der Großen Steinstraße. Wenige Gebäude der frühen 19. Jh. und zwei ältere (18. Jh.) erinnern noch an die vorstädtische Zeit.
    4. In der Galgtorvorstadt (Leipziger Str.) stammen die ältesten erhaltenen Gebäude aus der Mitte des 19. Jh.

    Alle Vorstädte wurden ab Mitte des 19. Jh. großstädtisch ausgebaut, sodass sich vor allem mit der Geiststraße, der Großen Steinstraße und der Leißziger Straße großartige Straßenbilder des Historismus erhalten haben. Die Vorstädte wurden miteinander Verbunden und teils durch enge Blöcke (Ludwig-Wucherer-Straße, Weidenplan, Emil-Abderhalden-Straße, Geiststr., Leipziger Str., Gr. Steinstraße, Robert-Franz-Ring, um Anhalter Str., Laurentiusstr., Forsterstraße etc.), teils locker (Luisenstraße, Blumenstraße, Karl-Liebknecht-Straße etc.) bebaut. Die historische Bebauung ist in der nördlichen Innenstadt zu ca. 90% erhalten. Der Anblick einiger Straßenzüge wird jedoch dadurch etwas getrübt, dass viele Häuser zu DDR-Zeiten entstuckt wurden, was in [lexicon='Leipzig'][/lexicon] ein weitaus weniger verbreitetes Problem ist.
    Der Sanierungsstand ist in Straßenzügen mit lockerer Bebauung und in ruhigen Bereichen am größten, am geringsten in eng bebauten, vor allem aber an den Hauptstraßen (Ludwig-Wucherer-Straße, Gr. Steinstraße.) obwohl hier viele repräsentative Gebäude stehen und das Stadtbild am großstädtischsten wirkt. In der nördlichen Innenstadt ist die Sanierungstätigkeit z.Z am größten.
    Problematisch ist die Lage im Berich zw. Magdeburger Straße und Bahnanlagen. Hier ist die Sanierungstätigkeit eher gering.

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    Die Südliche Innenstadt
    schließt an die ehemalige Vorstadt Glaucha an, die sich entlang des Steinwegs, der Langen Straße, des Steges und der Glauchaer Straße befand. Am Steinweg befindet sich noch ein bescheidenes Gebäude des frühen 19. Jh, am Franckeplatz drei vom 17. bis 19. Jh. Ansonsten wurde die Vorstadt im 19. und 20. Jh. radikal umgestaltet. Der Steinweg ist eine repräsentative Straße des Historismus mit einigen Ersatzbauten der 80er Jahre des 20. Jh. Am Steg stehen zwei halbbewohnte Punkthochhäuser (22-Geschossser), die auf ihren Abriss warten.
    In Glaucha befinden sich die Franckeschen Stiftungen (gegr. 1698), die als Waisenhaus und Erziehungsanstanlt von August Hermann Francke gegündet wurden. Heute lernen und arbeiten hier ca. 2000 Menschen. Die Anlage wird Schritt für Schritt saniert.

    Der Rannische Platz, in den der Steinweg von der Altstadt kommend mündet, ist einer der eindrucksvollsten Platzanlagen Halles. Von hieraus gehen sieben wichtige Straßen sternförmig in alle Richtungen.
    Der südwestliche Tei der Südlichen Innenstadt (siehe Karte) ist von Bauten des Jugendstils (1900-15)in lockerer Blockrandbebauung teilweise mit Vorgärten bebaut.

    Der mittlere Teil zwischen Pfännerhöhe und Philipp-Müller-Straße ist äußerst dicht mit gründerzeitlichen repräsentativen Mietshäusern bebaut (sog. Mietskasernen). Hier wie in sehr vielen Straßen in Halle sind auch noch das historische Pflaster und die Granitbürgersteige erhalten. Dieser Bereich ist ein authentisches Zeugnis des späten 19. Jh., in dem die Arbeiter und Familien ihre Wohnungen hatten.

    Der Erhaltungsgrad in der Südlichen Innenstadt beträgt nahezu ca. 95%, nur Einzelgebäude wurden v.a. von 1980 bis 2007 abgerissen. Der Sanierungsstand ist wechselhaft, an manchen Hauptstraßen (Torstraße, Liebenauer Straße, Beesener Straße etc.) schlecht, an anderen (Philipp-Müller-Straße, Pfännerhöhe etc.) dagegen gut. Grundsätzlich sind Gebäude in lockerer Bebauung (Preßlerberg, Wittestraße, Geseniusstraße etc) und in Nebenstraßen in besserem Zustand als solche in enger Blockrandbebauung (z.B.: Bernhardystraße).

    Schlecht sieht es dagegen im Osten der Südlichen Innenstadt aus (Merseburger Straße, Rudolf-Ernst-Weise-Straße, Raffineriestraße). Hier war traditionell eine Mischung von Industrie und Wohnen. Nach Zusammenbruch der Industrie und Leerstand bzw. Abriss der Ruinen werden die Wohnbehäuser zusehehens entvölkert. Nach den Plattenbaugebieten (HaNeu und Silberhöhe) ist Merseburger Str. und östlich die unattraktivste Gegend der Stadt.
    Die gründerzeitlichen Wohnhäuser sind hier seit einigen Jahren zum Abriss freigegenen, das Quartier soll "neu geordnet" werden.

    Der Berich um Niemeyerstraße (östlich der Franckeschen Stiftungen) ist ebenfalls ein städtebauliches Problemfeld mit vielen Lücken und heruntergekommener Altbau- und DDR-Bebauung.

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    Die Stadtteile Paulusviertel und Giebichenstein werden später vorgstellt.

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    rakete:
    Der Sanierungsgrad ist von Gegend zu Gegend völlig unterschiedlich. Einige Bereiche total verfallen, einige mäßig aber bewohnt, andere nach der Wende hochwertig saniert. Von daher ist es sehr schwer, sich festzulegen.
    Wenn ich mich festlegen soll:
    Nördl. und südl. Innenstadt außerhalb der Altstadt: ca. 60%, es kann aber auch sein, dass ich völlig falsch liege. Vielfach positive Entwicklungen, aber auchvereinzelt Abrisse.
    Gründerzeitbestand Altstadt: 90% Sanierungsgrad
    Vorgründerzeitbestand Altstadt: ca. 70% Sanierungsgrad

    Die Hochhäuser am Riebeckplatz (22-Geschosse) dienen zur Zeit als Werbeträger. Zukunft m.E. noch immer ungewiss. In den Medien hört und liest man nichts mehr.

    Die dritte Frage kann ich leider ebenfalls nicht beantworten. Die Frage habe ich mir aber auch schon gestellt


    Eines von zwei Hochhäusern am Riebeckplatz, sie bilden das Entree zur Stadt vom Bahnhof aus. Der Platz wurde im Krieg beschädigt und in den 60ern autogerecht umgestaltet. Alle Fahrbahnen liegen mittlerweile über Bodenniveau, so dass man als Fußgänger ploblemlos von Bahnhof die Stadt erreichen kann und umgekehrt.


    Wer sich tiefergehend mit der Baugeschichte Halles beschäftigen möchte, dem sei dieser Text zu empfehlen (Einleitung des Denkmalverzeichnisses): http://www.denkmal.de/sa/halle/denkmalbest.html

    Nach dem großen Vorbild [lexicon='Leipzig'][/lexicon] möchte ich hier die jeweils aktuellen Bau- und Sanierungsprojekte der Saalestadt vorstellen und zur Diskussion anregen.
    Allen, die sich noch ein Bild von der halleschen Altstadt machen wollen, sei folgender Link hilfreich:
    http://www.architekturforum.net/viewtopic.php?t=1864

    Ein weitere interessante Seite ist http://www.denkmal.de , wo das Denkmalverzeichnis der Stadt Halle veröffentlicht ist; erstellt vom Landesamt für Denkmalpflege Sachsen-Anhalt Anfang/Mitte der 1990er Jahre

    Los gehts:


    Neubau in Marktnähe (Bärgasse) unter Einbeziehung mittelalterlicher Mauern auf DDR-Abrissfläche


    Spitzbogen


    Das linke Haus ist seit drei Monaten eingerüstet, das rechte wird seit drei Monaten angekündigt. Die Häuser befinden sich in der Großen Steinstraße 21 und 23 unmittelbar außerhalb der Altstadt an der Haupteinfallstraße von Nordost.
    Wie man schemenhaft sieht, verfügt das linke Haus über zwei Erker!


    Der Harz ist eine Straße in der nördlichen Vorstadt von Halle. Hier wird ein Gründerzeitler saniert.


    In der Karl-Liebknecht-Straße in der Nördlichen Innenstadt wird eine Stadtvilla hochwertig saniert


    Das schmale mittlere Haus vor der Einrüstung (Mai)


    Im Oktober steht das Baugerüst


    Liebenauer Straße (Südvorstadt)


    Marienstraße (zwischen Altstadt und Bahnhof)


    Marthastraße (Steintorvorstadt)


    Neunhäuser/ Ecke Brüderstraße während der Sanierung (unmittelbar NO des Marktes)


    Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Ich habe leider kein Foto von vorher, aber das Haus (20er Jahre) muss eine ziemliche Ruine gewesen sein.


    Blick auf die Westseite der Rannischen Straße (Altstadt): Das im Hintergrund eingerüstete Jugendstilhaus ist mittlerweile fertig.
    Die drei Häuser im Vordergrund (rechts das Gasthaus "Zur Rose") sollen ab April 2008 saniert werden, womit ein wichtiges Ensemble der vorindustriellen Entwicklung Halle gerettet wäre.
    Aufnahme am Tag des offenen Denkmals aus Rannische Str. 9


    Auf der Nordseite des Weidenplans (nördl. Innenstadt) wird eine Stadtvilla saniert, links davon wird eine neu geschaffene Brache wieder bebaut.

    So, das wars erstmal für heute. Morgen muss ich noch ein paar Bilder machen, um dann einen zweiten Teil hier einzustellen.

    Man sieht dem Ort gar nicht an, dass es sich um eine Stadt handelt, eher um ein großes Dorf oder einen Marktflecken.
    Insgesamt wurde, wie ich finde, viel zu viel modernisiert. Ganz schlimm: Überall Betondächer!

    Vielen Dank für die aufschlussreichen Bilder.
    Die Bebauung von Obergasse und Neugasse als beeindruckende Giebelhausstraßen muten wahrlich großstädtisch an und wecken Assoziationen mit Frankfurt.

    Weißt du, wie alt die Tradition von verschieferten Fassaden in Herborn ist?

    In Goslar z.B werden Fassaden als Wetterschutz ab dem 18. Jh. nachweisbar verschiefert (vgl. Griep, 1959). In anderen Städten (z.B. Osterwieck) setzt der Trend erst im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts ein. Hier jedoch aus brandschutzteschnischen Erwägungen (Stadtbrand 1884) als Auslöser.