Beiträge von Booni

    Hochhäuser am Alex? Niemals... der Potsdamer Platz reicht. Kann man nicht einfach die Türme weglassen und so bauen?

    Und der Breitscheidplatz... naja, wenn man das Europa-Center wegmachen würde und die Kirche rekonstruieren würde... dann wäre viel getan. Auch die alte Verkehrsführung fände ich besser.

    Aber leider ist der Platz ja eine berühmte Berlin-Ansicht.

    Ui.. ich hab schon wieder viel zu schreiben.

    Was die Kölner Uni angeht bin ich auf jeden Fall voll und ganz dafür, dürfte wirklich realistisch sine, wieso nicht.


    Was das Hamburger Gängeviertel angeht, schön wäre es wirklich, doch erstens hat die nachfolgende Bebauung der 30er keine großartigen Kritikpunkte, desweiteren frage ich mich, ob die Gebäude überhaupt gut genug dokumentiert sind um rekonstruiert zu werden.


    Und Berlin... Berlin.

    Die neue Reichskanzlei von Speer ginge wirklich zu weit. Dieses Gebäude hat in meinen Augen keine daseinsberechtigung zumal man wohl kaum eine vernünftige Nutzungsmöglichkeit finden würde.

    Etwas anders sähe ich das beim Reichskanzler-Palais in der Wilhelmstraße (später als "Alte Reichskanzlei" integriert), das sicherlich als Bundeskanzlerwohnhaus oder so seinen Zweck verrichten könnte:

    Auch das in die neue Reichskanzlei integrierte Borsigpalais wäre eine Reko wert.

    Die neue Reichskanzlei als verbildlichung des Nationalsozialismus lehne ich aber entschieden ab.


    Friedrichsstraßenpassage und Kaiserpassage würde ich gerne wiedersehen, beides ist jedoch sehr unrealistisch.

    @ der_Sauerländer: Ich glaube nicht, dass wenn das Gerüst abgenommen wird, sofort nach Entstuckung gerufen wird. Außerdem sind das ja weniger Bestuckungen als Bedachungen etc. Und wenn man das als Bürgerinitiative macht, kann man hinterher sagen "seht mal, wie genial das aussieht... jetzt lasst uns das Nachbargebäude verschönern"
    Klar, in einer Stadt wie Dortmund ist so ein Verein schwieriger als in Dresden, Berlin oder Nürnberg aber wieso nicht?

    @ Kai: Klar, das hab ich auch schon gedacht. Präsentier uns doch mal das Projekt aus Herne... wenn du 'ne Digicam hast.

    Bevor man sich an das Rathaus wagt, kann man ja erstmal anderweitig "üben".

    Hier ein paar Vorschläge, wo dringend Rekonstruktion gefragt ist:


    Dach & Kuppel, Fassade 1. Obergeschoss



    Dach & Fassade



    Dach, Kuppel, Fassade im unteren Teil sowie eine Sanierung der kompletten Fassade (wirkt baufällig).



    Dach & Fassade (sieht zwar gus aus, sah früher aber deutlich besser aus)



    Fassade, Dach, Kuppel, Ziergiebel... hier gibt's jede Menge



    Erdgeschoss & Obergeschoss ab 3. Stock (früher Fachwerk), natürlich auch das Dach, Rückseite siehe unten



    Dach, Giebel



    Ab 3. Geschoss komplette Sanierung, Aufstockung und Rekonstruktion



    Seitentürmchen und andere Details



    Dach, Fassade 1. OG, Stuck am Übergang zum Dach



    Rückseite vom o.g. Haus




    Dachgiebel, Dach und hinterer Teil der Passage


    ... wie ihr sehr sollte man sich nicht nur auf's Rathaus beschränken ;)

    Es ist alles eine Frage wieviele Leute man hinter sich hat und wie das Gesamtkonzept ist.

    Mit 50 Leuten, die eine Reko wollen aber keine Ahnung haben, was mit den jetzigen Mietern geschehen soll erreicht man nix.

    Mit einer großen Bürgerinitiative, bei der sichtbar wird, dass die Mehrheit der Einwohner sich für eine Rathaus-Reko einsetzen schon mehr. Weiterhin soll man Pläne auf den Tisch legen, wie man die jetzigen Mieter auf andere Bauten verstreuen kann. Ich mein, es gibt ja immerhin 'ne Kleppingstraße und 'ne Kuckelke und so breit wie die sind müssen die nicht sein... wenn man diese Gebäude an der Straßenkreuzung dieser Straßen mit dem Hellweg in einem klassisch gehaltenem Neubau ansiedelt, ist schon viel getan.

    Also... anpacken!

    Das Rathaus wurde wirklich erst im März 1945 vernichtet. Ich habe ein Foto von der Zeit nach dem Krieg, allerdings nicht digital. Die Außenmauern standen wohl noch, der Rest war ausgebrannt.

    Ich denke mal, dass der Abriss zugunsten eines schnellen Wiederaufbaus ging, da man dort ziemlich schnell das Gebäude der jetzigen Krone am Markt errichtete.

    Ich denke allerdings nicht, dass wir den Inhaber der Krone am Markt als Sponsor gewinnen können, schließlich müsse dann ja das ganze Gebäude weg. Außerdem müssen mit dem Rathaus auch die beiden Gebäude östlich des Rathauses kommen, die Alte Krone am Markt sowie ein weiteres Gebäude. Die Gebäudenutzfläche verringert sich deutlich, viele Büro's und Geschäfte müssen an andere Standorte verlagert werden (evtl. Bebauung am Helllweg östlich des Vehoff-Hauses?).

    Ich behaupte mal , das Baugründstück würde teurer sein als die Rekonstruktion. Daher kommt eine Reko nur in Frage wenn a) die Stadt mitspielt, b) möglichst viele Dortmunder den Wiederaufbau unterstützen und c) ein vernünftiges Konzept für den jetzigen Kronen-Komplex steht.

    Daher würde ich auch nicht direkt den Besitzer der Krone damit konfrontieren, das wäre die falsche Taktik. Am wichtigsten ist erstmal, das Interesse der Bürger für eine Rekonstruktion zu gewinnen - was 1897 klappte kann jetzt auch noch klappen.


    ... und ganz nebenbei: Wer von einem häßlichen Nachkriegskomplex so spricht:

    Zitat

    Die Wiege westfälischer und Dortmunder Brautradition wurde im Krieg zerstört. Das heutige Gebäude spiegelt in seiner Architektur den Zeitgeist unserer Tage wieder, doch steht es an der gleichen Stelle und erfüllt die gleiche Funktion wie das Wirtshaus gleichen Namens von 1430. Die Tradition ist ungebrochen und lebt.


    http://www.kronen.de

    ... der will keine Reko, der ist mit dem ist-Zustand zufrieden.

    Maybe, mehr schreib ich später, auch Zivis brauchen ihren Schlaf.

    So... ich will mal ein paar Infos zum Dortmunder Rathaus ergänzen:

    Im Keller befand sich zur Anfangszeit ein Weinkeller, im Erdgeschoss (dass etwas über Bodenniveau lag) war eine Tuchhalle und davor in der Giebellaube auf Bodenniveau tagte das Niedergericht (der Stadtrichter saß hier auf der 10. Stufe der Treppe). Das Obergeschoss wurde als Rats- und Festsaal (für öffentliche und private Feste) genutzt. Interessanterweise erfolgte der Zugang zum OG durch eine Außentreppe an der Südostseite.

    Nach 1300 wurden die Türen und Fenster im Erdgeschoss zugemauert, da dort nur noch Rohmaterialien gelagert wurden, der Verkauf wurde verlegt.

    Um 1350 fand der erste große Umbau statt, die Fenster in den Längstwänden des OG wurden zugemauert, stattdessen wurden die Öffnungen in den beiden Giebeln zu großen Kreuzpfostenfenstern vergrößert (die man auf dem Foto unten sieht, 4 Fenster über den beiden Bögen), vorher wurden diese durch 2 oder 3 Arkaden gebildet, von einem Rundbogen überbrückt. Zwischen den Fenstern waren übrigens 3 Nischen auf der Innenseite ausgespart, die auch Falze für Holztürchen hatten, hier wurden die Kästchen mit Urkunden aufbewahrt. Auch die Dachkonstruktion wurde verändert und im Erdgeschoss acht Stützen eingesetzt. In die Ostwand wurden im OG zwei Nischen mit einem Lavabo (Wasserbecken mit Abfluß) eingebaut.

    Ab etwa 1400 wurde das OG aufgeteilt, einen großen Saal für Ratssitzungen, eine große Stube für Gerichtssitzungen und eine Schreibstube.

    Während des 16. Jh. wurde das Gebäude zum Verwaltungshaus umfunktioniert, die Tuchhalle wurde in ein Kammersystem aufgeteilt und die Außentreppe aufgegeben. Stattdessen wurde im Innern eine Holztreppe gebaut, wodurch in der Vorhalle zwei Gadder (Erker) gebaut wurden (siehe auch Foto unten). Im Keller wurden einzelne Teile mit Gewölben und Trennwänden umgestaltet um sichere Verließe zu schaffen. 2 Kachelöfen und 2 Kamine wurden eingebaut um den Komfort zu verbessern. Am Südgiebel wurde ein zweigeschossiger Archivturm angebaut, was eine Veränderung der gotischen Fenster mit sich brachte. An der Ostseite wurde unter Verwendung des Giebels vom alten Brothaus eine weitere Schreiberei angebaut (Mauerdurchbruch im Obergeschoss).

    In den Jahren danach wurden lediglich die laufenden Reperaturen zur Erhaltung durchgeführt, allerdings fiel der Abbruch des Marktgiebels (früher romanisch mit 3 Stufen) äußerlich deutlich auf, der Giebel wurde in einer einfachen, geschweiften Form wieder aufgebaut (siehe Foto unten, bei genauem Hinsehen erkennt man noch in etwa die ursprüngliche Form).

    Nachdem 1803 das Deutsche Reich aufgelöst wurde, verlor Dortmund auch seine reichsstädtische Freihiet. Im Rathaus wurde ein Landgericht eingerichtet, im Erdgeschoss entstanden an einem Mittelgang neun verschieden große Räume, im Obergeschoss acht kleine Zimmer und ein neuntes durch die Verlängerung der Schreiberei. In der Fassade zerstörten überdimensionierte Fenster mit Holzsprossen die Proportionen, da die Umgestaltung nur nach der Zweckmäßigkeit geschah (das gab es auch damals schon...).

    1811 wurde der Südgiebel durch Fachwerk vereinfacht

    1815 wurde das Rathaus zurückgegeben, die Stadt beantragte einen Abbruch, der jedoch von gewissen Leuten verhindert wurde (wäre zu lang um dies zu erzählen). Das Rathaus war in einem jämmerlichen Zustand, viele Fensterscheiben waren kaputt und auch im Inneren war viel zerstört.

    Ende des 19. Jh. gelang es einem gewissen Friedrich Kullrich, das Interesse der Bürger für diesen Bau zu gewinnen und erhielt Spenden von etwa 200 000 Mark. Den Rest der Kosten für die Instandsetzung brachte die Stadt auf.

    1897 konnte die Wiederherstellung beginnen, jedoch wollten die Bürger den Zweck ihrer Stiftung schnell verwirklicht sehen und so wurde der Bau in gründerzeitlicher Eile vorangetrieben.

    Die Rekonstruktion ist jedoch keine Rekonstruktion des Rathaus von 1240 sondern eher eine freie Interpretation, wie z.B.: der 5 stufiger Staffelgiebel anstatt einer 3 stufige Ausführung oder die freie Blendenarchitektur von Spitzbögen anstatt romanischer Fenster und Blenden. Auch der viergestaffelte Giebel der Schreiberei ist frei erfunden. Der Rathausgiebel zum Markt wurde übrigens bis auf die Bögen abgebrochen und neu errichtet, was sich leider auch in der Steinstruktur niederschlug. Die romanischen Fenster in den Längstwänden konnten problemlos rekonstruiert werden, im OG wurden aber zwei Öffnungen hinzugefügt. Die Zwischenwände im Innenraum wurden herausgerissen, in der ehemaligen Tuchhalle wurde ein Museum eingerichtet, in die Waage/Schreiberei wurden die Treppen zum OG und Keller eingebaut. Der Kellerwurde vertieft und mit einem Betongewölbe auf fünf Säulen überspannt, auf der Ost- und Südseite Wirtschaftsräume für das Restaurant Ratskeller eingebaut.
    Auch die Decken- und Dachkonstruktion wurde nach Vorbild der Tuchhalle in Ypern neu gestaltet. Die Innenräume wurden zum großen Teil komplett neu gestaltet.
    Und so sah es dann bis 1945 aus:

    Bei einer Rekonstruktion stellt sich nun die Frage, welchen Zustand man rekonstruieren sollte.

    a) den Zustand um 1240, der nicht gut dokumentiert ist, dafür aber die Urform des Rathauses aufweist.

    b) den Zustand bis 1740, der eigentlich nicht viel anders als Zustand a ist

    c) den Zustand von 1740 bis 1897, der noch die originale Steinstruktur hat, gut dokumentiert ist und lange im Stadtbild stand

    oder d), den Zustand von 1897, der am besten dokumentiert ist, allerdings auch nur eine halbherzige Rekonstruktion ist.

    Ich persönliche bin für die letzte Lösung, da einerseits der Bau so bis zur Zerstörung stand, andererseits die Dokumentation wohl sehr gut sein muss. Außerdem war dieses die schönste und schmuckvollste Form des Rathauses und was noch ein wichtiger Grund ist, man kann die Räume 1:1 übernehmen:

    - Keller als Restaurant Ratskeller, kultig und gut
    - EG als Museum, in meinen Augen am besten als Rathausmuseum
    - OG als repräsentativer Saal der Stadt, ferner für Trauungen und andere Festlichkeiten zu haben. Ansonsten frei zu besichtigen.

    Beim diesem Bau ist bei einer Reko wichtig, dass die Reko komplett ausfällt, also auch im Innern da hier ein bedeutendes Gebäude wegen seiner Bedeutung und nicht zur Stadtverschönerung rekonstruiert wird (postivier Nebeneffekt aber).

    Wieso Todenurteil?

    Wenn es eine kreative Strömung neben Jugendstil und Expressionismus gewesen wäre wie in den Anfängen wäre es doch gut gewesen. Mittlerweile ist daraus eine fundamentalistische Architekturdiktatur entstanden, der jede Kreativität verloren ging.

    Im Prinzip kann ich mich deinem Statement nur anschließen, Philon. In der Beseitigung mancher Bauten sehe ich ein verwischen der Geschichte (z.B. Obersalzberg), aber schön finde ich sie nicht. Bauten, die zu der Zeit entstanden, wie das Dortberghaus will ich jedoch nicht verurteilen

    Mal ganz nebenbei:

    Bauhaus kann richtig geil sein... wenn es puristisch ist. Alles, was nach dem 2. WK entstand, auch schon viele Sachen während der NS-Zeit sind es nicht mehr.

    Bauhaus in der Altstadt natürlich nicht, aber ich finde auch manche Sachen richtig geil:

    - Die Weißenhofsiedlung, ein Bauhaus-Freilichtmuseum das meines erachtens dringend rekonstruiert werden muss (fehlende Häuser):

    Landeshauptstadt Stuttgart - Startseite
    Hier sieht man übrigens auch schön, dass Bauhaus nicht nur Kästen sind.

    - die Fagus-Werke:

    http://www.wokalamps.com

    - Villa Cuno, wenn auch noch nicht reines Bauhaus so zeigt es immerhin Ansätze:

    Keom

    - Das Bauhaus in Dessau, inzwischen längst Kult:

    http://www.germanyok.boo.pl
    Die dazugehörenden Meisterhäuser sind ebenfalls ganz nett anzusehen.

    ... und es gibt natürliche viele mehr.

    Besonders reizvoll sind die weißen Gebäude mit den dunkeln Fensterrahmen aber auch vieles mehr. Für kleinere Bauten war das Bauhaus wirklich gut, für Fabrikbauten auch. Bei städtischen Bauten versagt es, doch das ist niemandem aufgefallen.

    Wir können nächste Woche ja mal 'ne Gründung als freie Bürgerinitiative starten und dann gucken was kommt ;)


    BTW: Die fertiggestellten Rekos würde ich in einem Extra-Thread noch einmal aufführen, hier werden sie jeden Rahmen sprengen, es gibt einfach zu viele in Zukunft (irgendwann werden wir siegen)

    Hmm... hatte mal richtig viele Infos darüber im Netz gefunden, weiß aber nicht mehr wo. Die meisten Teile wurden Ende der 80er mit der Bebauung der Wilhelmstraße abgerissen (wann kommen endlich diese Platten weg), ich glaube aber, dass es immer noch Teile davon gibt.

    BTW: Farbfotos sind kein Indiz, die gab es schon viel früher.

    Wow... wahnsinnig schön, da wird Theater zum erleben.


    Ich mach dann mal weiter mit dem...


    Staatstheater Cottbus, dem wohl einzigen noch erhaltenem Jugendstiltheater in Deutschland:



    http://www.staatstheater-cottbus.de">http://www.staatstheater-cottbus.de

    Erbaut 1907/1908 von B. Sehring. 1945 sollte das Gebäude gesprengt werden, was die Cottbuser Bürger jedoch zu verhindern wussten. Von 1980-1986 wurde der Bau aufwendig rekonstruiert.

    Daher: Kategorie A

    Nutzung auch heute noch als Theater.