Beiträge von Kardinal

    ähh, genau.

    Nein, im Ernst, genauso wäre mein Vorschlag. eingrößerer anschließender Bau, ähnlich wie beim Schwarzen Stern, nur schöner. :zwinkern:
    Um das nochmal zu klären, unter uns beiden ist es vielleicht ausgemacht, daß der Saalhof Vorderbau rekonstruiert wird. Andere wissen doch davon noch nix..., oder ist da was beschlossen?
    Gehört der Raum des Presseclubs nicht auch zu dem Gebäude und würde damit in den Um-/Neubau mit einbezogen?

    Tja, das wird eine heikle Aufgabe, vor allem logistisch. Aber wofür werden denn Architekten so teuer bezahlt?

    Haus Mohrenkopf ist Hinter dem Lämmchen 10. Markt 42 war ein kaum verändertes Haus aus der Übergangszeit um 1500 rum und daher auch recht einfach zu rekonstruieren (Bestimmung der Balkenlage). Name ist mir gerade entfallen...

    ...jaja, mit Spinnen kenn ich mich aus...so waren ja die ersten Reaktionen und bei manchen sind sie es immer noch...

    Aber um der Spinnerei mal wieder das visionäre Maß zu geben...das Haus Landeck steht an so hervorragender Stelle (nämlich ganz vorn, quasi die dem [lexicon='Römerberg'][/lexicon] zugewandte Ecke des Komplexes Hist. Museum), daß es eigentlich keinen Grund gäbe, darauf zu verzichten, selbst wenn man den Sallhof-Vorbau (zur alten Saalgasse hin) wieder herstellen würde.

    Das andere...ja da muß man vorsichtig sein...wenn die Gebäude am alten Weckmarkt abgerissen werden sollten...dann ist das sicherlich wieder eine Diskussion wert (Roseneck, Haus Kleine Münze, Haus Stadt Nürnberg), doch solange dies nicht geplant ist, sollte man dies nicht fordern. Da sieht man sich eben diesem Vorwurf des Altbau-Fundamentalismus mit einer gewissen Berechtigung ausgesetzt. Ich weiß ja, daß es Spaß war, aber wie schnell...gell, Frau Flagge?

    Es war übrigens mal im Gespräch, das Areal südlich des Römers neu zu bebauen (Buchgasse, Falkengasse). Da hätte ich das Haus "Zum Dürren Baum" anzubieten. Gibt sogar ausführlichste Dokumentation dazu...aber halt wieder nur dieses eine Haus aus dem Areal (vielleicht noch die direkten Nachbargebäude).
    Vielleicht werden ja die Architekten zugänglicher, wenn sie dementsprechend mehr gefordert sind... :D

    Damit hat sich mein Archiv der Dokumentationen untergegangener Frankfurter Häuser aber auch vorerst mal erschöpft...außer angesprochene Ecke Kunstverein, da hätte ich aus dem Gerner-Buch das genaue Aufmaß des gotisches Holzständer-Erdgeschoß von angesprochenem haus Mohrenkopf, also alle Balken genau vermessen mit Deckenbalkenlage des EG und ein paar Bilder der Balkenlage der OG.

    ...das führt jetzt wirklich zu weit! :gg:

    Alternativen aus unserem Standpunkt?

    Nun, wesentlich ist ja, und das macht den Unterschied zu den Unterstellungen von Rekonstruktionsgegenern und Sich-Selbst-Verwirklichende-Architekten-mit-Denkmal-Ambitionen (gibt es da nicht Therapie-Gruppen? :P ), daß unsere Belange nicht fundamental sind. Beton ist vertretbar, wenn sinnvoll. Daß der damalige Trend (!) Sichtbeton nun gar nicht in eine Altstadt reinpasst, versteht sich in der Frage, daß ein Modegeschmack, welcher nur eine sehr kurze Bestandszeit hat und dann abgelöst wird, immer innerhalb eines zeitlosen Umfeldes stört.
    Das ist eben auch wesentlich...wir müssen unterscheiden zwischen Moden und Epochen. Denn wenn der jeder Architekt durch Neuerfindung eines Stil jeden anderen zu übertreffen sucht, kann sich keine Epoche entwickeln...

    Das bringt eben auch das gesellschaftliche Problem der ganzen Diskussion. Diese bestimmten Architekten sind dann ebenso wenig bereit, die Leistungen der lange verstorbenen Vorfahren anzuerkennen, wie das bei ihren Kollegen auch nicht tun (wir reden ja immer nur von diesen extrem künstlerischen und nehmen bewußt die rücksichtsvoll und mit technischen Sachverstand agierenden von dieser Kritik aus!).
    Dieses Konkurrenz-Denken fördert nicht Ehrgeiz. Leider wirkt es zerstörend, denn es lässt eben nicht zu daß sich Stile und eben Erkenntnisse, sogar allgemein Wissen auch über mehrere Generationen entwickelt. Vielleicht ist das der Grund, daß man dem damaligen so nachtrauert. Da steckt einfach mehr drin als die bloße Architektur...da ist Schaffen und Wissen von vielen Generationen. :weinen:

    Darauf aufsetzend noch einen Kommentar zum Artikel:

    Wie schon vom Museumsleiter des historischen Museums angesprochen, verlief eine Gasse durch das heutige Areal. Dies war jedoch nicht die Bendergasse, welche direkt hinter der Nikolaikirche lag und dann im Prinzip durch die heutige Kunsthalle Schirn lief, sondern es handelte sich um die Saalgasse (schon ein wenig peinlich für den Leiter des Historischen Museums…). Weiter hat dieser ausgeführt, dass dann ein Museumsbau nicht realisierbar wäre. Das halte ich ein wenig für übereilt. Sicher wären die logistischen Umstände nicht ideal, allerdings ist die Sammlung auf mehrere Etagen aufgeteilt, ebenso sind mehrere Ausstellungsräume, zumindest im Erdgeschoß. Da muß es doch möglich sein, dies auch in einem anderen Bau, als einem so weitflächigen unterzubringen. Anders gesagt, man erstellt eine äußerlich kleinteilige Struktur, welche innen nicht bemerkbar ist und so führt man quasi die Saalgasse durch zwei längliche, miteinander verbundene Museumsgebäude.

    Der Information wegen, und auch nach der Frage, ob die Gestaltung sich in das hoffentlich zukünftige Bild der Altstadt einfügt, möchte ich Sie auch hier darauf hinweisen, ob Rekonstruktionen möglich seien.

    Sehr herausragend stand das Haus Landeck an der Spitze, sichtbar vom [lexicon='Römerberg'][/lexicon] her. Die Flanken des Gebäudes bildeten den Eingang zu Bendergasse im Norden und Saalgasse im Süden.

    Vom Haus Landeck gibt es eine Rekonstruktionsskizze des ursprünglichen spätgotischen Zustandes mit entsprechender Balkenlage, maßstäblich.

    Sowie eine Teilskizze der Fachwerkteile des ansonsten in Stein gebauten Vordergebäudes des Saalhofes.

    Dies ist die einzige Information außer Fotos, welche ich zu diesem Bereich habe.

    Da ich das Ganze ja versuche technisch sinnvoll zu betrachten, wäre meine Idee an dieser Stelle: Rekonstruktion des Hauses Landeck als sichtbarer Punkt vom [lexicon='Römerberg'][/lexicon] her und von da aus Weiterführung der Bendergasse zur Schirn hin (verbindend über die Rückseite mit dem heutigen als Bendergasse bezeichneten Verlauf), sowie Weiterführung der Saalgasse, auch anschließend an den heutigen Verlauf. Hinter dem rekonstruierten Haus Landeck anschließend ein (Museums-)Neubau, welcher historische Strukturen zwar äußerlich aufgreift, allerdings im Inneren eben einen möglichst reibungslosen Museumsbetrieb ermöglicht.


    Also kein Fundamentalismus. Sondern eine sinnvolle Ausnutzung der Umstände und damit verbunden eine Gestaltung für den Menschen!!!!

    Heute ist ein Bericht über gestrigen Kongreß "Stadtumbaukultur" bei dem Speer gesprochen hat.

    Seine Aussagen (und meine Kommentare dazu):

    "Ich halte das [Wiederaufbau der Altstadt] für einen absoluten Schwachsinn"

    Seine Meinung...wäre in Ordnung, weil sein gutes Recht, käme da nicht noch weiteres...

    "Man müsse sich jedoch mit denjenigen auseinandersetzen, die den Wiederaufbau befürworten [Danke, daß uns diese Ehre zuteil wird!!! Immerhin... :zwinkern: ]. 'Wir dürfen die Nostalgiewelle nicht einfach über uns ergehen lassen.'"

    Vielleicht sollte er sich statt dessen mal mit den Gründen auseinandersetzen, warum man eine Rekonstruktion haben möchte...vielleicht ist dafür ja auch eine gewisse heutige Phantasielosigkeit bei Architekten mit verantwortlich...

    "Denkmalschutz sei nur dann sinnvoll, wenn auch ein neuer Nutzen für das Gebäude gefunden werde."

    Da werde ich wieder wütend...Genau das sage ich doch auch! Ich werde überall nach der möglichen Nutzung gefragt und überall sage ich: Wohnen/kleinteilige Büros in den oberen Geschossen, Einzelhandel/Gastronomie in den Erdgeschossen. Kann er sich denn nicht vorher mal informieren, bevor er so eine Aussage macht?

    Als nächste führt er ein Beispiel an, wo das funktioniert hätte:

    Als Beispiel nannte er die Außenfassade der Festhalle

    Klar, macht ja auch sein Büro...da kommt eine Aussage über Speer und Jourdan zum tragen, die ich mal gehört habe:
    Diese lehnen eine Rekonstruktion nur deshalb ab, weil die Idee nicht von Ihnen stammt.
    Schließlich hat sich Jourdan bei seinem Entwurf auch sehr genau an historische Straßenverläufe gehalten...

    Dann fügt Speer noch die Wichtigkeit von Wohnungsbau in den Stadtzentren an (Hallo? Was habe ich denn gesagt zur Nutzung :gehtsnoch: ). Und:Mit vielseitigen Gebäuden und flexiblen Grundrissen könne man die Innenstädte stärken. Dies sei notwendig, weil der Bedarf an individuell gestalteten Wohnungen trotz des Bevölkerungsrückgangs weiter wachsen werde.
    Die Gebäude hatte sogar Namen...individueller geht's doch nicht mehr. Flexibel? In sich nicht, aber da würden dann ja 47 Häuser stehen, von denen man sich den passenden Grundriss aussuchen kann...Meine Güte!

    Gleich ist eine Diskussion von Albert Speer zum Thema Stadtgestaltung


    Sie findet statt um 16.30 Uhr im Gallustheater in der Kleyerstraße.


    Er wird in dem Zusammenhang auch über die Altstadtrekonstruktion reden und es ist anzunehmen, dass er sich massiv negativ dazu äußern wird.


    Kann jemand noch hingehen und entsprechend aufklärend wirken?

    Ich selbst werde es wohl nicht schaffen.

    Die hinteren beiden Bögen der Längstseite sind nicht aufgebaut. Ich glaube, daß die Bögen selbst allerdings auf dem Grundstück anderweitig verbaut waren. Ich habe nämlich weitere gesehen und diese zuerst für Teile des Hinterhofes gehalten, was sie aber nicht waren.
    Von den letzten beiden diamantprofilierten Stützen habe ich aber keine mehr gesehen, meine ich. Kann aber auch sein, daß die anders verbaut waren.
    Mit Konsolen meine ich unter anderem auch die Tierköpfe und vor allem das auf dem Bild an der Ecke zu sehende Bauteil, welches allein wohl ein Vermögen kosten würde, müsste man es wieder herstellen.

    Sonst vom Sandstein her genau diese Ansicht, nur Seitenverkehrt und ohne Sockel.

    Es gibt wohl noch einiges im historischen Museum. Es sind ja auch einige Konsolen für die Öffentlichkeit sichtbar dargestellt in dem Fenster-Bereich, der die Seite zur Saalgasse sein soll (aber nicht ist, da lief nämlich historisch die Bendergasse lang... :wueten: der Ausgang der Saalgasse war weiter innen im heutigen historischen Museum).
    Leider hatte ich noch keine Zeit, mal dort hin zu gehen und einen genauen Bestand zu erfragen...wirkt sich ja auch auf eine Kalkulation aus...

    Ich würde gern da sein, habe aber einen wichtigen Termin am selben Abend, vielleicht schaffe ich es mit etwas Verspätung.

    Ich habe von der Goldenen Waage genaue Pläne (darauf auch ein Frontaufriss des Nachbarhauses) und von dem Bereich zwischen Lange Schirn und Tuchgaden, sowie Markt 31 und 33 (Haus Kellertür bzw. Glißmund und Haus Dracheneck) Aufrisse und Grundpläne (maßstäblich). Die letzten beiden wären aber direkt über dem westlichen Zugang zur U-Bahn. Doch zur Not könnte man das auch lösen. Diese wurden bei der Altstadtaufnahme in den 20ern (soviel zu Nazi...) und dann 1940-42 erstellt.

    Dann habe ich noch genau Aufrisse und Pläne von Hinter dem Lämmchen 2-6, Neugasse 1a von ca. 1900 (Zustand vor Durchbruch Braubachstr., daher dieser auch im Modell), von Klein Nürnberg (H.d.Lämmchen 8 ), dazu Foto des Rückhauses beim Durchbruch der Braubachstr. (gotische Kapelle im EG, Deckenbalken sichtbar, Rundbogenfries neben dem heute noch bestehenden Durchgang).
    Vom Haus Rebstock Fotos, sowie ein Aufmaß des Balkons (beide zusammen sind Grundlage genug für die Bestimmung der Außenkonstruktion. Von innen kann ich nur den Standort der Querwände bestimmen, aber sonst...?). Von den Häusern Nordseite Markt/Südseite H.d.Lämmchen eine Unmenge Fotos und ein Aufmaß vom Eingang H.d.Lämmchen 9...von da aus gehen wir dann mit den Maßen...

    Konstruktion der Balken ist bei fast allen Häusern anhand des Alters in Verbindung mit der Fensteranordnung ermittelt.
    Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit, wie der Jurist sagt...

    Probleme habe ich bei den Häusern Neugasse 4 und 6, da aber ein Foto des Hofzugangs, außen Rundbogen, innen Spitzbogen...hilft mir aber bei den Häusern nicht so viel...
    Außerdem war das Haus Markt 16 (am Hühnermarkt) ein Neubau aus den, ich meine, 20ern (Betonklotz), der Vorgängerbau war aus dem 19. Jahrhundert, davor stand dort ein größerer gotischer Fachwerkbau mit entsprechender Dachform (Holzschnitt von 1738).
    Das ist ein Gebäude, von dem ich sagen würde, da wäre ein Architekt gefordert, hier einen Neubau zu gestalten, der diese Form von dem Holzschnitt aufgreift, zumindest in der Dachform.

    Mann kann es leider nicht sehen...nächstes Problem. Das bedeutet nämlich auch, daß der Abtransport dieser Teile einen gewissen Eingriff in das Grundstück erfordert, also noch mehr in das private Umfeld des Besitzers. Dieser hat das Grundstück übrigens in den 70ern so gekauft, mit den eingebauten Teilen und diese teilweise in Handarbeit wieder ertüchtigt.

    Zu der Frage, ob er erfreut sei...nun, wie gesagt: "sie rennen da bei mir offene Türen ein".
    Also nochmal, wenn die Teile frei stehen würden, könnte ich wohl morgen gleich den Kran bestellen...wahrscheinlich würde er dann dafür nicht mal was haben wollen.

    ...und das als Architekt! Es gibt noch Hoffnung in der Welt! :zwinkern:

    Ich habe leider keine Fotos gemacht, da ich dies als unhöflich empfand.

    Zustand ist folgender:

    Die geborgenen Teile sind nahezu komplett wieder aufgebaut, die Zwischenräume sind mit Glasbausteinen gefüllt. Die schmalere Vorderseite (ursprünglich nach Norden) ist komplett zu sehen, inkl. aller Konsolen, nur seitenverkehrt. Die Ecke steht auf der rechten, statt der linken Seite. An die längere Seite schließen sich zwei der vier Bögen an, die restlichen Bögen und Konsolen sind an anderer Stelle auf dem Grundstück verbaut.

    Dadurch, daß der Sandstein ziemlich direkt in Bodennähe aufgesetzt wurde (ca. 90cm niedriger ohne den Sockel) ist das Ganze etwas gedrungener, aber immer noch sehr imposant (aber es ist doch kleiner, als man es sich anhand der Bilder vorstellt...nur 7 m breit!). Darauf ist ein Geschoß aufgesetzt und ironischerweise eine mit Brettern gestaltete Fachwerkimitation davorgesetzt.

    Leider ist der obere Teil offen mit dem Rest des Hauses verbunden und darin wird die schwierige Entscheidung des Besitzers stehen. Kann er es seiner Frau und sich zumuten, in ihrem privaten Umfeld so direkte massive Umbaumaßnahmen zu erdulden.
    Wenn die Steine direkt frei auf dem Grundstück gestanden hätten, hätte ich wahrscheinlich schon die Zusage seinerseits zur Verwendung.
    Daher auch der Schluß, daß ihm dahingehend niemand reinreden darf. Auch müssen alle verbundenen Kosten und Maßnahmen getragen werden und mit kalkuliert, um ihm möglichst keinen Nachteil daraus erwachsen zu lassen.
    Letztendlich würde ich sogar eine Bauzeitüberschreitung des gesamten Projektes leichter akzeptieren, als Umstände, die ihm persönlich durch Maßnahmen an seinem Privathaus entstehen.

    Genau so!
    Niemand eifert dem netten Ort an der Tauber nach, schließlich will niemand Gebäude von dort kopieren, sondern wir wollen Frankfurter Gebäude sanieren (nachdem es ja noch so viel von der Goldenen Waage gibt... :gg: ).

    Das bezeichnende des zweiten Leserbriefes der FAZ ist im letzten Satz. Da spricht der Autor vom mangelnden Mut gegenüber der begrüßten "Disneylandisierung" :boese: der FAZ seitens seiner Kollegen, also wieder ein Architekt.

    Ich bin mir fast sicher, daß sich mit der Masse der hier Abgedruckten Kritik die Zahl der entsprechenden Briefe erschöpft, hingegen die der Reko-Befürworter ungleich höher liegt...allein von mir gingen diese Woche ja drei an die FAZ. :zwinkern: Aber wie schon erwähnt, kommen immer noch seitens der Gegner hauptsächlich, fast ausschließlich, unsachliche, unwahre, teils sogar beleidigende Äußerungen...und das ist sehr ärgerlich.

    Man wiederholt den widerlegten Blödsinn ständig und hofft, daß einem das immer noch abgenommen wird. Wenn sich die Gegner doch wenigstens mal mit Daten, Abmessungen, überhaupt Tatsachen auseinandersetzen würden.
    Aber das macht es uns um so einfacher.
    Glücklicherweise wird dieses Verhalten auch von vielen als das gewertet, was es ist: Arroganz (unbegründete noch dazu)!

    Ich habe diese Tatsachen (Abmessungen) auch versucht mit den Briefen in der Presse zu verdeutlichen, wurden jedoch leider nicht abgedruckt...allerdings an anderer Stelle schon genannt, doch die Menschen vergessen leider viel zu schnell. Da bin ich um so dankbarer über den gestern veröffentlichten Artikel in der FNP vom Wiederaufbau der Löwenapotheke. Geballte Tatsachen fürs alle deutlich!!! Und ein herrlicher Kommentar dazu... :D

    :gg: :schockiert: :weinen:

    Ich weiß nicht wie ich es gerade ausdrücken soll...Tränen der Rührung (oder ist es doch nur die Bindehautentzüdung wegen der Grippe, die ich gerade mit mir rumschleppe)...

    Erstmal: Es gibt doch Hoffnung...meine Vorurteile lösen sich eine wenig auf...ich habe gerade einen Architekten kennengelernt, welcher zu den wenigen zuzuordnen ist, die wirklich ihren Beruf verstanden haben...und die vor allem zum Thema Rekonstruktion sagen: "Da rennen sie bei mir offene Türen ein".

    Doch er muß entscheiden, wie er helfen kann, da er gewisse Schwierigkeiten bewältigt werden müssen, bei denen niemand das Recht hat, ihm reinzureden.
    Seine Entscheidung!


    Was ist seine Entscheidung?

    Ich habe gerade die originalen Erdgeschoßteile der Goldenen Waage gesehen und angefasst!!!!

    Es ist, soweit ich es abschätzen kann, bis auf ein oder zwei profilierte Stützen alles an Teilen vorhanden, was bei der Goldenen Waage in behauenem Sandstein gehalten war, inkl. viele der Eckfassungen des Hinterhofes.

    Nach meiner Einschätzung sämtliche Stein-Konsolen (teilweise etwas verstreut), auch die riesige reich behauene Eckkonsole.

    Alles teilweise gebrochen (ist ja beim Bombenangriff aus 5 m Höhe auf die Erde gestürzt) , aber vollständig. Der Sockel ist nicht mehr vorhanden, aber der war auch kaum geschmückt...

    Wundervoll...doch über die Verwendung hat allein der Besitzer zu entscheiden! Und da sollte man ihm die Zeit geben, die er dazu benötigt!

    (Also bitte nicht mehr klingeln und fragen, das habe ich jetzt getan...)

    Ich muß zu meiner Schande gestehen, daß ich selbst an diesem besagten Abend kein Wort mit ihm gewechselt habe.
    Das ist kein böser Wille gewesen, im Gegenteil, ich hätte es mir sehr gewünscht, zumal ich mit den Oganisatoren anschließend noch im Römer auf einen Ebbelwoi saß. Doch da war Herr Bergner leider nicht anwesend. Und direkt nach der Veranstaltung wollte ich noch so vielen dringend etwas sagen... Mann, Mann, Mann. :peinlich:

    Aber gut, daß Du es schreibst. Muß ich auch noch machen, bevor ich die vier Wochen weg bin...

    Weißt Du eigentlich, wo genau in Götzenhain der Unterbau der Goldenen Waage steht? Ich wollte noch ins historische Museum und mal versuchen, eine Bestandliste zu erstellen über alle geborgenen Teile der betroffenen Häuser. Dann könnte ich meine Kostenkalkulation überarbeiten (zum positiven hin, denn gerade Steinmetzarbeiten sind pauschal fast nicht kalkulierbar).
    So war doch diese fundamentale Denkmaltheorie...solange noch ein Stein erhalten ist, ist es eine Sanierung bzw. eine selbst nach Architekten-Sinn erlaubte Rekonstruktion...also sanieren wir doch nur die Altstadt... :gg:

    Ich glaube, das ist Ansichtssache.
    Sieht bestimmt nicht toll aus, eventuell kann man Richtung Markt 8 (Da geht aber dann die Zufahrt zur Tiefgarage entlang) verlegen, welches ich eventuell sogar ganz weglassen würde, weil das Bistum Limburg ihr Haus am Dom so dämlich verlängert haben.
    Allerdings ist es bestimmt auch nicht hilfreich, wenn man den U-Bahn Zugang zu sehr versteckt...wegen Ortsunkundigen. Und so breit ist er nun auch nicht...

    Also als Teil des Hauses Markt 8, oder an dessen Stelle, die Idee gefällt mir. Kann man mit entsprechenden Schildern bestimmt auch gut kennzeichnen.

    Habe gerade einen Leserbrief (den dritten genau genommen...der erste wegen dem vorangegangenen Thema und dann noch zwei wegen Frau Flagge) an die FAZ geschrieben. Es war eine Ergänzung, da ich es nicht für uninteressant halte, daß Frau Flagge 2004 ein Buch über das Büro KSP Engel und Zimmermann geschrieben hat.
    Hätte man bei der FAZ in der Personenbeschreibung erwähnen können, dann hätte wohl ihr Beitrag einen etwas anderen Eindruck auch bei themenfremden Personen erweckt...

    Ungemein witzig...wer mit solch einem Humor auf eine Baustelle kommt, dem lässt der Polier vielleicht mal aus Versehen einen Stein auf den Kopf fallen...

    Machen wir mal ein anderes, wahrscheinlich realistischeres Bild.

    Nachdem man die Baufälligkeit der letzten Altstadthäuser festgestellt hat, werden die einem großen Investorprojekt weichen müssen. Die wirtschaftlichen Vorteile gegenüber der unzeitgemäßen, eh nicht mehr rettbaren Fachwerkhäuser, die ja sowieso verputzt waren...Alte Gasse...Sachsenhausen...dort wurde letztens (2004) wieder eins abgerissen...

    Aber man fängt ja nicht an, auch Kirchen zum Abriss zu verkaufen...oh, da steht ja die Mathäuskirche zum Verkauf...naja, ist ja nicht so alt, macht nix...man weiß ja, wo man die Grenzen ziehen muß (nicht, wie damals die Rokonstruktionsbefürworter). Ist ja nicht so, daß man eine gotische Kirche abreißt, wie den Dom...gut, bei der Kapelle im Lämmchen war das etwas anderes, die stand dem Neubau an der Braubachstraße im Weg, so wie Kruggasse 3, daß man 2007 wieder rekonstruiert hatte und vorher für das technische Rathaus weichen musste.
    Aber wenn der Dom den aktuellen Bedürfnissen im Weg steht, könnte man mit einer zeitgemäßeren Sakralbauweise einen sehr spannenden...

    Hier höre ich auf, da kam wieder das Wort: SPANNEND. Alles muß spannend sein. Harmonisch ist ja so langweilig. Es muß immer spannend sein...und hip...und frech...und aufregend...bis einem das spannende, hippe, moderne, freche zum Hals raushängt...nach inzwischen spätestens fünf Jahren.

    Guude!

    Zurück von der mini-Tour...aber leider bin ich zwischen 11.11. und 7.12. wieder auf Tour und muß dahingehend versuchen alle möglichen Informationskanäle offen zu halten...

    ...denn: manchmal erscheint es, daß die Leute einem überhaupt nicht zuhören. Was heißt "erscheint"...im Prinzip weiß man es ja. So war es auch bei der sehr ärgerlichen Diskussion im Architektur-Museum...übrigens war heute keine "Parodie" in der FAZ...ich konnte sämtliche technischen Einwände anhand von Zahlen und Fakten widerlegen, trotzdem werden diese falschen Einwände wiederholt...
    Genauso ist es mit den Kulissen. Wenn der Begriff Fassade, oder noch schlimmer: Kulisse für eine Bauweise am wenigsten zutrifft, dann doch wohl der Fachwerkbau. Nochmal (aber hier hört man mir ja zu, bzw. liest aufmerksam): Meine Planung sieht vollständige Fachwerkbauten vor. Und in den meisten Fällen kann man nicht nur die äußere Struktur eindeutig nachvollziehen, sondern sogar die Lage der Innenwände und auch die Lage der Deckenbalken, wenn keine Zierleiste davorgesetzt war.

    Also ist die Fassaden/Kulissendiskussion, wenn sie denn negativ gebraucht wird, nichts als eine böswillig falsche Behauptung zur Verunglimpfung. Daher sehe ich auch der "Parodie" mit einer gewissen verärgerten Spannung entgegen. Diese kann nämlich nur von solch böswilligen Unterstellungen genährt sein und dann ist es nichts weiter als eine Verleumdung(im Gegensatz zum Herrn Dr. Bartetzko, welcher, abgesehen vom Rothschild-Kommentar als einziger sachlich argumentiert hat...soweit dies bei Geschmacksfragen möglich ist).

    Auch gerade weil man sich dort dem unverschämten Vorwurf des Rechtsradikalismus ausgesetzt sah (wenn man keine Argumente hat, beleidigt man halt), sollten sich gerade diese Architekten fragen, von wem denn eine Vorurteilsbehaftete und schlicht Unwahre "Satire" verwendet wurde (da gab es doch Filme über das Wesen einer im Nahen Osten beheimateten Religionsgruppe) und wer denn in bestimmten Fragen eine Meinungsbildung/-äußerung der Bürger ablehnte (sicherlich kann man einen normalen demokratischen Prozess auch "lupenreiner Populismus" nennen).
    Da passt es ganz gut, daß große beeindruckende Bauten (mit rechteckigen Säulengängen) das Individuum so klein erscheinen lassen. Man protzt mit Prachtbauten (Stalinallee, Germania). Dadurch zeichnet sich totalitäre Architektur aus...und diesen Vorwurf kann man, so glaube ich, für kleine "schnuckelige" Häuserchen in einem engen Gassengeflecht nicht wirklich eindeutig erheben.

    ...und an diesem Tage trat ich ein in eine Geheimgesellschaft und siehe da, benebelt vom eigenen Rausche sprachen sie gar wunderlich Dinge über die Außenwelt.

    So kam mir das gestern vor...

    Hallo erstmal...und Danke für die massive Unterstützung!

    Ich bin Dominik Mangelmann und Student des Bauingenieurwesens, sowie persönlich sehr eingehend interessiert an historischen Bautechniken besonders des Mittelalters.

    Also kein Architekt. Bisher ist mir nur ein verschwindend geringer Prozentsatz dieser Berufsgruppe erschienen, welche ich als fachlich kompetent ansehen würde (doch es gibt sie!!!). Die große Vielzahl allerdings (bestätigte Vorurteile leider) sind meist vornehmlich schwarz angezogen, Rollkragenpulli, Schal locker um den Hals, schwarze Halbschuhe und fahren so in Begleitung ihres genauso gekleideten Praktikanten, welcher noch in einer Tasche oder Rolle, den (einen!) Plan, sowie ein Maßband hinterhertragen, mit dem BMW (hab nichts gegen diese Marke, ist halt so...) auf die Baustelle...
    ...wenn sie besonders wenig Autorität haben ziehen sie noch einen weißen Helm auf, welcher durch keinen Fleck/Kratzer in seinem gar himmlischen Glanze getrübt wird. Und fordern meist von dem Rest der Anwesenden, es ihnen aufgrund der Helmpflicht gleich zu tun, während sie selbst mit ihren Halbschuhen (durch das Glück des Einfältigen) gekommt die Bohlen mit herausstehenden Nägeln umtanzen.
    Wenn sie die Baustelle wieder verlassen und somit das Abhalten des Arbeiters von seiner Arbeit einstellen, geht ein Aufatmen, vielleicht in einer heiteren Atmosphäre auch mal ein Gelächter durch die Räume, die dann wieder von der Hand eines wirklich fachkompetenten Poliers gestaltet werden.

    Warum diese Zusammenfassung meiner Erfahrung?
    Gestern waren sie ALLE da!!!
    All die Künstler, die sich ein eigen Denkmal setzen wollen. Die ihre Vorväter übertrumpfen, die in die Geschichte eingehen wollen, als größte, wagemutigste, innovativste, anspruchvollste, schlicht genialste Baumeister ihrer Zeit! Ihre Namen sollen in einem Satz genannt werden mit Ramses und all den anderen, deren Bauten über Jahrtausende verehrt werden.

    Und wir?

    Wir nehmen ihnen durch unser einfältiges Verhalten, durch unseren mangelnden künstlerischen Intellekt den Platz, der Grundlage ihres Ruhmes werden soll.

    Und das ist meiner Meinung nach der wirkliche Grund, warum gestern wieder mit Halbwahrheiten, bis hin zu plumpen Falschbehauptungen und Beleidigungen gegen eine Rekonstruktion einer nach heutigem Verständnis voll nutzbaren, sicheren, bezahlbaren, gesunden und nicht zuletzt zeitlosen (weil inzwischen außerhalb der Zeit stehenden) Bauform gequakt wird (ich wollte eigentlich "argumentiert" schreiben, aber das hat man ja nicht).

    Eine Sache noch: Ich war persönlich auch sehr positiv überrascht vom Herrn Bartetzko, welcher sachlich argumentiert hat und eben auch falsche Aussagen der anderen Teilnehmer korrigiert.
    Das er die Rekostruktion ablehnt und Glas/Stahl bevorzugt, gebe ich mal als seinen persönlichen Geschmack hin und gestehe ihm dies dann auch zu. Das war eben eine Geschmacksfrage und darüber lässt sich schlecht streiten. Leider hat er den Disneylandvorwurf angeführt, welchen ich in seiner Beschreibung teile (aufgeklebte Fassaden, etc.), doch dies trifft für meine Planung auch gar nicht zu.
    Trotzdem, der Mann bei mir stark an Sympathie gewonnen. Obwohl er eine andere Ansicht vertritt als ich. Aber das macht wohl einen Demokraten aus.
    Manche der Architekten hatten ja da eher totalitäre Verhaltensweisen an den Tag gelegt, bis hin zur Absprache des Rechtes der Bevölkerung, in diesem Thema einen eigenen Beschluß zu erwirken (Herr Scheffler sagte das, von dem auch der "lupenreine Populismus" stammte).

    Bin jetzt erst mal bis Sonntag unterwegs, werde daher in dieser Zeit wohl nicht weiter kommentieren, mich aber danach wieder melden, bzw. Fragen gern beantworten und auch ein offenes Ohr für Anregungen/Kritik haben.

    Nochmals Danke für die Unterstützung...und wer kann, unterschreibt den Antrag zum Bürgerbegehren!