...und an diesem Tage trat ich ein in eine Geheimgesellschaft und siehe da, benebelt vom eigenen Rausche sprachen sie gar wunderlich Dinge über die Außenwelt.
So kam mir das gestern vor...
Hallo erstmal...und Danke für die massive Unterstützung!
Ich bin Dominik Mangelmann und Student des Bauingenieurwesens, sowie persönlich sehr eingehend interessiert an historischen Bautechniken besonders des Mittelalters.
Also kein Architekt. Bisher ist mir nur ein verschwindend geringer Prozentsatz dieser Berufsgruppe erschienen, welche ich als fachlich kompetent ansehen würde (doch es gibt sie!!!). Die große Vielzahl allerdings (bestätigte Vorurteile leider) sind meist vornehmlich schwarz angezogen, Rollkragenpulli, Schal locker um den Hals, schwarze Halbschuhe und fahren so in Begleitung ihres genauso gekleideten Praktikanten, welcher noch in einer Tasche oder Rolle, den (einen!) Plan, sowie ein Maßband hinterhertragen, mit dem BMW (hab nichts gegen diese Marke, ist halt so...) auf die Baustelle...
...wenn sie besonders wenig Autorität haben ziehen sie noch einen weißen Helm auf, welcher durch keinen Fleck/Kratzer in seinem gar himmlischen Glanze getrübt wird. Und fordern meist von dem Rest der Anwesenden, es ihnen aufgrund der Helmpflicht gleich zu tun, während sie selbst mit ihren Halbschuhen (durch das Glück des Einfältigen) gekommt die Bohlen mit herausstehenden Nägeln umtanzen.
Wenn sie die Baustelle wieder verlassen und somit das Abhalten des Arbeiters von seiner Arbeit einstellen, geht ein Aufatmen, vielleicht in einer heiteren Atmosphäre auch mal ein Gelächter durch die Räume, die dann wieder von der Hand eines wirklich fachkompetenten Poliers gestaltet werden.
Warum diese Zusammenfassung meiner Erfahrung?
Gestern waren sie ALLE da!!!
All die Künstler, die sich ein eigen Denkmal setzen wollen. Die ihre Vorväter übertrumpfen, die in die Geschichte eingehen wollen, als größte, wagemutigste, innovativste, anspruchvollste, schlicht genialste Baumeister ihrer Zeit! Ihre Namen sollen in einem Satz genannt werden mit Ramses und all den anderen, deren Bauten über Jahrtausende verehrt werden.
Und wir?
Wir nehmen ihnen durch unser einfältiges Verhalten, durch unseren mangelnden künstlerischen Intellekt den Platz, der Grundlage ihres Ruhmes werden soll.
Und das ist meiner Meinung nach der wirkliche Grund, warum gestern wieder mit Halbwahrheiten, bis hin zu plumpen Falschbehauptungen und Beleidigungen gegen eine Rekonstruktion einer nach heutigem Verständnis voll nutzbaren, sicheren, bezahlbaren, gesunden und nicht zuletzt zeitlosen (weil inzwischen außerhalb der Zeit stehenden) Bauform gequakt wird (ich wollte eigentlich "argumentiert" schreiben, aber das hat man ja nicht).
Eine Sache noch: Ich war persönlich auch sehr positiv überrascht vom Herrn Bartetzko, welcher sachlich argumentiert hat und eben auch falsche Aussagen der anderen Teilnehmer korrigiert.
Das er die Rekostruktion ablehnt und Glas/Stahl bevorzugt, gebe ich mal als seinen persönlichen Geschmack hin und gestehe ihm dies dann auch zu. Das war eben eine Geschmacksfrage und darüber lässt sich schlecht streiten. Leider hat er den Disneylandvorwurf angeführt, welchen ich in seiner Beschreibung teile (aufgeklebte Fassaden, etc.), doch dies trifft für meine Planung auch gar nicht zu.
Trotzdem, der Mann bei mir stark an Sympathie gewonnen. Obwohl er eine andere Ansicht vertritt als ich. Aber das macht wohl einen Demokraten aus.
Manche der Architekten hatten ja da eher totalitäre Verhaltensweisen an den Tag gelegt, bis hin zur Absprache des Rechtes der Bevölkerung, in diesem Thema einen eigenen Beschluß zu erwirken (Herr Scheffler sagte das, von dem auch der "lupenreine Populismus" stammte).
Bin jetzt erst mal bis Sonntag unterwegs, werde daher in dieser Zeit wohl nicht weiter kommentieren, mich aber danach wieder melden, bzw. Fragen gern beantworten und auch ein offenes Ohr für Anregungen/Kritik haben.
Nochmals Danke für die Unterstützung...und wer kann, unterschreibt den Antrag zum Bürgerbegehren!