Beiträge von Exilwiener

    Also ich finde, dass nun endlich mehr als ein Fünkchen Hoffnung besteht, dass sich beide Seiten wieder versöhnen. Feb. 2008 läuft die Bindungswirkung aus:

    Ein Tunnel wird kommen und damit das gewünschte (vielleicht auch notwendige?) Verkehrsband, die herrliche und kulturhistorisch bedeutsame Elbwiese erhalten bleiben (mitsamt der Fledermaus), der Welterbetitel bleibt unangetastet und alle sind wieder zufrieden. Man nennt so etwas auch eine win-win Situation!

    Die einzigen, die sich nicht freuen werden, das sind die, die allseits Bekannten, denen ein Erfolgserlebnis auch nicht vergönnt sei. Aber auch das ist gut. Zu wünschen ist denen nur, dass sie nicht das bereits erhaltene und teilweise ausgegebene Schmiergeld zurückgeben müssen, wie das bei uns in Wien Usus ist, aber das soll nicht das Problem unserer lieben Hufeisenfledermaus sein.

    Leipziger

    Ich werde mir Deinen Wunsch beim nächsten Mal beherzigen, aber ich muss sagen, dass obwohl Wien einen im deutschsprachigen Raum wohl einzigartig erhaltenen Altbaubestand (neben Bern u. Zürích) hat, die Treppenhäuser und Flure in den vergangenen Jahrzehnten leider allzuoft "modernisiert" wurden. Wenn ich da an das vergleichbare Waldstraßenviertel in [lexicon='Leipzig'][/lexicon] denke, dann muss ich sagen, dass ich dort eigentlich teilweise schönere Treppenhäuser vorgefunden habe als in Wien - die Leute passen aber auch mehr auf fremde Dinge auf, was in Wien in manchen Bezirken nicht der Fall ist. Bekanntlich beginnt hinterm Palais Metternich am Rennweg bereits der Balkan...kein Schmäh.

    Zitat von "saibo"


    Schon traurig, was durch den Krieg und verfehlter Wiederaufbaupolitik verloren gegangen ist. Unsere generation hat die Pflicht dies zu korrigieren.

    Schön gesagt!

    @Roverandum

    Ja, der Abriss wird für das neue OPEC-Gebäude geopfert und das, obwohl es das Haus in einer Schutzzone liegt und obendrein im UNESCO-Weltkulturerbe Wiener Altstadt.

    Grund: Öffentliches Interesse und, man staune, 200 m² mehr Nutzfläche als das alte Haus?! Der Denkmalschutz kann außer Kraft gesetzt werden, wenn ein „öffentliches Interesse“ besteht und ein politischer Hintergrund spielt sicher auch eine wesentliche Rolle.

    Da es in Wien keine Patzschkes noch Kolhoffs gibt, ist anzunehmend, dass an dieser Stelle etwas grausliches kommen wird, was aber –da können wir wieder aufatmen – nicht mehr als 30 oder 40 Jahre stehen bleibt…Wir müssen halt auf bessere Zeiten warten.


    Bezüglich Passagen hast Du sicher Recht, dass wir da fast keine in Wien haben. Eine hast Du aber doch vergessen und die ist wirklich wunderbar: Die Passage des Palais Ferstel, welche einfach ein Traum ist…


    Das heißt also, das nach der Bindewirkung ein neuer Entscheid möglich ist. Jetzt verstehe ich auch, dass ohne Ausführungspläne bereits angefangen werden soll. Na gut, realistisch gesehen wir der eigentliche Brückenbau bis dahin nicht stattfinden können, aber psychologisch den Bau offiziell beginnen zu lassen, darum geht es als den Herrschaften.

    Wenn die von "welterbe-erhalten" sowie die Opposition nicht ganz deppert sind, dann wird es einen neuen Entscheid geben und hoffentlich zu einer vernünftigen Lösung kommen: Verkehrsquerung + Elbwiesenerhalt.

    Der eigentliche Brückenbau wird erst etwas später stattfinden. Am 13. August starten einmal nur unwesentliche Vorarbeiten, weil es noch nicht einmal Ausführunspläne für die Brücke gibt.

    Stimmt es, dass es im März 2008 eventuell einen neuen Bürgerentscheid zur Brücke geben wird? Habe das irgendwann in den letzten Tagen gelesen. Das wäre dann wenigstens eine faire Lösung und würde auch die Gemüter endgültig besänftigen, zumal die Politiker dies nicht geschafft haben

    Wenn ich die Frauenkirche sehe, dann rettet die über so vieles am Neumarkt hinweg!

    Die Schornsteine stören mich eigentlich am Wenigsten. Ganz schlimm finde ich, dass abermals der Sandstein nicht gestrichen werden wird, die Häuserfassaden wieder teilweise sehr modern gestaltet werden und somit überhaupt nicht ins Ensemble passen werden.

    AdF 16/17 werden trotz der Schornsteine, die wohl momentan besten Rekonstruktionen neben der Frauenkirche, gefolgt von VVK…das Juwel hat seinen Namen leider nicht verdient, aber nach dem Hotel de Saxe und der Salomonis keine wirkliche Überraschung.

    Oh Gott, das ist mir erst beim zweiten Mal schauen aufgefallen, aber wenn man sich das Bild de Gebäudes vom Dresden Fernsehen ansieht, dann werden rund um die Fenster willkürlich entweder grüne oder blaue "Akzente" gemalt werden! Das ist ja grauslich und schaut zudem total billig aus!

    Das schaut aber schön aus! Ich vermute, dass auch die alten Sprossenfenster wieder kommen werden, so wie auf den alten Bildern und den bereits neu eingesetzten Fenstern abzulesen. :D

    Fürs Einsetzen der Fenster braucht man kein Gerüst mehr, aber für die restlichen Fassadenelemente wäre dieses natürlich nützlich. Vielleicht wird der Rest mit einem Kranwagen ergänzt werden.

    Zitat von "Thomas Filip"

    Meinem ansonsten sehr geschätzten Freund Oktavian möchte ich hiermit mein Bedauern aussprechen, dass er die billig-linke Propaganda bzgl. des Baubeginns am 13.8. (Jahrestag des Mauerbaus) übernommen hat. Der 13.8. ist einfach ein Montag, und der Beginn eines Projekts zu Wochenbeginn ist in der Wirtschaft nichts Unübliches ;)

    Das ist eine Feststellung und hat nichts mit links oder billig zu tun, was nun wirklich polemisch ist, vor allem, wenn man oberlehrerhaft permanent andere dafür anpeitscht. Ich denke uns wäre es allen lieber gewesen, wenn uns diese ganze Diskussion erspart geblieben wäre, aber der Stadt ist die ganze Sache ungeschickterweise vollkommen entglitten. Oktavian hat – mit Verlaub – den Nagel auf den Kopf getroffen. Dem gibt es eigentlich nichts mehr hinzuzufügen. Geht Euch noch immer kein Licht auf?! Ursache und Wirkung! Ich kann Oktavian nur zu gut verstehen und eines Tages werdet ihr das vielleicht auch einmal.

    Zitat von "Thomas Filip"

    Wenn Dresden die Stadt der Korrupten, der Dummen, der Kulturbarbaren und Banausen ist, dann seid doch bitte so konsequent und verabschiedet Euch aus diesem Bereich des Forums. Dieses Gejammer und die ewigen Untergangsszenarien sind hart an der Grenze des Erträglichen. Ich lebe, obwohl durchaus nicht von allen Seiten der Stadtentwicklung begeistert, seit über 3 Jahren in Dresden und finde, dass es sich hier vortrefflich leben lässt. Und ich glaube von mir sagen zu dürfen, dass ich weder eine Kulturbanause noch arm an Ideen bin.

    Aber bitte nun langsam, das kommt jetzt aus Deiner Feder. Wenn Du ein Problem mit der Meinung anderer Forumsmitgliedern in diesem Strang hast, dann musst schon Du damit klar kommen. Hast Du nicht schon einmal ganz groß Deinen Abschied aus dem Forum zelebriert, was ich persönlich schade fände? Bei uns in Wien sagt man: „Durchs Streiten kommen die Leut zsamm“. So sollten wir es auch hier halten.

    Zitat von "Miwori"

    Dresden ist nicht zum Welterbe berufen worden,
    keine Welterbe-Findungskommission aus erlauchten Kapazitäten hat das Elbtal entdeckt und erkoren,
    sondern wenn ein paar Leute aus Roßbergs Truppe damals nicht die Idee gehabt hätten, sich für so einen Titel zu bewerben, wäre das Elbtal kein Welterbe geworden.

    Es ist also doch eher ein Landschaftsbambi als eine Heiligsprechung!

    Und realistischerweise muß man auch sagen, wenn Blobel die Kommission nicht gegen den Brückenbau aufgehetzt hätte, wäre der Titel nicht bedroht.

    Mag sein, dass manchen der Titelverlust schmerzen wird. Mir ist dieser Titel verdammt noch einmal egal, aber die Zerstörung dieser wichtigen Elbwiese beim Waldschlösschen ist die eigentliche Katastrophe!

    Vor Herrn Blobel sollten wir alle den Hut ziehen, bevor über ihn dermaßen geurteilt wird. Es ist einfach zu billig mit dem nackten Finger auf jemanden zu zeigen, der Großartiges für die Menschheit und für Dresden geleistet hat (Frauenkirche) und leisten wird (QVI). Hätte die Stadt diesen Wink verstanden, dann wäre sicherlich eine adäquate Lösung dabei heraus gekommen.

    In Österreich würden sich nun lauter Menschen zusammenfinden und die Brücke vor Ort verhindern! Nicht umsonst wurden die einzigartigen Donauauen vor Wien gerettet (ähnliche Situation wie in Dresden) und die damaligen Politiker sehen heute ein, dass sie einen großen Fehler begangen hätten.

    Zitat von "Schloßgespenst"

    @ Oktavian

    Also, daß youngwoerth plötzlich die Stadt verläßt, fand ich ja schon etwas überzogen.

    Aber daß selbst Du jetzt wegen der Brücke frustriert hinschmeißt und Deine Sachen packen willst, schockiert mich dann doch etwas. Müssen wir jetzt etwa das Ende der GHND befürchten? Wollt Ihr DD den Modernisten überlassen? :schockiert: Es ist doch nun nicht so, daß Ihr bisher nichts erreicht hättet! Oder war das vielleicht ein spontane, unüberlegte Äußerung im Zorn, die Du erst nochmal überschlafen mußt?

    Ich bin zwar nicht Oktavian, aber das war sicherlich keine spontane Entscheidung. Wer ein geradliniger, kulturbeflissener und vor Ideen strotzender Mensch ist, der hat in dieser Stadt keine Chance - leider. Wenn man dann auch noch tagtäglich mit einem unbeweglichen und desinteressierten Verwaltungsapparat zu tun hat, garniert mit politischen Intrigen, dann könnte das einem mitunter an den Rand der Verzweiflung bringen, sofern man einen gesunden Verstand besitzt, wird man sich wohl nach adäquateren Alternativen umsehen müssen. Die skrupellose Vorgehensweise der Politik in Sachen Waldschlößchenbrücke ist demnach nur der Beweis für das, was Sehenden sowieso schon bekannt war.

    Dresden hat Oktavian sehr viel zu danken! Ein Apparatschik Fessenmayr und die vielen namenlosen Beamtenameisen, die von ihrer Stadt soviel Ahnung haben wie von der Relativitätstheorie, dass sind nicht die Leute von denen man einmal sprechen wird. Aber leider repräsentieren diese Herrschaften den Durchschnitt der dort ansässigen Bevölkerung. Dresden wird weiterhin ein Touristenziel bleiben und von seiner ehemaligen Stellung als Kulturmetropole zehren. Nicht mehr und nicht weniger. Mythos Dresden eben.

    Mann oh Mann, ich bin mir sicher, dass den wenigsten – auch hier im Forum - überhaupt bewusst ist, wozu dies alles in Dresden bereits geführt hat und führen wird! Diese Stadt trägt auch noch dazu bei, dass spärlich vorhandene, intellektuelle Bürgertum zu vertreiben!

    Dresden, eine ehemalige Kulturstadt von Weltruf, hätte die in Deutschland einmalige Chance gehabt, wieder eine wirklich herausragende Rolle zu übernehmen. Ich dachte da an einen weitestgehend rekonstruierten Neumarkt, eine, wenn auch nur moderat, mögliche Rekonstruktion sowie Anbindung der Inneren Neustadt mit der Altstadt via Augustusbrücke sowie einem Erhalt einer der wichtigsten Elbwiesen (die breiteste Stelle!!! wird überbrückt!) innerhalb des Stadtgebiets.

    Und was passiert: Zuerst wird über die „Unmöglichkeit“ einer Rekonstruktion der Frauenkirche diskutiert und der Beweis erstellt, dass es doch kein Fehler war?! Es gründet sich ein Kreis Dresdner Bürger, die die Frechheit haben sich in die Dresdner Stadtplanung einzubringen und einen klitzekleinen Rest der ehemaligen Altstadt wiederaufbauen wollen und die Stadt unterminiert und queruliert, wo sie nur kann und das so ungeschickt, dass es auch noch nach außen dringt.

    Es gibt unzählige Beispiele, wo absolut fähige Leute sowie Leute, die sich für Dresden eingesetzt haben und die diese Stadt so bitter nötig hätte, sich resigniert zurückziehen und in Städte auswandern, die deren Wert zu schätzen und nützen wissen.

    Oktavian, Du hast sicherlich die richtige Entscheidung getroffen! Auch ich wollte nach meinem Studium ursprünglich nach Dresden gehen, aber diese Stadt hat nichts mehr mit dem Dresden zu tun, welches wir dafür hielten und wofür so viele, unter diesen Umständen so viel erstritten haben. Mir fällt ad hoc noch ein weiterer Mitstreiter aus Dresden ein, der ob dieser Gründe auch bereits wieder weg ging. Aber mit dieser Stadt ist eben kein Staat zu machen. Dresdens Glanz und Gloria ist endgültig Geschichte. Wir wünschen dieser Stadt in diesen schweren Zeiten trotzdem alles Gute. Nicht umsonst ist Weidauer Ehrenbürger dieser Stadt.

    Zitat von "Samuel"

    Bin vom 16 bis 20.8. in Dresden. Endlich.

    Habe nun durch Plakate in der Hamburger U-Bahn (!) festgestellt, dass zu dieser Zeit Stadtfest in Dresden sein wird. Kann ich dann einen mit Menschen gefüllten Neumarkt genießen oder muss ich mich mit einem von Bühnen verstellen Neumarkt rumärgern. Wäre wirklich sehr schade
    Wäre nett wenn mir da jemand Auskunft geben könnte.

    PS: Die Plane vor dem ehemaligen Hotel Stadt Berlin wird dann wohl hoffentlich auch schon weg sein, oder? Man hebt mittlerweile schon seit 2 Monaten Möbel hinein.

    PPS: Residiere an der Prager Straße. :peinlich:

    Wie schon Karasek meinte, würde ich ohne hohe Erwartung hinfahren, vor allem, wenn Du auf der Prager wohnst.

    Da ich vor ca. 2 Monaten dort war, würde ich Dir Nachfolgendes vorschlagen:

    1. Unbedingt Grünes Gewölbe (unbedingt an einem Wochentag vor 9.00 anstellen, dann kommst Du rein) und Frauenkirche ansehen mitsamt dem Neumarktbereich (GHND Pavillon-Provisorium nicht vergessen) und auch dem Zwinger. Wenn Du nirgends hineingehst schaffst Du das alles innerhalb von zwei, drei Stunden.

    2. Unbedingt über die Augustusbrücke zum Goldenen Reiter! Nicht von den Plattenbauten abschrecken lassen und links halten. In der Inneren Neustadt (Königsstraße - nomen est omen) findest Du den letzten, wunderschönen Rest des bürgerlichen Dresdens.

    3. "Geheimtipp"! : Wenn Du ein Gefühl vom barocken Dresden erhaschen willst, dann führt kein Weg am Panometer (Dresden 1756) vorbei! Ich war so etwas von begeistert. Ich schwärme noch heute davon! Das solltest Du Dir wirklich nicht entgehen lassen!

    4. Vergiss ja nicht ins Villenviertel "Weißer Hirsch" zu fahren. Gehe ein wenig dort spazieren und lasse Dich von den sanierten Traumvillen aus besseren Tagen faszinieren: Anschließend setz Dich auf die Terasse vom Luisenhof...am Weg zurück noch die Elbhangschlösser nicht unbesucht lassen.

    5. Fahre, wenn Du ein wenig Zeit hast nach Radebeul und besuche das Spitzhaus, in welchen man sehr nett speidsen und auch sächsischen Wein (hat mir sehr gut geschmeckt) genießen kann. Außerdem eine spitzen Aussicht auf Dresden.

    6. Solltest Du einen ganzen Tag noch über haben und nicht wissen, wie weiter, dann würde ich nach Schloss Moritzburg fahren und auch das gerade sanierte Fasanenschlößchen erspähen (Achtung: Pro Stunde werden nur etwa 10 Personen eingelassen! Wenn Du aber zuerst dorthingehst und Karten reservierst, dann kommst Du sicher am selben Halbtag noch hinein). Das Fasanenschlößchen wurde 10 jahre lang im Inneren rekonstruiert. Die alten Stofftapeten wurden/werden nachgewebt und wieder fast annähernd dem Vorkriegszustand wiederhergestellt. Wer Rokoko liebt, der ist dort richtig!

    7. Oder Du nützt den Tag und fährst nach Görlitz (ca. 35 - 45 Min von Dresden - kommt aufs Auto an). Dieses Erlebnis und diese Traumstadt könnten durchaus der Höhepunkt Deiner Reise werden...