Beiträge von reklov2708

    Hier ein sommerliches Bild der Inneren Brücke:

    Aufnahme: Matthias Wicke

    Die Innere Brücke in Esslingen überspannt mit ihren neun Bögen die zwei Neckarkanäle und die Maille. Sie ist die zweitälteste Steinbrücke Deutschlands.
    1286 wurde die 146 Meter lange Brücke gebaut und besitzt auf beiden Seiten viele historische Gebäude. Heute ist Sie mit der Ansammlung von Boutiquen und Läden eine beliebte Shopping-Meile.

    Ich will mich jetzt nicht weiter groß zu dem Thema äußern, ich stelle es jedem frei, sich über meine links über die Gegenargumente zu S21 zu informieren. Ich persönlich komme zu dem Ergebnis, daß diese größtenteils stichhaltig sind und wir Stuttgarter in der Summe einen WENIGER funktionstüchtigen und belastbaren Bahnhof bekommen würden als den, der bereits existiert. Und dies für Unsummen an Milliarden, wobei noch die eine oder andere dazukommt wenn es mal an den Tunnelbau geht. Aber bis dahin kann noch viel passieren, S21 ist in einigen Teilen noch gar nicht genehmigt, und bezahlen will die Mehrkosten auch niemand. Außerdem stimme ich dem Webmaster zu, daß es sich dabei eigentlich gar nicht um nein Verkehrsprojekt sondern um ein Immobilienprojekt handelt. Und daß uns in dem neuen Stadtteil nur belanglose Investorenarchitektur und kein Paradies neoklassischer Baukunst erwarten wird, das kann man schon an der bereits fertiggestellten Architektur dort erahnen. Zugiger und lebloser geht es kaum.

    PS: Ich finde es ein wenig zynisch, wenn ein Teilnehmer hier über die geschundene Stadt klagt, gleichzeitig aber keine Einwände gegen die Zerstörung von Bahnhof, Bahndirektion und Teilen des historischen Schloßgartens hat.

    Zitat

    Ansonsten ist das Projekt zweifellos ein Gewinn für Stuttgart. S 21 ist eine einmalige Chance für diese geschundene Stadt.

    Argumente? "Gewinn", "einmalige Chance" hören wir von den PRO-lern dauernd, näher erläutern können sie dies aber nie. Kontra-Argumente: Bitte nachlesen.

    http://gruene-gegen-stuttgart21.de/10-gute-gruende-gegen-stuttgart21/']http://gruene-gegen-stuttgart21.de/10-gute-gruende-gegen-stuttgart21/']http://gruene-gegen-stuttgart21.de/10-gute-gruende-gegen-stuttgart21/

    und

    http://www.kopfbahnhof-21.de/index.php?id=508

    Oder direkt hier:

    Die Planer des Stuttgarter Hauptbahnhofs ignorieren die Interessen der Reisenden. Fahrgäste können jetzt im Kopfbahnhof ebenerdig umsteigen, die Fahrgäste müssten später auf den Vorteil verzichten und stattdessen Treppen steigen oder auf Aufzüge warten, die womöglich defekt sind. Dies ist vor allem für die steigende Zahl älterer Menschen eine Zumutung.

    Ein-, Aus- und Umsteigen wird zum puren Stress, weil die Züge viel zu kurz halten. ICEs sollen statt vier nur noch zwei Minuten stehen bleiben und Regionalzüge gar nur noch eine Minute. Nur kann eine höhere Kapazität des Tunnelbahnhofs angesichts der geplanten Reduzierung der Gleise von 16 auf 8 gegenüber dem jetzigen errechnet werden. Doch das ist Theorie, denn in der Praxis würde der Stuttgarter Bahnhof zur Verspätungsfalle werden., eine oder zwei Minuten reichen für den Fahrgastwechsel in den Spitzenzeiten nicht aus. In Durchgangsbahnhöfen mit ähnlich hohen Fahrgastzahlen wie Köln oder Hannover haben sämtliche Züge mindestens drei Minuten Aufenthalt.

    „Ihr Anschlusszug konnte leider nicht warten“, das werden Reisende im Stuttgarter Bahnhof viel häufiger zu hören bekommen. Acht Gleise stehen nur noch zur Verfügung, und die müssen dicht belegt werden – nach spätestens zehn Minuten fährt der nächste Zug im Gleis, und auf verspätete Anschlusszüge kann bestenfalls 2-3 Minuten gewartet werden. Schon bei einer Verspätung eines Fernzuges von wenigen Minuten verlieren viele Fahrgäste mit knappen Anschlüssen eine Stunde Fahrzeit, weil ihr Anschlusszug weggefahren ist.

    Nimmt man diese und weitere Argumente einmal zur Kenntnis kommt man nur zu einem Schluß: Stuttgart 21 ist eine VERSCHLECHTERUNG der Bahnversorgung, für die Milliarden ausgegeben werden.

    In Stuttgart waren besonders die gut betuchten Bewohner der Halbhöhenlagen dafür, die niemals im Leben einen Zugwaggon von innen sehen. Die Innenstadtbezirke waren mehrheitlich gegen das Projekt. Oder anders gesagt, je weniger betroffen von den Veränderungen, desto größer die Zustimmung, und umgekehrt. Aber spätestens die OB Wahl hat dann gezeigt, daß die Stuttgarter keine weitere Kostenbeteiligung der Stadt wollen. Soll die Bahn das Ganze schön auf eigene Rechnung finanzieren, von Stadt und Land gibts nix mehr.

    Du hattest offensichtlich zwischen deinen 2 Postings nicht genug Zeit, die Seiten durchzulesen, da stehen Antworten auf deine Fragen. Also wozu weiter argumentieren? Entweder du informierst dich oder lässt es bleiben. Stuttgart 21 ist kein Geschenk sondern eine Verschlechterung der Bahnversorgung, für Unsummen.

    Lieber Wissen.de, wenn dich das so wundert, wieso so viele Stuttgarter (einschließlich mich) gegen S21 sind, dann lese dir bitte die folgende Seite aufmerksam durch (auch wenn die Seite von den Grünen ist und du dieser Partei nicht nahestehen solltest). Hier werden die Argumente gegen S21 plausibel aufgeführt:

    http://gruene-gegen-stuttgart21.de/10-gute-gruende-gegen-stuttgart21/

    Besonders wichtig erscheint mir folgender Punkt:

    Folgen spürbar: Reisen per Bahn wird stressiger, langsamer, teurer
    Die Menschen und ihre Bedürfnisse standen bei den Planungen alles andere als im Mittelpunkt. Heute gehört der Stuttgarter Hauptbahnhof zu den pünktlichsten Großbahnhöfen Deutschlands - zukünftig soll ein integraler Taktfahrplan im zentralen Verkehrsknotenpunkt des Landes nicht mehr möglich sein. Stuttgart 21 bedeutet: längere Reisezeiten, teurere Tickets, umständliches Umsteigen, fehlende Verbindungen. Vor allem Berufspendler und die Reisenden im Nahverkehr werden mit einem verminderten Zugangebot und/oder mit höheren Fahrpreisen für das Prestigeprojekt bezahlen.

    Kein integraler Taktfahrplan im zentralen Verkehrsknoten des Landes.
    Auch im Nahverkehr teils längere Fahrzeiten.
    Teurere Tickets, weniger Züge.
    Tunnelbahnhof nicht behindertenfreundlich, familientauglich, altersgerecht.
    Verkehrstechnische Engpässe in Land und Region.
    Gravierende Nachteile für S-Bahn-Verkehr.

    Nachzulesen im Detail hier:

    http://www.kopfbahnhof-21.de/index.php?id=508

    Vielleicht verstehst du nach dieser Lektüre, wieso viele Stuttgarter dieses "Zukunfts"projekt, das in Wahrheit nur eine milliardenteure Verschlechterung ist, ablehnen.

    Der Eiffelturm in Paris ist ein kunstvoll gestalteter Solitär, einmalig in seiner Gestalt, nicht zu vergleichen mit einem gewöhnlichen Hochhaus.

    Ist euch nicht auch schon aufgefallen, daß die unzerstörten Großstädte wie Rom oder Paris ihr historisches Weichbild und damit einen beträchtlichen Teil ihrer Schönheit behalten haben, während die Skylines von kriegsversehrten Städten wie Berlin, Warschau oder London heute total chaotisch und unharmonisch aussehen? Das liegt meiner Meinung nach an einem fehlenden Leitbild nach dem Krieg, und an den ganzen kreuz und quer gebauten Hochhäusern, die das Bild der "ebenen" Stadt, des fließenden Häusermeeres, durchbrochen nur von einzelnen Spitzen wie z.B. Kirchen, und stadtplanerisch weise bewahrt bis Anfang des 20. Jahrhunderts, zerstört haben. Deswegen bin ich kein Freund dieser Bauten, gegen einen einzelnen originellen Turm als Wahrzeichen habe ich nix, aber diese willkürliche Verteilung von Hochhäusern ruinieren das historisch gewachsene Erscheinungsbild der Stadt wie wuchernde Pilze. Und auch an dieser historischen Stadtgestalt sollte uns in diesem Forum eigentlich etwas liegen.

    Wenn Sie ein Fan alter schmucker Bahnhofsgebäude sind, aber gleichzeitig für Stuttgart 21, was halten Sie dann von dem Abriss des größten Teils der alten Bahndirektion? Auch zu klotzig?
    Die Bahn wollte sie sogar komplett abreissen. Wären Sie damit auch einverstanden gewesen? Als Projektbefürworter hätten Sie wohl kaum Einspruch erhoben. Baudenkmäler weg, aber hauptsach' mir Schwoba hen "Fortschritt". Weg mit dem alta Klump, heißt die Devise seit Klett.

    Ich bleibe jedenfalls dabei, die kultivierten Franzosen kämen nie auf die Idee die Innenstadt mit Hochhäusern zu verbauen, die werden nach La Defense verbannt. So bleibt ein einheitliches, harmonisches Stadtbild erhalten. In Deutschland und speziell Berlin scheint dafür jede Sensibilität zu fehlen, nach dem fatalistischen Motto, der Ist-Zustand ist schon schlimm genug, da kann man sich gleich alles erlauben. Und so wird die Stadtsilhouette weiter beschädigt. Paris bleibt die schöne Metropole aus einem Guß und Berlin das schmuddelige Konglomerat. Dabei konnte es Berlin in Sachen Schönheit durchaus mal mit Paris aufnehmen. Heute entfernt man sich weiter davon denn je.

    Die Gedächtniskirche ist auch das Zentrum eines ganzen Stadtraumes mit Fernwirkung. Überhaupt kein Unterschied.

    So sah es mal aus, die Kirche war die einzige Höhendominante, ansonsten galt strikte Berliner Traufhöhe:

    Das war städtebaulich noch perfekt.

    Heute wuchern hier die Hochhäuser und entstellen unwiederbringlich den einstigen Charakter dieses Stadtgebiets. Nochmal, in Paris würde man sowas nie machen. Aber Deutschland ist nunmal das Land der ästhetischen Trampel.

    Im französisch-geschmackssicheren Paris käme niemand auf die Idee, den Triumphbogen von allen Seiten mit Hochhäusern zuzustellen. Im deutsch-brachialen Berlin jedoch ignoriert man die alte historische Traufhöhe und verstellt das Wahrzeichen mit diesen Monstern. Finde ich ganz schlecht, sagt viel über städtebauliche Sensibilität hier und dort aus.

    Man sollte meinen, eine Stadt, die vor dem Krieg über 4 Millionen Einwohner hatte, sei darauf vorbereitet. Aber dazu wurde wohl zuviel innerstädtischer Wohnraum vernichtet. Man denke nur mal an den Bereich zwischen Kochstraße und Hallesches Tor oder zwischen Spittelmarkt und Moritzplatz, wie dicht bebaut das früher war.

    Der zweite Entwurf besser?? Mitnichten, man beachte den Verlust der schönen Giebelformen und die modernistische Überarbeitung der Fassaden. Ganz klar schlechter.

    Von einem Grüngürtel um die Altstadt halte ich gar nichts. Ohne eine bauliche Verdichtung der Gebiete der Vorstädte wird die Altstadt immer eine abgeschottete (Traditions-) Insel bleiben und es wird keine Urbanisierung entstehen. Dresden muss sich von innen heraus entwickeln, und spätestens wenn das Kapitel Neumarkt mal abgeschlossen ist wird man ganzheitliche Konzepte dafür entwickeln müssen wie das Umfeld aussehen soll. Das was dort bisher entsteht ist planlos, wenig durchdacht und ohne Sensibilität für die einstige Gestalt der Vorstädte, die eigentlich Vorbild für die neue Bebauung sein sollte. So kann es da nicht weitergehen sonst wird Dresden eine schöne Altstadt aber dafür eine der hässlichsten Innenstädte Deutschlands haben. Die Bebauung der Vorstädte muss ebenfalls in Anlehnung an die Vorkriegszeit erfolgen.

    Bei aller Kritik muss ich sagen, es gibt in Deutschland kein vergleichbar schönes Stadtpanorama am Fluss als dieses von Dresden. Hier stört kein hässlicher Neubau das Gesamtbild, alles ist perfekt und stimmig. Und die Krönung ist natürlich die (für mich) herrlichste Kirche Deutschlands. Nur macht es mich eben immer etwas wehmütig zu wissen, daß hinter dieser Schauseite soviel Ödnis herrscht. Ich wünschte, hier würde das weitergeführt was dieser großartige Anblick verspricht. Vielleicht wird es eines Tages wieder so sein. Gruß an alle Dresdner hier, ihr habt trotzdem eine wunderschöne Stadt.