Beiträge von reklov2708

    Mir gefallen diese Historismusbauten jedenfalls besser als irgendeine "moderne" Häuserzeile. Ja, es sind Industrieprodukte, ja es ist Zierrat, aber ist das nicht alles 100 mal mehr wert als der heutige funktionale Purismus? Diese Gründerzeithäuser scheinen begehrt zu sein, warum wohl? Eben weil sie so üppig ausgestattet sind.
    Ich gebe allerdings zu, daß diese Häuserzeile wie auf dem ersten Bild von Pfälzer kein Musterbeispiel ist. Es ist von allem etwas zu viel, auch haben die Häuser zu viele Geschosse, es wirkt aufgetürmt und überladen. Das zweite Bild gefällt mir auch besser.

    Die ganze Unfähigkeit der sogenannten Moderne, ein harmonisches städtebauliches Gesamtbild zu erzeugen, ist in diesem Bild dokumentiert. Was für ein hässliches Konglomerat von Funktionskisten. huh:)

    Trotzdem bitte weiter mit den Bildern, find ich toll.
    Schade ist es auch um des Gebäude der Seewarte, das ja wohl auch im Krieg zerstört wurde.

    2011-2013 Sanierung Palaisplatz 2a-2d in Dresden
    Die ehemalige Brandversicherungsanstalt Dresden, 1899 von dem Oberlößnitzer Architekten Oswald Haenel erbaut, ein palastartiges Gebäude mit neubarocker Sandsteinfassade und Jugendstilelementen, wird zu einer hochwertigen Wohnanlage umfassend saniert. Im Dachgeschoss entstehen Penthousewohnungen mit Dachterrassen und Patiohöfen, von welchen man einen beeindruckenden Rundblick über Dresdens Innenstadt erhält. Im Erdgeschoss entstehen barrierefreie Wohnungen mit Bewegungsflächen für Rollstuhlfahrer. Die Wohnungen werden nach einem Gesamt-Innenarchitekturkonzept im ArtDeco-Stil gestaltet. Eine Musterwohnung samt Einrichtung wird im III. / IV. Quartal 2012 den Interesessierten zur Verfügung stehen. Das Gebäude steht unter Denkmalschutz.

    http://www.seidelarchitekten.de/Palaisplatz_Dresden.html

    :applaus:

    Tolles Gebäude, solche neobarocken Paläste liebe ich!

    Für mich ist Neuschwanstein definitiv Welterbe, da es wohl DAS Idealbild eines romantischen Schlosses ist, weltweit gibt es nichts vergleichbares. Hier gehen die Natur der Berge und die in sie eingebettete Architektur eine einzigartige Symbiose ein. Es ist eines der berühmtesten Wahrzeichen Deutschlands, oder gar Europas, Millionen aus aller Welt besuchen das Schloss, um sich verzaubern zu lassen. Ich finde, ein Bauwerk mit solcher Ausstrahlung und Prominenz kann man gar nicht hoch genug einstufen, allein aus patriotischer Sicht. Ja, es ist Historismus, und zwar in seiner schönsten Form.

    Sorry, aber das könnte so oder so ähnlich auch im Architektendossier stehen. Ich mache einfach die Augen auf und komme zu folgendem Schluß: Für mich ist dieser Riegel ein belangloses modernes Gebäude, das ohne jegliche Historisierung oder ähnliche einfühlsame Adaption des Altbaus als (gähn) kontrastierendes Element zwischen die Flügel gepresst wird. Architektonisch sieht es genauso aus wie der Autor des kritischen Artikels es beschreibt: Es könnte auch irgendein durchschnittliches Bürogebäude sein.

    Zitat: "Die Jury verlangte danach, dass das Neue über das Alte „triumphieren“ müsse."

    Das ist jedenfalls nicht gelungen, das Neue entstellt nunmehr nur das Alte. Aber das ist der typisch deutsche Umgang mit Historie.
    Kapier ich nicht, daß ihr den Schaden nicht seht, den das Museum durch diesen modernistischen Eingriff nimmt. Aber das sind wohl die vielfältigen Sichtweisen dieses Forums.

    Stimme völlig mit Oliver überein und möchte noch ergänzen, daß der Begriff Weltkulturerbe sich nicht allein am "Alterswert" festmacht, den in diesem Forum so manche für das wichtigste Kriterium zu halten scheinen (Damit einher geht auch die verächtliche Betrachtung des Historismus und seiner Kunstwerke, das stört mich hier schon seit längerem). Begreift endlich mal, daß der Wert von Architektur nicht vorrangig am Alter festzumachen ist sondern an der Ästhetik, der baukünstlerischen Qualität.

    Ehrlich, mir geht das hier bei APH zunehmend auf die Nerven, dieser Maßstab, an dem Architektur gemessen wird. Älter heißt nicht immer besser oder kostbarer, wieso soll ich ein schlichtes mittelalterliches Haus höher bewerten als z.B. ein Jugendstilgebäude? Das war über Jahrzehnte die verhängnisvolle Sichtweise der Denkmalpflege, der so viele Bauten aus jüngerer Zeit zum Opfer fielen. Machen wir uns diese Sicht nicht zu eigen sondern betrachten die Architektur hinsichtlich ihrer Originalität und Gestaltung, unabhängig vom Alter.

    Oh mann, Deutschland deine Architektur...Kisten, nix als Kisten, mit Löchern drin. Das ist aus der Baukultur geworden. Keinem gefällts, nur unsere akademischen Holzköpfe lehren und entwerfen unbeirrt weiter so.

    Bestaunen nur aufgrund des Alters (hier im Forum öfter anzutreffen) ist für mich keine Option, das ist Altersfetischismus nach dem Prinzip "des Kaisers neue Kleider", und mit dem Modernitätsfetischismus gleichzusetzen. Ein Haus muss schön aussehen und dadurch Wert erhalten, das allein zählt für mich. Ob es 1700 oder 1900 erbaut wurde ist mir dabei gleich. Und an diesem Fachwerkaus kann ich nunmal optisch nichts reizvolles entdecken, es sieht einfach langweilig funktional aus, was soll daran (ohne besagte Brille betrachtet) besser sein als an einem Nachkriegsbau? Es ist eben alt, na und?

    PS: Ich will jetzt aber keine off-topic Diskussion lostreten, daher wieder zurück zum Thema.