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Insofern stimme ich hier "youngwoerth" zu. Lieber bestimmte Areale erst einmal brach lassen, ein bischen begrünen und herrichten.
Sehe ich genau so. Lieber warten und gut, als sofort und katastrophal.
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Das würde ich nicht so sehen - Schützengasse, Am Schiesshaus und Grüne Straße existieren schon noch und sind auch noch deutlich erkennbar entlang des alten Straßenverlaufs vorhanden und teilweise sogar noch bebaut. Man könnte also die bestehenden Strukturen durch Lückenschlüsse vervollständigen...
Genau darauf weise ich ja erstens auch ständig hin, wie wichtig gerade im Bereich westlich der City die Vernetzung zwischen der erhaltenen Bausubstanz mit dem im Wiederaufbau begriffenen Zentrum ist. Dies geht m.E. nur mit adaptiver i.e. Europäischer anstatt disruptiver Architektur. Zerreissende Architektur wie die neue Musikhalle sind komplett inakzeptabel. Wobei ich bemerken muss dass ich diesen Neubau als Solitär sogar sehr gut fände, aber nicht wenn er in eine historische Gasse gezwängt wird.
Zweitens, entscheidend darf nicht nur sein, ob noch erhalten Bausubstanz in einem Strassenzug vorhanden ist, sondern wie wichtig dieser Strassenzug für das Stadtgefüge ist. Beispiel: Strassen wie die Weisse Gasse oder die Münzgasse wurden ja vollständig abgeräumt, nicht ein einziger Centimeter alter Bausubstanz steht dort noch. Hier wurde Europäische, oder wie Woerth sagt, dresdentypische Architektur aus dem Nichts erschaffen. Das Ergebnis spricht für sich, keine Strassen der Dresdner City sind zum Ausgehen so beliebt wie Weisse Gasse oder Münzgasse. Und die Frage, ob es sich hier um Touristen oder Dresdner handelt, ist müßig, Dresden ist ein Anziehungspunkt für Besucher aus der ganzen Welt, Amsterdam und Prag "leiden" unter dem gleichen Schicksal - es ist nun mal das "Los" einer attraktiven Stadt, geliebt zu werden. Es soll schlimmeres geben...
Entscheidend sollte nicht nur die Frage sein, steht dort noch etwas, sondern wie wichtig ist diese Strasse, auch dann wenn sie vorrübergehend verschwunden ist. Rampische Strasse und die beiden erwähnten Gassen sind aus dem Nichts entstanden, sie sind wichtig, sie sind ein voller Erfolg. Mein Fazit: Wenn strukturell erforderlich, sollte ein Strassenzug bzw. Platz in totalzerstörten Städten auch aus dem Nichts wiedererstehen "dürfen", wobei zweitrangig ist, ob es original-Reko ist wie in der Rampischen Str. oder Adaption wie in der Weissen Gasse. Daraus ergibt sich aber logisch folgernd, dass dies in teilerhaltenen Strassen wie Schützengasse etc. um so mehr gelten muss.
Leider berücksichtigt das Stadtplanungsamt weder die eine, noch die andere Notwendigkeit.