Beiträge von Dr.Mises

    Da Kaoru die Situation der inneren Ostvorstadt ansprach, muß dies natürlich für Auswärtige plausibel dargestellt werden, um das "Nirvana" aufzulösen.

    Adolph Werl stellte die Dresdner Straße im frühen 19. Jahrhundert so dar:

    Johanniskirche mit Blickrichtung Grimmaischer Steinweg

    Seitlich gesehen wurde das "schöne Alt-Leipzig" mit dem Alten Johannis-Hospital (was dann für den Straßenbau vorbereitet wurde) ebenfalls dokumentarisch festgehalten.

    Man muß sich dabei vor Augen halten, daß es in diesem Bereich im wesentlichen dann zwei Bebauungs- bzw. Überbauungsstrukturen gab. Zum einen die wohl am ehesten noch naturgebundene Zeit mit den Neubauten des Schumann-Hauses ab 1840 und in den 1850ern, als Clara und Gustav Theodor Fechner in die Blumengasse alias Scherlstraße bzw. Dresdner Straße einzogen, und die Verdichtung zur Gründerzeit, die wir noch weiter unten sehen.

    Jedenfalls beginnt die Dresdner Straße an der Ecke Salomonstraße:

    Dresdner Straße 1 im Jahre 1899

    gelaufen am 5.3.1913 nach Hamburg

    gelaufen am 12.5.1903 nach Passau

    Vergleich (wie alle weiteren aktuellen) am 29. September 2018

    Dresdner Straße, gelaufen am 27.4.1904 nach Erfurt

    Vergleich stadtauswärts

    Dresdner Straße 2a, gelaufen am 1.6.1933 nach Berthelsdorf b. Freiburg

    Vergleich 2018

    Dresdner Straße 7 , Auguste-Schmidt-Haus, gelaufen am 1.6.1925 nach Schleiz

    Vergleich 19.6.1997

    aktuell, 2018

    Daneben folgt die Inselstraße.

    gelaufen am 5.4.1909 nach Freiberg/Sa.

    um 1910 nach Hamburg

    aktueller Vergleich 2018

    Natürlich gibt es weitere Aufnahmen, die nicht alle gezeigt werden können. Das betrifft auch das Schumann-Haus in der Inselstraße.

    um 1910

    aktueller Vergleich 2018

    Man beachte, daß die Kopfplastiken in der Fassade noch erneuert werden müssen.

    Dresdner Straße stadteinwärts, links Kurze Straße, rechts die Ecke zur Blumengasse bzw. Scherlstraße

    gelaufen am 12.3.1905 nach Gerbersdorf (Schlesien)

    Kurze Straße, nur die rechte Seite erhalten. Die linke Seite wurde zu DDR-Zeiten abgerissen.

    Dresdner Straße 19, gelaufen 3.6.1939 nach Dahlen/Sa.

    Dresdner Straße 19 2018

    Lange Straße um 1930

    Lange Straße 19 im Jahre 2005

    Lange Straße 2018

    Lange Straße Ecke Dresdner Straße um 1905

    Vergleich im Jahre 2016

    Hier nochmals die unterschiedlichen Bebauungsstrukturen

    gelaufen am 13.4.1924 ins Oetztal Tyrol

    Vergleich 2018

    Damit mein Rechner nicht abstürzt, splitte ich den Beitrag, denn es folgt die Beantwortung der Frage: Was geschah im weiteren Straßenverlauf?

    Da ich gerade u.a. den japanischen Text zum Museum im Mendelssohn-Haus vor mir liegen habe: Vielleicht wäre das etwas für diese, was man im Haus der Kirche Leipzig wohl nicht so schnell auf die Reihe bekommt:

    Leipzig, den 23. September 2018, Haus der Kirche Leipzig Burgstraße 1 - 5 / Thomaskirchhof

    Hier ging es nur um einen konkreten Hinweis. Wenn man sich mit einem der Leipziger Innenstadthöfe befassen will, reicht natürlich 1 Stasi-Dokument nicht. Und es ist auch zur Vorsicht zu mahnen. Betrachtet man genau den bemitleidenswerten Zustand Leipzigs vor 1989 nach 40 Jahren SED-Staat, hätte fast die gesamte Stadt abgerissen werden müssen. Dem Eindruck eines Bahnhofstunnels muß entgegenhalten werden, daß es sich um eine solide gestaltete Passage gehandelt hat, die auch Verkaufsflächen für Einzelhändler oder kleinere Filialen bot. D.h. diese Flächen konnten individuell für Passanten gestaltet werden. Und in den Schaukästen waren z.B. Buchangebote von Leipziger Verlagen zu sehen. Im Unterschied zur Mädlerpassage war hier ein anderes, aber nicht minderwertiges Fluidum.

    Dies trifft sehr wohl das Thema Leerstand, weil mit dem Umbau eben jener anonyme Allerweltsglasmüll Einzug fand, der auch in London, New York oder sonstwo in einer Möchtegernpampa stehen könnte, es aber eben nicht ist.

    Denn der eigentliche Reiz der Höfe leitet sich aus der Historie ab.

    Wie beim Auerbachshof, der dann überdacht und zur Mädlerpassage wurde, gibt es eine geschichtliche Kontinuität.

    Einige der Höfe haben sogar den Krieg überlebt und wurden erst zu DDR-Zeiten abgerissen. Meines Wissens betrifft das z.B. die Hinterseiten des Romanushauses. D.h. von diesen Höfen wie an der Hainstraße gibt es nur noch wenige. Und was man so am Neumarkt und an anderen Stellen sehen kann, "jammert den Hund". Das hängt auch damit zusammen, daß es derzeit keine gemischten, bewohnten Strukturen gibt, wo man sich täglich trifft und auch dort lebt. Vieles muß also erst wieder neu erfunden werden ...

    So etwas wie die Handwerkerpassage reicht eben nicht an das heran, was früher z.B. neben der Thomaskirche stand.

    Doch zurück zu den Höfen, die dann überdacht als Passagen fungierten.

    Auch hier gibt es Veränderungen, die vielleicht an den Bildern verständlicher herüberkommen als mit einem Text.
    Früher war hier eine größere Betriebsamkeit und vielleicht eine bessere Orientierung am Markt (man erinnere sich, daß es mal eine soziale Marktwirtschaft gab) ...

    Ein Friseur, vermutlich in den 1920er Jahren in der Mädlerpassage.

    Die Mädlerpassage heute (23. September 2018) und auch alle weiteren Vergleichsfotos.

    Blickrichtung Königshaus-Passage und Petersstraße

    Rechts hatte hier der "Indianer" Siegfried Jahn bis Ende letzten Jahres sein Refugium für antiquarische und viele schöne Kinderbücher.

    gelaufen 28.12.1932

    Blickrichtung Grimmaische Straße / Markt

    gelaufen 24.5.1941

    2018

    2018

    Hier könnten vielleicht andere Sammler mit historischem Material ehemalige Passagenbereiche dokumentieren.
    Denn derzeit ist die Realität eben folgende.

    Statt Großer Feuerkugel mit Goethes Studentenwohnung Galeria Kaufhof:

    Detail am Neumarkt

    Statt historischen Vorbildern - Petersbogen

    2018

    2018

    Hier gab es mal Maggisuppen.

    2018

    Und zurück zum Messehof:

    (Bilder alle etwas aufgehellt, damit es etwas optimistischer aussieht.)

    Hier wird eine Passage eher zum Notausgang für die beiden großen Geschäfte links und rechts. Und man meidet folglich diesen Weg, auch um eine vermutlich Obdachlose nicht zu stören ...

    Dagegen kommt man hier bei der Querung der Passagen immer vorbei:

    Das bedeutet Großplakatierung im eigentlich individuellen Sichtbereich, so daß die Tristesse, die durch Überdimensionierung entsteht, einfach stört.

    Natürlich kann man sich wie bei am Markt bei B. werben lassen, aber der Normalbürger, so es diesen gibt, sagt sich wahrscheinlich eher: meiden.

    bzw.

    Nix für ungut.

    Leipzig war mal eine lebendige Messestadt.

    Selbst für Schülerarbeiten wie hier ein Linolschnitt Ende der 1950er Jahre war dies ein Thema:

    Jedenfalls konnte man zweimal im Jahr (jeweils zur Frühjahrs- und Herbstmesse) ein reges Treiben auch mit "fetten Westwagen" erleben.

    Zehn Jahre später war der Messehof schon "sicherer". Als Bernd-Lutz Lange 1968 seinen Protest mit Kreide dokumentierte, war die Staatsmacht schnell zur Stelle. Er wurde verhaftet und bekam es sicherlich mit den Genossen der Staatssicherheit zu tun ...

    https://www.archiv-buergerbewegung.de/images/cssr/themen/dubcek.jpg

    Der Messehof war damals kleinteilig angelegt mit den unterschiedlichsten Geschäften. Vom Fleischer bis zu begehrten Handarbeiten aus dem Erzgebirge konnte man vieles finden, was in der damaligen DDR nicht so häufig war.

    Dies hat sich mit dem Umbau nach der Wende grundlegend geändert. Statt Kleinteiligkeit dominiert Grobschlächtigkeit in den Gewerbeflächen, so daß sich diese meist nur größere Ketten leisten können. Und selbst diese haben sich teils bereits wieder zurückgezogen.

    Messehofpassage (auch alle weiteren Fotos vom 6. September 2018)

    Blick vom Neumarkt aus gesehen

    Hier war bis vor zwei Jahren ein rege besuchtes Café.

    Blicke vom Innenhof

    tolle Gebirgsansicht ...

    Auch hier war mal ein Laden drin.

    Gleiches ist auch am Neumarkt zu bewundern.

    Hier gab es noch im Sommer Billigschuhe.

    Und hier ist plötzlich u.a. ein Zeitungsladen verschwunden ...

    Auch vom Neumarkt haben sich einige Läden verabschiedet.

    Von den geschichtlichen Massenmotiven her ist besonders die Petersstraße bekannt:

    Eingangsbereich Petersstraße

    Auch dieser Laden gehört zum Petersbogen. Plötzlich fehlte hier Tschibo.

    Ein Teil mal von oben aus dem Restaurant von Karstadt fotografiert:

    In der ersten Etage war Frauen-Fitness angesagt.

    Die Kabelrollen waren aber damals nicht drin.

    Gleich tote Flächen kann man in der Leipziger Innenstadt! häufig finden. Ich beschränke mich stichprobenartig nur auf einen Umkreis von ca. 200 Meter.

    Kulturfortschritt in der Kupfergasse

    Einen großen Lichtblick gibt es in der Universität Leipzig.

    Die Studierenden bekommen endlich mal, nachdem über 250 Millionen Euro für das Gelände ausgegeben wurden, einen Lern- sowie Aufenthaltsraum!, den sie vermutlich noch nie hatten ...

    https://stura.uni-leipzig.de/news/leibnizla…udentische-hand

    Und für alle Leipziger, die nicht dort studieren, gibt es dennoch Hoffnung, daß sie sich wie Schneekönige freuen können, wenn es in der Grimmaischen Straße endlich eine süße Neueröffnung in Leipzig zu feiern gibt:

    Nix für ungut.

    Nochmals zur Erläuterung

    Als die kriegsbeschädigte Sophienkirche 1962/3 abgebaggert wurde, hatten die Akteure keinerlei Ahnung um deren Bedeutung. Erst als Leichenteile und Silberschmuck von aufmerksamen Bürgern auf den LKWs gesichtet wurden, zogen SED und Stasi daraus die Konsequenzen. Hier nochmals ein historischer Blick:

    Zwinger und Sophien-Kirche Albuminfoto, vermutlich 1890

    Dies durfte sich gemäß SED und Stasi in der DDR nicht wiederholen. D.h. nicht, daß man die Grabräuberei unterließ, sondern im Gegenteil, man organisierte zunehmend die Ausschlachtung von Friedhöfen, Kirchen und sonstigen potentiellen Fundorten z.B. bei der Abbaggerung ganzer Ortschaften für die Gewinnung von Braunkohle.

    Allein die Vorbereitung der Plünderung der Paulinerkirche erstreckte sich vom Gutachten Dr. Nadlers bis zur Geheimoperation am Wochenende vor der Sprengung 1968 über mehrere Jahre.

    Auch wenn dies erst in die Gründungsperiode des Bereiches der Kommerziellen Koordinierung des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR fällt, konnte hier nichts abhanden kommen. Um mich nicht zu wiederholen, möchte ich das Thema hinweisen, was sich direkt mit den originalen Quellen befaßt.

    Die Paulinerkirche - Martin Luthers Wegweisung

    Zudem gibt es seit Jahren unterschiedlichste und parallel laufende Recherchen.

    http://www.paulinerkirche.org/Projekte/Zeugenaufruf/zeugen0.html

    Das muß deshalb erwähnt werden, weil das lokale Zentralorgan mit seinen Schreiberlingen nur das zuläßt, was z.B. vor zehn Jahren bei ZEIT, WELT und BILD bereits veröffentlicht wurde.

    Um es nochmals zu verdeutlichen: Am 30.5.1968 wurde eine völlig ausgeraubte und geschändete Kirche bereits als Ruine gesprengt, da an besagtem Wochenende tragende Säulen in der Suche nach weiteren Schätzen angebohrt wurden. Die Sprengungsfilme kann man mit dieser Kenntnis heute etwas anders betrachten ...

    Die Toten kamen somit weder in die Etzoldsche Sandgrube (zu dem Zeitpunkt stand die Kirche noch) noch auf den Südfriedhof (man kannte nicht den tatsächlichen Umfang der Gräber und folglich hätte dies bei hunderten Toten Aufsehen erregt ...). Sowohl "Verbringungsort" (s.o.) als auch Empfänger des Schmuckes sind genannt.

    Nur über einen DDR-Staatsvertrag konnte der "Paulinerschatz" ausgeführt werden. Das hat sein Gutes darin, daß dieser Schatz nicht irgendwie verstreut und verscherbelt werden konnte wie vieles bei der KoKo oder den Nachahmern in den eigenen Reihen der "Tschekisten" am Beispiel Sophienkirche.

    Nun ist die Situation nur eben die, daß diese ganzen und weitere Abgründe zum Zeitpunkt des Planungsbeginns um das Jahr 2000 noch nicht bekannt waren. Der Hauptgrund zur Verhinderung des originalgetreuen Wiederaufbaus der Paulinerkirche mit Spendengeldern (!) und der Mithilfe u.a. von 27 Nobelpreisträgern darin bestand, daß die SED schlimmer als die Nazis die eigene Geschichte "auffraß", damit ihre Spitzel mit Westgeld in die nichtsozialistische Welt ausgeschickt werden konnten, um diese mit Spionage zu "überholen".

    Und als dies zunehmend offengelegt werden konnte, meinten insgeheim sowohl Dr. Thomas de Maizière als auch das Bundeskanzleramt und auch die Hochschulrektorenkonferenz, dies sei wohl nicht so wichtig "für einen Neubau".

    Dies war ein erwiesenermaßen folgenschweres, verhängnisvolles, kostenintensives und nachhaltiges Versagen, das die Akteure weiter belastet!

    Aufklärung ist gefordert! Das bedeutet, daß von Staat zu Staat Verhandlungen aufgenommen werden müssen, weil
    alle Namen auf Metallschildern dokumentiert waren, Grüfte teilweise fotografiert wurden und die Zuordnungen zu den derzeit wie Sondermüll abgestellten Kindersärgen erfolgen müssen.

    Was soll der "Paulinerschatz" weiter sinnlos im Verborgenen liegen, wo kein Bezug vorhanden ist und nur eine ausgleichende Rückführung eine erstrebenswerte zivilisatorische Lösung sein kann.

    Die eingeleiteten Porträtsammlungen dienen nur als Hilfsmittel für die notwendigen Exhumierungen und genetischen Untersuchungen der "Eliten vergangener Jahrhunderte".

    Um unliebsame Geschehnisse drücken sich politische wie auch andere Verantwortungsträger äußerst gern.

    Aber sollen erst AfD oder Privatpersonen die Grüfte öffnen, damit der Skandal Fahrt aufnimmt?

    Oder sehen es die Verantwortungsträger nicht als Chance, damit Forschung und die Wiedergewinnung von Kultur-, Wissenschafts- und Bildungswerten wieder neue Perspektiven für eine humanistische Welt eröffnen?

    Fakt ist, daß mit dem Verbringungsort der Toten sich weitere Fragen zur Johanniskirche und zur Matthäikirche stellen.

    Und es wird keine Ruhe mehr geben für angeschriebene Verantwortungsträger, die sich weiter verleugnen wollen.

    Schweden

    Der neuerliche Anlauf zur Vernichtung der Paulinerkirche durch den SED-Staat (einen ersten gab es bereits um 1960, der allerdings am Widerstand der Bevölkerung scheiterte) erreichte u.a. auch das Schwedische Königshaus, das diesbezüglich intervenierte und zum Erhalt die Übernahme zusätzlicher Kosten zusicherte. Dazu muß man wissen, daß es aufgrund des 30-jährigen Krieges mit der Besetzung schwedischer Truppen hier einen bedeutenden historischen Hintergrund gab. Gustav Adolph hier in Ritterrüstung half diese schließlich wenig, als er am 16. 11. 1632 tödlich bei Lützen verwundet wurde.

    Gemäß Salomon Stepners "Inscriptiones. Lipsienses." (Detailquellen in Klammern) kann man aber ablesen, daß eine ganze Reihe schwedischer Bürger und Offiziere dann auch in Leipzig begraben wurden:

    in der Johanniskirche:
    Martin Katzmann und Kinder Schwedischer Lieutnant 11.,15. und 17.11.1642 (873)

    in der Nikolaikirche:
    Erich Schlange Schwedischer Generalmajor 23.10.1643 bei Breitenfeld (559)
    Erich Lilie uf Löffter u. Sietro geb. 4.12.1634 in Nord-Köpping 1.7.1648 gestorben (513)

    in der Paulinerkirche:
    Samuel Seydell von Breßlau / Königl. Maj. in Schweden, Schwedischer Capitain gest. 15.12.1632 (346)
    Heinrich Bucholtz, unter Johann Eberhäupt von Bülikh, Schwedischer Rittmeister 10.10.1642 (352)
    Hans Erichsohn Stierna, unter dem Obristen Nicolai Nagels Regiment, Schwedischer Fähnrich 21.10.1642 (370)
    Joachim Zöge, genannt Mannteufel Schwedischer Oberlieutnant 23.10.1642 (365)
    Claus von Stöckelberg, unter dem Hochlöbl. Bülinkhaußischen Regiment, Schwedischer Rittmeister 23.10.1642 (354)
    Johann Ribbing, unter dem Hochlöbl. Johann Moritz Wrangels Regiment, Schwedischer Lieutnant 24.10.1642 (372)
    Rinovius Tvvistern, von des Herrn GeneralMajors AxelLilien Teutschen Regim. Obristerlieut. 30.10.1642 (357)
    Kilian Breunel, Herrn Feldmarschall Torstensohns Leibregiment zu Fuß, Schwedischer Major 1642 (355)
    Johann Finlesohn, der Hochlöbl. Cron Schwed. über ein Regiment zu Fuß, Schwedischer Obrist12.1.1643 (366)
    Christian Buchten, bey den hochlöbl. Axelsohnischen Reg., Schwedischer Major 13.10.1643 (362)
    Christoph von Bornstedt, Herrn General-Major Arellilien Leib-Regim., Schwedischer Rittmeister 1.1.1644 (374)
    Oluff Larson, unter dem Hochlöbl. Ribbinginschen Regim. Schwedischer Lieutnant 22.3.1644 (373)
    Bernhard Schröter, unter General Major Königsmarck, Schwedischer Rittmeister 10.5.1644 (358)
    Alexander Königin, der Hochlöbl. Kron Schw über 1. Regim. zu Fuß, Schwedischer Obrist... 27.5.1644 (367)
    Claus Döttwin, u.d. Hochlöbl. Lieffländischen Regiment zu Roß, Schwedischer Obristler Lieutnant 10.12. 1644 (359)
    Jean de Werth, Königl. Maj. in Schweden wohlbestalteter Ingenieur 18.4.1645 (376)
    Johann Andersohn, unter dem Hochlöbl. Arellil. Schwed. Regim. zu Fuß, Schwedischer Friedrich 9.8.1646 (377)
    Laße Bang, unter des Hochlöbl. Duchlaßigen Leib-Regiment, Schwedischer Rittmeister 3.4.1647 (371)
    Schwen Eßbiorsohn, unter des Herrn Obristen Salomon Säkens, Schwedischer Lieutnant 24.6.1648 (379)
    Johann Kümingmund, unter dem Hochlöbl. Priziemskischen Regiment zu Fuß, Schwedischer Major 22.9.1648 (342)
    Caspar Heinrich von Schöning, Hochlöbl. Hoff- und Leib-Regiment Schwedischer Leutenant 3.10.1648 (348)
    Wilhelm Wrangel, Hochlöbl. Hoff- und Leib-Regiment, Schwedischer Fendrich 3.10.1648 (349)
    Frantz Bottlamb, Königl. Majst. Hochlöbl. Hoff- und Leib-Regiment Schwedischer Fähnrich 4.10.1648 (350)
    Johann Gras, Ihr. Königl. Majst. in Schweden, Schwedischer Fendrich 12.10.1648 vor Prag (351)
    Georg Wilhelm von Sido, Erbsaß auf Gose und Schönfeld, Schwedischer Rittmeist. 18.12.1648 (364)
    Martin Milhohn, Reich Schweden Nehrischen Regiment zu Fuß, Schwedischer Lieutnant 12.9.1649 (360)
    Stephan Rode, unter dem Hochlöbl. Gustav-Hornischen Regiment, Schwedischer Rittmeister 23.10.1652 (375)

    Nun muß man wissen, daß die Verstorbenen zusammen in einer der Seitenkapellen beerdigt wurden. Diese wurden
    im 19. Jahrhundert abgerissen und existierten spätestens nach dem Umbau nach Arved Rossbach nicht mehr.
    Nur "Mannteufel" schien davon ausgenommen. Dies wußten aber zum damaligen Zeitpunkt im Jahre 1968 weder
    das schwedische Königshaus noch die über alle ethische Grenzen hinweggehende staatskriminelle DDR-Regierung,
    die nur Geschichte "auffressen" wollte, um u.a. mit Westgeld ihre Wissenschaftsspitzel und Spione in die westliche Welt auszusenden.

    Fest steht, daß der nationale Kulturschatz der Paulinerkirche analog dem Raubgut der sowjetischen "Freunde" nach dem II. Weltkrieg und wo immer diese nationalen Kulturgüter sich jetzt befinden, derzeit nutzlos abgelagert sind.

    Wenn also von europäischer Kultur die Rede sein soll, dann gehört der Kulturschatz der Paulinerkirche wieder an seinen Ursprungsort. Es ist ein offenes Geheimnis, daß die wie Sondermüll behandelten Altvorderen, die Leipzig über Jahrhunderte erst zu seiner Entwicklung verhalfen, in den Grüften des Alten Johannisfriedhofes anonym abgestellt und
    zugemauert wurden.

    Bestimmt würde heute Gustav Adolph II. nicht nur stolz auf die Verdienste des schwedischen Nobelpreiskomitees sein,
    sondern er würde die vollständige Aufklärung der Verbrechen von 1968 mit der genetischen Untersuchung und
    würdevollen Exhumierung der in der Paulinerkirche Begrabenen, die teils zu seiner Zeit lebten, aktiv unterstützen.

    Er würde zugleich Zeichen setzen, daß man Verbrechen in Politik und Wissenschaft nicht nachgeben darf!
    27 Nobelpreisträger und viele Bürger forderten den originalgetreuen Wiederaufbau mit Spendengeldern!

    und nicht ein "Betonklo" mit Anbauten, was über 250 Millionen Euro Steuergelder verschlang und wo sich die Leipziger Universitätsleitung u.a. wünschte, daß die Sonne hell aus dem Norden in dieses scheinen möge.

    Nobelpreisträger Prof. Günter Blobel sprach in diesem Zusammenhang von Talibanisierung,
    die hier in Leipzig, Sachsen und Deutschland immer noch stattfindet. Damit muß endlich Schluß sein.

    Gefordert ist im Sinne von Bildung, Wissenschaft, Forschung, Ethik und der Wiederherstellung einer geschichtlichen wie identifikationsstiftenden Kontinuität die vollständige Aufklärung der Verbrechen an der Universität Leipzig!

    Es muß angeknüpft werden an das, was Philoikódomos bereits andeutete.

    Stadtbild Deutschland dient nach meinem Verständnis u.a. der Aufarbeitung zweier deutscher Diktaturen mit ihren Folgen von Krieg und Zerstörung - nicht nur in der Architektur, sondern eben auch im Stadtbild. So ist ein Punkt, daß man erst einmal wieder Sachinformationen zugänglich machen muß, die entweder als Kriegsverlust vermeintlich benannt, aber kaum bekannt sind oder die in Zeiten der SED-Diktatur verteufelt wurden.

    Wie immer so schön gesagt wird - ohne Vergangenheit gibt es auch keine Zukunft.

    So hatte natürlich Leipzig auch über Jahrhunderte seine Wahrzeichen.

    http://www.paulinerkirche.org/silhou.html

    Nun muß man sich aber immer vor Augen halten, daß SED, Stasi & Co. gezielt die Ausrottung "bürgerlicher Kultur" betrieben! Sei es durch Sprengung, gezielte Verwahrlosung oder Verkauf in den "Westen", was irgendwie zu Westgeld gemacht werden konnte - alles für den "Sieg des Sozialismus-Kommunismus!", dem alles andere weichen sollte.

    Es ist daher etwas mühselig, das entsprechende Wissen bereitzustellen, da insbesondere die Kirchen (aber nicht nur diese - Material zur Andreas- und weiteren Kirchen und Gebäuden wird noch aufbereitet) Zielobjekt von SED und Stasi waren (und von diesen bzw. Nachfolgern teils immer noch sind). Schließlich werkeln die Gesinnungslumpen, auch wenn sie größtenteils inzwischen teils hohe Renten bekommen, bis zu ihrem letzten Atemzug gemäß ihrem tschekistischen Eid an ihren Lebenslügen. So kann man zwar o.g. PDF-Datei als Quelle nutzen, muß aber wissen, was an Inhalten ausgeklammert blieb und unterdrückt wurde bzw. welche "Genossen" weiter eine Aufarbeitung verhindern und staatlich sanktionierte Geschichtsklitterung betreiben.

    Besonders ekelhaft und widerlich ist es - man verzeihe bitte die Ausdrücke, aber es muß hier einmal angebracht werden - wenn Täter und Mitläufer den Neubau des Ministeriums für Staatssicherheit am Dittrichring über die Stadtgeschichte und die Matthäikirche stellen. Wir hatten bereits die Ansichten im entsprechenden Zusammenhang.

    Dies war der Promenadenblick 1897:

    Dies um 1910:

    und dies die Matthäikirche um 1920:

    Davon erfährt man in den Machwerken einiger städtischer Autoren recht wenig bzw. überhaupt nichts.
    Statt behutsamer und organismischer Wiederherstellung der Innenstadt mit ihrer prägenden Silhouette soll
    im Zusammenspiel mit der "Zwingburg" der Stasi bzw. den raumverschleißenden Betonklumpen mit ihrem Molloch an Zersetzungsabteilungen und -zellen (und vermutlich auch für vorgesehene Tiger-Käfige) am Pleißemühlgraben gegenüber ein adäquater Neubau entstehen ...


    Und noch etwas zu dem, was oben als Entwurf eines Messeturmes verständlicherweise abgelehnt wurde. Auch wenn die mir vorliegende Postkarte beschnitten im August 1920 von Weimar nach Wien lief, sollte der rückseitige Text dazu andeutungsweise zitiert werden:

    "Turmdurchmesser im Schaft 60 m, im Erdgeschoß 68 m, im Kuppel-Lichthof 27 m, Gesamthöhe 126 m, 30 000 qm Ausstellungsfläche aller 30 Obergeschoßböden, ferner 14 500 qm Rundgänge … 2 000 qm Erdgeschossläden mit Cafésalon u. 5 000 qm Kellerflächen. 14 Fern- u. 8 Nahfahrstühle, 14 Nottreppen, Unterirdische Güterbeförderung auf Anschlussgleis der zum Teil bestehenden Untergrundbahn. (Selbstverlag der Verfasser)".

    Hier stimmt so einiges nicht - nicht nur wegen der fragwürdigen Realisierbarkeit. Leipzig ist keine "Wolkenkratzerstadt". Und es gibt keine Angst vor Hochhäusern. Es ist viel mehr so, daß die Gebäude sorgsam in ihre Umgebung eingebunden werden sollten. Am Augustusplatz ist das mit dem Kroch-Hochhaus und dem Europa-Hochhaus in den 1920er Jahren noch praktiziert worden und gelungen. Alles weitere s.o. überhebt sich.

    Schlechtes Mikroklima, nicht zu öffnende Fenster, unbrauchbare Balkons, Probleme der Sicherheit in und an den Gebäuden ... Man könnte sehr viel aufzählen, aber die Positionen sind fixiert.

    Selbst die Ringbebauung, wenn auch noch solide in den 1950er Jahren gebaut, birgt Probleme der Vermassung, der fehlenden historischen Straßen- und Wegebeziehungen und des ungenutzten Raumes:

    Statt Promenade viel unattraktiver und toter Raum am Innenstadtring / Roßplatz

    Letztlich noch eine kleine Anmerkung zum Messeturm am Rande. Wäre dieser gebaut worden, hätte gerade dieser mit Sicherheit nicht überlebt, weil Leipzig dann anders bombardiert worden wäre.

    Nix für ungut.

    Zwar ist das Restaurant & Café zum Rosental nicht unbekannt, dennoch lohnt der Blick darauf.

    unbezeichnet, vermutlich um 1907

    04105 Leipzig Waldstraße 64 (Waldstraßenwirtel) - Vergleich 12. Mai 2018

    Man beachte den Ausbau des krönenden Daches ...

    Bescheidener wohnte man in Eutritzsch:

    unbezeichnet, vermutlich um 1920

    Hier dauerte es auch mit der Sanierung etwas länger:

    04129 Leipzig Schönefelder Straße 65 (vormals 77) im Jahre 2005

    heute (etwas angeschrägter aufgenommen, um Laternenpfahl und Bäumen zu entgehen)

    Ebenso etwas unscheinbar damals:

    unbezeichnet, vermutlich um 1915

    heute: 04318 Leipzig Wichernstraße 28 (Anger-Crottendorf)

    Und bislang war ebenso nicht zugeordnet:

    vermutlich um 1907

    04177 Leipzig Queckstraße 7 (Altlindenau) - Vergleich 11. Mai 2018

    Bei der nächsten Sanierung können bestimmt wieder die Originalmotive das Denkmal zieren ...

    Dies als kleiner Nachtrag, bevor wieder die laubfreie Zeit abzuwarten ist, und falls sich bis dahin genug bisher nicht Zuordenbares anfindet ...

    Mit den Hinweisen ist das so eine Sache. Die hätten eigentlich von der Denkmalpflege kommen müssen oder bei Stadtarchiv, Stadtgeschichtlichem Museum oder anderen Einrichtungen erfragt werden können. So lange jedoch weiter unklar ist, wo zu DDR-Zeiten die Sammlung der Alten Stadtplanung verblieben ist und immer noch nicht offengelegt wurde, was zu Zeiten der SED-Stadtleitung vernichtet oder sonstig verbrochen wurde, ist dies eine zu klärende Aufgabe für die Enkelgeneration. Da ist man schon mal froh (wie heute), wenn das Gerüst noch steht und der Bauherr gerade anwesend ist, dem man eine Abbildung seines Hauses vor hundert Jahren übergeben kann. Es hängt ja auch viel vom Gebäude ab, was man da falsch machen kann oder auch nicht. Jedenfalls hatten wir im xy-Bereich eine Aufnahme, die nun auch verortet ist und wo sogar zwei Balkons wieder dran sind. Und dennoch sieht man eben Unterschiede ...

    Brandvorwerkstraße 69

    gelaufen am 20.7.1907 nach Lunzenau (Mulde) und heute:

    Wenn das lokale Zentralorgan zitiert wird, ist es natürlich immer der Wahnsinn, dieses sogar "live dabei" zu haben.

    Aber nix für ungut.

    Ergänzend sollte man bei Brunnen immer deren Funktion mit im Auge haben. Also wer sich dem Thema widmet, bitte genau hinschauen. Zu DDR-Zeiten mußte man ja immer mit Wasser sparen. Wie das heute ist und ob das Foto für den Druck retuschiert wurde, weiß ich nicht. Der Froschbrunnen in Funktion (am 10.9.1913 gelaufen nach Bad Elster):

    Wenn man sich auf den Weg zu den Vergleichsaufnahmen macht, hat es immer etwas Überraschendes. Am schlimmsten ist es natürlich, wenn das Haus nicht mehr steht. Nicht weil man den Weg umsonst gemacht hat, sondern weil man dem städtebaulichen Qualitätsverlust (einige Beispiele siehe oben) gewahr wird, dem dann z.B. ein austauschbarer bzw. anonymer WB5-Block im Wege steht.

    Aber man kommt auch manchmal ins Grübeln, ob man sich überhaupt an dem richtigen historischen Standort befindet. Wie dem auch sei, das Schöne an dem Forum ist u.a. auch, daß Fehler mit weiteren Beiträgen korrigiert werden können. Jedenfalls hier mal ein Beispiel aus der Lipsiusstraße:

    04317 Leipzig Lipsiusstraße 5 (Reudnitz-Thonberg), Aufnahme vom 26. April 2018

    Foto, als das gegenüberliegende Haus noch nicht erbaut war (gelaufen am 14.7.1910 nach Angleur (Belgien))

    Aus der Perspektive die heutige Gesamtsicht:

    Vermutlich wurde hier in den Entstehungsphasen einiges nachgerüstet, was im Zuge der Sanierung nach 1989 wieder abhanden kam ...

    Auf dem Rückweg kam mir wieder eine Aufnahme in den Sinn, die mir irgendwo vorlag:

    unbezeichnet

    Es ist der Möbiusplatz 2. Auf jeden Fall ist der Möbiusplatz nebst Umgebung ein Thema für die Galerie!

    Doch nun noch einiges, wo die Vegetation nicht den Blick auf die Fassade verstellt:

    unbezeichnet

    04177 Leipzig Aurelienstraße 34 (Altlindenau) - Vergleiche 27.4.2018

    unbezeichnet

    04129 Leipzig Anhalter Straße 5 (Eutritzsch) - ein Fall für die nächste Sanierung ...

    unbezeichnet

    04159 Leipzig Christoph-Probst-Straße 7 (Möckern)

    Foto-Postkarte - im Jahre 1920 beschrieben und zu DDR-Zeiten (!) zum Ostseebad Sellin geschickt

    04159 Leipzig Linkelstraße 33 (Wahren)

    unbezeichnet

    04318 Leipzig Mierendorffstraße 34 (Anger-Crottendorf) - Vergleich 26. April 2018

    Da der Zulauf an Unbekanntem weiterhin größer ist als das bisher Geklärte, wird bei xy wieder erweitert ...

    Das ging aber schnell. Recht herzlichen Dank!

    Da füge ich gleich noch einen weiteren Ausschnitt an, wo die Karte ebenso wieder zurück in die sächsische Hauptstadt gehen könnte. Es trägt die Hausnummer 39 und wurde von G. Gramsch, Dresden-N. Böhmische Straße 37, aufgenommen:

    xy - diverses noch nicht gelöst ...

    Da sich s.o. bisher keine Rückmeldung ergab, frage ich einmal anders herum. Könnte es z.B. sein, daß der folgende Postkartenausschnitt, der 100% Leipzig sein soll, m.E. aber es nicht ist, in Dresden verortet werden kann? Die Hausnummer 14, erbaut 1899, erinnert mich in der Formsprache an die Könneritzstraße ...

    Da neben der "Heinz-Gronau-Kirche" - der Name daher, weil sie auf einen ahistorischen und vorsätzlich falschen Standort verdammt wurde - vermutlich bald gebaut wird, wäre auch die diesbezügliche Nonnenmühlgasse mehr ins Bild zu rücken. Hierzu hatten wir oben Luftaufnahmen, die diese Gasse nur anschneiden von der Harkortstraße zum ehemaligen Königsplatz.

    Nonnenmühlgasse 2 im Jahre 2014 und im Jahre 1913:

    Links daneben bis zur Wächterstraße ist gegenwärtig ein Leerfeld.

    Bezüglich der städtebaulichen Qualität gibt es als "Neuzugang" die Nonnemühlgasse 6.

    Dieser Platz wird folglich wieder bebaut,

    vermutlich auch mit Innenhöfen.

    (Als Karte gelaufen im Jahre 1922, wohl aber wesentlich älter.)

    Dank Jürgen Winter gibt es auch hier etwas nachzutragen, was auch Dresdner und Chemnitzer Sammler freuen wird, da sie (sobald genug verortet ist) bislang Unbekanntes aus Leipzig erhalten. Hier zunächst gleich um die Ecke vom ehemaligen Leipziger Schauspielhaus die Elisenstraße 38:

    gelaufen am 26. Mai 1911 nach Eisenach

    jetzt Bernhard-Göring-Straße 38 (Vergleiche alle 18. April 2018)

    Etwas weiter Richtung Fluß eine hoch dotierte Karte um 1900:

    alldieweil dies wahrscheinlich Sammler bezüglich Gose interessiert.
    Brandvorwerkstraße 45, gelaufen am 6.9.1901 nach Reudnitz
    Dazu der ernüchternde Vergleich 2018:

    Und hinzu kam noch eine Karte um 1940:

    Inzwischen ist dies wieder in voller Farbenpracht saniert:

    Arndtstraße Ecke Wundtstraße (vormals Schleußiger Weg)

    Im Jahre 2002 sah es von der anderen Seite noch so aus:

    Und noch viel früher als Neubau gab es eben jene bekannte undatierte Karte:

    Bestimmt hat sich der Betreiber damals die Entwicklung auch anders vorgestellt.

    Warten wir auf den nächsten "El Niño" ...

    Mit der beginnenden Vegetationsperiode nebst Sonnenwetter wird erst einmal die Zeit für Vergleiche wieder unterbrochen. Schon in einigen Tagen wird erfrischendes Grün viele Fassaden ganz verdecken:

    04277 Leipzig Bornaische Straße 33 (Connewitz) - alle Vergleiche 19. April 2018

    Bornaische Straße 33 um 1910

    Bornaische Straße 154 um 1910 (beides unbeschrieben)

    vermutlich um 1950

    04279 Leipzig Bornaische Straße 154 (Dölitz)

    Wie gesagt sollte man bei sonnigem Wetter eigentlich nicht fotografieren. Aber bei den folgenden zwei Beispielen rettet das auch nicht die ausgesprochen schlechte wie lieblose Sanierung:

    Calvisiusstraße 36 um 1910

    04177 Leipzig, Calvisiusstraße 36 (Alt-Lindenau)

    und ebenso enttäuschend:

    04109 Leipzig, Moschelesstraße 10 (Zentrum West / Bachviertel)

    Die am 18.10.1908 versandte Postkarte zeigte noch folgendes Bild:

    und ging an Max W. Esberger nach Washington D. C., U.S. of Amerika.

    ...

    Dank Jürgen Winter gibt es wieder einiges zuzuordnen, was auch das Gebiet um die Eisenbahnstraße betrifft.

    Mariannenstraße 19, fotografiert am 27.8.1933 und als Postkarte am 14.10.1933 nach Rabenstein versandt

    Gleiches wie die folgenden Vergleichsaufnahmen am 16. April 2018

    Inzwischen sind etwa zwei Drittel der Straße saniert. D.h. eine größere Anzahl an Gebäuden noch nicht - wie mit der Mariannenstraße 68 oben bereits gezeigt. In der Mariannenstraße 101 befindet sich das "Wahlkreis-Kulturbüro im Leipziger Osten" des Landtagsabgeordneten der "Linken", Franz Sodann, was man kann zweifelsfrei erkennen kann, daß eben dessen Anhänger nicht wie viele Ausländer an der Wiederbelebung der Häuser arbeiten und diese zu schätzen wissen, sondern man übt sich im Farbbeutelwerfen und in Schmierfinkensprüchen auf dem selbstgefälligen Niveau von Bildungsferne und verkrusteten ideologischen Denkschablonen. Die Proletarier, die hier früher lebten, hätten das bestimmt nicht für gut befunden und nicht zugelassen ...

    Dazu paßt gleich die Meißner Straße 2 , Ecke Einertstraße

    (unbeschriftet, um 1910) als die ehemalige Tauchaer Straße noch stark belebt war u.a. mit dem Fleischereigeschäft von Otto Landmann im Hintergrund links.

    Wie ersichtlich, fehlt hier eben noch das Türmchen. Und auch sonst wurde um die Eisenbahnstraße teilweise noch nicht so sorgsam und liebevoll saniert wie in anderen Stadtteilen Leipzigs. Das sieht man z. B. an der Eisenbahnstraße 27:

    16.04.2018

    um 1910

    Ein weiteres Problem stellt der Umbau für eine autogerechte Stadt nach 1989 dar. D.h. es erfolgte keine ganzheitliche Infrastrukturplanung aufgrund gewachsener städtebaulicher Strukturen, sondern es wurde einfach eine Schneise für den Verkehr geschlagen gemäß Kriegszerstörungen bzw. Zerfall in 40 Jahren DDR, was entsprechende Bebauungsprobleme noch für Jahrzehnte schafft.

    Die Reudnitzer Straße kreuzt jetzt die Verkehrstangente der "Ludwig-Erhard-Straße"

    Und auf der Länge quer der Tangente ergibt sich eben jene Tristesse, die innerstädtisch hier nichts zu suchen hat:

    Hier an der Kreuzstraße wie an diversen anderen Stellen gab bereits einmal städtisches Leben:

    Grenzstraße Ecke Kreuzstraße (gelaufen nach Döbeln vermutlich am 2.2.1909)

    Dank Frank Heinrich gibt es eine weitere geklärte Ansicht:

    Am 29.9.1911 mit Plagwitzer Stempel nach L.-Lindenau, Angerstr. Villa, versandt:

    04229 Leipzig, Erich-Zeigner-Allee 36 (Plagwitz) / Ecke Schmiedestraße (Vergleich 10.04.2018)

    Desweiteren wurde noch ein weiterer Standort geklärt, wo sich an der jetzigen "Arena" / verlängerte Friedrich-Ebert-Straße aufgrund der Buschbepflanzungen jedoch kein lohnenswerter Vergleich anbietet. Dies führt mich aber zu einer weiteren Rubrik, die zumindest genannt werden muß. Dazu möchte ich fünf Beispiele setzen. Es sind Aufnahmen, die nachweislich verortet sind, jedoch aufgrund der Kriegszerstörungen und ggf. danach einschließlich Folgebebauungen eines Vergleiches nicht wert sind.

    D.h. es wäre nur sinnvoll, dies einmal zu dokumentieren, wenn man einen Straßenzug vollständig rekonstruieren kann. Bei einigen Straßen wie der Windmühlenstraße (mit ehemals vielen Gaststätten, Läden, Kabaretts und Kleinfirmen) ist das auf jeden Fall lohnenswert. Zu Neubebauungen im Sinne des Stadtorganismus braucht es aber Jahrzehnte.

    Bis also die "Kegelbahn" (DDR-Neubau eingangs Arthur-Hoffmann-Straße) abgewohnt ist und dort wieder eine geschlossene Blockrandbebauung entstehen kann, die die damit entstandenen Brachflächen beseitigt, wird noch viel Zeit vergehen. Vielleicht wird diese auch genutzt, neue attraktive innerstädtische Lösungen vorzubereiten. Als Beispiel
    hier eines der Gebäude in der Nähe des Bayerischen Bahnhofs:

    Kriegszerstörung: Albertstraße 9 (jetzt Riemannstraße) um 1912

    Kriegszerstörung: Reitzenhainer Straße 75 (jetzt Prager Straße) um 1920

    Kriegszerstörung: Oststraße 85 , gelaufen 2.1.1912 nach Leipzig-Connewitz

    Kriegszerstörung: Breitkopfstraße 2 um 1910

    Kriegszerstörung: Dresdner Straße 32 Ecke Göschenstraße, gelaufen 13.8.1909 nach Tabarz i. Th.

    ...

    Wir hatten in Zusammenhang mit der Investruine in der Brandvorwerkstraße bereits kurz die Arndtstraße mit im Bild. Als die ersten Gebäude dort entstanden, war es (wie u.a. in der Bismarckstraße) Mode, das besagte neue Domizil eher nur als Vignette mit auf eine Karte in Postkartengröße zu bringen:

    versandt auf einer Postkarte am 5.6.1903 nach Wales

    Arndtstraße 4 (Vergleichsfotos alle 7. April 2018)

    Oberhalb der damaligen Kaiser-Wilhelm-Straße begann dann eine geschlossene Bebauung:

    gelaufen am 4.10.1911 nach Ottsville (U.S.America)

    Arndtstraße 16

    Saniert wurde im Umkreis auch sehr beachtlich:

    Die ehemalige Kaiser-Wilhelm-Straße mit Nachbarhäusern im Ausschnitt um 1930 (gelaufen nach Großsteinberg)

    August-Bebel-Straße 40 und an der Ecke zur jetzigen Kurt-Eisner-Straße:

    Kaiser-Wilhelm-Straße 36, gelaufen am 11.10.1909 nach Hildburghausen

    jetzige August-Bebel-Straße 36 (die Kreuzung links davon stadtauswärts hatten wir oben schon im Bild)

    ohne Wissen beider Namensgeber ...