Beiträge von Erpel

    21) Offenbar wollte der Initiator der Grove Arcade, ein Edwin Wiley Grove, in unmittelbarer Nachbarschaft seiner Arcade auch noch einen Wolkenkratzer bauen. Sein Tod 1927 verhinderte dieses Vorhaben.


    22) Ich finde es immer noch verblüffend, wie gut man sich mit moderner Technik auch auf entlegene Reiseziele vorbereiten kann. Ich wusste genau, dass ich hinter der nächsten Ecke vor dieser Tankstelle in Art Deco stehen würde.


    23) Letzte Höhepunkte der Downtown waren dann das Drhumor Building in Romanesque Revival (1895) und …


    24)


    25) … die S&W Cafeteria in Art Deco. Wieso bin ich hier nicht reingelaufen?


    26) Etwas südlich der Downtown hatten wir dann noch das relativ bekannte Biltmore Estate angesteuert, einen der in den nordöstlichen USA verteilten Herrensitze der Vanderbilt-Dynastie. Gebaut hatte das Biltmore Estate ein Richard Morris Hunt, um 1870 ein Star der New Yorker Architektur-Szene, von dessen Werken in New York allerdings nicht viele erhalten blieben. In jedem Fall werden im Biltmore Estate verschiedene Loire-Schlösser zitiert, der Treppenturm wurde laut Wikipedia dem Chateau de Blois entnommen. Mit dem Biltmore Estate begründete Hunt einen eigenen Baustil „Chateauesque“. Besucht hatten wir das Schloss nicht mehr, der Eintritt war ziemlich teuer. Und wir könnten uns ja europäische Schlösser zum Glück auch im Original anschauen. Die beiden Bilder waren in Wikipedia als public domain ausgewiesen. Das war’s aus Asheville, North Carolina.


    27)

    11) Gemeinfreie Postkarte.


    12) Jetzt sind wir im Broadway nördlich unseres Ausgangspunktes. Wunderbar. Hier hat sich der Zustand der Stadt um 1900 erhalten.


    13) Dass die USA aktuell das Land der Kleinbrauereien sind, hatte ich schon in meinem Annapolis-Beitrag geschrieben. Anyway, zum Biertrinken sind wir in Asheville an einem Wochentag Vormittag nicht gekommen.


    14) Am Ende der Haywood Street wären wir zur die Basilica of St. Lawrence in Spanish Baroque Revival gekommen (1905-08). Kirchen dieser Art sind in den USA äußerst selten


    15) Darüber hinaus bietet die Gegend um die Haywood Street ein tadelloses Bild mit vielen Art-Deco-Gebäuden.


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    18) Es gibt auch ein lokales Flatiron-Building, 1925 im Beaux-Arts-Stil von einem Architekten namens Albert C. Wirth.


    19) Die Grove Arcade wurde gebaut bis 1929 als eine der letzten klassischen US-Shopping-Arkaden. Leider waren wir nicht drin.


    20) Gemeinfreie Postkarte

    Vor ca. 2,5 Jahren hatte ich in der FAZ am Sonntag einen Bericht über die 10 lebenswertesten (oder so ähnlich) Städte der Welt gelesen. Ich weiß nicht mehr, welche Orte dort alle genannte wurden, aber Asheville in North Carolina war darunter. Asheville ist nun kein Touristenmagnet. Lebenswert machen werden den Ort auch ein angenehmes Klima und seine Lage am Blue Ridge Parkway und in Reichweite des Smoky Mountain Nationalparks und somit im westlichen Teil von North Carolina. Asheville hat rund 70.000 Einwohner. Ganz grob betrachtet liegt die Stadt auf halber Strecke zwischen Philadelphia und New Orleans. Namensgeber war ein Samuel Ashe, ein früherer Gouverneur von North Carolina. Darüber hinaus ist Asheville relativ bekannt als Stadt mit einer hohen Dichte an Art Deco Gebäuden und hier in der US-Top-Liga (Großstädte außen vor) neben Miami South Beach oder Tulsa/Oklahoma.

    1) Gemeinfreie Postkarte


    2) Dieses Bild verschafft uns im Stadtzentrum etwas Übersicht. In der Mitte etwas rechts habe ich den Pack Square mit dem zentralen Obelisken (Nr. 13) markiert, rechts davon die City Hall und das Buncombe County Courthouse. Oben links ist die Basilica of St. Lawrence eingekreist (Nr. 2), darunter der Standort des lokalen Flatiron Buildings und wieder darunter in der Bildmitte Drhumor Building / S&W Cafeteria.


    3) Mit Blickrichtung nach Westen war ich von der Asheville-Downtown zunächst enttäuscht. Vor allem stören die beiden Gebäude rechts und in der Mitte, das schwarze BB&T Building von 1965-65 und das Akzona Biltmore Building rechts, immerhin von dem renommierten Architekten I.M. Pei (verantwortlich für die Glaspyramide vor dem Louvre oder das Rock’n’Roll-Museum in Cleveland).


    4) Das BB&T Building ist nun wirklich potthässlich und integriert sich ins Stadtbild so gut wie eine Herde Brontosaurier. Immerhin war man in den 60ern am Puls der Zeit und vermutlich stolz auf diese Errungenschaft. (Gemeinfreie Postkarte)


    5) Im Zeitraum zwischen 1920 und 1960 gab es in der Downtown von Asheville einen schönen Kahlschlag. Diese Perspektive (gemeinfreie Postkarte) vermutlich von vor dem ersten Weltkrieg ist sehr ähnlich dem Bild zuvor, zu erkennen ist dies an den beiden markierten Details. Diese Gebäudereihe dürfte aber mittlerweile durch das I.M. Pei-Gebäude ersetzt worden sein. Das Gebäude links mit dem vorkragenden Dach sehen wir, glaube ich, in Bild Nr. 3. aktuell nach wie vor.

    In meinem Beitrag zu Kansas City hatte ich auch schon angemerkt, dass dort von der Bausubstanz aus der Zeit um 1910 so gut wie nichts erhalten ist, in St. Louis steht noch etwas mehr. Aber das wird in vielen amerikanischen Städten zumindest bis in die 60er so gewesen sein. Was nichts mehr nutzte und ökonomischer zu ersetzen war, kam weg.


    6) Jetzt schauen wir von der Downtown in Richtung Osten und schon es hellt sich deutlich auf.


    7) Dies ist das Jackson Building (1923-24, 43m) in Neo-Gotik, der erste Skyscraper im westlichen North Carolina.


    8) Zwischendurch haben wir die hiesige Polizeistation in Art Deco.


    9) Endlich stehen wir vor dem Buncombe County Courthouse (1927-29) und der City Hall (1926-28), die vor Ort leider eingerüstet war.


    10) Gemeinfreie Postkarte.

    Wenn wir die letzten fünf Bilder nehmen, haben wir die zeitliche Folge:
    - Wie es werden soll,
    - wie es aktuell ist,
    - wie es bis zum Krieg war (Untertitel: 1924) und
    - den Originalzustand bis zu ersten Umbau, der phantastisch war, aber wegen eines Unfalles durch herunterfallende Elemente (ich meine, es gab sogar einen Toten) zurückgebaut wurde. Man beachte das Ensemble der beiden Börsengebäude in Verbindung mit den Gebäuden weiter rechts im letzten Bild!!

    Der aktuelle Entwurf wäre als Neubau vielleicht OK, im Vergleich zu den ersten beiden Vorgängerbauten ist er mehr als schwach. Vielleicht soll er das Haus der Bürgerschaft besser zur Geltung bringen.

    Danke für die Bilder aus „DC“. Auch wenn es nicht so ganz viele Bilder auch ausschließlich aus dem Mall-Bereich sind, gelingt es Dir (adanac93), einen Eindruck von der Stadt zu vermitteln.

    Ich war vor 1,5 Jahren in Washington, wollte hier auch schon Bilder einstellen, habe es aber nicht geschafft, vielleicht lege ich noch irgendwann ein paar Bilder nach. Washington ist von seiner Architektur her hochinteressant, der hier vertretenen Meinung, es wären „relativ unkreative Architekten“ am Werk gewesen, kann ich mich nicht anschließen, sehen wir doch mit Cass Gilbert, John Russell Pope oder Daniel Burnham u.a. absolut die Creme de la Creme der US-Architekten um 1900.

    Dabei ist Washington für das Auge des Europäers relativ angenehm, es gibt aufgrund einer Restriktion keine sonst US-typischen Wolkenkratzer. Ganz grob würde ich auch sagen, dass ich keine allzu großen Bausünden in der Innenstadt von Washington gesehen habe. Selbst die (wenigen) Brutalismus-Bauten passen ins Bild. Angenehm für manchen Betrachter wird auch sein, dass wir vor Ort relativ wenige Fastfood-Ketten und Schnaps- oder Souvenirläden finden, da scheinen die Stadtväter schon auf das Erscheinungsbild der Hauptstadt zu achten. Verwunderlich war allerdings zu sehen, dass etwa im Park um dem McPherson Square, fast in Sichtweite des Weißen Hauses, umgeben von den teuersten Hotels, jede Nacht jede (!) Parkbank von Obdachlosen belegt war.

    Den hier gezogenen Vergleich zur geplanten Welthauptstadt Germania finde ich treffend, darauf war ich noch nicht gekommen. Das muss das natürliche Ziel des größten Architekten aller Zeiten gewesen sein, die Hauptstadt der USA zu toppen.

    Erwähnen möchte ich auch noch das schlechte Nahverkehrsnetz in Washington. Es gibt wenige Subway-Linien und darüber hinaus lose Busverbindungen. Wir hatten ein Hotel relativ nah am weißen Haus, etwa zum Lincoln-Mausoleum gibt es keine öffentlichen Verkehrsmittel, wir sind irre Strecken zu Fuß gelaufen.

    Darüber hinaus kann ich den Großraum Washington als Reiseziel für Architekturfreunde unbegrenzt empfehlen. Wir haben jetzt hier im Forum Washington, Baltimore und Annapolis gesehen, diese Städte wären, wenn es sein muss, mit dem Fahrrad zu bereisen. Wir sehen Protz, den Kampf einer eigentlich sehenswerten Stadt gegen Verfall und Drogen und mit Annapolis ein Kleinstadt-Idyll. Mehr Abwechslung geht nicht.

    11)

    12) Jetzt schauen wir hinüber zum War Memorial Auditorium von 1925 mit 1661 Sitzen, gebaut von einem Edward Dougherty von den New Yorker McKim, Mead, and White.

    13) Hinter dem Tennessee Supreme Court von 1937 sehen wir zum William R. Snodgrass Tennessee Tower, 138m in 1970 von Skidmore, Owens und Merrill, die in der zweiten Hälfte in Nordamerika enorm viel gebaut haben, etwa den Sears Tower in Chicago. In Bremen steht tatsächlich auch ein Gebäude von SOM, die ehemalige amerikanische Botschaft am Präsident-Kennedy-Platz.

    14 Hier haben wir, abschließend für die Rubrik „später Art Deco in Nashville, Tennessee“, das Tennessee State Office Building, 1940 von einem Emmons H. Woolwine, der auch das Davidson County Courthouse aus Bild 9 gebaut hatte.

    15 Jetzt sind wir am Broadway, zweifellos dem touristischen Epizentrum der Stadt. Es gibt zahllose Geschäfte und Musikhallen, das alles in einer angenehmen Atmosphäre. Dabei ist die Bausubstanz unspektakulär, aber wohl (abgesehen von den Hochhäusern) relativ authentisch für eine amerikanische Stadt um 1900. Hier hat Nashville noch etwas rustikalen Wildwest-Charme, den das hier gezeigte Kansas City irgendwann komplett verloren hat.

    16 Wir waren an einem Sonntag Mittag in Nashville, die Stadt war angenehm frequentiert, aber nicht voll. Parken war sauteuer. Dass in Nashville aber auch mehr los sein kann, zeigt die beigefügte Aufnahme aus Wikipedia (lizenziert von JurecGermany).

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    18 Im Rücken der Aufnahme aus den Bildern 15 und 16 hätten wir zur ehemaligen Union Station von 1900 geguckt, einem der zahllosen, großen US-Bahnhöfe, die nach dem zweiten Weltkrieg überflüssig wurden. Heute dient das Gebäude als Hotel (Wikipedia public domain).

    19 Geparkt hatten wir direkt vor dem hier im Forum schon gezeigten Schermerhorn Symphony Center, gebaut bis 2006, dem Beweis, dass man auch in der heutigen Zeit sehenswert bauen kann. Leider steht das Gebäude etwas beengt und geht im Stadtbild unter.

    20 Abschließend bliebt noch Zeit, auf der Weiterfahrt nach Westen im nahen Hendersonville einem der ganz Großen unsere Reverenz zu erweisen (off-topic). Johnny Cash’s ebenfalls im Ort gelegener langjähriger Wohnsitz (bis zu seinem Tod 2003) ist allerdings im Besitz von Barry Gibb 2007 abgebrannt. Das war’s aus Nashville, Tennessee.

    Nashville ist die Hauptstadt der Bundestaates Tennessee mit immerhin rund 600.000 Einwohnern, 1,6 Mio. in der Metropolregion.

    1) Wir beginnen mit dem Nashville-Parthenon, einem relativ detailgetreuen Nachbau des Originals in Athen, das hier im Forum schon diskutiert wurde. Das Gebäude wurde 1897 für eine Tennessee Centennial and International Exposition ähnlich etwa wie viele Gebäude der 1893er Weltausstellung in Chicago zunächst aus nicht dauerhaftem Baumaterial errichtet, dann aber um 1925 neu aus Beton gebaut.

    Das Parthenon liegt deutlich westlich der Innenstadt. Nashville ist eine der vielen US-Städte, die ohne eigenen Pkw nicht zu erkunden sind.

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    3) Vom Parthenon aus waren wir zunächst durch einen Ortsteil namens Germantown knapp nördlich der Innenstadt gefahren. Hier wurde viel Neues gebaut und reichlich beworben. Von einer ehemals deutschen Besiedlung war hier nichts mehr zu erkennen, aber „Germantown“ ist wohl aktuell in den USA gut zu vermarkten, da es hier nach BWM und Qualität klingt und so gar nicht nach brennenden Ölfässern.

    Auf diesem Bild schauen wir von der östlichen Seite des durch die Stadt verlaufenden Cumberland River auf die Downtown.


    4) Offensichtlicher Blickfang in der Skyline ist das AT&T-Bildung (halboffiziell: Batman-Building), 192 m aus den frühen 1990ern.

    5) Hier sehen wir eine Karte der Innenstadt. Wir bewegen uns im Anschluss zum Public Square rechts oben neben dem Fluss, dann zum Capitol Hill links oben und abschließend zum Broadway ganz unten.

    6) Nashville ist ja nun die Stadt der Musik, später am Broadway gibt es 1000 Kneipen mit Live-Musik. Es gibt einige bedeutende Studios, in den Elvis und Konsorten aufgenommen haben. Hier sehen wir das Nashville Municipal Auditorium, in dem allerdings alle möglichen Arten von Veranstaltungen stattfinden.

    7) Dies müsste der Blick die 4. Ave. hinunter vom Public Square zum Broadway sein. Abgesehen von zwei Parkhäusern eigentlich ein klasse Stadtbild, am Sonntag Vormittag ziemlich menschenleer.

    8) Jetzt sind wir auf einer Besucher-Plattform am Public Square mit einem schönen Blick Richtung Süden. Das Gebäude in der Mitte mit der roten Beschriftung nennt sich martialisch „The Stahlman“ einer der ersten Skyscraper vor Ort, 54m von 1906.

    9) Richtung Norden sehen wir zum Davidson County Courthouse von 1936 in wuchtigem, späten Art Deco. Von Gebäuden in dieser Art gibt es in den USA eine große Menge, obwohl doch auch in den USA in den frühen 1930ern Krise ausgerufen war. Ich habe hier schon mal irgendwo geschrieben, dass Albert Speer an diesem Stil vermutlich seine Freude gehabt haben wird.

    10) Jetzt sind wir am Tennessee State Capitol, gebaut um 1850 von einem William Strickland in Greek Revival. Laut Wikipedia als Kombination eines ionischen Tempels mit einer Kopie des Athener Lysikratesmonumentes auf dem Dach.

    http://de.wikipedia.org/wiki/Lysikratesmonument


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    Bei Bauarbeiten auf dem Bremer Bahnhofsvorplatz kommen aktuell Reste des in der Gründerzeit gebauten Stadtbades zu Tage, das (funktionstüchtig!) in den frühen 50er-Jahren abgerissen wurde. Das Foto im unten beigefügten Artikel aus dem Weserkurier ist ohne nähere Beschreibung und Ortskenntnis nicht mehr zu lokalisieren. Es wurde in der Richtung der heutigen Hochstraße aufgenommen, rechts ist das Stadtbad, noch weiter rechts wäre dann der Bahnhof. Die hier zu sehenden Gebäude sind zu 100% verloren. In der weiter beigefügten Fotostrecke ist mir das fünfte Bild aufgefallen, das Postamt im Hintergrund links steht heute noch, die überraschend gut erhaltene Bausubstanz im Hintergrund rechts ist offenbar der Hochstraße zum Opfer gefallen.


    http://www.weser-kurier.de/bremen/bremen-…id,1056929.html

    Die Firma Kühne und Nagel plant eine Neubau, bzw. den Abriss des alten Gebäudes von 1961 an der Weser direkt an der Wilhelm-Kaisen-Brücke. Das wäre ein Traum, weil das alte Gebäude ebenso auffällig wie hässlich ist. Das neue Gebäude soll laut Weserkurier „die Umgebung … mit zum Teil historischen Bauten und dem Welterbe von Rathaus und Roland … berücksichtigen“. So wie man es 1961 getan hat (Ironie). Wir werden sehen, was passiert und ob überhaupt etwas passiert.

    http://www.weser-kurier.de/bremen/bremen-…id,1037922.html

    Danke für die phantastische Karte. Das Schicksal der Altstadt ist bekannt. Ebenso, dass um die Godehardikirche in der Karte ganz unten ein relevanter Fachwerkbestand erhalten blieb. In der Neustadt im Bild rechts unten war ich noch nicht und muss dort irgendwann einmal vorbeischauen. Weiß jemand, wie es dort aussieht? Comme ci, comme ca oder Totalverlust?

    Danke für den Link zu dem Vorkriegsfarbfotos, die allerdings vor allem Einheimische interessieren dürften. Einige Perspektiven waren mir im Vorkriegszustand unbekannt, etwa der Bereich „links“ vom Polizeipräsidium (Bild 17) oder der „Stern“ (Bild 34). Neu war mir auch, dass der Kuppelbau des Parkhotels (Bild 29) vor dem Krieg ungefähr so ausgesehen hat wie jetzt. In diesem Forum noch nicht zu sehen war das Restaurant „Zum Storchennest“ (Bilder 39+40) aus dem 16. Jahrhundert, eines der ältesten Häuser Bremens an einer alten Zollstraße.

    http://de.wikipedia.org/wiki/Warturm_und_Storchennest

    Diese drei Webcams mit Blick auf das Baugeschehen finde ich supercool.

    Leider beginnt der Rückblick im Zeitraffer nicht schon mit dem Abriss des Technischen Rathauses. Wäre dieses gegeben, hätte es für mich zwei Dinge zur Folge:

    1) Es entstünde ein runder Genuss, vergleichbar mit dem Endspiel der letzten Fussball-WM (oder dem 7:1 gegen Brasilien).

    2) Es wäre offensichtlich, welche gewaltige städtebauliche Verbesserung wir auf Geländer des ehemaligen Technischen Rathauses sehen werden, bauliche Details hin oder her, so ärgerlich sie im Einzelfall auch sein mögen.

    Danke für den Link. Diese verfallenen, historischen US-Theater sind ja nun mein Lieblingsthema. Vor einigen dieser Gebäude habe ich schon gestanden, leider kommt man meist nicht rein, etwa in das Paramount-Theater in Brooklyn im ersten Bild des Links von Heimdall, das Gebäude gehört heute zu einer Privatschule. Die Amerikaner haben ja nun große Angst vor Anschlägen oder Amokläufen, ich war im Mai dort und habe ein paar Wachleute bequatscht, aber sie haben mich partout nicht reingelassen. Der beigefügte Link aus Wikipedia ist gewaltig.

    http://www.scoutingny.com/scouting-the-r…atre/#more-7089

    Eines der bekanntesten dieser Theater dürfte das riesige Paramount-Theater am New Yorker Times Square sein. Vielleicht war der eine oder andere schon mal drin, heute beherbergt das Erdgeschoss ein Hard Rock Cafe. An das historische Theater erinnert dort nichts mehr.

    Zuzufügen ist auch, dass viele dieser historischen Theater bereits abgerissen wurden, gerade in Chicago und New York bestimmt ein Dutzend.

    Die Amerikaner sind in der Nutzung Ihrer Gebäude einfach (im negativen Sinn) freier als wir. Was sich nicht mehr lohnt, kommt (so war es zumindest bis in die 1960er) eben weg oder wird umfunktioniert. Ich habe auch schon historische Bankgebäude in neuer Nutzung als Supermarkt, Schuhgeschäft oder Islam-Center gesehen.

    Eine der interessantesten Entwicklungen in Manhattan in der vergangenen Dekade ist der High Line Park im Westen der Stadt nördlich des Christopher Street Viertels, grob zwischen 14th und 30th Straße. Hier wurde gegenteiligen Bestrebungen zum Trotz eine ehemalige Güterverkehrs-Bahnlinie von gut 2 km Länge nicht abgerissen und ab 2007 in einen Park umgewandelt, dessen erster Abschnitt ab 2009 zugänglich war.

    In einer relativ toten Ecke von Manhattan war dies der Startschuss für eine gewaltige Entwicklung, es wurde und wird gebaut, die örtliche Creativen-Szene siedelte sich an und die Immobilien-Preise werden explodiert sein.

    1) Zunächst blicken wir etwa aus der Höhe der 25th Straße Richtung Süden.

    2) In jedem Fall sehen wir zwischen Neubauten auch relativ Altes, was wir ohne diesen Park nie entdeckt hätten, wie diesen gewaltigen Art-deco-Klinkerbau.

    3)

    4) Jetzt schauen wir die komplette 23. Straße Richtung Osten bis auf die südliche Bebauung des Madison Square Parks.

    5)

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    9) Das ist das IAC Building von Frank Gehry (2007), direkt am Hudson River.

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    11) Der Effekt dieser Sitzgelegenheit (17th Street / 10. Ave.) mit Fernseh-Perspektive ist trivial, aber dennoch faszinierend.

    12)

    13) Jetzt schauen wir wieder quer durch die Stadt, die 14. Straße hinunter auf das Consolidated Edison Building, 1910-1914 von Henry Hardenbergh, der auch das Dakota und das Plaza Hotel gebaut hatte.

    14) Und das war’s auch schon. Das nächste in dieser Gegend anstehende Projekt ist eine künstliche Insel im Hudson River (Pier 55), die von derselben Stiftung angeschoben wird, die auch den High Line Park initiiert hatte. Natürlich ist in den USA nicht alles Gold, was glänzt, aber ich bewundere die Amerikaner für ihre pragmatische Art, mit der sie anspruchsvolle Projekte in relativ kurzer Zeit umsetzen.

    Vielen Dank für die Berichterstattung und Glückwunsch nach Potsdam zu einem Projekt, dass an mir hier im Forum bislang vorbeigegangen ist. Gerade an dieser exponierten Stelle dürfte dieser Bau ein Riesengewinn für die Stadt sein.

    Wenn ich alle 1-2 Jahre einmal in Potsdam vorbeikomme, halte ich mich doch eher im Bereich Schloss/Landtag auf. Ich glaube, am hier diskutierten Areal war ich überhaupt noch nie. Grund genug, dort demnächst einmal vorbeizuschauen.

    Ich möchte noch den interessanten Gedanken von Pfälzer Bub weiterspinnen, der schrieb, dass viele amerikanische Städte interessante Gebäude, aber kein Stadtbild besitzen. Bezogen auf Kansas City trifft das natürlich unbedingt zu. Ich hatte mich vor Ort gefragt, wo in KC den nun der eigentliche Kern der Stadt liegt, aber keinen gefunden. Kurioserweise habe ich in der KC-Downtown nicht eine einzige Kirche gesehen, vielleicht haben sie sogar die Kirchen irgendwann in die Vororte verlegt.

    Eine gewachsene Stadt wie in Europa gibt es in den USA nur in den relativ alten Städten an der Ostküste (New York, Boston, Philadelphia, vermutlich New Orleans) sowie in San Francisco. Einige Städte kamen in den Genuss einer Stadtplanung, die aber oft nur teilweise umgesetzt wurde (ebenfalls New York, Washington DC, Chicago, unbedingt Detroit). Andere Städte wie Kansas City sind eben in einer Boomphase chaotisch gewachsen. Ich denke, dass die relativ jungen Städte im Westen oder in Texas (Houston, Dallas, Denver, Seattle) ebenfalls ein ziemlich zusammengewürfeltes Stadtbild besitzen, aber dort war ich noch nicht.

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    27) Abschließend waren wir im Bereich einiger Gebäude knapp östlich der Downtown. Zuerst sehen wir das Jackson County Courthouse, von Wight&Wight 1934 in art deco, 90 m hoch.

    28) Direkt daneben steht die lokale City Hall, ebenfalls von Wight & Wight von 1937, 136 m hoch. Kansas City ist nun keine Millionenstadt und somit wirkt das Gebäude etwas zu groß. Innen und außen wurde ich an die Buffalo City Hall von 1932 erinnert, die allerdings noch gewaltiger war.

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    30)

    31) Oben ist ein Observation Deck. Zunächst sehen wir von hier über die südliche Downtown weiter nach Süden. Links habe ich das WW-1-Memorial umkreist, weiter rechts das Rapp&Rapp-Theater.

    32) Nach einem leichten Schwenk in Richtung Western sehen wir in der Bildmitte den verglaste H&R Block und das Power and Light Building dahinter. Rechts und links davon befinden sich zwei interessante moderne Gebäude, nämlich …

    33) … das Kauffman Center for the Performing Arts (Moshe Safdie 2011) …

    34) … und die Bartle Hall mir Ihren vier an der Spitze in art deco verzierten Pylonen. Ich bleibe dabei. Solche verrückten Gebäude gibt es nur in Amerika.

    35) Jetzt sehen wir noch die zentrale Downtown mit dem 190 m hohen One Kansas City Place (links) als höchstem Gebäude der Stadt. Das war’s aus Kansas City.

    Ich hatte hier einige Zeit keine Bilder mehr eingestellt und möchte noch sagen, dass das Absenden von Bildern und das Bearbeiten von Beiträgen im Editor deutlich schneller und besser funktioniert als vor einem Jahr. Irgendetwas habt Ihr (Moderatoren + Technik) geändert und ich danke hierfür.