Da ist niemandem etwas "aufgeschwatzt" worden sondern die Denkmalpflege hat die übliche Methode angewandt: Zubauten müssen als modern erkennbar sein. Darüber kann man denken wie man will, ist aber Mehrheitsansicht in der Denkmalpflege.
Dass der Funktionsbau "modern" zu gestalten war, ist ja auch nicht das eigentliche Problem; das Problem ist das Versagen des Architekten als eines Vertreters einer missgeleiteten "Moderne", die es verlernt hat, einen Neubau ästhetisch in ein vorhandenes Ensemle einzufügen. Es bedeutet geradezu eine Verunglimpfung einer gesamten Architekturepoche, die auch viel Respektables geschaffen hat, wenn die Forderung nach "moderner" Ergänzung einen funktionalen Container entstehen lässt, der auch nicht das geringste Bemühen erkennen lässt, in seiner Formensprache auf das Vorhandene, auf die mit viel Liebe und Aufwand nach altem Muster wiedergeschaffene Matrosenstation Bezug zu nehmen, der ebensogut ein Toilettencontainer auf einem Campingplatz oder eine Transformatorenstation in beliebig schäbiger Vorstadtumgebung sein könnte. Man fühlt sich geradezu herausgefordert, die Architekturmoderne gegenüber einer solchen Missgeburt zu verteidigen. .