Nordöstlich von Südafrika grenzt die Republik Mosambik, wo ich im Januar und Februar 4 Wochen weilte und deren Hauptstadt ich euch gern vorstellen möchte. Später kommen noch ein paar Bilder aus dem tropischen Pemba, das ca. 2400km nördlich der Hauptstadt, unweit der Grenze zu Tansania, gelegen ist.
Da ich davon ausgehe, dass die wenigsten von euch Mosambik kennen, soll diese Galerie mehr die Lebensart rüberbringen. Ich hoffe, dass mir das einigermaßen gelingt. Die Qualität der Bilder bitte ich zu entschuldigen. Zwischenzeitlich war die Linse stark verschmutzt gewesen, was ich erst später bemerkte.
Los geht's:
Das Zentrum von Mosambik besteht hauptsächlich aus Wohnhochhäusern, die in der letzten Dekade der portugiesischen Kolonialherrschaft errichtet wurden, also noch vor 1975. Heute sind sie, wie so vieles in Mosambik, hoffnungslos abgewirtschaftet.





Tudo bom. Mosambik wird mit zwei Handynetzen abgedeckt, und das erstaunlich gut: Die zwei Anbieter, mcel und das südafrikanische Vodacom, übertrumpfen sich gegenseitig mit auffallender Werbung.

Gleich dahinter, schon ein wenig außerhalb von Maputo gelegen, der Busbahnhof für Fernbusse. Ein Erlebnis.



Nicht minder erlebnisreich der Hühnermarkt. Deutsche Tierschützer würden wahrscheinlich ob der Käfighaltung durchdrehen. In Mosambik sieht man's locker.

Huhn gleich tot. Hat man sein gewünschtes Huhn gekauft, wird es von den Marktfrauen sofort geköpft und gerupft.

Maputo wie es außerhalb des Zentrums zu 95 Prozent anmutet.

Einige Straßennamen verraten noch, woher einst der Wind wehte.


Maputo-Zentrum. Es ist heute kaum noch vorstellbar, dass das Zentrum in Zeiten portugiesischer Kolonialherrschaft, als die Stadt noch Lourenço Marques hieß, zu 95 Prozent von Weißen bewohnt wurde. Heute beträgt deren Anteil in der gesamten Stadt weniger als 2 Prozent.

Hauptbahnhof, 1892 von Gustave Eiffel entworfen und gebaut.

Weitere Bauten aus portugiesischer Kolonialzeit, die inzwischen nach und nach saniert werden.






Unweit der Altstadt erstreckt sich das Geschäftsviertel.


Basar

HIV stellt wie im gesamten südlichen Afrika eines der größten Probleme dar. Die offizielle HIV-Rate in Mosambik liegt bei 14 Prozent (in den Nachbarländern Zimbabwe 24 Prozent, Südafrika 21 Prozent, Lesotho 37 Prozent). In der ganzen Stadt hängen zahlreiche Plakate, die auf das Problem aufmerksam machen.

Sinn für Humor hat man trotzdem. Vinganca do Hitler. Auf Deutsch: Hitlers Rache.

Etwas außerhalb der Stadt entsteht das neue Volksstadion, das von Chinesen gebaut wird.

Wenn's in Maputo mal regnet, stehen gleich sämtliche Straßen unter Wasser.

Es gibt keine offiziellen Zahlen über Straßenkinder, aber man spekuliert, dass es rund Zehntausend sind. Meist sind sie gut organisiert, haben jeweils ihre eigenen Reviere, deren Grenzen man achten sollte, und halten sich mit Betteln und Diebstählen über Wasser.

Das Leben allgemein spielt sich meist auf der Straße ab. In jeder Straße werden Waren feil geboten, der Schwarzmarkt blüht ebenso an jeder Ecke.


So kriegen die Männer den Tag rum.

Und die Kinder spielen leidenschaftlich Fußball.


Oder kümmern sich rührend um ihre jüngeren Geschwister.

In einem der vielen Slums vor den Toren der Stadt. An dieser Stelle mal der Hinweis, dass die Kriminalität längst nicht so hoch ist, wie vielleicht erwartet. Man sagt, dass die Kriminalität drüben in Südafrika, allen voran in Johannesburg, deutlich höher sei. Sogar das Auswärtige Amt warnt mehr vor Reisen nach Südafrika, immerhin beliebtes Touristenland, als vor Mosambik. In Armenvierteln wie auf folgenden Bildern zu sehen, kann man sich, zumindest tagsüber, uneingeschränkt bewegen. Natürlich sollte man gesunden Menschenverstand walten lassen und sein Glück nicht herausfordern. Mosambikaner sind zudem, das muss auch gesagt werden, ausgesprochen freundliche Menschen.




Am Ufer der Delagoa-Bucht erstreckt sich das Regierungsviertel.

Abschließend noch zwei Ansichten von Maputo vom Wasser aus gesehen.


Eigene Bilder