Posts by _landgraf

    Ich habe mir heute die Sitzung der Gestaltungskommission gegönnt – aus Neugier, wie die Meinungsfindungs- und Entscheidungsprozesse so ablaufen – aber auch, weil ich diese Bürgernähe als interessierter Bürger durch Teilnahme würdigen möchte.


    Sitzung Gestaltungskommission
    1. Projekte und organisatorischer Rahmen sind hier beschrieben: http://www.dresden.de/de/stadtraum/p…n/sitzungen.php
    2. Anwesend waren die Kommission selbst, die Vortragenden, Vertreter der Standverwaltung und Stadtrat - sowie etwa 25 Besucher (guter Querschnitt der Stadtgesellschaft)
    3. Die Sitzung war ziemlich formal gestaltet: Begrenzung der Vortragsdauer; das Wort wird durch den Sitzungsleiter (Prof. Sulzer) erteilt; nachdem Fragen und Antworten ausgetauscht wurden gibt der Sitzungsleiter das finale Feedback der Kommission (welches offensichtlich in weiten Teilen anhand vorheriger Begehung und Unterlagen vorab gebildet wurde bzw. vorbereitet wurde)
    4. Die Feedbackkultur erschien mir unerwartet offen und direkt – teils wurden weite Teile der vorgetragenen Konzepte abgelehnt und kritisiert - sowohl von der Kommission als auch von den Vertretern des Stadtrats; an dieser Stelle muss Prof. Sulzer positiv erwähnt werden, der durch seine Moderation eine deutliche und dennoch würdige Kritik ermöglichte


    A) Projekt – Wohngebäude Dürerstraße / Holbeinstraße – Müller/Reimann

    1. Lage: https://www.google.de/maps/search/ma…m/data=!3m1!1e3
    2. Entwurf: eine große Struktur entlang der Grundigstraße zwischen Holbein- und Dürerstraße auf dem Gelände der aktuell dort befindlichen Baracken; S-Form mit dem Ziel das (alte) Straßenraster aufzunehmen und dennoch aufzulockern durch zwei halboffene Plätze; Richtung Holbeinstraße – also hin zur langen 11-geschossigen Platte erhöht auf 8 Stockwerke, sonst 5/6; eine Gewerbeeinheit
    3. Architektur: Sockelausprägung mit Klinker o.ä. ; umlaufende Bänder zur Gebäudestrukturierung; viele 3-Eck Balkone, wie sie in Dresden bei Gebäuden der 60er und 70er Jahre nicht selten zu sehen sind; sonst vertikale Fenster ruhig angeordnet; für den Kontext dort nach meiner Einschätzung geeignete Erscheinung mit guter Qualität
    4. Feedback / Rückfragen der Kommission: es scheint unklar zu sein, was mit dem direkt angrenzenden „Grünraum/Park“ geschehen soll – von Central Park bis Schule oder Blockrandbebauung war einiges zu hören – ohne diese Rahmenbedingung könne es jedoch kein schlüssiges Konzept geben; wesentlicher Punkt war das Verhalten zu den als wertvoll erachteten „green assets“ – also den alten Bäumen an der Grundigstraße (das Konzept sieht die Erhaltung auf halber Strecke vor) und zum rückseitigen „Grünraum/Park“; die Architektur wurde weitgehend als okay eingeschätzt – der Baubürgermeister merkte an, dass er keine Bänder mehr sehen könne; Kern-Hausaufgabe: die Stadt möge unter Einbeziehung der weiteren Eigentümern im Areal ein Gesamtkonzept erarbeiten – ggf. in Richtung Bebauungsplan; der Gedanke, hier in Richtung Parkanlage zu gehen erscheint mir persönlich auch geeignet

    B) Postplatz – Bürogebäude auf der Fläche hinter Motel One (MK4) Knerer&Lang

    1. Lage: https://www.google.de/maps/search/ma…m/data=!3m1!1e3
    2. Entwurf: abgeändert vom aktuellen Bebauungsplan, da keine Wohnraumnutzung und reines TLG Bürogebäude sowie Form geändert; Schlangenform startend entlang der Schweriner Str., dann scharfe Kante Richtung Herta-Lindner, auf halber Strecke einbiegend in das Areal auf die anderes Seite um dann um 180 Grad zu drehen und entlang der Freiberger bis zur halben Länge zu bauen, wo quasi ein Stumpf den halboffenen Raum am Eck Herta-Lindner/Freiberger begrenzt; als ein (!) Funktionsgebäude soll auch eine (!) Gestaltung über die gesamte Fassadenlänge umgesetzt werden
    3. Architektur: das Büro hatte 3 Fassadengestaltungsentwürfe mitgebracht – und allein dadurch aber auch durch die Vortragsweise subtil kommuniziert, dass die Fassadengestaltung aus K&L-Sicht nicht wesentlich sei; V1: 60er Jahre „Fensterbänder über die ganze Länge“, V2: 2010er Jahre „versetzte Fenster über die ganze Länge“, V3: ähnlich dem eigenen Vorbild „Motel One“
    4. Feedback / Rückfragen: man muss es deutlich sagen „in allen Belangen und von allen Beurteilenden durchgefallen“; Kritikpunkte lose aufgelistet: Kubatur / Schlangenform ungünstig; Platzbegrenzung/Hochpunkt Freiberger Straße schwach; keine Wohnungen; Spitze zur Ecke Herta-Lindner/Schweriner – Gedanke der runden Ecke dort nicht aufgenommen; Fußweg zwischen Quartier und Motel One potentielle „Dreckecke“; Kern-Hausaufgabe: Gliederung des Quartiers in mehrere unterschiedlich gestaltete Gebäude; Schließung des Blocks; sinngemäße Aussage eines Kommissionsmitglieds: „Bauen Sie (dort) städtische und zeitgemäße Häuser – nicht mit den Mitteln von vor 10-15 Jahre

    B) Wohnvilla – Wiener Straße – Leinert und Lorenz

    1. Lage - https://www.google.de/maps/search/ma…m/data=!3m1!1e3
    2. Entwurf: auf aktuellen Garagenkomplex; Volumen an den umliegenden Villen orientiert; „Villa“ in der Mitte mit Versatz – also 2 Rechtecke zueinander verschoben
    3. Architektur: war noch nicht konkret ersichtlich; wesentlicher Ansatz sind umlaufende Balkone wie bei dem L&L Hochhaus Richtung Bahnhof
    4.Vortrag: ein Chart zeigte Sempers Villa Rosa, Le Corbusiers Villa Savoye in einer Reihe mit dem L&L Objekt, was nicht so gut ankam; generell war der Vortrag sehr aufgeblasen – verglichen mit der intellektuellen Substanz eines Mehrfamilienhauses (Villa) mit Versatz
    5. Feedback: reichte von „ok“ bis „schlecht“; der Baubürgermeister Schmidt-Lamontain sowie Thomas Löser brachten die Frage auf, warum nicht auch einmal eine zeitgemäße Villa ein schräges Dach haben könne…

    Während der Feedbackrunde musste ich dann aus Termingründen gehen..

    Mich hat die Veranstaltung sehr positiv überrascht. Es wird wirklich um gute Resultate gerungen – von Seiten der Kommission und den Stadtratsmitgliedern inkl. Baubürgermeister. Mir ist mit diesem Eindruck jedoch völlig unbegreiflich(er) geworden, wie auch grade in jüngerer Zeit Gebäude entstehen konnten, die sämtliche heute gehörten Argumentationsansätze negieren.

    Die Positionen des Teils der Bürgerschaft, der gegen dieses Projekt war, waren sehr verschieden. Selten habe ich jedoch den Wunsch nach ästhetischer Architektur wahrgenommen. Dies war weniger das Problem.
    Vielmehr wurde der Erhalt des "freien Raums" gefordert - für Spielplätze, Parkplätze, kulturellen Raum, Blick auf den Jentower, Blick auf den Kirchturm oder Blick sonstwohin. Der Wunsch nach mehr "grün" war jedoch am deutlichsten - und das in einer Stadt, in der der Wald maximal 10 Gehminuten entfernt ist, egal, wo man sich befindet.
    Andere forderten durchaus einen anderen Bebauungsplan und andere Architektur - aber keinesfalls solche Architektur, wie sie in diesem Forum gemocht würde.
    Alles im allem halte ich dieses Votum für klar nachteilig für die Stadt - auch auf lange Sicht. Unter den heutigen Stadtbau-politischen und Bau-kulturellen Rahmenbedingungen wären diese Projekte eine sehr gute Lösung gewesen.

    Am 3. Juni wird nun über den Antrag von CDU und FDP zur weiteren Entwicklung von Quartiert 6 im Stadtrat abgestimmt.

    Quote from "Henry"

    Lt. DNN von heute ist die Bürgerfraktion gegen die Bebauung des Gewandhausareals. Damit ist CDU, FDP, Bürger und auch Linke dagegen. Weiß nicht was das noch diskutiert werden muß...


    Das Problem ist, dass innerhalb der Fraktionen unterschiedliche Positionen bestehen. Inwiefern die Stadträte hier also eigenverantwortlich entscheiden können beziehungsweise dies tun werden ist fraglich.
    Leider halte ich das Ergebnis für völlig offen :?

    Das Jurymitglied Horst zeigt Bereitschaft, sich einer Debatte zu stellen, die dieses konkrete Projekt betrifft und geht in seinen Argumenten auf die Bedürfnisse eines Teils der Dresdner Bürgerschaft ein, anstelle sich auf ein höheres Niveau zu heben. Das sehe ich positiv.

    Quote from "DarkVision"

    Ich finde das traurig, wie weit man seine Ansprüche herunterschreiben soll


    Damit hast du natürlich recht. Aber hier bin ich eben Realist. Ein 2 Sterne Hotel, das eine hochwertige Sandsteinfassade bekommt, dazu Arkaden und stehende, nicht versetzte Fenster; komisch ja, aber damit bin ich an dieser Stelle schon zufrieden :?

    Der Argumentation des Architekten Horst kann man doch in weiten Teilen folgen.
    Der Entwurf ist klassisch und eben kein UfO irgendeines Möchtegern-Kreativen. Er beinhaltet hochwertige Materialien und orientiert sich in Teilen an lokalspezifischer Architektur. Alles Punkte, die ich immer fordere und über deren versuchte Erfüllung ich mich an dieser Stelle sehr freue.
    Ich glaube, mit dem Entwurf kann man unter den derzeitigen Gegebenheiten zufrieden sein, auch wenn er wahrscheinlich nie ein Hingucker wird, wobei noch weitere Visualisierungen für eine Beurteilung nötig wären.

    Insbesondere finde ich es schön, dass sich der Architekt Horst persönlich und öffentlich für seine Entscheidung rechtfertigt. Dass bedeutet, er will den Dialog mit den Bürgern und bietet seine Argumente an. Man sollte das auch einmal würdigen!

    Quote from "Christoph"

    Das hat er am Ende, während der "DIskussion" kurz angemerkt. Ein wenig klang es aber, wie: das Rathaus könnte zwar theoretisch noch irgendwie dort angebaut werden, aber dass wollen wir ja eh nicht..


    Dem Neustädter Rathaus stehen doch eigentlich nur die sanierten Platten im Weg, oder :?:.
    Der erste Knerersche Bau würde dann mit einem noch zu schaffenden Abschluss an die Rathausgasse grenzen.

    http://www.deutschefotothek.de/info/karten-df_dk_0000054_001.html#|home

    Quote from "bilderbuch"

    Dem SZ-Kommentar kann ich nicht zustimmen. Der Entwurf scheint recht klassisch auszufallen und fällt gegenüber dem Kubus vis á vis sogar positiv auf.

    Sehe ich auch so :)

    Hoffentlich wird Knerer jetzt nicht wieder derartig traktiert, dass er sich beim nächsten Großprojekt wieder für versetzte und liegende Fenster entscheidet.

    Quote from "Teichi"

    Youngwoerth, wann lässt Du endlich dieses sinnlose Geschwafel bleiben. :boese:


    Die in Teilen berechtigte Kritik kann man aber auch anständiger formulieren :!:

    Ich jedenfalls habe mich vor kurzem als einziger von vielen Kommilitonen entschieden, trotz erheblicher Gehaltsverzichte in Dresden zu bleiben und nicht nach Stuttgart oder München zu gehen.
    Bei allem Ärger, den wir alle über die verpassten Möglichkeiten in der Dresdner Stadtentwicklung teilen, so stellen viele Projekte, und so auch das Florana Projekt an der Hauptstraße, eine Verbesserung des Stadtbildes und der Aufenthaltsqualität Dresdens dar. Auch andere Städte bringen städtebauliche Enttäuschungen mit sich.

    Das städtebauliche Gewissen der Dresdner wird weiter bestehen und sich weiter entwickeln. Ich bin sicher, dass die meisten Dresdner, die in der heutigen SZ Pfau's Aussage von dem angeblichen "Drama am Neumarkt" lesen, über diese Aussage den Kopf schütteln werden.

    Quote from "dakir@dd"

    und keinen User mit einem Schirm entdeckt habe


    Habe leider keinen Stockschirm :zwinkern: Das nächste mal können wir uns gerne persönlich verabreden.

    Die Veranstaltung hatte eigentlich zwei Ziele: Einerseits sollte über die weitere städtebauliche Entwicklung in der inneren Neustadt informiert werden und ein Anlass zu Diskussion geboten werden. Andererseits sollte ein Beitrag geleistet werden, der die Diskussionskultur in Dresden positiv beeinflusst.

    Das erste Ziel wurde nach meiner Eischätzung in weiten Teilen erfüllt:
    Der Rahmenplan wurde vorgestellt und seine Entstehungsgeschichte erläutert. Es wurde begründet, warum an dieser Stelle kein Beebauungsplan existiert. Ebenso wurde das aktuelle Projekt an der Hauptstraße vorgestellt und in weiten Teilen verständlich gemacht, wobei die spezifische Gestaltung der Fassade leider ausgeblendet wurde. Auch die GhND hat ihre Vision vorgestellt.

    In der Diskussion wurde deutlich, wie vielschichtig die Interessenlage ist. Warum auch immer, es gibt einen nicht unbeträchtlichen Teil von Bürgern, die Plattenbauten für gelungene Architektur halten und es gibt eben Architekten, die zueinander versetzte Fenster für ein kreativen Ausdruck unserer Zeit halten. Insofern bildet für die innere Neustadt die kleinteilige Bebauung in klassischer Architektur, und sei diese auch nur auf stehende Fenster und Schrägdach beschränkt, nur eine Option, die an dieser Stelle dem Zeitgeist offensichtlich untergeordnet ist. Da bleibt nurnoch Goethe als Trost „Wenn eine Seite nun besonders hervortritt, sich der Menge bemächtigt und in dem Grade triumphiert, dass die entgegengesetzte sich in die Enge zurückziehen und für den Augenblick im stillen verbergen muss, so nennt man jenes Übergewicht den Zeitgeist, der denn auch eine Zeitlang sein (Un)Wesen treibt."

    Das zweite Ziel, die Verbesserung der Diskussionskultur, wurde nach meiner Ansicht überwiegend nicht erfüllt.
    Positiv schätze ich Herrn Knerer ein, er stellte sich der Diskussion und zeigte auch Interesse an den Gedanken der GhNd zur Inneren Neustadt. Von seiten des Moderators und Herrn Pfau wurde dagegen ein regelrechtes GhND-Bashing betrieben. Jegliche unsachlich hervorgebrachte Kritik, die jemals unsachlich über "moderne" Architektur in Dresden zur Sprache kam, wurde auf die GhND und Herrn Hertzig projiziert. Dabei ging insbesondere Herr Pfau weit unter die Gürtellinie. Da dieses Vorgehen offensichtlich Methode hat, sollte man sich darauf einstellen, indem man sich stärker öffentlich von unsachlichen Kritikern abgrenzt und auch auf die andere Seite zugeht. Leider ist Herrn Hertzig in seinem etwas zu gehetzten Vortrag eine etwas unglückliche Aussage herausgerutscht, die sinngemäß lautete "die innere Neustadt müsse für Touristen gestaltet werden". Da der gemeine Dresdner Touristen nicht mag und sich lieber in der Altmarkt oder Centrum Galerie als am Neumarkt aufhält, muss man mit solchen Aussagen vorsichtig sein. Man kann nur hoffen, dass die Menschen besser differenzieren können als Herr Pfau.

    Der Versuch, die Unantastbarkeit der Entwürfe von Architekten zu stärken, wurde von Herrn Will gemacht. Nach einem eigenartigen Ausflug in Demokratie und deren Staatsverständnis fiel die Aussage an einen Bürger "er müsse die versetzten Fenster von Herrn Knerer schlicht akzeptieren". Da frage ich mich, wozu diese Veranstaltung.

    Abschließend war noch positiver Beitrag seitens der Politik, nämlich vom Stadtrat Löser (Grüne), der nochmal die Verdienste der GhND hervorhob.

    Wir haben doch noch keine Entwürfe gesehen, oder?
    Während der Hauptstraßendiskussion war der wichtigste Kritikpunkt von vielen Seiten, wahrscheinlich berechtigterweise, dass der KuL Entwurf vor seiner Veröffentlichung kritisiert wurde. Auch wenn das zurecht geschah :zwinkern: , so nehmen wir uns auf diese Weise die Chance, als rational argumentierende Gruppe wahrgenommen zu werden und werden stattdessen in Kategorie "Nörgler von Gestern" gesteckt.

    Aber zugegebenermaßen, 2 Sterne Hotel und KuL, sind zwei Indikatoren, die nicht unbedingt auf eine schönes Gebäude hindeuten.

    Quote from "Miwori"

    2-Sterne ist besser als Brache.
    Ich will nicht in 20 Jahren immer noch über den nackten Ferdinandplatz oder ins Wiener Loch starren müssen, bloß weil die Spekulanten immer noch auf den Wunschinvestor mit der "höherwertigen Nutzung" warten.


    Hängt vom Entwurf ab, ansonsten, volle Zustimmung!

    Nun, wir müssen die demokratischen Gepflogenheiten und auch die Ansichten des Stadtplanungsamtes akzeptieren. Sabotieren wollen die nicht, die haben einfach andere Vorstellungen von einem gelungenem Neumarktareal.

    Was wir tun können, ist schlicht Aufklärungsarbeit bei den Stadträten. Die muss klar und präzise sein und darstellen, was die Vorteile eines historischen Neumarkts und dieses konkreten Antrags sind. Die bisherigen Rückmeldungen verdeutlichen mir, dass die Stadträte doch viele andere Themen haben und teilweise nicht genau in die Thematik Gewandhausareal eingearbeitet sind. Im Zweifel verlässt man sich auf den Fachmann, und den sollten wir mit unseren Schreiben darstellen.

    Wir sollten diesen konkreten Antrag als Chance begreifen, die es ermöglicht, den Damen im Stadtplanungsamt und der Gestaltungskommission Grenzen aufzuzeigen.

    Quote from "SchortschiBähr"

    @ FDP
    KLARE ERKENNENDE WORTE! DAS GEFÄLLT!
    Damit dürfte klar sein, daß diese Version der Sicht auf die Geschehnisse im Stadtrat bekannt ist. Die Frage ist nun, handelt der Stadtrat jetzt konsequent und tritt für einen authentischen Wiederaufbau des Neumarktes ein :!: :?:

    Mit dem jetzigen Vorgehen lehnen sich Frau Tauber und Co nämlich ziemlich weit aus dem Fenster, wie ich meine. Gegen einen demokratischen Antrag sammeln sie Argumente und versuchen die demokratischen Gremien direkt zu beeinflussen. Sollte der Antrag von CDU/FDP durchkommen, wäre es ein Beweis, dass die Stadträte nicht weiter blind dem Stadtplanungsamt und der Gestaltungskommission folgen.

    Daher müssen wir in diesem konkreten Fall durchkommen, nicht nur dem Neumarkt zuliebe. Die FDP scheint hier eine sichere Bank zu sein. Überzeugt werden müssen die Wackelkandidaten in CDU, Linken und Grünen. Die SPD scheint derzeit eine ziemliche Kontra-Strategie zu fahren.

    Allen Verschwörungstheorien zum Trotz, wir müssen den Stadträten nochmal den richtigen, nämlich unseren Standpunkt verdeutlichen.

    Die Position des Stadtplanungsamtes, der Verunstaltungskommission und deren Gefolgschaft lässt sich folgenderweise zusammenfassen (Ergänzungen oder Änderungen erwünscht):

    - durch die Baukante am Gewandhaus wäre der Verlauf der mittelalterlichen Stadtmauer verdeutlicht
    - die Jüdenhof wäre gefasster und könnte eine Art "Zuschauerbühne" für die Frauenkirche bilden
    - alte (teilweise nicht mehr existente) Straßen führen zum Gewandhausgrundstück und erfordern daher die Existenz dieses Gebäudes :?:
    - die Zugangsgassen zum Neumarkt (insbesondere Frauengasse) wären zu kurz ohne ein bebautes Gewandhausgrundstück

    Dazu soll folgendes geschehen:

    - Bebauung des Gewandhausgrundstück (gleichzeitig mit Quartier 6)
    - möglicherweise in klassischer/historisierender Architektur
    - Vorschlag, Kolonnaden am Neumarkt zu integrieren
    - Vorschlag, eine Gasse dazwischen zu quetschen

    Man würde sogar eine vorgeschobene Semper-Ladenfront akzeptieren (angeblich :!: ), um eine Bebauung zu ermöglichen.

    Mit diesen Vorschlägen lassen sich sicher einige Stadträte locken, und das nächste Gremium wird der Stadtrat sein :!::!:
    Das Problem ist, dass der CDU/FDP Antrag mir nicht wirklich als Herzensangelegenheit erscheint (sicherlich historisch begründet :zwinkern: ). Da die potentiellen Investoren auch das Gewandhausgrundstück bebauen würden (laut Anfrage des Stadtplanungsamtes), ist Volkes Wille unser wichtigstes Pfund im Diskussionsprozess.

    Daneben sollten wir auch ästhetisch/fachlich argumentieren (offene Liste):

    - Leitbild historischer Neumarkt (Zeitlinie vor 1945)
    - keine Verhinderung von Sempers Ladenfront
    - keine Einengung des Platzes
    - keine Verdunklung des Platzes und der Straßencafes (Westseite-> bei Nachmittags und bei Sonnenuntergang werden lange Schatten durch ein Gewandhausbau auf den Neumarkt geworfen)
    - keine weitere Verzögerung
    - ...

    Außerdem:

    - Hinterfragen der Gestaltungskommission und insbesondere Herrn Glaser (aber dennoch respektvoll bleiben)

    Ich hoffe ja, dass die CDU das Projekt nutzt, um öffentlich Einigkeit und Volksverbundenheit zu demonstrieren.

    Viel Spass beim Telefonieren und Leserbriefeschreiben :D

    Der Antrag von CDU/FPD wurde gestern im Ortsbeirat Altstadt abgelehnt :!:

    Die Gestaltungskommission in Person von Herrn Glaser und die Damen vom Stadtplanungsamt versuchten "fachlich" zu begründen, warum die Gewandhausfläche bebaut werden müsse (bekannte Argumente: längere Frauengasse, gefassterer Jüdenhof, mittelalterliche Stadtmauer). Dies soll nach deren Auffassung oberste Priorität besitzen.
    Um die Beiräte und Stadträte zu besänftigen stellten sie die Option in Aussicht, das Gewandhausareal historisierend zu bebauen oder gar Semper's Ladenfront vorzuziehen. Nach meiner Meinung keine realistische Option sondern eine pure Umschmeichelungstaktik, die im Ortsbeirat leider funktioniert hat.
    Es fand keine inhaltliche Debatte statt, leider. Die den Antrag ablehnenden Parteien (wohl alle außer CDU/FDP) hatten keine eigene Meinung, sondern bekundeten, dass sie den Fachleuten in Stadtplanungsamt und Gestaltungskommission folgen werden.

    Es ist in jedem Fall eine kritische Phase. Wir sollten nochmal alle Argumente sammeln und kommunizieren.

    Quote from "dakir@dd"

    Wer ist nun mit dabei? Wenn nur ich und Henry dort auftauchen, ist es zwecklos. Was bringt es darüber zu diskutieren, wenn wir unsere Vorstellungen nicht nach außen bringen?

    Ich hätte diesmal Zeit und würde sie mir auch nehmen. Und wenn ich nur durch Buuh-Rufe auffalle :)

    Na es werden schon ein paar mehr kommen. Ich bin gespannt auf die Podiumsteilnehmer und ihre Argumente. Im Gegensatz zu anderen habe ich noch keine hundert derartige Veranstaltungen erlebt und blicke daher noch unvoreingenommener auf die Veranstaltung; auch, weil ich natürlich noch keine hundert Enttäuschungen erleben musste.

    Dennoch, zumindest Prof. Will scheint ein Verständnis für traditionelles Bauen zu besitzen. Auf eine fruchtbare Diskussion kann man also hoffen und muss sich nicht im Voraus auf Provaktion einstellen (zumindest nicht nur 8) )

    Natürlich klingt das absurd, macht mir aber trotzdem Sorgen.

    Was denkt sich das Planungsamt mit dieser Gasse :?: Will man das Gewandhaus vom Q6 abkoppeln? Vielleicht erwartet man einen größeren Konsens, da sowohl die Sempersche Ladenfront als auch Gewandhaus ermöglicht wären. Außerdem könnte Blobel (Frauenstraße 9) keine Ansprüche mehr hinsichtlich Gewandhaus stellen.

    Mal sehen,was mir die Stadträte antworten oder die Medien schreiben. Langsam müssen die Karten öffentlich auf den Tisch.

    Quote

    Große Mehrheit für CDU-Vorschlag zum Gewandhaus

    Im Dresdner Stadtrat zeichnet sich eine große Mehrheit für den Vorschlag der CDU ab: Es soll kein Gewandhaus auf dem Neumarkt gebaut werden. Auf die freie Fläche sollen Bänke und Bäume, möglicherweise werden aber die historischen Kellergewölbe genutzt.

    „Wir begrüßen, dass sich nunmehr Mehrheiten für ein klareres Bekenntnis zum historische Wiederaufbau der hinter dem Gewandhausgrundstück liegenden Gebäude, einschließlich des Elimeyerschen Ladeneinbaus nach Gottfried Semper abzeichnen“, sagt FPD-Fraktionschef Holger Zastrow.

    Es sei gut, dass die CDU erkannt habe, dass ihr damaliger Beschluss, zehn Jahre abzuwarten, unsinnig ist, sagt Stephan Kühn von den Grünen. Seine Fraktion unterstütze den neuen Vorschlag. Ähnlich sieht es auch Kris Kaufmann von den Linken. „Wir waren damals auch gegen den Siegerentwurf für ein modernes Gewandhaus. Den haben die meisten Dresdner abgelehnt“, sagt sie. Auch SPD-Stadtrat Axel Bergmann begrüßt es, wenn es am Neumarkt nun weitergeht. (SZ/kle)

    Sächsische Zeitung vom 21. November 2009 (Quelle: Architektur klassisch: Gesellschaft Historischer Neumarkt Dresden e.V.)

    Bauausschuss und Ortsbeirat Altstadt hatten diesen Monat jeweils Quartier 6 auf ihrer Tagesordnung.
    Weder in den Medien noch im Rathausinformationssystem sind bisher irgendwelche Ergebnisse der Beratungen durchgesickert. Die Beratungen sollen ja teilweise "bis in die Nacht" gedauert haben.

    Besteht die dem damaligen SZ-Artikel zu entnehmende Einigkeit bezüglich Quartier 6 noch? Dieser offensichtliche Diskussionsbedarf in den Gremien beunruhigt mich ein wenig.

    Hat schon jemand Stadträte oder Ortsbeiräte befragt oder weiß etwas Neues?