Posts by Däne

    Buttstätt hat 6700 Einwohner und liegt im Landkreis Sömmerda. Wir sind da kurz vorbeigekommen. Die Altstadt ist ziemlich ausgestorben, einige Strassen sind sehr zerfallen. Ich habe einige Photos vom Marktplatz aufgenommen:


    Das Rathaus ist sehr sehenswert und wurde gerade zum Ärtzehaus umgebaut (mit schrecklicher anbau). Dafür wurde immerhin die Nebenfassade saniert. Vielleicht wird es auch etwas Leben in die Altstadt bringen. Rathaus Vorzustand: Rathaus



    Weitere Bilder vom Markt (alles Handy, daher schlechte Qualität):




    Die Stadtkirche hat eine wunderschöne barocke Ausstattung: Infos bei Wikipedia


    Sehenswert ist auch der Camposanto: Wikipedia


    Zerfallen war vor allem der Bereich westlich der Kirche. Eine Aufwertung der Altstadt scheint aber geplant zu sein Konzept


    Quote

    Entsprechend der großen Anzahl an Gebäuden mit hohem Sanierungsbedarf ist insbesondere die Altstadt vom Leerstand betroffen. Etwa 40 Gebäude stehen in diesem Stadtteil vollkommen leer, weitere 13 Gebäude zumindest teilweise (siehe Karte 5, S. 34). Zum überwiegenden Teil sind diese Gebäude reine Wohngebäude, eventuell mit einem kleinen Ladenlokal im Erdgeschoss. Aufgrund des sehr schlechten baulichen Zustandes sind viele dieser Gebäude nicht direkt marktgängig. Das bedeutet, dass der vorhandene Leerstand langfristig weiter fortbestehen wird, wenn nicht erhebliche private Investitionen erfolgen werden. Das Potential der Leerstandsbelebung durch Instandsetzung städtischer Liegenschaften wurde bereits an vielen Stellen
    genutzt (siehe Kapitel B 1.6). Der Abriss dieser Gebäude stellt definitiv keine Universallösung dar, auch wenn es im Einzelfall wie beim bereits zum Abriss angemeldeten Kirchberg 3 die einzige probate Möglichkeit ist. Viele Gebäude im Altstadtbereich stehen ganz- oder teilweise unter Denkmalschutz.

    Ich war gerade in Potsdam - es ist einfach eine herrliche Stadt. Der Alte Markt kann sich schon sehen lassen, aber leider stört der DDR-bau links des Rathauses schon sehr. Ansonsten ist es unglaublich wie viele schöne Häuser und Schlösser es in der Stadt gibt.

    Vielen Dank!


    Die Forderung zur Abriss der Platten oder bebauung des Platzes ist jetzt kontraproduktiv. Ich finde aber, dass die Öffnung zur Rähnitzgasse noch angestrebt werden sollte.


    Ich glaube, dass es rein strategisch am besten ist, sich ausschliesslich auf die Südseite zu konzentrieren. Dort gibt es wenig wiederstand seitens der Stadt und Politik, und mit Rekonstruktionen und Füllbauten lässt sich schon sehr viel erreichen. Wenn diese Bauten in 10-20 Jahren stehen, kann man vielleicht Richtung Norden weitermachen.


    Die Tunnellösung ist eine schlechte Idee, da hat der Kühn recht. Man würde damit den Palaisplatz kaputt machen.

    Es ist einfach unfassbar, was an Innenarchitektur durch die Zerstörung des Schlosses verloren gegangen ist. Ein Trauerspiel... Ich frage mich, weshalb man nicht mehr der wandfesten Austattung ausgebaut hat? Wirklich Schade, dass man nichtmal versucht hat, den Schlossbrand in Februar 1945 zu löschen.

    Der Platz funktioniert als solcher nicht, weil er durch eine autobahnänliche Strasse durchschnitten wird. Der Glaskasten der Dänischen BDI (DI) ist für mich der schlimmste Neubau der Innenstadt der letzten 20 Jahren. Im Rathaus habe ich etliche Jahren gearbeitet. Die Innenräume sind alle sehr sehenswert und makellos erhalten. Bin gespannt, was aus der Innenstadt gezeigt wird, bei nächsten Mal bitte vorher melden, dann biete ich eine Führung an!

    Na ja, die Bauten von Ingels sind fast ausnahmslos von sehr schlechter Qualität (undichte Dächer, unmögliche Raumaufteilung). Der neue Hauptsitz von Bjarke Ingels wurde vom Stadtrat abgelehnt, weil es so schlecht aussah. Die lieben Politiker wussten damals nicht, dass es ein Werk vom berühmten Ingels war ("Visionärer Balanceakt" :foto: im Artikel). Ich habe mich totgelacht, aber kurz danach wurde das Ding natürlich doch durchgewunken.

    Sehr schön! Der Ausmass der Rekonstruktionen auf dem Burgberg ist schon enorm. Vergleichbares hat es nur in Warschau gegeben.


    Auch anderswo gibt es Rekonstruktionen (ich glaube schon, dass es hier der Fall ist?): Herrenhaus in Alcsútdoboz


    Generell scheint die Regierung sehr rekonstruktionsfreudig zu sein.

    HelgeK

    Die Entwicklung der kleineren Städte hängt sehr von den Rahmenbedingungen an. Kerteminde ist sehr nach an Odense und deshalb as Wohnort sehr begehrt (die Preise sind für Fünische Verhältnisse ziemlich hoch). Gleiches gilt für Middelfart (nähe zur Boomregion der Jütländische Ostküste). Die schönen Kleinstädte Assens, Fåborg und Rudkøbing haben es dagegen sehr schwer: Leerstand, Abwanderung etc.). Die Wachstumsregionen Dänemarks sind die Ostküste Jütlands (von Kolding bis Århus), teilweise Odense und vor allen die Metropolregion Kopenhagen. Der Rest stagniert mehr oder weniger. Man darf aber nicht vergessen, dass die Demographie Dänemarks bis vor 2-3 Jahren deutlich besser als in D. gewesen ist. Das gilt auch für den Randzonen, obwohl es dort nicht immer gut aussieht. Problematischer finde ich die Tendenz zur leerstand in den Stadtkernen, weil immer wieder neue Einfamilienhäuser gebaut werden. Die Landschaft ist dadurch sehr stark zersiedelt, und die Architektur der Einfamilienhäuser sehr schlecht. Der einzige Punkt, wo Dänemark die Nase vorn hat (wenn wir über Architektur reden) ist der fast 100 Prozentige Einbau von Holzsprossenfenster bei Altbauten (siehe auch die Galerie oben). Warum das in D. nicht klappt werde ich nie verstehen.

    Mein Kommentar dazu: die Neubaugebiete der letzten Jahre sind wirklich sehr schlecht. Leider hast du auch einige der schlimmsten Beispiele gezeigt. In Nordhavn sieht's etwas besser aus, Ørestad ist noch schlimmer. Die Wohnungen sind sehr teuer und von sehr schlechter Qualität, weil hier zu schnell gebaut wurde (Immobillienblase wegen Niedrigzinsen). Die Hafengebiete werden sehr teuer verkauft - die Erträge fliessen in die Finanzierung der Kopenhagener U-bahn. Deshalb wird enorm dicht gebaut (Carlsberg ist ganz extrem). Traditionelle Architektur gibt es in DK nur extrem selten - mir fällt nur die Neubaugebiete am Hafen in Kerteminde ein..

    In der etwas heterogenen Hauptstrasse (Langegade) gibt es einige sehr schöne Fachwerkhäuser:


    Farvergården (Färberhof) (1630). Heute Museum:



    Weitere Häuser.



    Das Geldautomat ist wirklich schlimm!



    Dann biegen wir in die Præstegade (Pastorstrasse):




    Das war's aus Kerteminde. Empfehlenswert ist auch das Johannes Larsen Museum (Link), die ganze Ecke ist wunderschön (Badehose nicht vergessen).

    Die Vestergade:


    Typische Haustür:


    Einige Kaufmannshäuser sind 2- oder 3-stöckig:


    Idylle pur:



    Der kleine Marktplatz mit der Kirche - na ja..


    Die Kirche ist aus dem Mittelalter und hat eine schöne Barockorgel:


    Ein Kirchenschiff darf in bester Dänischer Tradition natürlich nicht fehlen:



    Kerteminde ist eine Kleinstadt auf Fünen und liegt zwischen Kertinge Nor und Großen Belt. Die Einwohnerzahl der Stadt lag am 1. Januar 2022 bei 6042.Die Altstadt ist sehr gut erhalten und die Stadt ist wegen der herrlichen Strände ein beliebter Wohnort. Bis Odense sind es 20 km. Für mich ist Kerteminde neben Svendborg die schönste Ecke Fünens. Die Bilder sind von mir.


    Zur Orientierung ein alter Stadtplan:




    Los geht's mit den kleinen Hafen und die Brücke zwischen Kertinge Nor und Grossen Belt. Hier der Blick nach Westen zum Kertinge Nor. Die Altstadt liegt am Nordufer.


    Der Blick nach Westen ist auch nett:




    Blick Richtung Altstadt mit dem Traditionshotel "Tornøs Hotel" und der Sankt Laurenti Kirche



    Wir biegen in die Fiskergade (Fischerstrasse) ein: Typische Fünische Häuser (die meisten etwa 150 bis 200 Jahre alt)



    Die Häuser links liegen direkt am Kertinger Nor:




    Wunderschön! Vielen Dank für diese Bilder. Eine richtige Altstadt ist eben dicht bebaut - ich finde, dass es wirklich sehr gut aussieht. Ich hoffe, dass es sich nicht nur um Ferienwohnungen handelt, denn der Neumarkt-Bereich ist schon sehr stark vom Tourismus dominiert. Gibt es dort überhaupt "normale" Wohnungen und Geschäfte? Das war eigentlich mein einziger Kritikpunkt während meiner Reise nach Dresden: die Läden sind fast ausschiesslich auf Touristen gezielt. Insofern hat Dresden jetzt ein "Prager" Problem, was sicherlich ohne den sehr erfolgreichen Wiederaufbau nie der Fall gewesen wäre.


    Strelizius hast du auch die Fassade des Palais Riechs gesehen?

    Generell zeigt sich auch wieder, dass wir Glück haben, dass die Brachflächen nicht vor 1989 bebaut wurden (zumindest hier und am Neumarkt). Interessant finde ich auch, dass die Stadt weitere Rekonstruktionen akzeptiert - dank der endlosen Arbeit der GHND!

    Grundlegend sind es aber sehr gute Nachrichten. Wie ich schon erwähnt habe, war eine nicht-Bebauung der Südseite allein wegen des Gewinnes durch den Verkauf der Grundstücke undenkbar. Ausserdem funktioniert die Politik so, dass man am liebsten Projekte vorantreibt, die wenig Wiederstand erzeugen. Deswegen bekommen wir eine schöne, historisierende Südseite, und deshalb wurde die Bebauung des Marktes (leider) zurückgestellt. Ich glaube aber schon, dass es durch die Rekonstruktion/Wiederbebauung der Südseite einen sehr grossen Veränderungsdruck auf den restlichen Platz geben wird. Der Kontrast wird so gross sein, dass hier später was passieren muss. Genau wie es mit dem Bau der Frauenkirche am Neumarkt der Fall gewesen ist. Wichtig ist auch das mit dem Königsufer Alt- und Neustadt wieder zusammenwachsen werden. Der Blick von der Augustusbrücke wird wahnsinnig schön (fast auf Prager Niveau).

    "Die Tiefe der Stadtzerstörung ist mir nicht bewusst gewesen -. da wurde ja ein zentrales Altstadtviertel ausgelöscht"

    Das zweite Bild in Beitrag #146 scheint nicht nach Kriegsende aufgenommen worden zu sein. Die Dächer sind intakt, und die Kleidung der Passanten scheinen eher zum Anfang des Jahrhunderts zu passen? Gibt es keine Bilder des 1945-Zustandes?