der einzige Staat in Europa, der Tschechien bis heute glaublich nicht anerkannt hat.
mW sollte es heißen: der einzige Staat, DEN Tschechien nicht anerkannt hat. Tschechien kann FL nicht anerkennen, weil daraus die Unrechtmäßigkeit der Enteignungen der Fürstenfamilie sogar nach eigenem nationalem Recht folgen würde.
Aber auch hier gilt: die heutige Lage weiß ich nicht. So viel ich weiß, geben die Liechtensteiner aber nicht nach und verzichten auf nichts.
Die Grenzziehung von St. Germain ist nicht so recht nachvollziehbar, nicht einmal anhand der damaligen Maßstäbe. Der Bahnhof und die Bahnstrecke Lundenburg-Znaim liegen nördlich der Stadt, weshalb man diese ruhig bei uns belassen hätte können. Auch Gmünd ist ja "bloß" geteilt worden, wobei die Kernstadt bei NÖ verblieb. Weiß der Teufel, was da im Falle Feldsbergs schiefgelaufen ist, dh noch schiefer gelaufen ist, als es wohl ohnehin unvermeidlich war. Es gab auch keine Legende eines "prähistorisch tschechischen Feldsbergs", wie sie etwa im Falle der Stadt Weitra ("Vitoraz") gestrickt worden ist. Es gab wie im Falle Nikolsburgs nicht einmal einen eigentlichen tschechischen Namen. Unser Angebot auf Neuerrichtung der Bahnlinie weiter nördlich wurde abgelehnt. Angeblich gab es Tauschüberlegungen Hardegg gegen Feldsberg.
Mit Feldsberg mussten auch etliche andere Gemeinden mitabgetreten werden. Diese Dörfer waren in der Tat nicht ausschließlich deutsch, sondern zT kroatisch, was die tschechischen Verhandler in St. Germain für sich reklamierten. Immerhin seien Kroaten Slawen, wurde argumentiert. Die Kroaten blieben zwar nach 1945 von der Vertreibung verschont, wurden aber in alle Winde zerstreut und haben nicht als Volksgruppe überlebt.
Eine tschechische (oder slowakische) Minderheit gab es im Feldsberger Ländchen nicht, wohl aber südlich davon. Diese Dörfer, im Wesentlichen Hohenau und Rabensburg an der March wurden mW nicht einmal beansprucht.
Der Kulturpark "Lednice-Valtice" liegt zur Hälfte auf historisch niederösterreichischem Gebiet, was durch das Grenzschloss bei Bischofswarth, auf dem der heute unverständliche Satz steht: "Zwischen Oesterreich und Mähren" symbolisiert wird. Heute liegt kein einziges Bauwerk mehr in Österreich, am knappesten haben es die Raistenkollonaden südlich von Feldsberg verpasst, die wirklich nur ein paar Meter von der Grenze entfernt liegen. Womöglich erweist sich das alles noch als paradoxes Glück bei der drohenden Zupflasterung des Weinviertels durch Windräder.