Beiträge von DrZott

    @ Palantir: vielen Dank für Ihre Photos zur Einordnung des Umfeldes. Erlauben Sie mir bitte anhand Ihres 1. Photos einen kleinen Exkurs:
    Oben rechts erkennen wir 2 Hochhäuser; links davon, von grün umgeben, die Kongreßhalle mit ihrem auffallenden hohen roten Dach. Doch ich möchte auf das aufmerksam machen, was dazwischen zu erkennen ist: wir sehen etwas verschwommen blaue Gerüstpfeiler, einen Kran und eine weiße trapezförmige Konstruktion. Dies ist die künftige Hallenkonstruktion von Gondwanaland, die das Stadtbild Leipzigs in Zukunft auch mitprägen wird.
    http://www.zoo-leipzig.de/index.php?baseID=56&strg=9_13_56
    Danke für die Aufmerksamkeit!

    Nun, grundsätzlich haben wir in [lexicon='Leipzig'][/lexicon] tatsächlich das "Problem", daß hochwertige Altbauten zu vernünftigen Preisen angeboten werden. Daß trotzdem nach wie vor und so hochwertig saniert wird, liegt an der Abschreibungsmöglichkeit für Sanierungen und inzwischen - behaupte ich - einem gewissen Lerneffekt: unter einem gewissen Niveau kriegt man die Buden gar nicht mehr los; ab einem gewissen Niveau aber auch an schwierigeren Lagen. Konkret sollte man das alles aber am Mikrostandort bewerten; also: Adresse! :zwinkern:
    post scriptum und off topic: warum nicht [lexicon='Leipzig'][/lexicon]???????

    D'Accord: wer wirklich Top-Wohnlagen im Großraum [lexicon='Leipzig'][/lexicon] mit entsprechender Architektur sucht, wird eher fündig im Waldstraßenviertel, Bachviertel, Gohlis-Süd, Schleußig, teilweise Musikerviertel, Südvorstadt Höhe Bebelstraße.

    Markkleeberg ist eine wehrhafte Kleinstadt unmittelbar an der südlichen Stadtgrenze Leipzigs. Wehrhaft deshalb, weil sie sich erfolgreich der Eingemeindungsversuche Leipzigs erwehrt. 8)
    Die Vorteile auf einen Blick
    - grenzt direkt an Tagebaussen
    - unmittelbare Nähe zum Auenwald
    - sehr viel villenartige Bebauung / Viellenviertel mit altem Baumbestand
    - super Lage durch Nähe zu [lexicon='Leipzig'][/lexicon]
    - 20 Minuten mit dem PKW bis zur Innenstadt, zudem zweimal Tram und 1 x S-Bahn gen [lexicon='Leipzig'][/lexicon], Fahradwege dito
    - dadaurch alles in allem recht exquisite Wohnlage / in Villenvierteln oder Gewässernähe sogar Top-Wohnlage
    - Teile mit dörflichem / Teile mit kleinstädtischem Charakter
    - Tierpark, scusi: "Wildpark"

    Zitat von "Kindvon2dresdnern"

    ... Für den Stadtraum sind die Ecken sicher toll, nur zwischen diesen und dem Bildermuseum wird wahrscheinlich ein Unraum entstehen ohne Verweilqualität, welcher im ungünstigsten Falle auch Siff und zwielichtige Gestalten anzieht. Aber vielleicht lieg ich ja mit meiner Einschätzuing völlig falsch...


    :D Die Stringenz, mit der Sie von der vorhandenen und geplanten Bebauung auf - semantisch etwas fraglich - "Unraum" kommen und dann wiederum auf die zwielichtigen Gestalten, erklären Sie aber noch, oder?
    Wie ja die ganzen Sottisen gegen das Bildermuseum durchaus unterhaltsam sind. Ich bin solcher Polemik gegenüber gar nicht abgeneigt, obgleich ich der Pro-Fraktion angehöre.
    Wie sollte / darf / muß denn ein Bildermuseum in diesen, unseren Zeiten aussehen, wenn es neugebaut wird?

    Na! :zwinkern:
    Es war von Anfang an wesentlicher Teil des Projektes "Bildermuseum", daß dieses von 4 Winkeln eingepackt wird. Die Glasfassade ist so eine Art Nichts oder Projektionsfläche für den Inhalt des Museums und, daß man sich auf die Fassaden der Winkelbebauung konzentriere.

    Aber gern. Die letzte viel gezeigte und diskutierte Sanierung der GRK war ein Eckhaus mit Türmchen in der Waldstraße; ich vermute, die Bilder sind auch in diesem Strang. Ich habe sie leider auf die Schnelle nicht gefunden. Es gibt in [lexicon='Leipzig'][/lexicon] ein paar Firmen, bei denen, so sie auftauchen, man sich sicher sein kann, daß das Ergebnis hochwertig ist:
    http://www.altafides.de/
    http://www.cg-gruppe.de/live/cggruppe/index.php
    http://www.erg-mbh.de/
    http://www.hildebrand-juergens.de/
    http://www.stadtbau.com/
    http://www.licon.ag
    http://www.l-konzept.de/
    Sicher fehlen hier noch eine handvoll ...

    @ oldwoerth: (okay, das war jetzt piesacken, Entschuldigung! :zwinkern: ) Was ich nicht verstehe, warum Sie, obwohl eher dafür, die Rekonstruktion zwischen Modernistischem wiederum ablehnen! Gerade in Kontrasten liegt doch ein besonderer Reiz, sehr viel Ästhetik, gar Dokumentarisches.
    „Weiterentwicklung historischer Stile“ – das ist schwierig: zumal auch in der Vergangenheit verschiedenste Ideen nacheinander und nebeneinander existierten. Wollen Sie alles nebeneinander oder nach Gutdünken kombinieren? Auch der Begriff der Weiterentwicklung scheint mir hier schwammig: Details zitieren in einem anderen Kontext? Zumal alles Neue eine Weiterentwicklung ist. „Die Griechen meißelten noch aus Marmor, wir aber wühlen im Staub.“ Dahinter gibt es kein zurück. Ihr Satz: „So könnten Rekonstruktionen, angepasste schlichte Füllbauten und völlige Neukreationen gemeinsam unter den Leitpunkten Ensemblefähigkeit und deutlichem Regionalbezug die verloren gegangenen Stadtstrukturen heilen.“ Gefällt mir sehr gut. Nur: passiert das nicht gerade? Ich glaub, bei den "völligen Neukreationen" stranden wir wieder im Dissenz. :zwinkern:

    youngwoerth: Mich dünkt, so weit sind wir gar nicht auseinander. Nur an dem einen Punkt kommen wir nicht zusammen: dem der Rekonstruktion. Doch das müssen wir auch nicht. Wahrscheinlich gibt es DIE Antwort auf die Frage, was denn ein Neubau an historischem Ort für Kriterien erfüllen müsse, um "gut" zu sein, gar nicht. Leider hab ich das komplette Forum hier noch nicht studiert, deshal die Frage: wurde der Versuch hier schon einmal unternommen? Zwischen den beiden Antipoden "Rekonstruktion" und "völliger Neuansatz" gibt es sehr viele Varianten.
    Bei unserem Katharinenwinkel gibt es ein Konzept, welches städtebaulich meiner Meinung nach in Ordnung ist: Das Bildermuseum mit einem Rahmen aus vier Winkeln. Alte Stadtstrukturen werden teilweise wieder aufgenommen: Darüber, daß das richtig ist, herrscht hier Konsens. Die detaillierte Architektursprache sollte uns jedoch weiter Anlaß zu - auch polemischen - Auseinandersetzungen sein. Das finde ich gar nicht so schlecht.
    Vielleicht nur zur Erklärung: viele Leipziger unter 40 sind davon geprägt, daß die Stadt quasi voll ist mit Altbauten. Gleichzeitig hat man den Vorkriegszustand nicht real erlebt. Das ist übrigens immer etwas anderes als Photos. Seit der Wende erleben wir zusätzlich noch einen nie geahnten Wandel. Das läßt viele von uns - ich behaupte das einfach mal - sehr tolerent und offen gegenüber Neuem sein. Dazu kommt noch: lieber einigermaßen gute Neubauten als zugige Brachen.
    In diesem Sinne warte ich gespannt auf Ihre Erwiderung! :zwinkern:

    Dieser Tradition haben wir immerhin sehr qualitätvolle Bauten aus der Gründerzeit oder anderen Perioden zu verdanken! Damals war das sicher auch radikal. Wenn man Ihre Wünsche konsequent zu Ende dächte und umsetzte, stünden wir noch vor mittelalterlichen Holzbuden. :zwinkern:
    Ich finde es schade, wenn einer Argumentation der Gedanke implizit ist, das Ältere sei grundsätzlich das Bessere.

    Absatz, neuer Gedanke: mir wäre es selbstverständlich dito lieber, alle qualitativ hochwertigen Vorkriegsbauten der Innenstadt stünden noch. Aber vielleicht darf ich Sie überzeugen, daß bei der Vorkriegsbebauung AUCH Verzichtbares dabei war. Wiewohl es auch bei aktuellen Bauten Gutes und Schlechtes, Geniales und Langweiliges, Schönes und Grottiges gibt.

    Damit sind wir beim Punkt: es entsteht ja etwas Neues; warum darf dies nicht auch die aktuelle Architektursprache - wenn es so etwas gibt - sprechen? Unabhängig davon gibt es an Neubauten, wie an diesem Entwurf, viel zu kritisieren. Jedoch: MUSS denn hier immer das Kriterium "so nah wie möglich am Alten" sein?