Posts by Leine1977

    Quote from "Däne"

    Ich bin gerade aus Niedersachsen zurückgekommen. Ich war in Lüneburg, Helmstedt, Braunschweig, Göttingen, Einbeck und Hildesheim. Lüneburg war mit Abstand die schönste Stadt, das ganze Viertel um Sankt Michaelis war für mich eine tolle Überraschung. Einbeck ist ein Juwel, was man nicht unbedingt von Helmstedt und Göttingen behaupten kann. Beide haben durchaus sehr schöne Ecken, machen aber einen ziemlich ungepflegten Eindruck. Das hat mich in Göttingen negativ überrascht. Braunschweig ist eine sehr merkwürdige Stadt.

    Ja, das sagen wir hier in Hannover über Braunschw... äh Ost-Peine auch immer... Es ist einfach unerträglich mit denen in einem Bundesland zu sein. :x

    Lüneburg ist für mich auch eine der schönsten niedersächsischen Städte. Man muss aber wissen, dass man die Altstadt in den 60ern (wie auch in Stade geplant) großflächig abreißen wollte.

    Göttingen ist eine schöne Studentenstadt, auch wenn es dort Bausünden gibt. Es ist aber auch ein wirtschaftlich schwacher Kreis.

    In Hildesheim war ich leider schon länger nicht mehr, obwohl es ja direkt vor der Haustür liegt. Schön, dass sich dort etwas bewegt.

    ach ja - laß mich raten: Hannover war nur Transitstop, nicht? Schade. :zwinkern:

    Die hannoverschen Tageszeitungen berichten heute von der Vertragsunterzeichnung. In Kürze geht es wohl mit Probeausgrabungen auf dem Schloß-Gelände los. Dann sollen bauhistorische Gutachten folgen, um den historischen Grundriss abzustecken. :D

    Anmerkung: 20 Mio. € find ich etwas dürftig kalkuliert...

    Artikel aus der Neuen Presse Online:

    Quote

    Schloss Herrenhausen wird wieder aufgebaut
    Jetzt gibts kein zurück mehr: Der Vertrag für den Wiederaufbau des im Zweiten Weltkrieg zerstörten Schlosses Herrenhausen ist unterzeichnet.

    Hannover. Den Vertrag unterzeichneten Hannovers Oberbürgermeister Stephan Weil (SPD) und der Generalsekretär der Volkswagen-Stiftung, Wilhelm Krull, am Freitag in Hannover. Die Landeshauptstadt will zusammen mit der Stiftung die barocken Gemäuer des Schlosses rekonstruieren.

    Der Oberbürgermeister bezeichnete die Rekonstruktion „als eine der erfreulichsten Entwicklungen seit meinem Amtsantritt, auf die bereits seit mehr als einem halben Jahrhundert lang gewartet wird“. Der Bau soll etwa 20 Millionen Euro kosten und 2012 fertiggestellt sein. In dem Gebäude sollen dann hochkarätige wissenschaftliche Tagungen abgehalten werden, um den Wissenschaftsstandort Hannover in eine Spitzenposition zu bringen, wie Krull betonte.

    Zusätzlich soll das Schloss für Musikveranstaltungen genutzt werden. Außerdem soll ein Museumsflügel eingerichtet werden. Die vielfältige Nutzung des Schlosses solle an die Tradition des hannoverschen Universalgelehrten Gottfried Wilhelm Leibniz anknüpfen, der Zeit seines Lebens Kultur und Wissenschaft miteinander verbunden habe, erläuterte Krull.

    Ja, danke youngwoerth.

    Augenblicklich ist in der Innenstadt sehr viel im Umbruch. Nach und nach werden jetzt alle häßlichen Bausünden aus den 70ern platt gemacht. Seit Samstag ist jetzt Sinn & Leffers auf der Abbruchliste (ein fensterloser Betonklotz). Bald haben wir keinen Brutalismus mehr in der Stadt... :(

    Werd vielleicht morgen dann meinen Bericht hier aus dem Forum einstellen.

    Das Ende der autogerechten Stadt?

    Heute startet wieder einmal das öffentliche Forum zur Innenstadtentwicklung. Vorab gibt es schon Infos, von denen ich positiv überrascht bin. Insbesondere dem störenden City-Ring soll es endlich mal an den Kragen gehen. Er verhindert den Übergang von Innenstadt an die angrenzenden Stadtteile. Zudem scheint man sich in Teilen auf die alte Stadtstruktur des Hofbaumeisters Laves (1788-18-64) zurückzubesinnen - genießt er doch immer noch das höchste Ansehen in der Stadt. Bei den Neubauten dürfen wir allerdings keine Rekonstruktionen erwarten, ich hoffe jedoch zumindest auf qualitätsvolle Architektur.

    Ja, so war es. Ganz unabhängig von [lexicon='Leipzig'][/lexicon] bin ich von hiesigen Stadtplanern nicht sonderlich angetan und Herr zur Nedden ist ja Hannoveraner. Finden konnte ich den Bericht hier irgendwie nicht. So kann ich dich kurz ins SSC-Forum entführen, da steht einmal mein persönlicher Bericht und einmal der offizielle aus der Tageszeitung (übrigens gehört die Volkszeitung ja jetzt auch zur Hannoverschen Allgemeine :D ).

    http://www.skyscrapercity.com/showpost.php?p…74&postcount=66

    HAZ-Artikel: gelobt wurden hier die Höfe am Brühl bis zum geht-nicht-mehr. Werden die eigentlich aktuell gebaut?

    Dazu Bilder:
    http://www.skyscrapercity.com/showpost.php?p…48&postcount=81

    Edit: Wenn ich mir das jetzt nochmal durchlese, hört es sich doch gar nicht sooo schlecht an. Hatte aber irgendwie in Erinnerung, dass er sich total gegen Rekonstruktion sperrt (hat [lexicon='Leipzig'][/lexicon] ja aber auch nicht nötig).

    Quote from "Georg Friedrich"

    Ohne den Krieg wäre [lexicon='Leipzig'][/lexicon] womöglich noch vor München die nächste Millionenstadt in Deutschland geworden. Es besteht kein Zweifel daran, dass [lexicon='Leipzig'][/lexicon] durch die Teilung Deutschlands massivst - und realistisch betrachtet nicht wieder aufholbar - in seiner Bedeutung zurückgefallen ist. Städte wie Frankfurt oder gar Stuttgart, Bremen, Hannover etc. waren in der wirtschaftlichen Geographie des Vorkriegsdeutschlands [lexicon='Leipzig'][/lexicon] nicht ebenbürtig.

    Na ja, Stade war auch schon mal dreimal größer als Hamburg, Goslar die reichste Stadt Europas und Magdeburg, Nürnberg etc. die mächtigsten Städte im Mittelalter in Deutschland. So ist nunmal die Geschichte. 8)

    Quote from "Norimbergus"

    Weil bei uns seit Kriegsende genau das Gegenteil eingetreten ist. Die Leine war total verbaut. Es gab eine Leineinsel (ähnlich wie in Nürnberg heute noch), wo alle Ränder mit Fachwerkhäusern zugekleistert waren. Ungefähr so (aus bildindex):


    Nach dem Krieg war hier (fast) alles zerstört. Zwar haben wir heute noch einen kleinen Rest an Fachwerkhäusern, jedoch sah man die Chance, die Leine sichtbar zu machen. Das hatte die Folge, dass die Insel zugeschüttet wurde, die Häuser abgeräumt, Straße drauf, viel Grün und so. Heute ein eher toter Stadtraum.

    Ich stimme Dir zu, das man aber bei Randbebauungen öffentlichen Raum einrichten sollte. Ein Mix ist da nicht verkehrt. Generell gefiel mir aber Flussgestaltung.

    ursus carpaticus: Ich wollte den historischen Ort des Rathauses nicht speziell "entwürdigen". Mir ist klar, dass es vielleicht bedeutende Rekonstruktionen blockiert. Zudem finde ich Vorkriegsbauten, insbesondere regionaltypische (und Nürnberg hat seinen eigenen Stil), allemal besser. Es gibt aber schöne Zeugnisse aus den 50ern, die ich absolut schätze.

    Nach meiner persönlichen Meinung sind viele Nachkriegsbauten - sorry - in Nürnberg nicht sehr gut gelungen. Das Rathaus ist mir nunmal, völlig losgelöst von dem, was davor stand, positiv aufgefallen.

    Am Wochenende konnte ich mir endlich auch mal ein Bild von Nürnberg machen (leider hat es nur geregnet). Den mittelalterlichen Charakter konnte ich erkennen. Als Hannoveraner gefiel mir insbesondere die Flussufergestaltung - davon können wir uns noch was abgucken. Ansonsten ist ja wohl doch viel zerstört worden, was ich so nicht gedacht hätte. Wiederum gibt es einige hervorragende Nachkriegsarchitekturen. Das Rathaus am Hauptmarkt (ist doch das Rathaus, oder?) ist sehr gelungen.

    Ach ja, ich darf hier mal sagen, dass das Doku-Zentrum am Reichsparteitagsgelände echt der Hammer ist. Ich war sehr beeindruckt. Wußte auch gar nicht, dass noch etwas von den Monumentalbauten übrig blieb.

    Gruß aus dem Norden!

    Kleines Update:

    Wie bereits berichtet, ist ein Wiederaufbaubestreben im Gange. Zeitgleich und völlig unabhängig voneinander plant das Land Niedersachsen einen neuen Landtag, der den Bauplatz der Flusswasserkunst gefährden könnte. Im Prinzip blöd, da der alte Landtag ein Fremdkörper aus den 60ern am Leineschloß ist und ich da einen Abriss befürworte. Nun schlägt die Architektenschaft Alarm: der Landtag dürfe keinesfalls abgerissen werden (tatsächlich interessiert das kaum einen in Hannover). Mehr dazu in der aktuellen Bauwelt:

    http://www.bauwelt.de/arch/bauwelt/i…09_04_0006-0007

    Ironie der Geschichte: Eine Rekonstruktion der Wasserkunst könnte den Wunsch der Architektenschaft/BDA nachkommen und den Landtag retten. :P

    Zurück zur Flusswasserkunst. In Kürze dürfte es weitere Neuigkeiten geben. Bei der Politik ist das Thema wohl schon angekommen. Bei den Bürgern muss dies Thema noch geweckt werden.

    Abseits davon ein paar Impressionen aus der Nachkriegszeit (ich schätze Ende der 50er) in Hannover. Man erkennt, dass Hannover einen schnellen Wiederaufbau hatte, da viele Neubauten schon stehen:


    Quelle: http://www.skyscrapercity.com/showpost.php?p…6&postcount=502

    Quelle: http://www.skyscrapercity.com/showpost.php?p…6&postcount=502

    Quelle: http://www.skyscrapercity.com/showpost.php?p…6&postcount=502

    Vor dem Krieg lag hier die mittelalterliche Altstadt. Schade, dass es die nicht mehr in diesem Maße gibt.

    Wahnsinn. Genauso sah unsere Hochstraße mitten in Hannover auch aus. Auch damals gab es etlich Befürchtungen, der Verkehr werde zusmmenbrechen, blablabla...

    Heute wundern sich alle, wie schön es ohne aussieht und dass sich die Verkehrssituation sogar verbessert hat. :!:

    Also weg mit den "autogrechten" Dingern!

    Ein Bericht in der heutigen Hannoverschen Allgemeine lies mich aufhorchen. Mit dem Hinweis auf Plattenbauabrisse im Osten werden wohl auch im Westen Massenabrisse empfohlen. ich schätze mal, dass es nicht nur für Hannover von Bedeutung sein könnte.

    Quote from "unify"

    1. Ja

    2. Gemeint ist der Hauptbahnhof mit seinen Einkaufpassagen

    3. Der Jahresetat von Brandenburg beträgt rund 10 Mrd. Euro, 2007 gab es sogar einen Überschuss. Das Stadtschloss kann mit 120 Mio auf eine Nutzungsdauer von sagen wir 120 Jahren mit 1 Mio pro Jahr abgeschrieben werden. Die jährlichen Kosten betragen also nur 1/10000 des Jahresbudgets. Die wirklich dicken Ausgaben liegen woanders.

    Danke für die Info. Ja, diese verfluchte Regelung mit der europaweiten Ausschreibung führt häufig zu Bauverzögerungen.

    Den Hbf kenne ich nicht. Muss ich mal recherchieren...

    120 Mio. € - gaaanz schönes Kaliber in Zeiten des Abschwungs. Aber ok, als Steuerzahler trage ich das gerne. Wird bestimmt toll aussehen!

    Das ist aber eine frohe Botschaft. Man kann sagen, Deutschland wird wieder ein Stück schöner. Schon toll, dass überall die Schlösser wieder auferstehen.

    Bleiben noch ein paar Fragen:

    1. Ist die europaweite Ausschreibung damit denn nun schon erfolgt?

    2. In einem oberen Artikel war die Rede von einem "zweiten Potsdam-Center". Was ist das denn für eine Bausünde? (Ich war das letzte Mal ´94 in Potsdam).

    3. Was ich nicht verstehe: In unserem ärmlichen Niedersachsen gibt es Mega-Stress, weil die Regierung einen abgewrackten Plenarsaal am Leineschloß für 40 Mio. € neu erbauen möchte. Wie kann nun ein genauso ärmliches Bundesland (sorry) Brandenburg jetzt so eine teure Rekonstruktion stemmen? Verstehe ich einfach überhaupt nicht.