Posts by urbanista25

    Die Stadt Köln plant eine neue Fuß- und Radlerbrücke am Dom mit einer Breite von elf Metern, wovon 9,10 Meter für die Passanten vorgesehen sind. Diese soll an der Südseite vor die Hohenzollernbrücke gesetzt werden. Dadurch soll das bestehende Nadelöhr bei der Kreuzung des Rheines an dieser Stelle überwunden werden.
    Die geschätzten Kosten für die Erweiterung belaufen sich auf 62,5 Millionen Euro, im Gegensatz zu den vorherigen Schätzungen von 43,4 Millionen Euro. Die Stadtverwaltung hofft, 90 Prozent der Summe aus Fördermitteln finanzieren zu können. Die Verwaltung lehnt eine Anlehnung an die bisherigen drei Bögen der Hohenzollernbrücke ab und plant einen schlanken Brückenüberbau mit mittigem Bogenträger und nach innen geneigten Hängern, um Ressourcen zu sparen. Der Rat der Stadt Köln könnte am 21. März 2024 die Fortführung der Planung beschließen, mit dem Baubeschluss für das Jahr 2026.

    Die geplante Erweiterung der Fuß- und Radlerbrücke am Kölner Dom stößt auf Kritik, da sie massiv in das bestehende Ensemble aus Dom und Hohenzollernbrücke eingreift. Einige Kritiker argumentieren, dass die vorgeschlagene Brückenkonstruktion nicht nur ästhetisch unpassend sei, sondern auch das historische Ambiente des Ortes beeinträchtigen könnte. Insbesondere Dombaumeister Peter Füssenich hatte sich für einen Nachbau der bestehenden Brückenbögen ausgesprochen, um die architektonische Harmonie zu wahren.

    Die Bedenken beziehen sich nicht nur auf die Optik, sondern auch auf die möglichen Auswirkungen auf den Tourismus, da der Kölner Dom zu den bedeutendsten Wahrzeichen Deutschlands zählt. So wird argumentiert, dass die Stadt bei der Planung stärker auf den Erhalt des historischen Erbes und auf eine harmonische Integration neuer Strukturen achten sollte, um die einzigartige Atmosphäre des Standorts zu bewahren. Die Diskussion über die Gestaltung der Brücke könnte sich somit zu einem wichtigen Thema für den Erhalt des kulturellen Erbes der Stadt entwickeln.
    Ich (als Kölner) kann diesem Entwurf gar nichts abgewinnen. Die Stadt Köln weist ohnehin an wenigen Stellen ein bauhistorisches Erbe auf und das Ensemble Brücke+Dom ist meiner Meinung nach eines der besten "Postkartenmotive" Deutschlands. Nun eine moderne Fußgängerbrücke vorzusetzen ist wahrlich absurd.

    Deutlich sinnvoller wäre es in meinen Augen die Nordseite, also die vom Dom abgewandte Seite, auszubauen. Im Idealfall natürlich im zeitgemäßen Stil.

    Die Stadt Köln arbeitet auch 80 Jahre nach Kriegsende die Fehler der Wiederaufbauzeit immer und immer und immer wieder zu begehen, anstatt diese zu korrigieren.


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    Bildquelle: Copyright: PantherMedia/Peter Paul Lüdenbach, Illustration: Ingenieurbüro Grassl GmbH

    Quelle: KSTA-Text

    Theoretisch sind das gute Nachrichten. Doch leider wird es in den meisten Städten dunkel bleiben.

    In Köln wurde bereits angekündigt, dass nur der Dom ab Ostern wieder beleuchtet wird. Die anderen rund 130 Denkmäler, wie zum Beispiel Kirchen, Stadttore oder das Martinsviertel, werden bis mindestens April 2024 im Dunkeln bleiben.

    Auch in Düsseldorf bleibt die Beleuchtung aus, 168 Denkmäler und rund 800 Gaslaternen bleiben bis April 2024 ausgeschaltet.

    Es bleibt dunkel, damit kein falsches Signal vermittelt werde:

    "Wir halten es für das falsche Signal, Köln wieder so hell erstrahlen zu lassen, als sei der Krieg in der Ukraine beendet, als hätten wir Energie im Überfluss und als gäbe es keine Klimakrise, die uns zwingt, sparsam mit Ressourcen umzugehen", sagte Stadtdirektorin Andrea Blome.

    Quelle: WDR

    Ich gehe davon aus, dass mit den Wahlerfolgen der Grünen in den großen Städten die Beleuchtung der Wahrzeichen auf lange Sicht leider nicht mehr stattfinden wird. Aus Gründen des Umweltschutzes wird es dann wohl leider dunkel bleiben.

    So, jetzt gibt es die ersten Visualisierungen für den Neubau am Heumarkt.

    Ab dem Jahr 2025 soll dieses Gebäude errichtet werden, was bedeutet, dass es an einem der wichtigsten Plätze in Köln eine lange Baulücke geben wird, da das bestehende Gebäude bereits abgerissen wurde.

    Das neue Geschäfts- und Bürogebäude soll die alte Kölner Formensprache mit den markanten Giebeldächern zur Straßenseite aufgreifen und sich so in den Bestand einfügen. Die Spuren des Wiederaufbaus der 1950er Jahre sollen so wieder aufgehoben werden.

    Diese Idee gefällt mir schon mal sehr gut und ist sicherlich eine große Verbesserung gegenüber dem vorherigen Zustand. Allerdings erschließt sich mir der Klinker/die Klinkerriemchen nicht, da diese sonst in der Kölner Altstadt nicht vorhanden sind. Die anderen Häuser in der Altstadt sind verputzt, vielleicht wäre es schön, die "vier Häuser/Giebel" zum Platz hin mit unterschiedlichen Farben zu verputzen, was zusätzlich eine Kleinteiligkeit symbolisieren würde.

    So wirkt der Neubau sehr massiv und wie der vorherige Zustand zu überdimensioniert für die eigentliche Kleinteiligkeit der Kölner Altstadt. Außerdem sind die Fenster in meinen Augen ein großer Schwachpunkt, da auch hier die 1950er-Jahre weiterleben. Schmalere, längere Fenster würden mir eher gefallen. Jedoch freue ich mich sehr darüber, dass wie auch am Alter Markt Steildächer endlich wieder zurückkehren ins Stadtbild.

    Insgesamt stellt das Projekt eine enorme Aufwertung dar, aber auch hier wird meines Erachtens Potential verschenkt. Durch eine kleinteilige Bebauung, vor allem auch an der Gürzenichstraße, könnte man das Flair der Kölner Altstadt wieder besser darstellen.


    Ansicht vom Heumarkt (Platzseite)

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    Ansicht von der Gürzenichstraße

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    Quelle: KSTA, 06.04.2023

    Wie schon vor Kurzem angekündigt, habe ich einen fotografischen Rundgang durch Nippes gemacht.

    Nippes liegt im Kölner Norden, grenzt an die Neustadt und gehört somit zu dem Ring an Stadtteilen, die in der Gründerzeit rings um die Neustadt linksrheinisch entstanden.

    Zwei der wichtigsten Verkehrsachsen in Nippes sind die Kempener und die Neußer Straße, an denen ich mich bei meinem Rundgang orientiert habe:

    Köln Nippes

    Hallo zusammen, dies ist mein erster Beitrag in diesem Forum.

    Ich habe das herrliche Osterwetter genutzt, um einen kleinen Spaziergang durch das "Sechzigviertel" zu machen, in welchem ich seit mehreren Jahren wohne. Das "Sechzigviertel" ist ein kölsches Veedel innerhalb des Stadtteils Nippes. Oft wird es von den älteren Kölnern auch Eisenbahnerviertel genannt, da hier vor dem Krieg das Kölner Eisenbahn-Ausbesserungswerk (EAW) lag. Dieses bildete sich in den 1860er-Jahren vor dem damals noch nicht zu Köln gehörenden Ort Nippes. In den kommenden zwei Jahrzehnten wuchs die Werkssiedlung der EAW, welche vor allem die Sechzigstraße, die Hartwichstraße (damals Bahnhofsstraße) sowie die dazwischen liegenden Querstraßen umfasste mit Nippes zusammen. 1888 wurden schließlich Nippes und damit auch das Sechzigviertel nach Köln eingemeindet.

    Zunächst einmal der Kartenausschnitt mit meinem Spazierweg:


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    Im Gegensatz zu dem Teil von Nippes, welchen der User Centralbahnhof fotografiert hat, wird das Sechzigviertel eher durch kleinere Gründerzeitler (meistens 2-3 Stockwerke) und viele rheinische Dreifensterhäuser geprägt. Die großen Wohnhäuser über 3 oder mehr Stockwerke kommen lediglich vereinzelt vor. Zum einen aufgrund der Kriegszerstörungen, zum anderen weil in diesem Teil von Nippes viele Arbeiter gelebt haben. Die (groß-)bürgerlichen Wohnungen lagen zumeist in Richtung Lepiziger Platz, Erzberger Platz usw.

    Nun einige Eindrücke:
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    Ich hoffe, dass euch diese Bilder gefallen und einen kleinen Eindruck über das Nippeser Sechzigviertel vermitteln. In Zukunft würde ich weitere Veedel Kölns zeigen.