Die Stadt Köln plant eine neue Fuß- und Radlerbrücke am Dom mit einer Breite von elf Metern, wovon 9,10 Meter für die Passanten vorgesehen sind. Diese soll an der Südseite vor die Hohenzollernbrücke gesetzt werden. Dadurch soll das bestehende Nadelöhr bei der Kreuzung des Rheines an dieser Stelle überwunden werden.
Die geschätzten Kosten für die Erweiterung belaufen sich auf 62,5 Millionen Euro, im Gegensatz zu den vorherigen Schätzungen von 43,4 Millionen Euro. Die Stadtverwaltung hofft, 90 Prozent der Summe aus Fördermitteln finanzieren zu können. Die Verwaltung lehnt eine Anlehnung an die bisherigen drei Bögen der Hohenzollernbrücke ab und plant einen schlanken Brückenüberbau mit mittigem Bogenträger und nach innen geneigten Hängern, um Ressourcen zu sparen. Der Rat der Stadt Köln könnte am 21. März 2024 die Fortführung der Planung beschließen, mit dem Baubeschluss für das Jahr 2026.
Die geplante Erweiterung der Fuß- und Radlerbrücke am Kölner Dom stößt auf Kritik, da sie massiv in das bestehende Ensemble aus Dom und Hohenzollernbrücke eingreift. Einige Kritiker argumentieren, dass die vorgeschlagene Brückenkonstruktion nicht nur ästhetisch unpassend sei, sondern auch das historische Ambiente des Ortes beeinträchtigen könnte. Insbesondere Dombaumeister Peter Füssenich hatte sich für einen Nachbau der bestehenden Brückenbögen ausgesprochen, um die architektonische Harmonie zu wahren.
Die Bedenken beziehen sich nicht nur auf die Optik, sondern auch auf die möglichen Auswirkungen auf den Tourismus, da der Kölner Dom zu den bedeutendsten Wahrzeichen Deutschlands zählt. So wird argumentiert, dass die Stadt bei der Planung stärker auf den Erhalt des historischen Erbes und auf eine harmonische Integration neuer Strukturen achten sollte, um die einzigartige Atmosphäre des Standorts zu bewahren. Die Diskussion über die Gestaltung der Brücke könnte sich somit zu einem wichtigen Thema für den Erhalt des kulturellen Erbes der Stadt entwickeln.
Ich (als Kölner) kann diesem Entwurf gar nichts abgewinnen. Die Stadt Köln weist ohnehin an wenigen Stellen ein bauhistorisches Erbe auf und das Ensemble Brücke+Dom ist meiner Meinung nach eines der besten "Postkartenmotive" Deutschlands. Nun eine moderne Fußgängerbrücke vorzusetzen ist wahrlich absurd.
Deutlich sinnvoller wäre es in meinen Augen die Nordseite, also die vom Dom abgewandte Seite, auszubauen. Im Idealfall natürlich im zeitgemäßen Stil.
Die Stadt Köln arbeitet auch 80 Jahre nach Kriegsende die Fehler der Wiederaufbauzeit immer und immer und immer wieder zu begehen, anstatt diese zu korrigieren.
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Quelle: KSTA-Text