Übrigens muss es einen gesunden Kompromiss geben. Umgehungsstraßen führten oft zum Konkurs innerstädtischer Geschäftsstraßen. Das kann nicht die Lösung sein.
Wer sagt denn, dass diese die Lösung seien? Umgehungsstraßen fordern i.d.R. die Bürger der vom Durchgangsverkehr betroffenen Gemeinden selbst, die werden nicht aufgezwungen. Zumindest in den mir bekannten Fällen in Ober- und Niederbayern.
Die Stadtbewohner fahren mehrheitlich, Pendler ausgenommen, zum Vergnügen aufs Land. Die Landbewohner, weil sie keine Einkaufsmöglichkeiten oder Arztpraxen mehr haben.
Das kommt auf die Größe der Stadt an. In die Metropolen fahren die Landbewohner nicht nur, weil sie keine Einkaufsmöglichkeiten oder Praxen mehr auf dem Land haben. Zum einen sind Arztbesuche in Relation zum Gesamtverkehrsaufkommen vernachlässigbar, zum anderen zeigen offene Umfragen, dass der Freizeitwert einer Stadt für Landbewohner ein wichtiger Grund ist, in solche zu fahren (Kunst & Kultur, Shopping in einer Breite und Tiefe, die es auf dem Land niemals gab, Bildungsangebote).
Auf der anderen Seite gibt es heute Lidl, Aldi, Rewe oder Dm etc. in nahezu jedem 500-Seelen Dorf das ich kenne. Immer öfter sehe ich auch von Bauern betriebene Automaten mit Eiern, Kartoffeln, Fleisch-, Milch- und Käseprodukten. Was in der Tat fehlt, sind Arztpraxen und in vielen Gegenden leider immer noch vernünftiges Internet. Anders als früher kann man sich heute ja alles mögliche nach Hause bestellen.
Das wird sogar noch unhaltbarer, wenn man dies auch trotzdem macht, wenn die Autofahrer ihre Fahrzeuge auf saubere Technologie umrüsten und damit weder eine heute vergleichbare Lärm- noch Luftverschmutzung verursachen.
Die Lärmbelastung eines E-Autos ist bei 50 km/h annähernd identisch zu der eines Verbrenners. Einzig die Beschleunigung ab Stand macht einen nennenswerten Unterschied. Es geht aber ja nicht nur um die Emissionen der Fahrzeuge, sondern grundsätzlich darum, dass es einfach zu viele in der Stadt sind, zu viel Raum von ihnen eingenommen wird, gleich welcher Antrieb unter der Haube steckt und die Verkehrsplanung künftig andere Prioritäten haben muss (ÖPNV, Radverkehr), wenn die Städte nicht im Stau ersticken wollen.
Von gegenseitigen Einlassgebühren halte ich auch nicht allzu viel, da kompliziert, viel zusätzliche Verwaltung anfällt etc. Wir sind immerhin in Deutschland, einfach geht hier gar nichts Deinen Vorschlag der modifizierten Überlandbusse finde ich gut.
Ansonsten finden sich die Geschäfte mit den wirklich sperrigen Waren doch ohnehin entweder am Stadtrand oder sogar gleich außerhalb der Stadt in Vorort-Gewerbegebieten. Und da sehe ich aktuell einfach niemanden in der politischen Landschaft, der einem das Autofahren dorthin verbieten will.