Beiträge von Mandorin

    der Name Brontosaurus veraltet ist; diese Langhalsechsen werden mittlerweile Apatosaurier genannt

    Zuerst war 1877 der Apatosaurus entdeckt, 1879 dann vom selben Paläontologen der Brontosaurus. 1903 stellte eine Kommission fest, moment, da handelt es sich doch um ein und die selbe Gattung! Doch zu spät, der Name Brontosaurus hatte sich bereits etabliert. Echte Kenner wussten da natürlich: Es muss Apatosaurus lauten.

    Doch nun wurde der Stammbaum der Diplodocidae mit neuen Methoden noch einmal überprüft und festgestellt: Apato- und Brontosaurus könnten wahrscheinlich doch zwei verschiedene Gattungen sein. Das letzte Wort ist sicher noch nicht gesprochen... ^^

    https://www.spektrum.de/news/brontosau…duerfen/1341141

    Möglicherweise sind viele dieser Möglichkeiten aber nicht niederschwellig genug?

    Das kann gut sein, ich selbst habe die Erfahrung gemacht, dass viele Beteiligungsformate nur spärlich beworben werden und nur bei gezielter Suche im Netz oder in Lokalblättern zu finden sind. Mag sein, dass dies von den Ämtern gewollt ist, um nur die brennend interessierten bzw. direkt Betroffenen wie Anwohner zu erreichen. Oft lese ich dann in der Zeitung von Veranstaltungen erst wenn sie bereits stattgefunden haben, sprich die Ergebnisse und Meinungsspektren bereits definiert sind. Hier sollte mehr in die Offensive gegangen werden.

    Andererseits hilft ein niederschwefliges Beteiligungsverfahren auch nicht weiter, weil einfach nicht alle -oft gegensätzlichen- Positionen der Beteiligten unter einen Hut zu bringen sind.

    Unter einen Hut sind alle Positionen wohl nie zu bekommen - erfahrungsgemäß kristallisieren sich jedoch in größeren Mengen bestimmte Gemeinsamkeiten heraus, die die Verwaltung dann vertieft weiterverfolgen kann. Gegensätzlichkeiten werden bei einer höheren Teilnehmerzahl im positiven Sinne verwässert. Andererseits gibt es nicht umsonst das Sprichwort "zu viele Köche verderben den Brei". Je umfangreicher also das Beteiligungsformat, desto klarer und straffer muss auch die Moderation organisiert sein, wobei dies eigener Erfahrung zufolge nicht immer gelingt und Kommunen damit schnell überfordert sind.

    Vielleicht sind dem ein oder anderen auch noch die sogenannten "Planungszellen" des Soziologen Peter C. Dienel bekannt:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Planungszelle

    https://www.planungszelle.de/peter-dienel/

    Was ist das eigentlich für ein angebauter Turm mit den Lamellen? Ist das die Klimaanlage, der Kühlturm oder einfach nur die Hühnerleiter zum geilen Gockel dort oben?

    Ich kenne die Intention des Architekten nicht, könnte mir aber vorstellen, dass diese ein Zitat der Klanglamellen darstellen sollen, wie sie an vielen Kirchtürmen mit Glockenstube zu finden sind. So auch bei der alten Corvinuskirche, bei der an der Spitze des Turms auch ein Hahn angebracht war:

    https://media05.myheimat.de/2008/12/16/331….jpg?1286445600

    https://de.wikipedia.org/wiki/Klangarkade

    Ich muss zugeben, ich habe diese Tiefgarage noch nie benutzt, damit auch noch nie betreten, weiß auch nicht, welchen Zwecken sie an der Stelle dient. Sie also einfach wegfallen kann.

    Der Zweck ist seit 1964 das bequeme Parken für finanziell ausreichend Versorgte, die sich die hohen Parkgebühren leisten können / wollen ;) https://www.operngarage.de/files/operngar…001-11-2016.pdf

    Dies gilt natürlich auch für einige Opernbesucher, die gerne von dieser TG Gebrauch machen. Aber in den Operntickets ist ein kostenloser ÖPNV inkludiert, von der neuen TG am Thomas-Wimmer-Ring ist es eine Station mit der Tram, für diejenigen, die die 500 Meter nicht zu Fuß laufen können. Ob sie einfach wegfallen kann? 500 Parkplätze gibt es dort unten. Für die Masse der Geschäfte also irrelevant, einzig die Luxusläden in der Maximilianstraße dürften sich sorgen, wo denn ihre zahlungskräftige Kundschaft parken soll. Zumindest die Araber kommen zu Fuß vom Bayerischen Hof oder gleich dem Vier Jahreszeiten und wie man so hört, sind diese für einen großen Teil des Umsatzes verantwortlich. Es ist eben im Kern eine Frage der städtebaulichen Prioritäten und wie ernst die Politik ihre eigenen Ziele nimmt.

    Es ist mit Sicherheit keine Aufwertung der Maximilianstraße (für den MJP schon) an dieser Stelle dann, aber den Teufel muss man ja auch nicht an die Wand malen bezüglich Einhausungen und Platz.

    Mit den ersten Worten deines Satzes ist die Sache für mich schon erledigt :saint:. Der MJP kann nach über 50 Jahren nicht derart neugestaltet werden, dass die Maximilianstraße im gleichen Zuge an Qualität verliert. Das wäre ein Armutszeugnis für unsere Stadtplanung und ein miserables Tauschgeschäft. Ich weiß, ich lege hier hohe Ansprüche an den Tag, aber der MJP ist eben ein architektonisches Juwel, das ganz besonders hohe Ansprüche verdient. Idealerweise kommt es also so, wie Leonhard es beschreibt ;).

    Noch kurz zur Geschichte der TG: https://www.operngarage.de/wir-ueber-uns.html

    Die TG kann man stilllegen und den MJP entsprechend umgestalten auch ohne die Maximiliansstraße für Autos zu sperren (es führen ja einige Seitenstraßen ab). Die zwei Entscheidungen sind technisch völlig unabhängig, es ist eine rein politische Frage ob man die TG unter dem MJP unbedingt erhalten will oder nicht.

    Am Thomas-Wimmer-Ring wurde soeben eine riesige neue Tiefgarage eröffnet, als Ersatz für das Parkhaus in der Falkenturmstraße zwar, aber warum genügt dieses nicht? Müssen´s denn wirklich 1.000 Parkplätze in dieser Ecke sein? Die Rampen dort sind alles andere als ansprechend. Schon allein aus Sicherheitsgründen bedarf es überall entsprechender Einhausungen. Sowas in der engen Maximilianstraße bzw. vor der Residenzpost? Was für ein Irrsinn.

    Wenn ich das schon lese:

    Variante A: Zufahrt zur Tiefgarage in der Maximiliansstraße, Ausfahrt befindet sich in der Maximilianstraße westlich des Hofgrabens

    Die Rampen liegt in der Maximilianstraße westlich des Hofgrabens. Dadurch wäre der Max-Joseph-Platz verkehrsberuhigt und könnte umgestaltet werden. Zur Verkehrsabwicklung und baulichen Machbarkeit finden vertiefende Untersuchungen statt. Von Seiten des Denkmalschutzes gibt es Bedenken, da die Maximilianstraße Teil des geschützten Altstadtensembles ist.

    Variante B: Zufahrt zur Tiefgarage in der Maximiliansstraße, Ausfahrt befindet sich in der Maximilianstraße östlich des Hofgrabens

    Die Rampen liegt in der Maximilianstraße östlich des Hofgrabens. Der Max-Joseph-Platz wäre dann verkehrsberuhigt und könnte umgestaltet werden. Bei der Umsetzung stellt die Regelung des Verkehrsflusses eine Schwierigkeit dar: Die Tiefgaragenausfahrt darf die Ausfahrt aus dem Hofgraben nicht blockieren. Derzeit wird die verkehrliche und bauliche Machbarkeit dieser Variante untersucht. Auch hier müssen die Anliegen des Denkmalschutzes beachtet werden.

    Variante C: Zu- und Ausfahrt der Tiefgarage in der Alfons-Goppel-Straße

    Die Alfons-Goppel-Straße wird von der Maximilianstraße abgehängt. Der in die Maximilianstraße einfahrende Verkehr kann nicht mehr über die Alfons-Goppel-Straße, sondern nur noch über die Sparkassenstraße und das Tal ausfahren. Dies widerspricht der bisherigen Zielsetzung einer autofreien Altstadt. Außerdem ist die für den Radverkehr wichtige Nord-Südquerung der Altstadt mit Abhängung der Alfons-Goppel-Straße unterbrochen.

    https://www.muenchen.de/rathaus/Servic…seph-platz.html

    Das liest sich jetzt schon wie Gewurschtel und das wird es letztlich auch sein, Schilderwald, wildeste Bodenmarkierungen, städtebauliches Chaos mit Ansage, Zielverfehlung mit Ansage.

    Nur aufgrund einer Umgestaltung der Ludwigstraße / Maximilianstraße müssen meiner Ansicht nach noch lange keine Tiefgarageneinfahrten vor die Residenzpost geklascht werden. Ein Frevel, dass so etwas vom ästhetikbefreiten Baureferat überhaupt in Erwägung gezogen wird und ich kann nur hoffen, dass sich der Denkmalschutz hier mit aller Entschiedenheit sperrt. Das ist ja keine banale Baumaßnahme für ein BA-Budget, sondern verschlingt Unmengen an Geld für eine absolut suboptimale Steinzeitlösung, die sodann die nächsten Jahrzehnte nicht mehr verändert wird. Und das alles nur aufgrund eines größeren Zusammenhangs? Nein, dann warte ich lieber noch etwas länger auf einen ansprechenden MJP.

    Münchner Kindl Brauerei

    Dieter Sailer, einer Familie mit längerer Brautradition entsprungen, bringt die Münchner Kindl Brauerei zurück. 1869 gegründet, fusionierte sie 1905 mit der Unionsbräu und diese wiederum 1921 zur heutigen Löwenbräu. Sailer sicherte sich die Namensrechte und errichtet aktuell auf dem Grundstück Tegernseer Landstraße 337, Stadtbezirk Giesing, ein neues Brauereigebäude inklusive Gastronomie.

    Das Grundstück beherbergte seit 1971 eine Tankstelle nur für US-Streitkräfte und bot für diese Waren aus den USA an. Inzwischen ist diese abgerissen.

    Die neue Brauerei soll 2023 in Betrieb gehen, circa 12.000 Hektoliter Bier im Jahr produzieren und jederzeit ohne Anmeldung besichtigt werden können. Zu sehen sein wird auch eine historische Dampfmaschine, die zusammen mit anderen Maschinen aus Wärme "Kälte" erzeugt.

    https://www.kindlbier.de/

    Exilwiener:

    Klick dich durch die Bildergalerie von Zillerplus oben, da sind einige aktuelle Bilder enthalten (google ist von 2008) ;)

    Majorhantines:

    Mit dem was landläufig unter Gründerzeitgebäuden verstanden wird, hat der "Gelbe Block", 1927 von der Baugenossenschaft Ludwigsvorstadt, später aufgegangen in die heutige Wohnungsgenossenschaft München-West eG, nichts gemeinsam. Wie Zillerplus schon schreibt, wurde dieser im Stile der Neuen Sachlichkeit errichtet, später dann jedoch in den 70ern verhunzt.

    Die Aufstockung bringt wichtigen Wohnraum, optisch gefällt sie mir auch nicht, auch wenn ein kleines Satteldach aufgesetzt wird (zu erkennen an den Bildern im Link).

    Was ich den Architekten aber zugute halte, sind die geplanten Sprossenfenster im Erdgeschoss, die geschwungenen Kupferfallrohre, die neuen Gesimse unter den Fenstern, die Wiederherstellung einer einheitlichen Fassadenbreite (durch eine damalige Dämmung entstand ein zurückgesetzter Sockel), den Eckladen, sowie das nun sehr ausgeprägte Gesims am bisherigen Traufabschluss.

    Summa summarum erachte ich das Vorhaben als enorme Verbesserung gegenüber dem Ist-Zustand (trotz Aufstockung). Den Urzustand kenne ich nicht, auch im Online-Stadtarchiv sind keine Bilder zu finden.

    Das kann doch nicht dessen Ernst sein?

    Bausünde? Ich verstehe die Welt nicht mehr... :huh:

    Ich darf hier nicht auf den Telefonbucheintrag verlinken, aber mit Google findet man leicht Möglichkeiten zur Kontaktaufnahme bzw. Postanschrift, an die man eine Antwort auf den Leserbrief senden kann.

    Früher (heute auch noch?) gab es auch hierzulande eine "Kunst am Bau"-Vorschrift. Ein kleiner Prozentsatz eines öffentlichen Bauvorhabens hatte in Kunst zu fließen. Davon lebten einige Bildhauer und Maler sicherlich.

    Diese Vorschrift gibt es heute immer noch :)

    Für Gebäude des Bundes sind es je nach Gesamtkosten 0,5 bis 1,5 %.

    Für Gebäude der Länder können abweichende Sätze gelten, in Bayern etwa sind bis zu 2 % der Baukosten für Kunst am Bau aufzuwenden. Dies leitet sich u.a. aus Artikel 3 der Bayerischen Verfassung ab, demnach Bayern ein „Kulturstaat“ sei und entsprechend verpflichtet ist, Kunst und Wissenschaft zu fördern.

    Dresden und München haben ähnliche Regeln auch für ihre kommunalen Gebäude festgelegt.

    Offenbar gibt es aber leider das Problem, dass die Kunstwerke nach ihrer Errichtung sich selbst überlassen werden und oftmals einen wenig schmeichelhaften Zustand besitzen. Was läuft schief bei der Kunst am Bau?, fragt der BR: https://www.br.de/kultur/kunst/k…obleme-100.html --> Mangelnde Pflege führt zu Verwahrlosung und Verwahrlosung zur Ignoranz.

    Und weiter (so man denn will, kann man es auch als Gegenposition zu obigem Artikel auffassen):

    Zitat

    Kunst am Bau und im öffentlichen Raum sind Wahrnehmungsaufforderungen, Irritationen, die den Blick weg vom Alltag lenken. Und wo ein Kunstwerk, wie Flatz Ente, Reibung erzeugt und Diskussionen forciert, dort leistet sie genau das, was Kunst im öffentlichen Raum leisten soll. Sie zwingt uns die urdemokratische Frage zu stellen: Wie wollen wir leben?

    Wenn Du mit "Personenkult" die Verehrung aktuell noch lebender Personen meinst, dann hast Du allerdings sicher Recht. Das ist ziemlich selten geworden.

    Das sehe ich ähnlich. Ein Kult der die gesamte Person und ihr Wirken umfasst, ist in Deutschland selten. Wohl auch eine Folge der Schnelllebigkeit und zunehmenden Profitausrichtung in Sport, Musik, Kultur, Politik. Persönlichkeiten werden ausgetauscht wie am Fließband. Wer nicht auf allen Kanälen präsent ist, am besten 24/7, ist morgen vergessen. Hin und wieder bleiben auch einfach nur bestimmte Facetten hängen, bei Merkel bspw. schon jetzt die Raute, bei Stoiber die Rede zum Transrapid.

    Die leider vor kurzem verstorbene Belcanto-Königin Edita Gruberova genoss tatsächlich noch so etwas wie einen Kultstatus, eine die gesamte Person umfassende Verehrung, zu Lebzeiten.

    In Russland gibt es inzwischen sogar einen ausgeprägten Putinismus :S

    Früher wurden eben Statuen und Büsten errichtet, was für eine andere Möglichkeit blieb früher auch, heute findet der personenbezogene Denkmalkult bevorzugt im Internet statt. Was Frau Koch hinterfragt, ist an sich ja nicht verkehrt, aber wenn sie behauptet, die Gesellschaft sei heute weiter oder hielte andere Themen für interessanter, dann ignoriert sie damit, dass es Personenverehrung etc. auch heute nach wie vor in aller Breite und Tiefe gibt - so gut wie niemand der Verehrten ist dabei ein selbstloser Engel mit reinweißer Weste.

    Ja sogar bestehende Denkmäler werden umgewidmet, wie hier ein Orlando di Lasso gewidmetes für Michael Jackson: https://live.staticflickr.com/7019/6754844455_a535b2a6b2_b.jpg ^^

    Da die Freiheit angesprochen wurde, die LGBTQ-Szene setzte sich für einen (nun beschlossenen) teilweise Wiederaufbau eines Denkmals für König Ludwig II. ein: https://www.br.de/radio/bayern2/…enkmal-100.html

    Auch dem erst kürzlich verstorbenen Helmut Dietl wird eine Skulptur gewidmet. Es gibt also durchaus Bedarf.

    Denkmäler sehen oft nicht nur schön aus, sondern tragen auch dazu bei, dass man sich kritisch mit der dargestellten Person auseinandersetzen kann, mit Personen, die man vorher überhaupt entweder gar nicht auf dem Schirm hatte, oder zwar den Namen kannte, nicht aber deren Leben und Wirken. Mit Hinweistafeln, die je nach Bedarf historischen Kontext und heutige Sicht erläutern, ist viel positives erreicht.

    Von wegen autoFREIE Stadt... es geht doch einfach nur darum, die Automassen in den Städten zu REDUZIEREN. Darüber sind sich auch alle Politiker, Stadtplaner und die Mehrheit der Städter einig - genauso wie die Landbewohner regelmäßig dafür sind, den Durchgangsverkehr durch ihr Dorf zu reduzieren.

    Wenn die - und das erkennst Du an der Vehemenz und Dominanz dieser Positionen - autofreie Innenstädte wollen, sollen sie sie eben bekommen.

    Wer ist DIE? Muss denn dieses WIR und DIE DA, dieser Fingerzeig, wirklich immer sein?

    Die Effizienz der europäischen Stadt ergibt sich gerade durch ihre Zentralität.

    Richtig, Zentralität setzt aber voraus, dass der Autoverkehr in den Städten nicht weiter ungehemmt zunimmt. Dass die Wegstrecken so zugenommen haben, ist ja gerade auch Folge der Forderung, bequem überall mit dem Auto hinkommen zu können (siehe USA). Eine andere ist natürlich die Schaufläche, die in zentralen Lagen so nicht darstellbar ist, aber hier ändert sich durch die Digitalisierung bereits etwas, z.B. bei Autohäusern, die zunehmend kleine Geschäfte in Zentrumslage eröffnen. Zum Gesamtbild gehört aber auch der Onlinehandel, der durchaus auch seinen Teil zur Reduzierung des Autoverkehrs beiträgt, dafür andere Probleme generiert.

    Die Stadtbewohner fahren mehrheitlich, Pendler ausgenommen, zum Vergnügen aufs Land. Die Landbewohner, weil sie keine Einkaufsmöglichkeiten oder Arztpraxen mehr haben.

    Es gibt unzählige Gründe, um in die Innenstadt zu kommen.

    Eben. Unzählige Gründe. Die wenigsten davon verpflichten zur Benutzung eines Autos bis vor die Tür.

    Arztbesuche machen den Kohl in den meisten Fällen auch nicht Fett.

    Es geht doch nicht um Kühlschränke oder Waschmaschinen, die sowieso nicht in mein Auto passen. Es geht um den kleineren Bedarf, der, gemessen an den Einkäufen meiner Frau, Lebensmittel, Getränke (wieder in Glasflaschen) Obst und Gemüse und sonstige Sonderangebote, sich in Größenordnungen von 15 kg mehrmals in der Woche bewegt.

    Discounter, Supermarkt, Drogerie gibt es inzwischen in beinahe jedem Kaff. Und falls das mal nicht der Fall sein sollte, in Städten liegen zahlreiche dieser Geschäfte in Randlagen / Gewerbegebieten (die wenigsten in den Innenstädten).

    Also zum dritten Mal die Frage: Wer will aktuell das Autofahren dorthin verbieten?

    Übrigens muss es einen gesunden Kompromiss geben. Umgehungsstraßen führten oft zum Konkurs innerstädtischer Geschäftsstraßen. Das kann nicht die Lösung sein.

    Wer sagt denn, dass diese die Lösung seien? Umgehungsstraßen fordern i.d.R. die Bürger der vom Durchgangsverkehr betroffenen Gemeinden selbst, die werden nicht aufgezwungen. Zumindest in den mir bekannten Fällen in Ober- und Niederbayern.

    Die Stadtbewohner fahren mehrheitlich, Pendler ausgenommen, zum Vergnügen aufs Land. Die Landbewohner, weil sie keine Einkaufsmöglichkeiten oder Arztpraxen mehr haben.

    Das kommt auf die Größe der Stadt an. In die Metropolen fahren die Landbewohner nicht nur, weil sie keine Einkaufsmöglichkeiten oder Praxen mehr auf dem Land haben. Zum einen sind Arztbesuche in Relation zum Gesamtverkehrsaufkommen vernachlässigbar, zum anderen zeigen offene Umfragen, dass der Freizeitwert einer Stadt für Landbewohner ein wichtiger Grund ist, in solche zu fahren (Kunst & Kultur, Shopping in einer Breite und Tiefe, die es auf dem Land niemals gab, Bildungsangebote).

    Auf der anderen Seite gibt es heute Lidl, Aldi, Rewe oder Dm etc. in nahezu jedem 500-Seelen Dorf das ich kenne. Immer öfter sehe ich auch von Bauern betriebene Automaten mit Eiern, Kartoffeln, Fleisch-, Milch- und Käseprodukten. Was in der Tat fehlt, sind Arztpraxen und in vielen Gegenden leider immer noch vernünftiges Internet. Anders als früher kann man sich heute ja alles mögliche nach Hause bestellen.

    Das wird sogar noch unhaltbarer, wenn man dies auch trotzdem macht, wenn die Autofahrer ihre Fahrzeuge auf saubere Technologie umrüsten und damit weder eine heute vergleichbare Lärm- noch Luftverschmutzung verursachen.

    Die Lärmbelastung eines E-Autos ist bei 50 km/h annähernd identisch zu der eines Verbrenners. Einzig die Beschleunigung ab Stand macht einen nennenswerten Unterschied. Es geht aber ja nicht nur um die Emissionen der Fahrzeuge, sondern grundsätzlich darum, dass es einfach zu viele in der Stadt sind, zu viel Raum von ihnen eingenommen wird, gleich welcher Antrieb unter der Haube steckt und die Verkehrsplanung künftig andere Prioritäten haben muss (ÖPNV, Radverkehr), wenn die Städte nicht im Stau ersticken wollen.

    Von gegenseitigen Einlassgebühren halte ich auch nicht allzu viel, da kompliziert, viel zusätzliche Verwaltung anfällt etc. Wir sind immerhin in Deutschland, einfach geht hier gar nichts ^^ Deinen Vorschlag der modifizierten Überlandbusse finde ich gut.

    Ansonsten finden sich die Geschäfte mit den wirklich sperrigen Waren doch ohnehin entweder am Stadtrand oder sogar gleich außerhalb der Stadt in Vorort-Gewerbegebieten. Und da sehe ich aktuell einfach niemanden in der politischen Landschaft, der einem das Autofahren dorthin verbieten will.

    An sich ist das Gebäude ganz ok. Aber leider ohne Rücksicht auf den Bestand, die Umgebung, mit aller Gewalt zwischen zwei ältere Gebäude gequetscht. Mich würde es angesichts der letzten Sündenexzesse in Basel nicht wundern, wenn dieses Konzept so durchginge...

    In den verlinkten Beiträgen haben sich zwei kleine Fehler eingeschlichen ;):

    1. Die Fassaden des Neubaus sind bislang nur Platzhalter und sind aktuell Gegenstand eines Wettbewerbs. Die Gebäudegeometrie und die Dachform sind jedoch wie auf dem Bild gesetzt.

    2. Der Bau aus den 70ern ist kein Parkhaus, sondern der Karstadt selbst.

    500 Millionen Euro werden investiert, der Karstadt hat danach nur noch rund 18 tsd. Quadratmeter Verkaufsfläche, statt wie bisher fast 60 tsd. qm und wird sich auf den Altbau beschränken. Für den Neubau sind Büros und Einzelhandel vorgesehen, wobei auch eine neue 400 Meter lange unterirdische Passage mit 7 Metern Deckenhöhe das gesamte Areal durchzieht. Dort sollen Manufakturen, Pop-Up-Stores, Werkstätten, neue Einzelhandelskonzepte etc. Platz finden.

    Mit dem Abbruch des 70er Jahre Gebäudes geht es 2023 los. Dies beinhaltet auch den Abbruch des Verbindungsbaus, der aktuell noch in den Altbau hineinragt, siehe folgendes Bild (die Straße wird sodann auch zur Fußgängerzone; was mit dem dort zu sehenden Eckgebäude passiert ist noch nicht sicher, im Raum steht / stand, dass Signa auch dieses erwirbt und in die Neubauplanungen mit einbezieht):

    https://media-cdn.sueddeutsche.de/image/sz.1.517…&cropRatios=2:3

    Sanierter Altbau mit Rundbögen:

    rendering-des-sanierten-altbaus.jpg