Ich bin mir ziemlich sicher, dass es für einen Urheberrechtsverstoß oder überhaupt die Anwendung des UrhG eine gewisse Schöpfungshöhe braucht.
Selbstverständlich braucht es die. Die Schöpfungshöhe liegt bei Zeitungsartikeln jedoch regelmäßig vor, sodass das UrhG zur Anwendung kommt. Bei einer zweizeiligen Kurzmeldung ist das sehr wahrscheinlich nicht der Fall.
Gerade hier im Forum werden allerdings häufig nicht nur zwei Sätze zitiert, sondern ganze Absätze. Ob es die SZ interessiert, ob jemand im APH mal einen Ausschnitt kopiert? Ich weiß es nicht, aus anderen Foren weiß ich jedoch, dass diverse Verlage (z.B. Springer) diesbezüglich sehr restriktiv vorgehen.
ich fände es nur fair, wenn man Zugang zu (einzelnen) Artikel bekommt ohne ein Abonnement abschließen zu müssen, und das auch zu einem fairen Preis. Und dass ich mich dann bitteschön damit in einer Diskussion in einem Forum auseinandersetzen darf, das muss vom Urheberrecht möglich sein. Ansonsten stimmt was mit dem Gesetz nicht.
Bei der SZ sind 10 Artikel pro Woche frei. Wer mehr will, schließt ein Digitalabo ab, oder wechselt den Browser und hat erneut 10 Artikel frei ;).
Eine Diskussion in einem Forum über einen Zeitungsartikel verbietet dir niemand. Mit dem Gesetz stimmt alles
Vor gar nicht allzu langer Zeit war auch die Urheberrechtsreform Gegenstand lebhafter Debatten, in der sich die US-Digitalkonzerne gegen die Reform und für eine Liberalisierung zu ihren Gunsten aussprachen. Nun ja: https://www.sueddeutsche.de/politik/prantl…06?reduced=true
...wo aber nur ein paar 100.000 Leute mehr eine Tageszeitung für 1€ das Stück hatten. Das sind so Methoden, wo einfach klar ist, dass es nicht um faire Bezahlung geht, und es deutet vieles darauf hin, dass die Verlage nur ihre gigantischen Margen aus der reinen Print-Zeit aufrechterhalten wollen, und deswegen so rigide agieren.
Die auflagenstärkste Tageszeitung in Deutschland, die Süddeutsche Zeitung - ich sehe von der BILD ab - hat eine Tagesauflage von 300.000 Stück (2021), 2013 waren es noch 400.000 Stück. Die Online Abos gingen von 21.000 auf 96.000 nach oben. "Ein paar 100.000 Leute" mehr oder weniger bedeuten da also die Existenz. Guter Journalismus kostet, investigativer erst recht, soll das Niveau aufrecht erhalten werden, müssen bei rückläufigen Printzahlen eben die Online-Abos angedreht werden. Dem Vorwurf, die Verlage würden hier nur ihre "gigantischen Margen" (fraglich ob sie so gigantisch sind) einfahren wollen, kann ich nur entgegnen: Eine Zeitung ist nicht die Wohlfahrt und die Journalisten wollen für ihre Tätigkeit auch bezahlt werden. Stichwort "fair" - was hieltest du denn für eine faire Bezahlung?