Posts by Lubeca

    Ich bin Ehrenamtler an St. Marien und hatte mich mit Pastor Pfeifer unterhalten. Im September war noch die Rede von einer Rekonstruktion und auch Pastor Pfeifer schien der Idee generell nicht abgeneigt gewesen.

    Der Gemeinderat, welcher über den Inhalt der Ausschreibung bestimmt hat, war wahrscheinlich das Problem. Da gab es schon rege Diskussionen um den Fredenhagenaltar, da dort noch recht viele Damen und Herren sind, die die Umgestaltung durch Boniver mitbekommen haben und entsprechend dem ganzen sentimental verbunden sind. Für den Fredenhagenaltar gab es dann eine 2/3 Mehrheit und ich denke, dass man als Zugeständnis die Rekonstruktion des Lettners dann doch verworfen hat…

    Zu den Resten des Altares weiß ich nur, dass große Teile der marmornen Teile eingelagert sind und auch noch Teile der Figuren. In wieweit eine Vervollständigung geplant ist, kann ich jetzt nicht sagen aber ich schaue mal, ob ich das noch in Erfahrung bringen kann.

    Von dem gemauerten Kern wurde definitiv nichts eingelagert.

    Es wurde irgendwann mal kommuniziert (oder doch bei Hasse?), daß man bei der Trümmerberäumung auch den Schutt unter den jeweiligen Epitaphien separat geborgen und magaziniert hätte. Vielleicht ist da für die Zukunft gesehen auch noch dieses und jenes zu hoffen.

    Ja, im Lapidarium liegen einige Spolien rum, die sind aber größtenteils nicht zugeordnet. Auch die ein oder andere Holzvertäfelung gibt es noch und diverse Metallteile. Die Kapitelle des Lettners liegen dort auch rum, sowie der alte Wetterhahn.

    Eine Sache, die übersehen wurde ist, dass die astronomische Uhr aus der Totentanzkapelle an ihren alten Ort hinter dem Fredenhagenaltar zurückkehrt. Damit ist der Platz frei für die Rekonstruktion der Totentanzorgel an originaler Stelle.

    Bezüglich der Einzelteile des Fredenhagenaltares kann ich sagen, dass die meisten Teile im Mittelturm in einem verschlossenen Verschlag liegen. Weitere Teile liegen noch im Lapidarium (das befindet sich über der Gebetskapelle - gleich hinter der astronomischen Uhr).

    Die guten Nachrichten aus Lübeck wollen zur Zeit nicht abreißen. Ich habe den heutigen Tag genutzt um einen ausgedehnten Altstadtspaziergang zu machen. Auf meinem Weg kam ich auch an der Brandruine Hinter der Burg 15 vorbei. Mit entzücken habe ich festgestellt, dass sich seit dem letzten Update von frank1204 einiges getan hat. Voller Freude habe ich festgestellt, dass der Treppengiebel wohl tatsächlich rekonstruiert wird! Dazu folgen ein paar Bilder:

    Hier rechts zu erkennen, dass damit begonnen wurde die äußeren Staffeln mit samt der Hochblenden wieder aufzumauern.


    Hier nochmal ein Detailbild auf welchem man sieht, dass der gotische Spitzbogen der Hochblende gerade aufgemauert wird.


    Hier sieht man nochmal, wie weit der Treppengiebel über das Dach hinausragt. Das entspricht definitiv nicht dem Zustand vor dem Brand, bzw. der Visualisierung zum geplanten Wiederaufbau. Es ist wirklich schön, dass der Brand doch noch wenigstens zu etwas "Gutem" geführt hat. Ich bin sehr gespannt auf das Endergebnis.


    Ergänzung:

    Ein Freund von mir hatte dieses Jahr mit dem Eigentümer gesprochen und da hatte er ihm gesagt, dass er noch nicht wisse, ob die Denkmalpflege seinem Wunsch nach der Rekonstruktion des Giebel zustimmen würde. Das war auch der Grund, weshalb der Wiederaufbau sich so sehr in die Länge gezogen hat.

    Wunderbare Neuigkeiten bezüglich der Sanierung Fünfhausen 21-25!

    Ich bin eben gerade nochmal an dem Gebäude vorbeigegangen, um zu schauen, wie weit der Bau fortgeschritten ist. Voller Freude habe ich dann festgestellt, dass nun doch ein Banner mit einer Visualisierung und einem erklärenden Text an dem Bauzaun angebracht wurde (Den Text konnte man nicht ordentlich fotografieren, auf Grund einer Baustellenbake):

    In dem Text heißt es, dass der Zwerchgiebel nach historischem Vorbild wiederhergestellt wird mit samt des Mansarddaches und auch die historischen Holzsprossenfenster sollen rekonstruiert werden!

    Einziger Wermutstropfen – die Loggien links und rechts vom Zwerchgiebel bleiben wohl bestehen. Trotzdem bleibt es ein immenser Gewinn für diese, ansonsten, wirklich nicht schöne Straße (bis auf den fantastischen Blick auf St. Marien).

    Den Anspruch einer Rekonstruktion erhebt die Kopie des Totentanzes auch nicht. Ich hatte mich damals mit dem Künstler unterhalten und er sagte mir, dass sein Ziel es war die Kapelle wieder seiner Bestimmung zuzuführen und den Totentanz wieder erlebbar zu machen. Die historischen Aufmaße erfüllt er und auch von der Höhe der Aufhängung passt es. Ich schaue mal, ob ich es heute in die Marienkirche schaffe, um ein paar Bilder zu machen.

    Die Kopie des Totentanzes wurde im Rahmen des 1. Europäischen Totentanz-Festival von Wim Trompert erstellt. Das Festival fand vom 24.09.2021 bis 02.10.2021 statt. Wim Trompert hat über 2 Jahre damit verbracht den Totentanz, unter Vorlage des Fragmentes aus Tallin, zu kolorieren. Dazu gab es auch eine animierte Oper, die in der Marienkirche gezeigt wurde.

    Der Fredenhagenaltar und der Lettner werden mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit zurückkehren. Im Lapidarium der Marienkirche liegen auch noch die Kapitelle des Lettners und weitere Fragmente des Fredenhagenaltars. Der Rest des Altares liegt jetzt im Mittelturm. Es gibt auch noch mehrere Baluster der ehemaligen Altarschranke, welche den Altar zum Chor hin abgrenzte. Da kann man auch auf eine Wiederherstellung hoffen.

    Eine Absenkung des Chores auf das alte Niveau ist auch geplant und im Zuge dessen auch archäologische Grabungen um evtl. Spuren der ersten Marienkirche zu finden.

    Die Sängeremporen werden aus statischen Gründen nicht zurückkehren können.

    Generell bewegen wir uns im Kontext der Marienkirche nicht in einem rekonstruktionsfeindlichen Umfeld, wenn ich das mal so ausdrücken darf.

    Der Marien- und Domorganist Johannes Unger gibt einen Einblick in sein Lieblingsspielzeug, das in der Briefkapelle der Marienkirche steht: die ostpreußische Orgel aus Dönhoffstädt, seit den 1930ern in Lübeck, ursprünglich in der Katharinenkirche. Auch sie wird mittelfristig zu sanieren sein; vor den Hintergründen des Abbaus der Kemper-Orgel, dem Neubau der Hauptorgel und der Sanierung der neuen Totentanzorgel sicher eine Art Langzeit-Beschäftigungstherapie.

    https://luebeck-verliebt.de/2024/09/01/mei…tbarocke-orgel/

    Hallo Weingeist,

    woher stammt denn die Information, dass die neue Totentanzorgel saniert werden soll? Meine letzte Information ist, dass bei der aktuellen Ausschreibung zur geplanten Innenraumsanierung und Umgestaltung, die Rekonstruktion der Vorkriegsorgel geplant ist – übrigens an der alten Stelle in der Totentanzkapelle. Vor ein paar Jahren gab es dazu auch klangliche Untersuchungen, welche sehr positive Ergebnisse bezüglich der Akustik im Kirchenraum lieferten.

    Letzte Woche hat der Welterbe- und Gestaltungsbeirat getagt. Dabei ging es unter anderem um den Umbau der Hafenschuppen auf der nördlichen Wallhalbinsel und den Neubau eines Hotels.

    Weiterhin ging es auch um den Neubau eines Treppengiebelhauses in der Mühlenstraße. Die einzige Bombenlücke ist ja die Durchfahrt zur Aegidienstraße beim Pergamentmachergang (früher stand hier das Vorderhaus zum Derliens Gang). Ich kann mir nicht wirklich vorstellen, dass diese Lücke geschlossen wird, da die Runde über Mühlenstraße - Pergamentmachergang - Aegidienstraße sehr beliebt bei Parkplatzsuchenden ist.

    Deshalb frage ich mich um welches Grundstück es da geht und ob dafür sogar ein bestehendes Gebäude abgerissen wird.

    Für den Fall des Abrisses vermute ich, dass es um die Mühlenstraße 47 (gleich neben dem Pergamentmachergang) geht, ein schmuckloser zweistöckiger Nachkriegsbau, welcher zur Zeit komplett leer steht. Ich konnte aber leider nichts weiteres darüber finden. frank1204 weißt du da zufällig etwas?

    Hier noch der HL-live Artikel.

    Vor gut zwei Jahren wurde über ein Neubauvorhaben eines Giebelhauses in der Lübecker Mühlenstraße berichtet. Wo genau jenes sein sollte konnte ich damals nicht herausfinden. Durch Zufall habe ich jetzt gesehen, dass auf dem Grundstück der ehemaligen Domherrenkurie an der Ecke Kapitelstraße/Parade ein Neubau entsteht. Dazu ein Paar Bilder (alle von mir):

    Abbildung 1: Hier sieht man das Grundstück von der Straße Pferdemarkt in Richtung Kapitelstraße. Der einstöckige Backsteinbau könnte ein Rest der im zweiten Weltkrieg zerstörten Domherrenkurie sein, wobei ich mir da nicht sicher bin, ob für den Bau vielleicht auch nur alte Backsteine verwendet worden sind. Von der Höhe des Gebäudes würde es aber passen.

    Abbildung 2: Hier der Blick auf den Neubau von der Kapitelstraße in Richtung Pferdemarkt. Der vermeintliche Rest der Domherrenkurie befindet sich links. Auf dem Grundstück befindet sich auf jeden Fall noch ein erhaltener Schuppen aus dem 17. Jahrhundert (wahrscheinlich das rechte Gebäude) und der alte Keller aus dem 14. Jahrhundert.

    Inzwischen konnte ich herausfinden, dass es sich um einen Hotelneubau im ehemaligen Garten der Kurie handelt. Das Architekturbüro Spilker ist für den Entwurf verantwortlich (welches übrigens auch bei der Fassadenrekonstruktion in der Fischstraße 17 beteiligt war). Ich konnte aber bisher keine Visualisierung finden. Wahrscheinlich wird das Grundstück zur Mühlenstraße 26 oder 24 gehören.

    Nach knapp über 3 Jahren, haben die Bauarbeiten an dem Haus Fünfhausen 21-25 endlich begonnen. Wie frank1204 von der Sitzung des Gestaltungsbeirates berichtete, sei dort wohl eine Wiederherstellung des Giebels geplant. Ob das noch aktuell ist, weiß ich leider nicht. Dazu ein Bild der Baustelle von vorletzter Woche (Foto von mir):

    Aktuell wird das Dach abgedeckt. Laut Baustelleninfo der Stadt Lübeck, soll der Kran bis zum 15.12.2024 dort stehen bleiben, was darauf hoffen lässt, dass der Außenbau dieses Jahr noch fertig wird. In welcher Form genau, bleibt abzuwarten.

    Ich zitiere mal aus dem Artikel:”Das Gebäude in der Meierstraße hat einen herausragenden geschichtlichen Wert. […] Es habe einen symbolischen und identitätsstiftenden Charakter. Der Erhalt liegt im öffentlichen Interesse.”

    Fassadenrekonstruktion Fischstraße 26

    Es gibt gute Neuigkeiten zur Fischstraße 26. Nach dem das Grundstück im Laufe der letzten 2 Jahre 2 mal den Besitzer gewechselt hat und seit dem nichts mehr passiert ist, wurde es nun an einen Investor aus Lauenburg verkauft. Dieser hat auch schon eine Seite zur Vermarktung der Wohnungen aufgesetzt. Auf dieser bekennt sich der Investor zur Planung, die Straßenfassade zu rekonstruieren und es sind auch mehrere Visualisierungen zu sehen. Hoffen wir mal, dass die jahrelange Hängepartie damit bald ein Ende hat.

    Abriss Königstraße 44-46 und 46A

    Am Mittwoch erschien in der LN ein Artikel, wonach ein Investor aus Hamburg plant, die oben genannten Häuser abzureißen und dort ein Boardinghouse mit Hotel und Studentenwohnungen zu errichten.

    Bei den Häusern handelt es sich um grauenhafte 50er Jahre Bauten, welche sich zwischen der Löwenapotheke und der ehemaligen Reichsbankfiliale befinden. Bei der Hausnummer 44-46 standen bis 1942 zwei Giebelhäuser mit spätbarocken Fassaden, in welchem sich der ehemalige Verlag der Gebrüder Borchers befand. Bei der Hausnummer 46A befand sich bis 1919 der Garten der Löwenapotheke und von 1919 bis 1942 ein Erweiterungsbau des benachbarten Verlages.

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    Königstraße 44 (rechts) und die benachbarte 46 vor 1942. Rechts angeschnitten sieht man das heute noch existierende Reichsbankgebäude. Quelle: Metzger, Die alte Profanarchitektur Lübecks Abb. 140

    Zwischen der Löwenapotheke und der Nummer 46A befindet sich heute eine Durchfahrt zu einem der hässlichsten Blockbinnenhöfe der Lübecker Altstadt. Bei dem geplanten Bauvolumen habe ich leider keine große Hoffnung, dass hier auf kleinteilige Bebauung geachtet wird aber viel schlimmer als jetzt kann es eigentlich nicht mehr werden.

    Ne, leider noch nicht. Es wurde nur der Keller schon gebaut. Seit dem hat sich nichts mehr getan. Soweit ich weiß, hat das Grundstück auch den Eigentümer gewechselt (an einen Investor aus Hamburg), also bleibt abzuwarten ob der Entwurf auch ausgeführt wird. In einem Artikel über das Gründungsviertel aus der LN stand kürzlich, dass die Stadt im Kontakt mit dem Eigentümer steht, um einen baldigen Baustart zu erwirken.

    Letzte Woche hat der Welterbe- und Gestaltungsbeirat getagt. Dabei ging es unter anderem um den Umbau der Hafenschuppen auf der nördlichen Wallhalbinsel und den Neubau eines Hotels.

    Weiterhin ging es auch um den Neubau eines Treppengiebelhauses in der Mühlenstraße. Die einzige Bombenlücke ist ja die Durchfahrt zur Aegidienstraße beim Pergamentmachergang (früher stand hier das Vorderhaus zum Derliens Gang). Ich kann mir nicht wirklich vorstellen, dass diese Lücke geschlossen wird, da die Runde über Mühlenstraße - Pergamentmachergang - Aegidienstraße sehr beliebt bei Parkplatzsuchenden ist.

    Deshalb frage ich mich um welches Grundstück es da geht und ob dafür sogar ein bestehendes Gebäude abgerissen wird.

    Für den Fall des Abrisses vermute ich, dass es um die Mühlenstraße 47 (gleich neben dem Pergamentmachergang) geht, ein schmuckloser zweistöckiger Nachkriegsbau, welcher zur Zeit komplett leer steht. Ich konnte aber leider nichts weiteres darüber finden. frank1204 weißt du da zufällig etwas?

    Hier noch der HL-live Artikel.

    Gestern Abend fand das Abschlusskonzert der Buxtehude-Tage in der Marienkirche statt, bei welchem ich auch anwesend war. Der Marienorganist Johannes Unger leitete dabei ein Ensemble von 22 Instrumentalisten und einen zwölfköpfigen Chor. Zum besten gegeben wurde die großartige Messe in h-Moll von Bach. Das Besondere war, dass das Ensemble von dem provisorisch wiederaufgebauten Lettner musizierte.

    Mit Freuden habe ich heute den Artikel in der LN gelesen (hinter der Bezahlschranke) in welchem das Konzert und explizit die Akustik, welche der Lettner ermöglicht, in höchsten Tönen gelobt wird. Im Artikel heißt es weiterhin, dass das Konzert ein "beeindruckendes Argument für den Wiederaufbau des beim Bombenangriff 1942 zerstörten Lettners" sei. Außerdem wurde auch noch eine Lanze für den Wiederaufbau des Fredenhagenaltars gebrochen, welcher ja schon seit Jahrzehnten Kontrovers diskutiert wird.

    Das Thema nimmt also langsam an Fahrt auf und gelangt auch mehr an die Öffentlichkeit.

    Seit letztem Jahr im November steht in der Marienkirche ein Gerüst am Ort des Lettners (Siehe hier).

    Nachdem ich heute mal wieder die Marienkirche besucht habe, ist mir aufgefallen, dass die Lettnerfiguren an den Chorpfeilern verschwunden sind bis auf eine. Zufälligerweise traf ich einen der ehrenamtlichen Kirchenführer und habe mich dann gleich mal nach deren Verbleib erkundigt. Er hat mir dann gleich erzählt, dass die Figuren eingelagert worden sind, als das Lettnergerüst aufgebaut wurde.

    Was aber viel interessanter ist, ist der Grund, weshalb dieses Gerüst dort aufgebaut wurde. Es geht nämlich um nichts anderes als um die Frage ob der Lettner rekonstruiert werden soll!

    Ich war dann natürlich sofort aus dem Häuschen, als ich dass gehört habe und habe noch weiter nachgebohrt. Er hat mir im weiteren Verlauf des Gespräches gesagt, dass wenn der Lettner rekonstruiert wird er auf jeden Fall in den historischen Formen wiederaufgebaut wird (alleine schon wegen des noch existierenden Restes an der südlichen Seite).

    Weiterhin hat er mir gesagt, dass auch über den Wiederaufbau des Fredenhagenaltars diskutiert wird!

    Es tut sich also einiges zur Zeit in der Marienkirche und ich hoffe, dass es bald viele gute Nachrichten aus der Marienkirche gibt.