Posts by Fafnir

    Ist das alles "Reko" aus der Zwischenkriegszeit? (Weiß nur von der Uni-Bibliothek).

    Der Oude Markt und der Bereich um die Sint Pieters Kirche ist bis auf das Rathaus eine vollständige Rekonstruktion bzw. ein angepasster Wiederaufbau. Erhalten hat sich aber der am Rande der Altstadt liegende Beginenhof und auch einige weitere Straßen.

    Vom Zeitpunkt 1949 ab gerechnet, hatte Westdeutschland das Problem, daß im wesentlichen alle anerkannt großen und bedeutenden Kunst- und Kulturstädte nicht in seinem bundesrepublikanischen Staatsgebiet lagen, sieht man vom "lieaben München" einmal ab. Der "Wiederaufbau" von Stuttgart und Frankfurt konnte die gefühlten Lücken nicht ersetzen, Hamburg kommt durch seine Lage als Groß- und Hafenstadt eine Sonderrolle zu - Weltstadt ja, Renomee Münchens nein; und so konnte es wohl zu den unbeschreiblichen Peinlichkeiten vorkommen, die wir hier

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    sehen. Und nichts gegen Rothenburg ob der Tauber, aber Weimar z.B. macht halt einfach mehr her.

    Geistesgeschichtlich spielt Weimar sicher in einer ganz anderen Liga als Rothenburg ob der Tauber. Aber architektonisch und städtebaulich wäre doch Rothenburg deutlich vorzuziehen

    Über die Barockgotik Böhmens wird sicher der karpatische Bär mehr zu sagen wissen. Indessen kommt das Wiederaufgreifen gotischer Elemente während des Barocks auch anderorts vor, vor allem dort, wo es eine gotische Tradition gab.

    Ein bekanntes Beispiel ist die ehemalige Jesuitenkirche Mariä Himmelfahrt in Köln. Hier der Link :St. Mariä Himmelfahrt (Köln) – Wikipedia

    Während die Ausstattung durchwegs barock ist, und die Baustruktur ( schmale Seitenschiffe mit Emporen, breites Mittelschiff, kein eigentlicher Chor, nur eine Apsis mit genügend Platz für einen sehr großen Altaraufbau) der etwa zur gleichen Zeit im Barockstil errichteten Antwerpener Jesuitenkirche ähnelt, sind in Köln die gotischen Elemente doch sehr auffällig: Spitzbogen, Netzgewölbe und Maßwerkfenster. Hier einige Bilder:

    Es soll auch einige Beispiele für Barockgotik in Franken, aber auch im Elsass und England geben.

    In unmittelbarer Nähe des Domes befindet sich die Kirche Santi Giovanni e Reparata, eine Säulenbasilika, die über römischen Überresten errichtet wurde.

    In der Barockfassade hat sich das romanische Portal erhalten.

    Die Säulen sind zum Teil wohl römische Spolien.

    Einige Kapitelle sind aus dem Mittelalter, hier mit Sirenen, die zeigen, dass der antike Mythos noch weiterlebte.

    Die Kassettendecke:

    Eine Barockkapelle

    Von historischem Interesse ist der Kenotaph für Mathilde von Tuszien, obgleich sie ja wohl nur wegen des Besuchs, der Kaiser Heinrich IV ihrer Burg zu Canossa abstattete und der gar nicht ihrer Person galt, in die Geschichte einging.

    Ein gotisches Fresko

    Das Innere des Domes ist vom gotischen Umbau geprägt.

    Blick in den Chor

    Blick gen Westen:

    Die Ausmalung des Gewölbes dürfte im 19. oder frühen 20. Jahrhunderts geschehen sein.

    Im Chor haben ist die Ausmalung barock.

    Der kleine Tempel im Renaissance Stil wurde für den Volto Santo, ein Kruzifix, um das sich viele Legenden ranken, gebaut, der auf der Fahne abgebildet ist.

    Ein Ausschnitt aus dem Marmorfußboden

    Ein Renaissancegrabmal

    Der Dom St. Martino stammt in seiner heutigen Form im wesentlichen aus dem 13 Jahrhundert, wurde im Innern im 14. und 15 Jahrhundert gotisch umgestaltet. Eine Ähnlichkeit mit dem Dom im nahen Pias ist offensichtlich.

    Die Apsis

    Die Fassade ist mit romanische Skulpturen sowie Marmorintarsien versehen.

    Interessant sind die Knotensäulen an den Ecken, die wohl magische Bedeutung haben sollen.

    Eine Skulptur des hl. Martins aus der Romanik

    Das Portal

    Weiterhin gibt einen Zyklus von Monatsdarstellungen, hier der Mai und April

    Hier mag man noch einen Einfluss der Spätantike spüren, der etwa in der deutschen Romanik kaum vorhanden ist

    Das Innere des Doms kommt später

    Lucca ist eine Stadt mit heute ca. 90.000 Einwohnern in der Toskana. Ursprünglich eine etruskische Gründung, wurde sie später römische Munizipium und erlebte seine große Zeit im 12. bis 14. Jahrhundert als Stadtrepublik. Napoleon schuf für seine Schwester Elisa das Fürstentum von Lucca und Piombino. Nach 1815 ging es an die Bourbonen über.

    Im 16. Jahrhundert wurde ein noch heute fast vollständig erhaltener Befestigung errichtet.

    Am Rande der Altstadt befindet sich der Dom

    Beginnen wir mit einem Rundblick vom Kampanile

    Der Turm des Palazzo Guinigi ist mit Steineichen begrünt.

    Blick auf den Palazzo Duccale

    Links das Bapisterium von St. Giovanni und Reparata

    Ein Blick auf das Kirchenschiff

    Noch ein Blick auf die Glockenstube

    Die Diskussion erinnert doch sehr an das Schiff des Theseus. Der Einfachheit halber sei hier aus der Wikipedia zitiert.

    Plutarch berichtet:

    "Das Schiff, auf dem Theseus mit den Jünglingen losgesegelt und auch sicher zurückgekehrt ist, eine Galeere mit 30 Rudern, wurde von den Athenern bis zur Zeit des Demetrios Phaleros aufbewahrt. Von Zeit zu Zeit entfernten sie daraus alte Planken und ersetzten sie durch neue intakte. Das Schiff wurde daher für die Philosophen zu einer ständigen Veranschaulichung zur Streitfrage der Weiterentwicklung, denn die einen behaupteten, das Boot sei nach wie vor dasselbe geblieben, die anderen hingegen, es sei nicht mehr dasselbe".

    Ein Charakteristikum ist der ca. 100 m Lange Kanal im Park, der an den Seiten und Brüstungen vollständig mit Azulejos, den portug. Fliesen belegt ist.

    Der Kanal ist jetzt trocken und die Azulejos sind in keinem guten Zustand

    Hier eine kleine Auswahl der Fliesen-Tableaus

    CO2-freie Mobilität

    Die Innenansichten werden noch folgen.

    In diesem Beitrag soll der Palacio Nacional de Queluz, so die offizielle Bezeichnung, vorgestellt werden. Zur weiteren Information siehe hier. Das Schloss und der dazugehörige Park wurde in der zweiten Hälfte des 18. Jhds. einige Kilometer außerhalb Lissabons von Dom Pedro III errichtet und folgt wie so häufig in dieser Zeit dem Vorbild von Versailles.

    Die dem Ehrenhof zugewandte Fassade ist wenig spektakulär. Das Denkmal erinnert an Königin Maria I, die aus dynastischen Gründen mit dem genannten Dom Pedro, ihrem Onkel, verheiratet war.

    Gefälliger ist die Gartenseite. Der Flügel rechts wurde im späteren 18. Jhd. von dem franz. Architekten Tobillon ergänzt und brannte in den 1930 er Jahren aus.


    Die Front des Tobillon-Flügels

    Das Gartenparterre ist im geometrischen französischen Stil gehalten und reich mit Skulpturen geschmückt.

    Eine Sphinx mit modischer Halskrause

    Im Umkreis des Kastells hat sich ein Vicus, eine Zivilsiedlung entwickelt, von der noch Reste erhalten sind, etwa die der Thermen.

    Die Rekonstruktion einer Jupitersäule, die in Mainz gefunden wurde, befindet sich in der Nähe.

    Die Vorhalle der Prinzipia

    Ein Weihestein für Theodor Mommsen, den langjährigen Leiter der Reichs-Limeskommission

    Blick in eine römische Küche. Der Typ des Herdes gibt es in manchen Schlössern des 18. Jhds.

    Rechts ist eine hölzerne Mannschaftsbaracke zu sehen, die einzige, die wiederaufgebaut wurde und heute gastronom. Zwecken dient.

    Verlassen wir das Kastell durch ein weiteres Tor und betrachten wir Wall und Graben von außen.

    Eine sehr bekannte Rekonstruktion, die hier noch nicht vorgestellt wurde, ist die Saalburg bei Bad Homburg,

    Um 135 n. Chr. wurde im Zuge des Limesausbaus die Saalburg als steinernes Kastell für die II. rätische Kohorte errichtet, nachdem es zuvor dort bereits eine Holz-Erde Konstruktion gab. Gegen Ende des 3.Jahrhunderts, als das rechtsrheinische Gebiet von Rom aufgegeben wurde, wurde auch die Saalburg geräumt.

    Am 11. Oktober legte Kaiser Wilhelm II, der sich oft in Bad Homburg zur Kur aufhielt, den Grundstein für den Wiederaufbau, der nach sieben Jahren beendet war.

    Bei der Rekonstruktion haben sich einige Fehler eingeschlichen, so waren die Mauern nicht steinsichtig, sondern verputzt. Der Abstand der Zinsen auf den Wällen dürfte zu groß sein.

    Nähern wir uns dem Kastell

    Die Porta Prätoria

    Das Standbild stellt Imperator Antoninus Pius dar. Die Weiheinschrift bezieht sich auf den Wiederaufbau.

    Schreiten wir durch das Tor

    Die Getreidespeicher (Horrea) auf der rechten Seite, in der Mitte die Principia (Stabsgebäude)

    Die Horrea

    Ein Blick auf die Porta Prätoria von Innen

    Die weiteren Tore

    Ehrlich gesagt, ich verstehe nicht, dass man das Ergebnis als Erfolg schönreden kann. Der Wert (ästhetischer und historischer Art) bestand doch im Wesentlichen in der Stuckfassade. Nachdem diese nun zerstört ist, wird die Eigentümerin, die hier nicht näher bezeichnet werden soll, innerhalb kürzester Zeit das Gebäude abreißen können, ohne dass sich irgend ein Protest dagegen erhebt. Für den Erhalt des Gebäudes im jetzigen Zustand wird sich wohl kaum jemand mobilisieren lassen.

    Das Innere der Kirche

    Die Ausstattung wurde unter Kurfürst Clemens August erneuert.

    Die Auffindung des Kreuzes durch Helena, die Mutter Kaiser Konstantins

    Eine kleine Reminiszenz an die bayrische Herkunft der Kurfürsten Ferdinand und Clemens August, die beide dem Hause Wittelsbach entstammten.

    Die Galerie soll hier um die Kreuzbergkirche ergänzt werden. Die heute noch erhaltene Kirche wurde um das Jahr 1627 vom Kurfürsten Ferdinand auf einem Hügel, dem Kreuzberg in unmittelbarer Nähe von Bonn errichtet. Kurfürst Clemens August ließ nach 1746 die Kirche umgestalten und um das "Haus des Pilatus" erweitern. Letzteres enthält nach dem Vorbild der Scala Santa in Rom die "Heilige Stiege" als Wallfahrtsziel. Die Pläne hierfür sollen von Balthasar Neumann stammen.

    Die Kirche von Außen

    Das Haus des Pilatus

    Die heilige Stiege (die mittlere Treppe durfte von den Wallfahrern nur knieend betreten werden)