Posts by Fafnir

    Die Diskussion erinnert doch sehr an das Schiff des Theseus. Der Einfachheit halber sei hier aus der Wikipedia zitiert.

    Plutarch berichtet:

    "Das Schiff, auf dem Theseus mit den Jünglingen losgesegelt und auch sicher zurückgekehrt ist, eine Galeere mit 30 Rudern, wurde von den Athenern bis zur Zeit des Demetrios Phaleros aufbewahrt. Von Zeit zu Zeit entfernten sie daraus alte Planken und ersetzten sie durch neue intakte. Das Schiff wurde daher für die Philosophen zu einer ständigen Veranschaulichung zur Streitfrage der Weiterentwicklung, denn die einen behaupteten, das Boot sei nach wie vor dasselbe geblieben, die anderen hingegen, es sei nicht mehr dasselbe".

    Schlafzimmer und Boudoir





    Einige weitere Räume wurden im Klassizismus umgestaltet und zeigen Dekorationen im pompeianischen Stil






    Zu den Innenräumen


    Der Thronsaal ist im späten Rokoko gestaltet





    Die Kapelle



    Ein Korridor mit Azulejos



    Audienzsaal


    Ein Charakteristikum ist der ca. 100 m Lange Kanal im Park, der an den Seiten und Brüstungen vollständig mit Azulejos, den portug. Fliesen belegt ist.


    Der Kanal ist jetzt trocken und die Azulejos sind in keinem guten Zustand




    Hier eine kleine Auswahl der Fliesen-Tableaus

    CO2-freie Mobilität






    Die Innenansichten werden noch folgen.

    In diesem Beitrag soll der Palacio Nacional de Queluz, so die offizielle Bezeichnung, vorgestellt werden. Zur weiteren Information siehe hier. Das Schloss und der dazugehörige Park wurde in der zweiten Hälfte des 18. Jhds. einige Kilometer außerhalb Lissabons von Dom Pedro III errichtet und folgt wie so häufig in dieser Zeit dem Vorbild von Versailles.

    Die dem Ehrenhof zugewandte Fassade ist wenig spektakulär. Das Denkmal erinnert an Königin Maria I, die aus dynastischen Gründen mit dem genannten Dom Pedro, ihrem Onkel, verheiratet war.


    Gefälliger ist die Gartenseite. Der Flügel rechts wurde im späteren 18. Jhd. von dem franz. Architekten Tobillon ergänzt und brannte in den 1930 er Jahren aus.






    Die Front des Tobillon-Flügels


    Das Gartenparterre ist im geometrischen französischen Stil gehalten und reich mit Skulpturen geschmückt.



    Eine Sphinx mit modischer Halskrause


    Im Umkreis des Kastells hat sich ein Vicus, eine Zivilsiedlung entwickelt, von der noch Reste erhalten sind, etwa die der Thermen.



    Die Rekonstruktion einer Jupitersäule, die in Mainz gefunden wurde, befindet sich in der Nähe.



    Die Vorhalle der Prinzipia


    Ein Weihestein für Theodor Mommsen, den langjährigen Leiter der Reichs-Limeskommission


    Blick in eine römische Küche. Der Typ des Herdes gibt es in manchen Schlössern des 18. Jhds.


    Rechts ist eine hölzerne Mannschaftsbaracke zu sehen, die einzige, die wiederaufgebaut wurde und heute gastronom. Zwecken dient.


    Verlassen wir das Kastell durch ein weiteres Tor und betrachten wir Wall und Graben von außen.




    Der Innenhof der Principia



    Der Brunnen mit Strohdach (vermutlich nicht wirklich römisch)


    Ein Blick auf die Aedes (Fahnenheiligtum)




    Die Aedes von Innen



    Ein weiterer rekonstruierter Innenraum


    Eine sehr bekannte Rekonstruktion, die hier noch nicht vorgestellt wurde, ist die Saalburg bei Bad Homburg,


    Um 135 n. Chr. wurde im Zuge des Limesausbaus die Saalburg als steinernes Kastell für die II. rätische Kohorte errichtet, nachdem es zuvor dort bereits eine Holz-Erde Konstruktion gab. Gegen Ende des 3.Jahrhunderts, als das rechtsrheinische Gebiet von Rom aufgegeben wurde, wurde auch die Saalburg geräumt.


    Am 11. Oktober legte Kaiser Wilhelm II, der sich oft in Bad Homburg zur Kur aufhielt, den Grundstein für den Wiederaufbau, der nach sieben Jahren beendet war.

    Bei der Rekonstruktion haben sich einige Fehler eingeschlichen, so waren die Mauern nicht steinsichtig, sondern verputzt. Der Abstand der Zinsen auf den Wällen dürfte zu groß sein.

    Nähern wir uns dem Kastell


    Die Porta Prätoria


    Das Standbild stellt Imperator Antoninus Pius dar. Die Weiheinschrift bezieht sich auf den Wiederaufbau.



    Schreiten wir durch das Tor


    Die Getreidespeicher (Horrea) auf der rechten Seite, in der Mitte die Principia (Stabsgebäude)

    Die Horrea


    Ein Blick auf die Porta Prätoria von Innen



    Die weiteren Tore


    Ehrlich gesagt, ich verstehe nicht, dass man das Ergebnis als Erfolg schönreden kann. Der Wert (ästhetischer und historischer Art) bestand doch im Wesentlichen in der Stuckfassade. Nachdem diese nun zerstört ist, wird die Eigentümerin, die hier nicht näher bezeichnet werden soll, innerhalb kürzester Zeit das Gebäude abreißen können, ohne dass sich irgend ein Protest dagegen erhebt. Für den Erhalt des Gebäudes im jetzigen Zustand wird sich wohl kaum jemand mobilisieren lassen.

    Das Innere der Kirche

    Die Ausstattung wurde unter Kurfürst Clemens August erneuert.




    Die Auffindung des Kreuzes durch Helena, die Mutter Kaiser Konstantins



    Eine kleine Reminiszenz an die bayrische Herkunft der Kurfürsten Ferdinand und Clemens August, die beide dem Hause Wittelsbach entstammten.

    Die Galerie soll hier um die Kreuzbergkirche ergänzt werden. Die heute noch erhaltene Kirche wurde um das Jahr 1627 vom Kurfürsten Ferdinand auf einem Hügel, dem Kreuzberg in unmittelbarer Nähe von Bonn errichtet. Kurfürst Clemens August ließ nach 1746 die Kirche umgestalten und um das "Haus des Pilatus" erweitern. Letzteres enthält nach dem Vorbild der Scala Santa in Rom die "Heilige Stiege" als Wallfahrtsziel. Die Pläne hierfür sollen von Balthasar Neumann stammen.


    Die Kirche von Außen



    Das Haus des Pilatus



    Die heilige Stiege (die mittlere Treppe durfte von den Wallfahrern nur knieend betreten werden)






    Hier noch einige Mosaiken der Wände, aus Gründen der Beleuchtung nur die Südseite mit Darstellungen aus dem alten Testament:

    Die Erschaffung der Welt


    So dumm kann es laufen


    Die Arche Noah




    Das Opfer Isaacs

    Betrachten wir jetzt das Innere des Domes. Die Wände sind vollständig mit Mosaiken verkleidet.


    Ein Blick Richtung Apsis


    Die Schiffswände


    Der offen Dachstuhl


    In der Apsis der Pantokrator



    Das Buch in Latein und Griechisch. Sizilien war zu der Zeit deutlich stärker byzantinisch als lateinisch geprägt.

    "Ego sum lux mundi, qui sequitur me non ambulabit in tenebris."



    Historisch äußerst bedeutsam die Darstellung der Krönung Wilhelms II durch Christus. Man kann hier eine Verbindung zum Investiturstreit und der kaiserlichen Position im Gegensatz zur päpstlichen sehen.


    Das Grab König Wilhelms II


    Ein Blick in das Querschiff

    Ich gehe davon aus, dass die Arbeiten zu einem großen Teil von einheimischen und nicht normannischen Bauhandwerkern ausgeführt wurden. Für bestimmte Arbeiten wurden auch internationale Spezialisten herangezogen. Die Mosaiken im Innern stammen von byzantinischen Künstlern.

    Schauen wir jetzt die Säulen etwas genauer an


    Die Mosaiken wurden wohl im 19. Jhd. erneuert. Die Kapitelle sind noch original und zeigen Szenen aus der antiken und christlichen Mythologie. Hier eine Sirene.




    Der bethlehemitische Kindermord


    Der Sündenfall




    Die Art der Darstellungen ist sehr unterschiedlich. Einige zeigen den Einfluss klassischer Kunst, andere wirken ausgesprochen archaisch, was sich bei den menschlichen Figuren deutlich zeigt.




    Als nächstes, aber später das Kircheninnere.

    Schauen wir uns jetzt den Kreuzgang an.

    Ein Blick von der Brunnenkapelle auf die Kathedrale



    Ein Blick auf die ehemaligen Klostergebäude


    Der Brunnen





    Die Säulenkapitelle werden in einem folgenden Beitrag dargestellt (natürlich nicht alle 228 ;)).

    Die Kathedrale von Monreale mit ihrem Kreuzgang ist wohl das bedeutendste Zeugnis der Normannenherschaft auf Sizilien. Als Folge eines Streites zwischen dem Normannenkönig Wilhelm II und dem Erzbischof Walter of the Mill von Palermo (auch ein Normanne und ehemals Vormund des Königs) lies der König etwa 7 km von Palermo entfernt auf halber Bergeshöhe eine Kathedrale mit Benediktinerkloster und einen Palast erbauen. Eine Konkurrenz mit dem im Bau befindlichen Dom von Palermo war durchaus beabsichtigt.


    Die Kathedrale ist eine dreischiffige Säulenbasilika mit Querschiff und zwei Türmen von über 100m Länge und entspricht dem normannischen Bautypus. In der Ausgestaltung mit Mosaiken indessen überwiegen byzantinische Einflüsse.


    Zuerst einige Außenansichten


    Die Türme blieben wohl unvollendet. Die Vorhallen wurden erst im 18. Jhd. zugefügt


    Die gerade modische Doktrin historische Bauten in zeitgenössischen Formen zu ergänzen und ja nicht historisierend wurde wohl schon im 18. Jhd. beherzigt.


    An der Apsis zeigen sich wohl arabische Einflüsse (vor der normannischen Eroberung stand Sizilien unter arabischer Herrschaft).


    In dem Gebäude rechts sind Reste des normannischen Palastes verbaut


    Detailaufnahme der Westfasade


    In der Vorhalle eine moderne Statue von Wilhelm II als Stifter


    Die originalen Bronzeportale aus dem 12. Jhd. sind erhalten



    Der Brunnen wurde erst im 19.Jhd. zugefügt