Posts by Teigkringel

    Zu dem Horten-Kaufhaus (so kenne ich es noch... nachher Kaufhof-): im Moment ist es innen gruselig. Das Möbelhaus ist raus und Saturn reduziert sich auf eine Etage, was quasi eine Halbierung des Angebots ausmacht. Das Betreten erfordert in den Abendstunden ganz bestimmt einen Leibwächter, weil die Verkaufsetagen leer, dunkel und nur mit Bändern abgesperrt sind. Ich weiß nicht, ob ich Bilder von innen hier zeigen darf (wegen Hausrecht), aber der Elektronik-Markt klagt über massive Einbußen, weil da keiner durchlaufen will..

    Mark Twain über Baden-Baden:

    „Es ist ein fades Städtchen, überall triff man auf leeren Schein, kleinlichen Betrug und Aufgeblasenheit, aber die Bäder sind gut. Ich habe mit vielen Leuten gesprochen und sie waren sich darin alle einig.“

    Da es mehrere Kapitel über deutsche Städtchen gibt, ist dies nur ein Auszug über ein viele Seiten langes Abenteuer mit Bädern, Hotelzimmern, Gastschenken, deutschem Brauchtum und Verhalten. Wie wir wissen, stand Twain der deutschen Sprache sehr ablehnend gegenüber, und auch manchem deutschen Gebaren konnte er nichts abgewinnen (insbesondere dem studentischen Schlagen...). Der Besuch von „König Lear“ auf Deutsch und das unsägliche Leid, das zu ertragen, war ihm ein Kapitel wert... Naja, ein paar Sachen in Deutschland fand er gut, aber nicht so viele.

    Aus: Mark Twain, „Bummel durch Europa“, Diogenes 1966 (dt.)

    Hm, ich denke in diesen Thread passt es gut rein.

    In der ARD Mediathek wurde just eine Dokumentation über Plattenbauten hochgeladen und wie man sie verschönern kann wenn Abriss nicht angezeigt ist.

    https://www.ardmediathek.de/video/Y3JpZDov…YW56ZVNlbmR1bmc

    Die Reihe hat bis jetzt (?) vier Filme in der Mediathek:

    Größenwahn (https://arteptweb-a.akamaihd.net/am/ptweb/11200…_2VO5REI0N4.mp4)

    Brutalistische Betonklötze (https://arteptweb-a.akamaihd.net/am/ptweb/11200…_2VO5JEI0Ml.mp4)

    Plattenbau-Paradiese (https://arteptweb-a.akamaihd.net/am/ptweb/11200…_2VODXEI12f.mp4)

    Konsum-Labyrinthe (https://arteptweb-a.akamaihd.net/am/ptweb/11200…_2VOEYEI1Aw.mp4)

    Hier ist sie nun, präsentiert im Microsoft Flugsimulator 2020. Das Modell wurde mit vielen Texturen, die ich mir zusammengeklaubt habe (man kann auch sagen: geklaut... ;) ) texturiert, so dass ich sie leider nur zeigen, aber nicht als Modell im Simulator zur Verfügung stellen kann. Es sei denn, ich bekomme die Zusage aller Rechteinhaber, was ziemlich aussichtslos ist, da ich über 100 Texturen aus 200 Quellen genommen habe.

    Ich benutze kein Youtube mehr, da man nichts mehr herunterladen darf (bzw nur mit einigen Downloadern und älteren Browser-Addons das noch möglich ist) und weil mich die massive Werbung ankotzt. Die Filme kannte ich also noch nicht. Wenn ich arbeite, bin ich offline... Danke dennoch für die Links.

    Aber das Problem, wie groß die einzelnen Gebäude sind, bleibt ja trotzdem bestehen: es gibt nur einen Grundriss und einen Querschnitt und das wars - alles andere ist geschätzt. Daraus leite ich die Maße ungefähr ab, aber es kommt immer zu Passungenauigkeiten...

    Die Bilder von Apollo (am Anfang dieses Fadens) sind mir dabei übrigens eine große Hilfe, weil sie Details und Blickwinkel aufweisen, die man auf den „Standard“-Touristen-Knipsbildern nie sieht.

    Ob das Fachwerk eine Resultat der Restaurierung von

    Quote

    Friedrich Karl zu Eltz, der 1845-88 die Stammburg "unter strengster Wahrung aller Details" umfassend restaurieren ließ

    https://www.monumente-online.de/de/ausgaben/20…hp#.WgwM8oVe670

    ist oder tatsächlich mittelalterlich verbürgt ist, konnte ich nicht herausfinden. Da die Burg ein Publikumsmagnet ist und von den Einnahmen leben muss, vermute ich mal, dass eine erneut „historisierende“ Aufhübschung für die Touristen nicht von der Hand zu weisen ist. Einige Erker und Türmchen hatten aber schon vor der großen Sanierung 2012 ein Fachwerk. Welch ein Aufwand für die Dachdeckung nötig war, gibt es hier:

    Burg Eltz - Rathscheck Schiefer
    In einem unberührten Tal am Elzbach gelegen, zählt die Burg Eltz zu den ältesten und schönsten Burgen Deutschlands. Erstmals erwähnt wurde die Burg 1157 und es…
    www.rathscheck.de

    Es stand für einen Monat ein Panoramalift auf der Waterfront-Plattform, den ich natürlich mal genutzt habe (nichts für Höhenängstliche - die Kanzel ist voll verglast...):
    Die Gondeln treffen sich hier in der Mitte - zwei fahren hoch , zwei fahren runter (Nein, das ist NICHT Mad Max!)...


    Das riesige Waterfront-Gebäude, das PERFEKT für eine Begrünung gewesen wäre (oder für SOLARZELLEN)!


    Die Getreideanlage - immer noch imposant, auch wenn kaum was los ist... (und wohl nie mehr sein wird)


    In Richtung Industriehäfen:


    Richtung Neustädter Hafen (andere Weserseite):


    Richtung Walle mit dem Holzhafen, Röstereien und Mühlen:
    (Am Ende des Hafenbeckes, rechts., kaum zu erkennen, liegt ein weiterer Nachbau einer Bremer Kogge, in einem Jobprojekt für Langzeitarbeitslose finanziert, ihm droht jetzt das Aus wegen Geldmangels... :( )


    So grün kann Bremen sein...

    Ja, es sind akzeptable Kompromisse, besser als früher. Man muss bedenken, dass Bremen sehr arm ist und 100% historische Rekonstruktion vielleicht erträumt wird, aber nicht umsetzbar ist. Immerhin erstaunlich, dass in der Nähe des Hauptbahnhofes dann doch eine Reihe originaler Gebäude nicht zerbombt wurden (wenn man an Parkallee und Hartwigstraße denkt), leider aber in den 1970ern manchmal ignorant abgerissen wurden...

    Ich stimme in allen Kritikpunkten zu. Zudem sollten Flyer oder sonstige Info-Broschüren OHNE Passwort aufrufbar sein, da sie ja erst dazu verlocken sollen, in den Verein einzutreten und Mitglied zu werden. Ebenso alle Punkte, die die Kirche selbst betreffen, und warum es so wichtig wäre, für sie zu spenden. Sorry, aber ich würde genau deshalb NICHT spenden, weil alles deaktiviert ist... ;)

    Sollte die Eingabemaske des Passwortes quasi der Dummy-PLATZHALTER für noch nicht existierende Inhalte sein, so ist es ungünstig gewählt, weil es abschreckt. Dann doch lieber das dämliche „Hier ist noch Baustelle“, und das kann man gewiss mit einem Seitenhieb auf den Kirchenbau verschmelzen... ;)

    Mich wundert nur, dass den Bauherren oder den Architekten nicht auffällt, dass sich Menschen NICHT gerne in dieser Straße aufhalten. Ich jedenfalls mag dort nicht flanieren. Ich suche gezielt die drei Läden auf, die mich interessieren (leider gibt es Finke nicht mehr). Statt dessen sucht man gequält nach Tricks, um die Menschen dorthin zu „locken“, aber ehrlich gesagt weiche ich lieber auf die Weserpromenade aus, da hat man neben den Einheitsklinkerbauten wenigstens noch den „frischen“ Wind vom Fluss...

    Ich kenne mich mit Finanzierung nicht so gut aus, aber wäre es nicht mal eine Überlegung, sich beim Bau mehr Mühe zu geben (und ja, anfangs MEHR investieren zu müssen - so ein Mist aber auch!), wo man ja doch sowieso bauen wird, anstatt später Millionen in den verzweifelten Aktionismus zu stecken, die Innenstädte attraktiver zu machen? Wenn die Substanz an sich schon gefällig ist, zieht es die Menschen von ganz alleine dorthin. Dann wären auch attraktivere Geschäfte möglich. So krankt alles daran, dass es erstens hässlich ist und sich zweitens der Besuch gar nicht lohnt, weil der interessante Einzelhandel abgewandert ist, nicht zuletzt wegen der absurden Mieten, die in keinem Verhältnis zur Lage stehen.

    In der Obernstraße fällt das weniger auf, weil dort der Fußgängerbereich etwas breiter ist. Ab und zu stellen gnädige Sponsoren auch mal Rhododendronkübel auf, nun ja... Man hat nicht sofort das Gefühl, zerquetscht zu werden, obwohl die Neubauten dort auch kein Ruhmesblatt sind...

    PS Ja, die Menschen besuchen den Bremer Marktplatz, weil er schön aussieht. Nicht weil da das Rathaus steht, sondern weil das Rathaus ein einmaliges, ansehnliches Gebäude ist. Würde der Marktplatz quasi „weitergehen“, in die Seitenstraßen hinein wie z.B. die Böttcherstraße, so würde auch der Einzelhandel davon profitieren. In den neuen Passagen nebendran, von denen ich nie weiß, ob sie bereits geöffnet haben oder überhaupt noch existieren, bin ich vielleicht drei Mal gewesen.

    So, genug gejammert...

    Abgesehen von diesen ganzen politischen Unschönheiten, muss man auch bedenken, dass so ein Ding dann die nächsten 30, 50 oder sogar 70 Jahre da stehen wird. Der Bahnhofsvorplatz ist jetzt für Generationen verschandelt...

    Wenn diese beiden Entwürfe, eine Wahl zwischen Pest und Cholera, schon die ersten Preise bekommen haben - wie schlimm müssen dann erst die anderen aussehen.

    Allerdings müssen wir leider davon ausgehen, dass Preisvergaben von Lobby-Interessen geleitet werden. Ich bin zwar deiner Meinung, aber andererseits könnten die wirklich innovativen Ideen ja auch in der Schublade verschwunden sein...