Ich mag diese Gattung an "modernen" Stadien auch, da sie mit den Spiralrampen, den technischen -recht offenen- Dächern eine sehr prägende -europäische- Architektur für den modernen Fußball hatten und auch im Stadtbild gut zu erkennen sind. Zwar ohne die mMn sehr "witzigen" Spiralrampen, aber auch der Betzenberg oder das Westfalenstadion sind da schöne deutsche Beiträge. Die modernen Ersatzbauten -wie von Tottenham oder das neue Bernabeau- orientieren sich für mich viel zu sehr an Amerikanischen Vorbildern aus der NFL.
Ich fürchte ja seit Jahren um "San Siro", das in meinen Augen das ikonische Stadion der Nachkriegsmoderne ist, auch wenn es Fußballplätze gibt, die mir besser gefallen.
Gelungene Fußballstadien sollten in meinen Augen sowieso möglichst vereinsbezogen, die Tribünen spielfeldnah, stehplatzlastig und idealerweise etwas zusammengeflickt sein. Lösungen aus einem "Guß" sind nur selten charmant: Das alte Hanappi Stadion in Wien zB war zwar kein Stadion von internationaler Bedeutung, aber nach meinem Verständnis -das sage ich als Violetter- wirklich großartig. Anfangs als steriler Ersatzbau für die hölzerne Pfarrwiese gesehen, wurde es durch die stimmungsvollen Adaptionen in den frühen 2000er Jahren der Maßstab für gute Atmosphäre in Österreich. Generell sollte man sich bei solchen Zweckbauten von der Hybris befreien, "einmal" den großen Wurf zu wagen: Bei Eventkultur (nichts anderes ist Fußball letztendlich), ändern sich die Anforderungen an eine Spielstätte dafür einfach zu oft, man blicke einmal auf die ausufernden Anforderungen von UEFA und co, die bereits 2008 erbaute Stadien schon wieder ins Schwitzen bringen.