heiji
Na sicher hat der Plattenbau die ursprüngliche Stadtstruktur ignoriert! Von zerstört, will ich hier nicht reden, weil zur Bauzeit dieser Platte nicht mehr viel vom alten Stadtgefüge übrig war. Aber diese Gebäudezeile ist nun einmal da und man muss mit ihr irgendwie umgehen.
mMn sollte man das Gebäude so lange ignorieren, bis es mal baufällig wird. Man sollte ihm nach Plänen der Vorkriegsstadtstruktu auf die Pelle rücken.
Die Stärke des Schürmannplanes besteht in meinen Augen eben gerade darin, dass er die Platte harmonisch integriert.
Link: http://www.das-neue-dresden.de…atz-plan-schuermann19.jpg
Ich fand diese Planung großartig, bereits seit ich sie das erste Mal gesehen habe. Daran hat sich für mich bis heute überhaupt nichts geändert. Ich finde es unglaublich traurig, dass seit nunmehr 20 Jahren kontinuierlich daran herum gepfuscht wird (z.B. Verkehrskonzept, "Schmetterling", bauliche Umsetzung, Entfall Wassergraben und jetzt auch noch die Reduzierung der Breite).
Man hat damals eine unsinnigen Rigel gebaut uund nun soll man alles darum anpassen? Soll man auch den Zwinger abreißen, damit man den Advantariegel besser ein Stadtgefüge geben kann? Der Schürrmannplan ist fast komplett einfach nur schlimm, vor allem dass es nur Kuben geben soll. Allein die Nase des Zwingerforums ist an Beknacktheit nicht zu überbieten … Ich verstehe die Intention, an eine Stadtmauer zu erinnern. Nur das geht auch ohne diesen Plan und auch in Form von Straßenmustern. Und wenn man so geil auf die STadtmauer ist, warum dann nicht gleich die Stadtmauer selbst wieder aufbauen. ;P
Es kann doch einfach nicht sein, dass für Dresden nur die Vergangenheit der Maßstab sein soll und darf. Selbst noch, wenn der Vorkriegszustand suboptimal war, wird hier nach Rekonstruktionen gerufen. Das finde ich wirklich armselig!
Warum sollte die Vorkriegssituation dort suboptimal gewesen sein? Es gab dem Postplatz eine gute Abtrennung, die trotz mehrmaligem Umbau des Fernsprechamtes durchaus gelungener ist als der Unsinn, den der Schürrmannplan dort hinsetzen wil (und schon gesetzt hat, Kubus und Zwingerforum, Plattenbaumonstrum). Dazu hat es den süßen Antonsplatz geschaffen. Es muss von mir aus keine hundertprozentige Reko sein des Vorkriegszustandes. Aber man sollte sich an dieser orientieren.
Das von Dir verlinkte Bild des Antonsplatzes ist nicht der Vorkriegszustand, da der Platz damals komplett mit einer Markthalle überbaut war. Der Antonsplatz war durchaus ein schöner spätklassizistischer Platz, allerdings war er kein Meisterwerk. Das gilt auch für das Telegraphenamt an seiner Nordseite, welches immer wieder umgebaut wurde und damit immer mehr entstellt wurde.
Wie gesagt, haargenau so muss es nicht sein. Aber es wäre wohl allemal besser als ein Schlauch dort. Es muss ja kein Meisterwerk sein, dass es wert ist, erneut zu bauen.
Ein in meinen Augen großer Fehler der Stadtplanung nach der Entfestigung der Stadt im 19. Jahrhundert war es, dass es nicht zur Anlage einer richtigen Ringstraße kam. Das alte Dresden war in dieser Hinsicht leider nicht so großartig, wie man es heute gerne glauben möchte. Heute haben wir die Chance diesen Fehler zu korrigieren, doch was passiert?!
Indem wir Plattenbauten da hinstellen? Kennst du die Straße vom Bahnhof hoch zur Uni? Da hat man ähnliches und es ist dort toter als tot. Das einzige, was es dort gibt, ist Verkehr, der durchgeschleust wird. Und das willst du in der Innenstadt an einem der wichtigsten Plätze der Stadt? Balkonien mit Wäsche zum trocknen auf den Balkonen und Sat-Schüsseln, dazu Sonnenschirme unterschiedlichster Sorte, natürlich wild zusammengeschüttelt, als würde man vor einem riesigen Monitor stehen, wo einzelne Pixel nicht funktionieren? Also ich nicht. Ich hätte lieber einen interessanten Platz, so wie der Postplatz einer war und da hat das Fernsprechamt und das Postamt einiges dazu beigetragen. Und ein belebter Wassergraben wird es dort nicht, so wie in Düsseldorf die Kö. Das wird dort extra wegen dem Plattenbau einfach nur öde sein. Was ist denn an einer Ringstraße so erstrebenswert? Dann leiber einen Stadtraum, der es vermag, Altstadt und Vorstadtbezirk gut zu verbinden und das macht sowas wie der Antonsplatz schon eher, weil es eben ein ort wäre, wo man sich trifft (zum Essen in Restaurants z.B. oder im SOmmer zum Kaffeetrinken auf dem Platz oder so, und nicht, wo man nur durchgeschleust wird.