Beiträge von Elbegeist

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    Mir kommt es heute so vor, als würde es weder von den Fahrern selbst, noch von der Polizei oder den Verwaltungen sonderlich ernst genommen als gleichrangiges Verkehrsmittel. Es ist immer noch überwiegend ein Freizeitgerät in den Augen vieler.

    Das zeigte sich leider hier besonders in der Nachwendezeit, wo rasende Radfahrer die gemütlicheren Ossis erschreckten. Bis heute ist aber die Unsitte verbreitet, Kreisverkehre im Gegensinn zu passieren.

    Dass Autofahrer generell ungehaltener geworden sind und zügellos rasen, darunter bevorzugt Fahrern von Kleintransportern, bestreitet nur jemand , dem eigentlich ein Blindenhund zustünde.

    Das Denken der beiden Bauherrn zeigt sich schon jn der grudengrauen bzw. farbigen Möblierung. Das ist nun mal so. Der Abriss solcher alten Substanz ist aber kreuzgefährlich. Als in der Köthener Museumsgasse die Baugrube direkt neben der Bruchsteinwand des alten denkmalgeschützten Nachbarhauses ausgebaggert wurde, brach dieses unter lautem Getöse zusammen. Ob es jemals eine Schuld-Ermittlung und Entschädigung gab, ist mir nicht bekannt.

    Mancher Haushalt verfügt z.B. über 3 PKW, die gar nicht groß genug sein können, und hat oft eine Einfahrt zu einer Fläche auf dem eigenen Grundstück. Es ist eine Zumutung, die Fahrzeuge aus Faulheit vor der Tür im öffentlichen Raum stehen zu lassen. Eine Parkgebühr wäre nur rechtens.

    Die Umbauarbeiten an der Johannisstraße sollen 2024 abgeschlossen sein, was aber unglaubhaft ist. Wenn die unterirdische Wirtschaft erneuert wird, ist mit mehreren Jahren zu rechnen. Die Investitionssumme soll 2,9 Mio betragen. Im Zusammenhang ist auch immer die benachbarte F.v.Schillstraße zu sehen. Vor dem Wegfall der Beiträge der Anlieger waren von diesen bis zu 50 000 Euro gefordert, was natürlich zur Ablehnung führte. Die DDR hatte eine Altstadtinsel im Auge, ein Kunst- und Kulturviertel mit Boulevard. Wichtigste Maßnahme soll deshalb heute die Reaktivierung der Schlüsselgrundstücke, insbesondere der Freiflächen, sein. Nach dem Abriss durch eine bekannte Baufirma ruht hier schon lange der See. Das Billigste wird tatsächlich das neue Wohlfühlkonzept sein: Grün und Sitzflächen. Dass die Kunden Läden und Lokale wünschen, ist nicht realisierbar, da eine gegensätzliche Entwicklung erkennbar ist. Für Radfahrer ist einzig und allein das alte Kopfsteinpflaster eine Gefahr, in der Schillstraße liegen sogar noch die alten Straßenbahnschienen. Hier wäre ein fahrradfreundlicher Belag wünschenswert.

    Ruinen gibt es in der Stadt noch reichlich. Aber ihre Sanierung oder Neubebauung stößt auf Hindernisse verschiedenster Art, zumeist eigentumsrechtliche. Jeder neue Abriss bedeutete zumeist eine neue Brache über Jahrzehnte.

    Die Suchmaschinen geben kaum noch etwas über abgerissene Objekte her. Das "Zentraltheater (Kino) steht noch und sieht heute so aus:

    ausgespielt
    Altes Kino in Dessau. 1917 als "Residenz-Licht-Kunstspiele" eröffnet. Letzte Vorstellung 1993 als "Zentral-Theater". Eins der wenigen Gebäude Dessaus,...
    www.fotocommunity.de

    Der Leerstand wächst. "Essbar, Landei, Nähcafe, Blattwerk" haben oder wollen die Johannisstraße verlassen. Es gibt hier viele kleine Privatgrundstücke. Leider auch große Abrissflächen. So das ehemalige Fortschritt- Kino. In der benachbarten Schill-Straße sieht es schlimmer aus. Die Traditionsgaststätte "Goldener Stern" wurde nach der Wende aus spekulativen Gründen zur Ruine und ist jetzt Teil einer Freifläche. Das Kino Zentral-Theater bildet einen jämmerlichen Anblick, steht aber noch. (MZ) Stadtplaner sehen das Quartier trotzdem nicht gefährdet, obwohl die Straßen umgebaut werden sollen, was meiner Meinung nach mindestens für diese Phase alle Kunden abhalten dürfte.

    Es wäre gut, wenn der Staat endlich die eigene Kultur pflegen würde und nicht kulturfremdes.🤦‍♂️

    Die Geschichte solcher Häuser ist zumeist identisch. Ein "Investor" erwirbt die Ruine mit der Zusage ihrer Sanierung. Nach Jahren der Inaktivität ist er oft für die Behörden unerreichbar. Zwischenzeitlich verfällt das Haus, nicht ohne vorsätzliche Nichtreparatur oder gar Beschädigung der Bedachung. Irgendwann ist eine Instandsetzung nicht mehr rentabel und der Abriss unvermeidlich. Das Denkmalamt gibt seinen Segen

    Nach einer geplanten EU-Richtlinie sind in Deutschland ab 2030 ca. 3 Mio Altbauten nicht mehr bewohnbar, da geforderte Sanierungsarbeiten die Bewohner faktisch enteignen. Der Abriss dürfte die biligere Variante werden.

    Es gibt noch genügend Objekte, über deren Rückgabe zu reden wäre:

    "... in Krakau lagern andere Hinterlassenschaften aus Deutschland: Im Muzeum Lotnictwa i Astronautyki (Museum für Luft- und Raumfahrt) sind nach einer langen Odyssee von Berlin durch Pommern die letzten 24 Flugzeuge der legendären Deutschen Luftfahrt Sammlung Berlin gelandet."(Spiegel)

    Als aber ein Rettungsboot der "Wilhelm Gustloff" angeboten wurde, war kein Museum in Deutschland interessiert.

    Ich kann solche Texte nicht mehr sehen, auch wenn sie noch so "wohlmeinend" sind. Jeder zweite Halbsatz ist ein Zugeständnis, das den eigenen Standpunkt nur noch unhaltbarer macht. Über die Lächerlichkeit des Terminus "Europa-Kirche" braucht man nicht viel Worte verlieren. Der blöde Kult um das Wort "Europa", der sogar dann sauer aufstößt, wenn es weniger um die Union als sogar wirklich um das Abendland geht, lässt im Zusammenhang mit einer Kirche tatsächlich Assoziationen mit der namensgebenden heidnischen Göttin aufkommen. Es ist bereits mehr als naiv, zu glauben, sich damit die Akzeptanz der Gegner "erkaufen" zu können.

    Nein. Denn die Gegner argumentieren auf der primitivsten Ebene. Und üben dabei Druck auf Andersdenkende aus. Auch das Stimmvolk ruft laut hurra, wenn es der eigenen Karriere nützt. So war es seit der Steinzeit über das Inquisitions-Mittelalter bis zur heutigen Meinungsdiktatur.

    Mangels attraktiver Architektur lobt man im Amtsblatt die Aktivitäten zur Erhöhung der innerstädtischen Lebensqualität. Die Angebote sind vorwiegend an die frühe und reifere Jugend gerichtet.

    Im Stadtteil Ziebigk fehlen bisher entsprechende Angebote. Deshalb soll jetzt das so genannte Rondell gegenüber der Grundschule reaktiviert werden. Hierbei ist aber etwas Fingersitzengefühl nötig. Die Elballee war als NS-Paradestraße geplant und das Rondell als Tribüne. Gerüchten nach sollen dabei Grabsteine des jüdischen Friedhofs verbaut sein, was sich bei den ersten Aufräumarbeiten bestätigte. Eine entsprechende geschichtliche Aufarbeitung und Beschilderung dürfte erforderlich sein.

    Schandfleck im Dessauer Stadtteil Ziebigk - Es tut sich etwas am alten Rondell
    Stadtbezirksbeirat und Anwohner haben Platz beräumt und das Grün geschnitten. Jetzt soll Gestaltung als Jugendort folgen. Was dort geplant ist.
    www.mz.de

    Gott sei Dank! Ich hab es nicht mehr für möglich gehalten. Vielleicht kann man aus Teilstücken auch wieder Rekonstruktionen der gesamten Stücke herstellen. Da wäre nämlich schon viel gewonnen.

    Es muss schon arg gekommen, wenn das Gesindel nun teils wieder die Stücke auftauchen lässt... Ist ja auch ein Schuldgeständnis. Ich würde sagen, sehr gute Arbeit der sächsischen Ermittler! Jetzt wegen diesem Teilerfolg nur nicht locker lassen und weich werden.

    Welche Gegenleistung mag man gefordert und zugestanden bekommen haben?

    Bei der kürzlich durchgeführten Sanierung wurde der gesamte Zylinder entleert und die Dichtung zum Sockel erneuert. Falls dort ungleichmäßig gedichtet wurde, könnten Spannungen entstanden sein, die zu unsymmetrischen Überspannungen im Acrylglas hätten führen können. Das wäre dann keine Materialermüdung, sondern Materialüberlastung. Da hat wohl kein Konstrukteur die nötigen Sicherheitsfaktoren eingerechnet.

    Es ist wohl immer das erste Mal, welches dann zu Erkenntnissen führt. So, wie beim Einsturz eines Schwimmhallendaches, dessen Kleber der Schichtholz-Balken gealtert war. Aber warten wir es ab.

    Die Bebauung für den Stadteingang Ost von Dessau ist einfach nur erbärmlich.

    Ein langfristig radikaler Umbau täte dieser jetzt trostlosen Gegend der Dessauer Innenstadt sehr gut.

    Aber nicht mal an einer punktuellen architektonisch/städtebaulichen Verbesserung sind die Stadtverantwortlichen von Dessau interessiert (siehe banale und lieblose Neubebauung am Schlossplatz).

    Dessau soll eine reine Bauhausstadt werden. Eine von vielen Dessauern gewünschte Historisierung ist daher unerwünscht. Der geplante Komplex am Schloss wurde zwar der Öffentlichkeit vorgestellt, aber die Tageszeitung lässt zur Zeit keine kritischen Leserbriefe mehr zu.