Beiträge von eryngium

    Liebe BautzenFan,

    danke für Deinen tollen Beitrag. Seit Weihnachten schiebe ich es vor mir her, zum Thema Tapisserien im 1. Vorzimmer etwas zu schreiben.

    Nun also:

    Da mich die Textilweberei für das 1. Vorzimmer extrem interessiert, habe ich es vor Weihnachten geschafft die "Real Fábrica de Tapices" mit englischer Führung zu besuchen. In einem einstündigen Rundgang bekommt man die verschiedenen Bereiche der Manufaktur in Madrid zu sehen.

    Da ich den Kunsthandwerkern ein paar Fotos aus Dresden zeigen konnten, haben sie sich sehr gefreut, dass jemand extra aus Deutschland kommt und sich für ihre Kunst interessiert.

    Im Anschluss an die Führung hatte ich dann ein spontanes halbstündiges Gespräch mit dem Kurator und der PR-Chefin der Institution.

    Leider wurde meiner Bitte nach Zusendung von Fotos vom Produktionsprozess für Veröffentlichung in diesem Forum bisher nicht entsprochen.

    Die Einrichtung wollte sich beim SIB erst das Okay geben lassen...

    Und vor Ort darf man wegen des Copy-Rights nichts fotografieren.

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    Zunächst haben meine Gesprächspartner mit der Mähr einer "Rettung" der Institution durch den Dresdener Auftrag aufgeräumt. Es handelt sich bei der Real Fábrica de Tapices mittlerweile um eine gemeinnützige Stiftungs-Einrichtung des Staates zum Erhalt des textilen Kunsthandwerkes. Zwar beherrschten in 2012 nur noch 2 Handwerker die alte Technik und man hat durch den Dresdener Auftrag einige Mitarbeiter in der historischen Technik der Tapisserie-Weberei geschult. Die Manufaktur macht aber noch viele andere Dinge und hat zahlreiche Mitarbeiter. Hauptschwerpunkt der Tätigkeit sind Restaurierung von Knüpf-Teppichen und Tapisserien (eine sehr große Abteilung ). Es werden aber auch Applikationen ähnlich der im Dresdener Paradeschlafzimmer hergestellt, etc. pp.

    In einem Saal der Manufaktur werden auf mehreren historischen, über 150 Jahre alten Hand-Webstühlen die Dresdener Stücke gefertigt.

    (virtueller Rundgang hier, leider kann ich keinen Link zu dem Produktionsraum hier direkt einstellen, man halte sich rechts den Korridor entlang und findet dann den Produktionssaal und tatsächlich hinten rechts eine Dresdener Säule auf einem alten Webstuhl..., mit Musterkarton und der 5. Mustersäule dahinter.

    http://tourmake.it/es/tour/9b0b1b4992855c986c8e7d7dd810fbfe)

    Am 18.12. 2019 war die von Dir gezeigte jetzt „frisch geschnittene“ Säule bereits nahezu fertig. Es musste „nur noch“ ein Großteil des eher monochromen ockerfarbigen "rechten Randes" gewebt werden.

    Eine weitere Säule ("Mustersäule") ist fertig, verbleibt aber wohl als Vorbild zum direkten Vergleich für die Kunsthandwerker in Madrid. Die Mustersäule hängt direkt am Webstuhl und die Künstler haben hinter sich die fertige und vor sich die zu bearbeitende Säule.

    In Dresden sind 3 Stück Säulen seit September 2019 an der Wand. Macht zusammen die benannten 5.

    An der jetzt fertigen Säule waren durchschnittlich 4 Künstler seit Mai 2019 beschäftigt (Größe 3,3m * 0,6m = 2qm, ca. 4.300 Arbeitsstunden). Für einen qm braucht eine Arbeitskraft durchschnittlich 18 Monate.

    Am Tag meines Besuches waren 6 weitere Künstler an 2 anderen Webstühlen mit Teilen des (oberen) Feston-Frieses und der (unteren) Balustrade beschäftigt.

    Der Kurator teilte mir mit, dass 5 kleinere Stücke am 9.12.2019 nach Dresden gesendet worden waren; also Balustraden-, Feston-Fries- und Zwickel-Stücke.


    Die Herstellung zu sehen war für mich höchst interessant. Man macht sich keine Vorstellung von der unglaublichen „Fummelei“.

    Der Kurator meinte, man hätte in Madrid noch nie eine so filigrane Arbeit gefertigt. Statt der hier sonst seit 1721 üblichen 80 Kettfäden auf einen Dezimeter Stoffbreite wären es bei den Dresdener Tapisserien 112 Fäden (Leinen). Außerdem sind die unterschiedlich farbigen Einzelflächen winzig.

    Durch den geringen Abstand der Fäden ist die Arbeit wohl besonders anstrengend und deswegen wird (wenn ich es mir richtig gemerkt habe) nur 6h am Tag an den Stücken gearbeitet.

    Die Maufaktur hat die originale Krakauer Säulen-Tapisserie nie in Natura gesehen. Aus Dresden wurden

    - hochauflösende Fotos und

    - ein Musterblatt (sog. Karton) mit Darstellung der unterschiedlichen Farbflächen und v.a. deren exakter Abgrenzung gegeneinander (Grenzlinien = Konturen)

    nach Madrid gesendet.

    Der Karton wurde mit Konturstift auf eine Folie übertragen. Diese Folie (Master-Copy) wird nun jeweils von einem Konturisten hinter die am Webstuhl senkrecht gespannten Kett-Fäden (zur Erinnerung: 112 Fäden aus Leinen pro 10cm spätere Stoffbreite) gehalten und von dort mit Tinte oder Kohle auf die Kettfäden übertragen.

    (Auf den Bild hier ganz gut zu sehen)

    http://realfabricadetapices.com/en/continuan-l…acio-de-dresde/

    http://realfabricadetapices.com/en/weavers-and-craftsmen/

    Im eigentlichen Web-Prozess werden nun die konturierten Flächen von den Webern jeweils (nach dem Prinzip „Malen nach Zahlen“ ) ausgefüllt.

    Allerdings darf man sich auch das nicht so leicht vorstellen…

    Die Handwerker sitzen und haben die senkrechten Kettfäden mit den mit Tinte konturierten winzigen Einzelflächen vor sich. Sie arbeiten die Tapisserie seitenverkehrt: Die Handwerker führen die verschiedenen Schussfäden durch die Kettfäden - beginnend von hinten - hindurch und sehen die "richtige" Vorderseite des Teppichs nur - durch die Kettfäden hindurch - in einem Spiegel. Auf der den Handwerkern zugewandten Teppich-Rückseite hängen Unmengen Spulen unterschiedlichster Fäden, die man irgendwann an anderer Stelle im Teppich wieder benötigt.

    Das "Gefitze" würde mich wahnsinnig machen...

    Das ferige Ergebnis einer einzelnen Farbfläche (im Spiegel) muss immer mit dem farbigen Karton und der "Mustersäule" verglichen werden.

    Neben dem Webstuhl liegen hunderte von unterschiedlichfarbigen Fadenspule. Überwiegend Seidenfäden, weniger häufig Wolle, ein paar Spulen Gold- oder Silber-Lahn. Alle jeweils noch in verschiedenen Fadenstärken.

    Über 120 Grundfarben sind es sicher allein gewesen.

    Eine konturierte Farbfläche wird nun jeweils aus einem Mix unterschiedlicher Farbfäden erzeugt, sodass es im Ergebnis schier unendliche Farbnuancen auf dem Teppich gibt.

    Die Gold- und Silberfäden wurden aus Dresden nach Madrid geliefert (aus Lyoner Produktion). Die farbigen Seiden- und Wollfäden wurden in Madrid handgesponnen, gefärbt und auf die Spindeln von Hand aufgezwirnt. „Fertige Fäden“ aus industrieller Produktion gibt es nicht.

    Wenn ich es richtig notiert habe, werden aus Madrid insgesamt 32 Einzelteile nach Dresden kommen. 12 Säulen, 6 Balustraden-Stücke, 6 Feston-Friese und 8 kleinere individuelle „Zwickelstücke“. Man mag mich berichtigen…

    Auftragsvolumen beträgt netto 1.165.867,20 €, schrieb Bautzenfan vor Jahren hier im Forum.

    Ursprünglich sollte man im September 2019 mit allem fertig sein.

    Die Fertigstellung hat sich auf ca. Ende 2022 verschoben, denn dem „billigen“ Dresdener Auftrag kam ein lukrativer Großauftrag aus dem Libanon (Tapisserie des Picasso-Bildes Guernica, 349 × 777 cm = 27qm) dazwischen.

    Die am Guernica-Teppich gebundenen Arbeitskräfte sind nun frei und man arbeitet mit – ich schätze – 10 Personen an dem Dresdener Auftrag.

    http://realfabricadetapices.com/en/presentacio…abra-y-shatila/

    http://realfabricadetapices.com/en/factory/tapestry/

    Endspurt in der Gemäldegalerie Alte Meister
    Der aktuelle DNN-Artikel entzieht sich leider hinter die Bezahlschranke.

    Doch der hier vom November tuts im Wesentlichen auch.

    https://www.tagesspiegel.de/kultur/gemaeld…t/25224526.html

    Kurze Programm-Info

    https://www.sueddeutsche.de/kultur/museen-…00127-99-656221

    Hinweis zur ersten neuen Sonderausstellung

    https://www.sueddeutsche.de/kultur/museen-…00120-99-547206

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    Was alle aktuellen Zeitungsartikel unerwähnt lassen, aber aus meiner Sicht einer besonderen "lobenden Erwähnung" bedürfte ist die Tatsache, dass der Freistaat nochmals ne Menge Geld für FARBIGE Wandbespannungen in die Hand genommen hat.
    Farbige Bespannungen entsprechen der historischen Raumausstattung in Sempers Gemäldegalerie. Schon immer (wohl auch schon im ersten Galerie-Gebäude am Jüdenhof 1747 bis 1855 - heute Johanneum ) waren die großen Räume durch die Farben rot und grün geprägt.

    Unter dem Galerie-Direktor Bernhard Maaz (2010 bis 2015, zum Glück nach München abgezogen) und dem ungeliebten Generaldirektor Hartwig Fischer (2012 - 2016, kommend von Folkwangen Essen, und die Kariereleiter als GeneralDirektor ins British Museum "raufgefallen") kam es um 2014 - in Anlehnung an die Präsentation im Amsterdamer Rijksmuseum, unter Missachtung der Dresdener Historie - zur Entscheidung für eine graue Stoffbespannung. Diese "moderne" und "die Bilder in den Mittelpunkt rückende" Bespannung war dann - gegen das Anraten des SIB und der begleitenden planenden Architekten - für erhebliches Geld in 2015 auf 50% der sanierten Galerie (gesamter Ostflügel) eingebaut worden.

    Das Ergebnis behagte aber offensichtlich niemandem. Bis auf eine gute Wirkung in den Pastell-Kabinetten (warmweißes Kunstlicht) war die Bespannung einfach unmöglich. In den Oberlichtsälen wirkte der Stoff grünstichig und fad, und ließ z.B. die Sixtina mit ihrem alten Firnis ziemlich dumpf aussehen.
    Auch die Besucher brachten dies in einer Befragung zur Raumwirkung unmissverständlich im Gästebuch zum Ausdruck.

    Mit der Begründung "fleckiger Eckebereiche in den Oberlichtsälen" hat man sich letztlich vor etwa einem Jahr durchgerungen, den grauen Stoff in den fertiggestellten Oberlichtsälen wieder zu entfernen (!) und ist nun auf der gesamten ersten Etage zu farbigen Wänden zurückgekehrt.
    Ob der graue Stoff in manchen Räumen des 2. OG geblieben ist? Dort wirkte er recht gut. Wir werden es in wenigen Wochen wissen.

    Einziger Wermutstropfen: Auf Baustellen des Freistaates versucht man stets den Kostenrahmen zu halten.
    Sicher auch durch die nicht unerheblichen Kostensteigerung im Bereich Wandbespannung fehlt nun Geld für den Ausbau der (erst durch den Bau des Tunnels zwischen Ost- und Westflügel entstandenen neuen) Ausstellungsbereiche für ägyptische und assyrische Kunst im Untergeschoss. Dieser Teil der Ausstellung kann bis Ende Februar nun aus finanziellen (!) Gründen nicht eingerichtet werden, berichtet DNN.

    Nix Frühbarock. Früh-Renaissance.
    Nach dem Giebelkranz des Chores am Hallenser Dom wohl das nächste Gebäude diesen Stils in Mitteldeutschland, knapp vor dem (bis zeitgleich zum) Georgentor in Dresden.
    Architektonische Avantgarde um 1528 bis 1533!!!!!!!!!!!!

    Ergänzend zu BautzenFans sehr informativem Beitrag oben:

    Ich kann mir nicht ganz vorstellen, dass man wirklich im Januar zu 99% fertig ist. Nun ja. Es geht dabei vermutlich um bauliches und wandfeste Ausstattungen.
    Einige weitere Bespiele für Details, die evtl. noch etwas länger dauern:

    +Es fehlt beispielsweise noch der eine oder andere Wandbehang, der eine oder andere Vorhang und die eine oder andere Fransenborte.
    Paradeapartements Restarbeiten


    Paradeapartements Restarbeiten
    +Dazu bedarf es noch des einen oder anderen Details aus der Posamenten-Werkstatt (Blüten, hier Problefläche im 2. VZ)
    Paradeapartements Restarbeiten


    +Die Decke des Paradebettes wird wohl frühestens im Mai fertig (Giebischenstein)


    +Viele Möbel und Ausstattungsgegenstände harren noch länger ihrer Wiederaufstellung.
    Beispiel Gueridon:

    Paradeapartements Restarbeiten

    Objekt des 18. Jahrhunderts mit einer Bronzierung des 19. Jhds.
    Gewünschter Endzustand nach Restaurierung

    Paradeapartements Restarbeiten


    Bin gespannt und freu mich drauf.

    Reko der beiden Deckengemälde im Paradeappartement - Teil 2 - Ausführung
    (Infos aus eines Sonderführung durch 3 ausführende Künstler)


    Wie auch hier schon im Forum hinreichend erörtert, ist die Reko von barocken Deckengemälden in dem einen oder anderen Fall nicht als wirklich gelungen zu bezeichnen. Diskussionen dazu wurden ja hier vor einem Jahr geführt.

    Damit man sich den beiden verlorenen Dresdener originalen Deckenbildern bei der Reko so weit wie möglich annähern konnte, wurden die Bilder
    - nach historischer Malweise
    - mit möglichst authentischen Pigmenten
    - (Mittelteil) auf Leinwand in historischer Bahnbreite
    von einem Team von 12 Künstlern neu geschaffen.
    Man wertete zeitgenössische (barocke) Literatur zur Malkunst aus und hielt sich an die dortigen Vorgaben bezüglich der Technik.

    1.
    ("Magere") Grundierung mit einem Ockerpigment.

    Residenzschloss Reko Deckengemälde


    2.
    Vor"zeichnung" mit Bleiweiß. (Das Pigment Bleiweiß konnte nur durch beharrliche Intervention und einige Überzeugungsarbeit der Dresdener Restauratoren überhaupt noch in den notwendigen Mengen neu produziert werden. Es ist wegen Umwelt-Unverträglichkeit nicht mehr in der EU zugelassen, außer für Restaurierungen.)
    Konturierung und Erzeugung von "Tiefe" durch graues bzw. schwarzes Pigment

    Residenzschloss Reko Deckengemälde
    Residenzschloss Reko Deckengemälde
    Residenzschloss Reko Deckengemälde

    Das Bild wurde auf dem Boden liegend mit einer entsprechenden beweglichen Arbeitsbühne begonnen.

    Residenzschloss Reko Deckengemälde
    Residenzschloss Reko Deckengemälde

    Nachdem man vorsichtig mit den ersten andersfarbigen Pigmenten begonnen hatte, wurde das Bild gedreht, an die Decke hochgezogen und dort verankert.
    Dass für eine solche Aktion aufwändige moderne Unterkonstruktionen für den "Keilrahmen" des Bildes und die dauerhaft bewegliche Hebevorrichtung erforderlich sind, ist evident.

    Residenzschloss Reko Deckengemälde
    Residenzschloss Reko Deckengemälde
    Residenzschloss Reko Deckengemälde
    Residenzschloss Reko Deckengemälde

    An der Decke wurde das Bild fertiggestellt.

    Residenzschloss Reko Deckengemälde
    Residenzschloss Reko Deckengemälde
    Residenzschloss Reko Deckengemälde
    Residenzschloss Reko Deckengemälde
    Residenzschloss Reko Deckengemälde

    Gleichzeitig erfolgte die Ausmalung der das zentrale Leinwandbild umgebenden Putzflächen.

    Zunächst stand für die Künstler je ein großflächiger Malboden in den Räumen zur Verfügung.
    Mit dem Voranschreiten der Innenausbau-Arbeiten in beiden Räumen konnte dann nur noch eine kleine bewegliche Bühne benutzt werden, um seit ca. Juni 2019 Details nachzuarbeiten.

    Die Farben wurden lasierend aufgetragen und es wurde von "mager" nach "fett", also öl-reich gearbeitet. Auf meine Nachfrage zu einer Anzahl von Farbschichten wurde von mindestens 6 Übermalungen, also Lasur-Schichten berichtet.
    Teilweise sollen Details bis 30 mal unter dem Pinsel gewesen sein.
    Beide Deckengemälde werden in naher Zukunft noch durch einen Firnis oberflächlich abgeschlossen.

    Reko der beiden Deckengemälde im Paradeappartement - Teil 1 - Grundlagen-Ermittlung
    (Infos aus eines Sonderführung durch 3 ausführende Künstler)


    Farbdias von 1942 (entzerrt) und fotogrammetrisch entzerrte Ausschnitte aus zahlreichen historischen schwarz-weiß-Aufnahmen wurden zu einer Gesamtaufnahme als Reko-Grundlage digital vereinigt.

    Residenzschloss Reko Deckengemälde


    Die Fotogrammetrische Vorlage wurde als Arbeitsgrundlage in verschieden Größen ausgedruckt.
    Letztlich für die Reko der Malerei im Maßstab 1:1. Hier im Bild Beispiel-Farbabzüge, die den 12 Künstlern als direkte Vorlage dienten.

    Residenzschloss Reko Deckengemälde
    Residenzschloss Reko Deckengemälde

    Je nachdem, welche Fotogrundlage für den jeweiligen Ausschnitt der Rekogrundlage zur Verfügung stand, sind die Informationen zum Original sehr genau (Farbdias), nur schwarz weiß oder ziemlich unscharf (v.a. Wolkenbereiche, die nur aus Schrägaufnahmen entzerrt und eingefügt werden konnten).

    Um ein Reko-Ziel zu definieren, und v.a. die Farbigkeit der nur ungenau überlieferten Bereiche zu klären, musste zunächst je ein Bozzetto entwickelt werden. Zahlreiche Arbeitsschritte, verschiedene Versuche, Diskussionen, Hinweise und letztlich Abnahme des Modelo durch eine große Gruppe von Fachleuten etc.)

    Residenzschloss Reko Deckengemälde
    Residenzschloss Reko Deckengemälde
    Residenzschloss Reko Deckengemälde
    Residenzschloss Reko Deckengemälde

    Es war für eine ausgewogene Farbigkeit wichtig, die Gliederung der Deckengemälde zu verstehen
    Residenzschloss Reko Deckengemälde
    Residenzschloss Reko Deckengemälde


    Zu Stilfragen beschäftigte man sich natürlich mit erhaltenen Originalwerken Sylvestres und mit einem erhaltenen Vorbild für das Deckengemäldes im Audienzgemach. Dieses befindet sich in einem Garten-Pavillon des Schlosses Sceaux bei Paris und wurde vom Lehrer Sylvestres geschaffen.

    Sylvestre wuchs z.T. in diesem Schloss-Komplex auf; sein Vater arbeitet dort. Er schulte sich (auch) an diesem Werk.

    Residenzschloss Reko Deckengemälde

    Das Deckengemälde des Audienzgemachs (Öl auf Leinwand) schuf Sylvestre in der väterlichen Werkstatt bei Paris. Es wurde für Dresden erworben und war seine "Bewerbung" um den Posten eines sächischen Hofmalers.

    Die Rest-Arbeiten im Audienzgemach (Architekturmalerei der Lambries, Fenster-Gewände und v.a. Türblätter) liefen zumindest bis vor dem Raub auf Hochtouren.
    Die 4 Türblätter zum Paradeschlafzimmer und die beiden noch gänzlich unbemalten zum Bilderkabinett wurden dafür wieder aus dem Raum entnommen und werden in der Malerwerkstatt vervollständigt.

    Die Wandfesten Füllungen werden vor Ort bemalt.

    Restarbeiten Audienzgemach
    Restarbeiten Audienzgemach
    Restarbeiten Audienzgemach

    Vor dem Kunstraub im Grünen Gewölbe waren an diesen Arbeiten 5 Restauratoren bzw. Maler beschäftigt. Mir wurde damals gesagt, dass man im Januar mit dem Audienzgemach fertig sei.

    Stilistisches Vorbild für die Malweise (Farbigkeit, "Feinheitsgrad", Technischer Malaufbau) sind die Originale im Pretiosensaal des Grünen Gewölbe.

    Nur zur Ergänzung. Für den tollen Beitrag von Bautzenfan.


    Restauriertes Original von Antoine Coypel
    Audienzgemach Supraporten


    Originale Sylvestre-Supraporten, eine habe ich hier vergessen zu fotografieren. Sorry
    Audienzgemach Supraporten
    Audienzgemach Supraporten

    https://skd-online-collection.skd.museum/large/91/46173…b18f7bbefd7.jpg

    Neuschöpfung von Christoph Wetzel nach Sylvestre
    Audienzgemach Supraporten

    Nach Aussage einer Restauratorin zu einer Sonderführung Deckengemälde vor 3 Wochen hat Hr. Wetzel diese Supraporte etwa 2007* geschaffen.
    Man war bei der Abnahme des Gemäldes vom Maler in die Kunstsammlungen zunächst nicht ganz sicher, ob es nicht etwas zu dunkel geraten wäre, im Vergleich zu den anderen. Nun ist man zu frieden.

    *Info von 3Hasenfenster

    Herrn Ursus c. sei zu seiner Gammel-Theorie erwidert:
    Da ich mich zur Altersvorsorge nicht nur auf meine wenig lukrative Lebensversicherung verlasse, sondern auch noch die eine oder andere Wohnung in dem einen oder anderen Gebäude mit Baujahren zwischen 1896 und 1997 besitze, kann ich aus eigener Erfahrung versichern, dass Wärmeverbundsysteme tatsächlich nach 22 Jahren mal gestrichen werden müssen. An einem ungedämmten Denkmal von 1898 war das aber nach dem selben Zeitraum auch gerade notwendig. Geschimmelt hat hier und dort nichts. Man kann sich die Panikmache bezüglich des Sondermülls im WDVS in dem von mir benannten Zeitraum also - aus meinen Erfahrung - sparen.

    Herrn Heimdall sei im Sinne einer Diskussions-Fortsetzung zu bedenken gegeben:
    Wenn man hier die Verwendung öffentlichen Geldes durch Erbbaurecht begründet, ist das aus meiner Erfahrung auch nicht zu Ende gedacht.
    Klar, nach 50, 80 oder 100 Jahren ist die Stadt wieder im Besitz von Immobilien. Das ist gut.
    Ich gebe aber zu bedenken, dass man in 80 Jahren ca. 2mal eine nahezu komplette Sanierung der Gebäude-Substanzen durchführen muss, egal ob nun historisch oder modern gebaut. Dass dabei die (tatsächlich ja schönen) historischen Baustoffe leider auch höhere Instandhaltungskosten verursachen, ist evident.
    Ich selbst zahlte gerade Sonderumlagen für die Sanierung von Fachwerk an einer mehrgeschossigen Gründerzeit-Veranda (Ersetzen von Balken und Gefachen durch Fäulnis-Schäden), an einem anderen (auch denkmalgeschützten) Objekt musste gerade für einen Hausschwamm-Befall im Keller viel Geld in die Hand genommen werden. An den Stahlbeton-Buden (mit WDVS) aus 1997 war bisher nur ein Anstrich und ne Ertüchtigung des Daches notwendig.

    Bitte nicht falsch verstehen. Ich finde auch denkmalgeschützte Gebäude viel toller als Investorenkisten.
    Aber gerade muss ich für um die 4000,- Euro ein Gründerzeit-Holzfenster neu machen lassen.
    Für die Kohle hab ich letztes Jahr in Kunststoff ne ganze Wintergarten-Wand bekommen...

    Man muss sich historisch Authentisches leisten können. Und in Dresden können wir das scheinbar nicht.

    Die Schwarz-Weiß-Malerei hier mit "gute alte" und "böse neue" Baustoffe ist mir einfach zu wenig differenziert gedacht, auch wenn ich sie vom Ansatz her teile.

    ---------------

    Ergänzend zu meinen Ausführungen von weiter oben sei noch erwähnt (auch wenn ich dafür Spott und Hohn ernten werde), dass ein Bauträger wie die CG-Gruppe für ein Bauprojekt wie Quartier III/2 einiges an Idealismus und auch finanziellen Puffer mitbringen muss. Man mag von Herrn Gröner halten was man will...
    Wenn ich 5 mal das gleiche Haus auf der grünen Wiese plane und baue, oder sich immer wieder wiederholende Wohnungsgrundrisse und Ausstattungen habe (wie an Gröners MaryAnn-Apartments), ist das natürlich einfacher zu planen und zu bauen, als ein stark differenziertes Konglomerat von unterschiedlichen Teil-Gebäuden wie am Quartier III/2. In so fern unterstelle ich also hier Idealismus bei der Kaufentscheidung.

    Und übrigens hatte sich Herr Gabler mit seiner Bauträger-Firma VVK am Quartier II ordentlich verhoben und Insolvenz anmelden müssen. Die Aussagen von "billigestes" Bauen und Investoren-Architektur halte ich in so fern für ungerechtfertigt.

    Ich bin doch immer wieder verblüfft, wie hier Maximalforderungen zur baulichen Ausführung von Neubauten mit rekonstruierten Fassaden aufgestellt werden, ohne die sozioökonomischen Hintergünde auch nur ansatzweise zu bedenken und die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen gedanklich einzubeziehen.
    Ach zeugt es von wenig Realitäts-Sinn, wenn man hier über den Abriss von Wärmedämm-Verbundsysthemen in 25 Jahren schwadroniert... Der Farbanstrich wurde schon längst erfunden!

    Zwar sind die Wünsche nach einer "originalen" Materialität verständlich und in sich konsistent. Auch ich unterstütze sie im Prinzip...
    Nur meine ich - vorsichtig ausgedrückt, dass in den Diskussionen hier manchmal durch einige "fach-ferne Idealisten ohne volkswirtschaftliche Grundkenntnissen" die ökonomischen Eckpunkte komplett ausgeblendet werden.
    Ich finde es wenig hilfreich, immer gleich den Untergang der Baukultur zu erkennen und zu behaupten

    ... Hier versagt wiederum die Stadtverwaltung/Stadtbauamt mit den fehlenden Bauvorschriften, die bestimmte Materialien bezüglich des Wandaufbaus vorgeben könnten...

    Für mich einfach am Thema vorbei.

    Einfach noch mal zur Erinnerung:

    1.
    Für das ca. 1 ha große Stadtquartier des Herrn Gröner, konnte - vermutlich wegen der komplizierten und aufgrund der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen wenig lukrativen Bauaufgabe - zunächst über Jahre trotz intensivster Bewerbung auf internationalen Immobilienmessen kein Käufer gefunden werden. Nun wird es von einem PRIVATEN Investor errichtet.
    Bedauerlicherweise wird dieser Investor - wie alle Investoren in der Dresdener Altstadt - seitens der öffentlichen Hand in der Bebauung nicht finaziell gefördert.* Statt dessen wurden in Dresden durch den Investor zunächst Unsummen für den Grunstückserwerb erbracht.
    (*Zum plastischen Verständnis vergleichbarer wirtschaftlicher Rahmenbedingungen - nicht zur Diskreditierung dieser Leistungen - seinen hier z.B. zwei Bauprojekte in Frankfurt erwähnt:
    - Neue Altstadt: für 1 ha rekonstruierte Altstadt wurde (ÜBER die martgängigen Verkauserlöse aller Wohnungen dort HINAUS) ein hoher zweistelliger Millionenbetrag der Stadt für die FÖRDERUNG baulicher Kleinteiligkeit und einiger origianlgetreuer Rekos ausgegeben. Nur durch diesen hohen öffentlichen Zuschuss von Steuergeldern war die kleinteilige Bebauung darstellbar. Legt man die öffentlich finanzierten Mehrkosten auf den Quadratmeter neu entstandenen Wohnraum um, entstehen exorbitatante Fördersummen für Luxuswohnungen.
    - Palais Thurn und Taxis ist eine von einem privaten Investor OHNE Zuschüsse errichtete verkleinerte Rekonstruktion des originalen barocken Palais. Als "Kompensation" der Baukosten für diesen (für sich allein nicht lukrativen und wirtschaftlich nicht darstellbaren) Teil einer umfangreicheren Gesamt-Bauaufgabe wurde im umliegenden "Palaisquartier" zwischen 2004 und 2010 ein moderner Gebäudekomplex (136 Meter hohes Bürohochhaus Nextower, 99 Meter hohes Jumeirah Frankfurt Hotel und Einkaufszentrum MyZeil) errichtet.

    2.
    Die Kosten der Erstellung der Neubauten* (incl. Grundstückserwerb) sind für Gröners CG-Gruppe so hoch, dass
    - sehr hohe Verkaufserlöse für das fertige Quartier erzielt und
    - rationalisierte Bautechniken angewendet
    werden müssen. (*Hohe bzw. Steigende Baukosten durch Keinteiligkeit und Komplexität der Bauaufgabe, sehr anspruchsvolle Baunormen, hohe Marktpreise im Bau allgemein)
    Bisher waren die notwendigen hohen Erlöse am Markt in Dresden nicht darstellbar (kostendeckende Mieten), darum wurde auch nicht gebaut (vergleiche 1.).

    Nur auf Grund des Zins-Tiefs und des Mangels an besseren Investitionen sind nun langfristig denkende Kaitalanleger gewillt, das Projekt mit seiner relativ geringen Rendite zu finanzieren.
    Wer sind diese Kapitalanleger? Versorgungswerke, Rentenfonds etc., also die privaten "Altersvorsorger" von "Ottonormal-Deutsch".
    Es ist ein Glück, dass diese Anleger langfristig denken, und in Zeiten von Negativ-Zinsen dringend Anlage-Objekte benötigen. Denn derzeit stehen in der Dresdener Innenstadt noch ca. 30% der heuer errichtete Neubau-Wohnungen unvermietet dem Mietmarkt zur "Verfügung" weil sich in Dresden niemand die zur Kostendeckung nötigen Mieten leisten will und kann. Bei solchen kurzfristigen schlechten Aussichten verbietet sich eigentlich eine Investition in eine Immobilie.

    ----

    Die sprichwörtliche Decke der Sozioökonomischen Rahmenbedingungen für die Reko von Altstadtquartieren ist in Dresden eigentlich an allen Ecken zu kurz. Es ist für mich ein Wunder, dass die großflächige Stadtbild-Reko in Dresden überhaupt möglich ist. Und ich finde DAS gilt es zu würdigen und wert zu schätzen.

    Welche Rahmebedingungen könnten geändert werden, damit eine qualitätvollere Reko mit originalen Baumaterialien möglich wird?
    - A - öffentliche Förderung (wie in Frankfurts Altstadt). Statt durch den Verkauf von Grundstücken in Innenstadtlage Millionen einzunehmen (wie in Dresden), werden Millionen aus dem städtischen Haushalt, die man für andere öffentliche Bauten (Schulen, Straßen) auch benötigt, in originale Fassaden investiert.
    - B - Kapitalanleger verzichten auf Redite, verwenden also das Geld der Renten-Beiträge-Zahlenden bei geringster Rendite. (Meine Lebensversicherung hat schon ein Problem, derzeit die 2,5% Garantiezins auf das von mir angesparte Kapital zu erwirtschaften. Ich hatte für meine Rente eigentlich auf mehr gehofft... Das wird anderen Sparern wohl auch so gehen.)
    - C - Senkung der Baustandards
    - D - ganz viele Menschen mieten als ihren Beitrag für qualitätvollen Städtebau eine deutlich über Marktpreis liegende Wohnung.

    Offensichtlich alles unrealistisch.

    Zusammengefasst:
    Nur durch die dauerhafte Minus-Zins-Politik der EZB bestehen derzeit ÜBERHAUPT DIE ÖKONOMISCHEN RAHMENBEDINGEN für das - wenn auch im Detail nicht mit den Maximalforderungen mancher Zeitgenossen korellierende - GROSSFLÄCHIGE Rekonstruieren von Altstadt in Dresden.
    Ein Glück, dass die Bauaufgabe der Wiedergewinnung der Dresdener Innenstadt in ein solches Zeitfenster fällt! Anderenfalls wären die Dresdener Alstadtquartiere wohl ausschließlich mit "moderner" "Investoren-Architektur" gefüllt.

    Und welch Glück, dass in der Dresdener Innenstadt durch das stete Engagement von "ewig gestrigen" Bürgern gegen den Widerstand von "Modernisten" und Investoren auf 13ha Fläche das historische Dresdener Stadtbild in wesentlichen Zügen wiedergewonnen werden konnte.

    So bedauerlich (bei Erfurt in einem hochmodernen Plattenwerk zur Kostenersparnis vorgefertigte) Betonkerne und Wärmeverbundsystheme im Detail sind. Sie sind notwendiges Übel auf dem Weg zu einem großen Ganzen, das anders wohl nicht erreichbar wäre.
    Wir werden es in 20 Jahren streichen müssen. Mit Farbe im Rahmen der üblichen Instandhaltung.

    Es scheint, dass die historischen Keller entsprechend der Auflagen erhalten werden, aber nach der Überbauung nicht zugängig sind. Soweit ich das gsehen habe sind sie in Richtung des Neubau-Kellergeschosses komplett mit geschlossenen Betonwänden "abgeriegelt" worden. In den Stahlbeton-Wänden wurden KEINE "Sollbruchstellen" für etwaige spätere Türdurchbrüche belassen. Dass man später einen Zugang zu den Kellern haben wird, ist scheinbar nicht vorgesehen.

    Seit ca. 4 Wochen ist der Schauraum des Grünen Diamanten im "Neuen Grünen Gewölbe" geschlossen. Auf Nachfrage bei der SKD wurde mir mitgeteilt, dass sich der Diamant "auswärts" befindet und bis März 2020 im Metropolitan Museum of Art in New York zu sehen sein wird, wo er die Sonderausstellung »Making Marvels: Science and Splendor at the Courts of Europe« bereichert. Sobald er sicher in New York angekommen ist, würde mit einer Pressemitteilung und einem Aushang im Schloss darüber informiert werden.
    Vorgestern nun erfolgte die offizielle Mitteilung über ADN; die Süddeutsche war am schnellsten:
    https://www.sueddeutsche.de/kultur/museen-…91118-99-782390

    Interessant für Bau-Interessierte: Während der Abwesenheit gestaltet die SKD die Präsentation des bedeutenden Schmuckstücks komplett neu. Spiegelnde Wandflächen, eine bewegte Lichtführung und multimedial aufbereitete Objektinformationen lassen den Diamanten ab Frühjahr 2020 in neuem Glanz erstrahlen! Bis dahin bittet man die Besucher herzlich um Verständnis.

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    Zur Geschichte und Bedeutung des Grünen Diamanten:


    Der Diamant soll Anfang der 1740-er Jahre in Leipzig gekauft worden sein, war 1722 in London nachweisbar und stammt aus Indien oder Brasilien. Er ist der größte facettierte natürlich gefärbte grüne Diamant.
    August III kaufte ihn wohl für 400.ooo,- Thaler; eine unglaublich hohe Summe. (Der Hofstaat des Großmoguls ging für 58.ooo,- Tahler in den Besitz der Wettiner über, das Goldene Coffé-Zeug für 50.ooo,- Thaler. Die Sixtinische Madonna immerhin für ca. 30.ooo Thaler. Zum Vergleich wird immer angeführt, dass der Rohbau des Schlosses Moritzburg mit unter 50.ooo Thaler ziemlich günstig war.)
    Warum war der Stein so kostspielig? Natürliche, komplett durchgefärbte (also nicht nur oberflächlich grün, innen aber weiße) und damit schleifbare grüne Diamanten sind sehr selten und erreichen auch heute ziemlich hohe Preise. So erzielte z.B. auf einer Auktion eines renomierten Auktionshauses im Jahr 1992 ein 1,28 ct. "bluish green Diamant" mit einem Zertifikat von einem gemmologischen Labor, das die natürliche Farbe bestätigte, den stattlichen Preis von 250.000,-- $ (Quelle hier: http://www.diamanten-diamant.de/gruene.html)


    Der Grüne Diamant wurde ursprünglich mit zahlreichen anderen Diamanten zu einem Orden vom Goldenen Vlies vereinigt. Später erfolgte eine Umarbeitung zu jenem Schmuckstück, dass nun derzeit in New Yourk vom Glanz Sachsens kündet.




    Bedenkt man, dass Sachsen
    - nach dem 7-Jährigen Krieg ab 1763 und
    - nach den Napoleonischen Kriegen ab 1815
    Reparationszahlungen an die Preußischen Sieger in Millionen-Höhe leisten musste, daran ziemlich zu leiden hatte und über viele Jahre höchste Summen "abstotterte", so ist es ein Wunder, dass der Stein in Dresden blieb.
    Und dass er zwar - wie fast alle bedeutenden Dresdener Kunstwerke - nach 1945 als Reparation in die Sowjetunion gelangte, aber in den 1950-er Jahren zurückgegeben wurde, zeugt vom Großmut der Russen.


    Es hätte auch ganz anders kommen können, wie man an der Geschichte des "Blauen Wittelbaches" mit größtem Bedauern feststellen muss.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Blauer_Wittelsbacher


    Wikipedia-Wissen zum Dresdner Grünen:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Dresdner_Gr%C3%BCner_Diamant

    Bei einem Rundgang vor etwa 2 Jahren durch das gesamte J.P. (im Rahmen eines Kolloquiums zu den Baugeschichts-Forschungen) vom Keller bis zum Dach war ich ziemlich entsetzt, wie viel ruinösen Leerraum es im Palais gibt.

    Hier müssen sicher an die 100 Millionen in die Hand genommen werden, um das Gebäude seiner architektonisch-kunsthistorischen Bedeutung entsprechend zu ertüchtigen.

    Und 2 Kulturbaustellen zur gleichen Zeit sind einfach nicht möglich. Warten wir bis 2023.