Beiträge von eryngium

    Beim Gebäude in Ludwigslust haben wir aber eben diesen Schweizerhausstil nicht vordergründig ausgebildet, sondern wir haben es mit einem klassischen Cottage zu tun.
    1790-91 entstanden war das Ludwigsluster Objekt ein Rückzugsort für die Herrschaften, wie

    - das Hameau de la Reine des Petit Trianon mit seiner Meierei, Kuhstall etc. (http://www.ulrich-travelguide.de/petit-trianon-…es-meisterwerk/) (1783 bis 1788)

    - die Pfaueninsel in der Potsdamer Kulturlandschaft mit ihrer Meierei (um 1795)

    - die Fasanerie in Moritzburg mit ihren ländlichen Freuden (um 1780) etc. pp.

    Der Begriff kommt in Ludwigslust sicher von Schweizerei im Sinne von Cottage, Bauernhof ländlicher Idylle etc.

    Dass man Schweizerhäuser oder Meiereien in herrschaftlichen Parks (i.d.R. sekundär) als Ausflugsgaststätten nutzte, ist korrekt.

    Dass solche Gebäude aber in herrschaftlichen Parks extra dafür errichtet wurden, kam erst später auf.
    Das Englische Haus in Bad Muskau dürfte eine der ersten "Ausflugsgaststätten" in einem herrschaftlichen Park gewesen sein.

    https://www.google.de/search?q=bad+m…iw=1536&bih=783

    Der Chinesische Turm im Englischen Garten ist natürlich auch zu würdigen. Gaststättennutzung auch ab etwa 1820.

    Also ob Stadt- und Landschaftsplaner mal lernen in drei Dimensionen zu denken? Die Anordnung der Beete mag ja auf dem Stadtplan Sinn machen und grafisch nach was aussehen. Auf der menschlichen Sehebene ist aber leider irgendwie nix bei rumgekommen. Sie sind quasi nicht sichtbar, dieses Ansammlungen von Beeten.

    Warum Foristen nicht mal lernen erst dann zu meckern, wenn´s fertig ist. Pflanzen wachsen u.U. "nach oben", wenn man nicht nur Bodendecker pflanzt.

    Mit Reetdach? Sieht irgendwie gar nicht schweizerisch aus. Eher nach so etwas wie friesische Bäderarchitektur. Aber vielleicht haben sie sich im Barock ja so die Schweiz vorgestellt.

    Da scheinte auch ein Mohr zur Familie zu gehören. Wollen wir hoffen, dass kein Bedenkenträger auf Entfernung des Bildes pocht. :zwinkern:

    Nix Schweiz. Eigentlich Schweizerei.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Schweizerei

    So wie Meierei. Nur ohne "Bürgermeister" oder Verwalter...

    https://de.wikipedia.org/wiki/Meierei

    Kellergewölbe gibt es.
    Und ganz viel Deko-Kitsch, den ich mit "Disney" subsumiere.

    https://www.google.de/search?q=sophi…iw=1920&bih=979

    Hat mit Dresden ungefähr soviel zu tun, wie Hüte mit Gamsbärten mit München...


    Und im Pulverturm geht´s genau so "authentisch" zu.

    https://www.google.de/search?q=resta…ih=979&biw=1920


    Allerdings muss ich feststellen, dass ich zwar weiß, wo ich NICHT hinginge... (s.o.)
    Allein, es fehlt mir derzeit an Ideen, wo man in Dresden derzeit die passende geschmackvoll und authentisch eingerichtete Lokalität mit sächsischer und regionaler Küche, die auch wirklich gut ist, findet.

    Seit das Historische Fischhaus förmlich platt gemacht wurde, fällt mir nur noch das Umweltzentrum ein. Doch das ist mir eigentlich zu vegetarisch...


    Schießhaus finde ich okay, aber auch nicht überragend...

    Gar nicht so leicht...

    Wer hat noch Ideen?

    Also vor den Touristenfallen Sophienkeller (Taschenberg-Palais) oder auch Pulverturm (im Cosel-Palais) kann man eigentlich nur warnen, finde ich.
    Da verirrt sich wohl kein Dresdener hin. Und das scheinbar "super-urig historische" ist hier wirklich "Disneyland".

    Deko vom Raumausstatter in Histo-Kitsch. Bedienung in Mittelalter-Kleidern oder barocker Kostümierung.

    Das ist doch eher was für die Abfertigung von Reisebussen mit Ü-65-Insassen...


    Und wirklich gute Küche gibt es bei der Massenabfertigung auch nicht. Alles vorproduziert und aufgewärmt. Richtig kochen kann da niemand mehr.

    Man versuche es doch mal in der äußeren Neustadt. Dort gehen Gäste nicht nur 1mal zum Essen und deswegen ist es da oft selbst gekocht und lecker.

    Also da muss ich DarkVision doch ganz stark widersprechen. Striesen, Blasewitz, Weißer Hirsch. Man muss wirklich nicht ins Umland von Elbflorenz, für geschlossene Denkmal-Ensembles.

    Mein Favorit wäre z.B. diese Fewo... Nähe Blaues Wunder und Elbradweg. 4km zur City, 8km nach Pillnitz.
    Trotzdem Shoppingcenter, Programmkino und tolle Restaurants um die Ecke.
    Fahrräder inclusive. "Willst Du das Leben genießen, zieh nach Striesen..."
    https://ferienwohnung-weissbach.de

    Veröffentlichung des Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement vom 18.09.2020

    Schloss Moritzburg - Aufsetzen der letzten Skulptur auf die Balustrade zum Abschluss des Skulpturenprogrammes

    Das Schloss Moritzburg markiert das Zentrum einer noch fast vollständigen Barockanlage und wurde seinerzeit der Göttin Diana, der Göttin der Jagd gewidmet. Daher finden sich sowohl bei der Ausstattung im Inneren als auch im Außenbereich zahlreiche Hinweise auf das Thema Jagd. Auch die Figuren auf den Balustraden sind mit jagdlichen Attributen ausgestattet.
    Im Rahmen eines Skulpturenprogramms erfolgte unter Regie der SIB-Niederlassung Dresden I in den letzten vier Jahren eine umfassende Bestandserfassung, gründliche Schadensanalyse und Restaurierung der 110 Skulpturen (6 Großfiguren, 52 Putti und 52 Vasen). Zum Abschluss des Skulpturenprogrammes wurde heute eine der aufwändigsten, aber auch schönsten Vasen – mit Rosenblüten und vier figürlichen Reliefs – versetzt. Die Vase war nur als Torso erhalten, wurde aufgrund historischer Fotos und kunsthistorischer Interpretation ergänzt und anschließend in Cottaer Sandstein kopiert. Die beschädigten vier weiblichen Figuren lassen sich möglicherweise als die vier Tugenden interpretieren.
    Insgesamt wurden in das Skulpturenprogramm 795.000 Euro investiert. Die Maßnahme wurde mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushalts.

    Während der umfassenden Terrassensanierung wurden alle Skulpturen von den Balustraden herab genommen und für jede Skulptur ein sogenannter Exponatepass entwickelt – jede Figur erhielt eine eigene »Krankenakte«, welche sämtliche Informationen über die Skulptur enthält. Parallel dazu wurde nach einem intensiven Quellenstudium ein ikonografisches Programm zur Aufstellung der Putti und Vasen entwickelt, dem das Thema »Jagd« zu Grunde liegt. So wurden die Skulpturen an Hand ihrer Attribute der Hohen (Südseite) und der Niederen Jagd (Nordseite) zugeordnet. Die Attribute der einzelnen Skulpturen sind beispielsweise dem Fischfang, der Hochwildjagd, der Beizjagd oder der Entenjagd zuzuordnen.

    Hintergrund
    Schloss Moritzburg besitzt heute noch einen großen originalen barocken Bestand an Putti und Vasen. Von den 110 noch vorhanden Skulpturen sind wahrscheinlich noch 32 Originale aus dem 18. Jahrhundert. Allerdings lässt der Zustand einiger Skulpturen es nicht mehr zu, sie im Außenbereich zu zeigen. Diese Figuren wurden kopiert und erfreuen die Besucher nun wieder von der Balustrade. Insgesamt 19 Skulpturen (Putti und Vasen) wurden in dieser Maßnahme kopiert. Für 12 Kopien mussten Modelle geschaffen werden, weil die Originale nur noch Torsi waren. Hierfür wurde zunächst ein kleines, ca. 15 cm hohes Modell, ein sogenannter Bozetto geformt. Nach dessen Bestätigung (durch das Landesamt für Denkmalpflege und dem SIB) wurde die Figur im Maßstab 1:1 in Ton geformt. Anschließend wurde dieses Modell in Gips abgeformt und diente als Vorlage für den Bildhauer, welcher die Figur dann in Sächsischen Sandstein kopierte. Dieser Prozess war aufwendig zu begleiten, da jeder Bildhauer seine eigene Handschrift hat, welche sich allerdings in den gesamten Kontext des Skulpturenprogrammes einfügen muss.

    Über 20 bewährte Restauratoren, Bildhauer und Bildhauerinnen aus der Region wurden mit der Ausführung der bildhauerischen und restauratorischen Leistungen betraut. Ein jährliches Monitoring sorgt nun für die Dauerhaftigkeit des Geschaffenen.

    Kaffeesachse, nimm es mir nicht übel, aber bei dem bestehenden eklatanten städtebaulichen Missstand (Rähnitzgasse verbaut) ist es recht egal, ob "man drin gut wohnen kann".
    Der Durchbruch ist einfach absolut notwendig!

    Und wenn nicht im Jahr 2006 ein Finanzbürgermeister namens Vorjohann - der sich übrigens heute bis zum Staatsminister der Finanzen Sachsens hochge... (sagen wir -dient) hat - den eklatanten Fehler begangen hätte, einfach ALLE kommunalen Wohnungen zu privatisieren, ohne städtebauliche Problemfälle in städtischem Eigentum zu behalten, dann wäre das Problem Rähnitzgasse auch schon lange gelöst...

    Aber leider sind ja Menschen wie dieser, die einfach von irgendwo her kamen und kommen, keinen Bezug zu Dresden haben (wie ja auch unser scheidender Bau-Bürgermeister) Dresden-typisch. Da denkt man dann dogmatisch und ideologisch, statt wirklich das beste für die Stadt zu erreichen. War doch auch viel einfacher, einfach ALLE Liegenschaften zu privatisieren, statt vorher mal zu überlegen...


    Man mag übrigens von den neuen Gebäuden an der Hauptstraße - Ecke Heinrichstraße architektonisch halten, was man will. Zum Glück wurde wenigstens hier der Missstand einer Abschottung des dahinterliegenden Viertels behoben.

    So wie auf der gegenüberliegenden Seite heute noch, sah es vorher aus:

    https://www.google.de/maps/@51.05890…!7i13312!8i6656

    heute ist es nun zum Glück wieder so:

    https://www.google.de/maps/@51.05912…!7i13312!8i6656

    Und auf den nachfolgenden Luftbildern sieht man sehr schön, dass an der Rähnitzgasse etwas passieren MUSS.

    https://www.google.de/maps/place/Hau…57!4d13.7432297

    https://www.google.de/maps/@51.05809…t/data=!3m1!1e3

    Und so siehts das ganze von unten aus.

    https://www.google.de/maps/@51.05945…!7i13312!8i6656


    Auf der gegenüberliegenden Seite ist der Ausgangszustand mit den kleinen Durchgängen erhalten.
    Es ist klar, dass dahinter keine städtebauliche Entwicklung möglich ist.

    https://www.google.de/maps/@51.05557…t/data=!3m1!1e3

    Eine solche menschen- und geschichtsverachtende Gigantomanie war 1967 geplant,

    hauptstr-neustadt.jpg

    Zum Glück ist nur ein Torso herausgekommen, weil man nicht das Geld hatte, die barocke innere Neustadt noch weiter zu entstellen und durch gigantische Zeilen abzuriegeln.
    Und solche städtebaulichen Fehler sollen durch einen verschärften Denkmalschutz-Status zementiert werden, statt sie nach Möglichkeit zu heilen?

    Goldstein, den von Dir als "Kompromiss" angesprochenen Durchgang gibt es. Schon immer.


    Und er ist zu klein, als das eine urbane Verbindung zwischen dem trostlosen überdimensionierten Platz und der dahinter abgeriegelten kleinteiligen hoch bedeutenden barocken Stadt möglich wäre.
    Zu Ostzeiten war das genau SO gewollt: bröselnde Altbauten aus dem Blickfeld des Interhotels zu nehmen....
    Heute wäre es dringend nötig, die wunderbare innere Neustadt wieder an den Goldenen Reiter, damit an die Augustusbrücke und damit die Altstadt gleichwertig anzubinden. Damit dort auch Touristen und mehr Fußgänger die Boutiquen und Galerien erreichen.

    Warum ist das nur so schwer zu verstehen?

    Seit 25 Jahren wird das gefordert. Und es passiert nichts an diesem Missstand.


    Und apropos Grüngleise.... Lebenswerte Innenstädte bestehen i.d.R. nicht aus ausuferndem Verkehrsgrün...

    Mitteleuropäische Stadt ist dicht.

    Platz hat man an den Elbwiesen unmittelbar nebenan zur genüge.
    Und genau DIESER Gegensatz ist das besondere an Dresden.

    Die Frage ist doch immer wieder leicht beantwortet. Es muss sich rechnen...
    Wer soll denn die Mieten zahlen, wenn man zusätzlich zu aberwitzigen Baukosten für nötige und unnötige Annehmlichkeiten des Wohnens zusätzlich abertausende Euro für Fassadenverzierungen kreiert?