Posts by Izjamin

    Es wäre wirklich schön, wenn es mehr Menschen in dieser Stadt gäbe, die Architektur und Ideologie trennen würden. Die Architektur also nicht als Selbstzweck sondern als Kunstform verstehen würden. Der Grund, weshalb überall in Deutschland und Europa Rekonstruktions-Projekte entstehen oder gefordert werden besteht doch u.a. darin, dass die "moderne, zeitgenössische Architektur" in Puncto Formensprache häufig an Beliebigkeit nicht zu übertreffen ist, und damit den Bedürfnissen und Ansprüchen einer Vielzahl von Menschen nicht entspricht.

    Dieser ewige Ruf nach Brüchen ist in einer Stadt wie Potsdam aus meiner Sicht nicht nachvollziehbar. Wer mit offenen Augen durch die Stadt geht, kann an jeder Ecke bereits zuhauf diese Brüche entdecken. Vor dem Garnisonkirchen-Turm braucht man sich nur mal um 90 Grad drehen um auf die Neustädter Havelbucht mit Ihren "wunderschönen" DDR-10-Geschossern zu blicken. Das Gleiche Bild ergibt sich östlich des Alten Marktes, wo auf dem Areal rund um die Burgstraße auf ca. 80.000 m² architektonische Brüche begutachtet werden kann können.

    Mir grault es, wenn ich mir vorstelle, dass in Potsdam bald ein Ungetüm à la Christuskirche Köln entsteht.

    Dies gilt übrigens insbesondere vor dem Hintergrund, dass Potsdam bei den meisten stadtbildprägenden "Neubauten" seit der Wende

    ins Klo gegriffen hat (z.B. Heilig-Geist-Turm, blue - Freizeitbad).

    Wieder gibt es zwei gute Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern.

    Das Gutshaus Lehnenhof westlich von Rostock wird aktuell von einem Unternehmer aus Neubuckow aus dem Dornröschenschlaf geweckt.

    Geplant ist eine Seniorenresidenz mit 20 Plätzen. Der Bauherr setzt dabei auf eine enge Zusammenarbeit mit dem Denkmalschutz.

    Man darf also gespannt sein auf das Ergebnis.

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    Ebenfalls sehr positive Entwicklungen zeichnen sich für das Gutshaus Boek ab. Die Gemeinde Rechlin erhielt die Zusage für Fördermittel in Höhe von 2 Mio. Euro. Die ursprüngliche Raumaufteilung soll wiederhergestellt und die Fassade denkmalgerecht saniert werden.

    Im Anschluss soll das Gutshaus als "Welcome-Center" für den Müritz-Nationalpark fungieren.

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    Der Nordkurier berichtet in einem aktuellen Artikel über die Informationsveranstaltung vom 07.02.2020.

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    Auf dem Schlossareal soll es zukünftig einen Wellnessbereich geben.

    Mittlerweile konnten die Projektleiter außerdem weitere Flächen und Gebäude erwerben.

    Erfreulich ist auch, dass die anfängliche Skepsis der örtlichen Bevölkerung mittlerweile gewichen ist.

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    Für das verfallene Schloss Pötenitz in Nordwest-Mecklenburg (unweit der Lübecker Bucht) gibt es mal wieder große Pläne eines Investors.

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    Mann kann nur hoffen, dass die einige Jahre alten Pläne für ein Hotel- und Kongresszentrum nicht wieder aus der Schublade geholt werden.

    In diesem Entwurf sieht das Schloss aus wie Fremdkörper.

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    Die Aussage des Projektentwicklers klingt für´s Erste vielversprechend:

    Erklärtes Ziel der Geschäftsführer Fred Muhsal und Tom Martens: „ein denkmalverträglicher Städtebau, der sich näher an den historischen Gegebenheiten orientiert als die Planungen bisheriger Vorhabenträger am Standort Pötenitz.“

    Auf der Website des Projektentwicklers sind einige aktuelle und bereits umgesetzte Projekte vorgestellt.

    Bei den bisherigen Projekten gibt es eine relativ breite Streuung.

    Von gruselig (Hafenresidenz Waren, Schwedenschanze Stralsund - würden sich beide sehr gut in die Promenade von Lloret de Mar einfügen) bis sehr gelungen (Weinbergschloss Waren) ist alles dabei.


    Ein weiteres Anwesen soll in den kommenden Jahren aus dem Dornröschenschlaf geweckt werden.

    Es handelt sich um das Schloss Pfaffroda im Erzgebirgskreis ca. 45 km südöstlich von Chemnitz.

    Die Nachfahren der Alteigentümer haben das Anwesen bereits vor einiger Zeit gekauft und mittlerweile einen

    umfangreichen Entwicklungsplan erarbeitet.

    Bis 2022 sollen 8,5 Millionen Euro investiert werden. Neben der Nutzung für private Zwecke soll auch die Bereits gegründete

    Forstakademie Pfaffroda für private Waldbesitzer ins Schloss einziehen.

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