Posts by Jakku Scum

    daß es vor den Zerstörungen des Bombenkrieges noch mehrere Bereiche der Altstadt gab, die - ebenso wie der Schnoor - von aus den Zeiten von Mittelalter bis zum frühen 19. Jahrhundert stammenden Kleinhäusern geprägt waren

    Ganz recht, lieber Pagentorn.

    Die Böttcherstraße war vor dem Ankauf Roslius' auch so ein mittelalterlicher Straßenzug. - Ein erbärmlicher Straßenzug zwar, wie Zeitgenossen aussagten, doch können wir dies wohl nicht wirklich nachweisen. Es sei denn, du hast in deinem Archiv vielleicht noch ein Foto von damals von vor dem Umbau.

    Angesichts dieser Fotos frage ich mich, wie lange wir uns noch an den Weser-Arkaden/Tiefer Arkaden erfreuen können. Die überfällige Sanierung lässt weiter auf sich warten.

    Es bleibt zu hoffen, dass sie nicht so lange gammeln wie die 'Seute Deern'. Die wird ja derzeit abgewrackt
    Den Arkaden möge dieses Schicksal erspart bleiben.

    Immerhin hamse die Böttcherstraße

    Die Böttcherstraße war damals ein 'Neubau'. Dass sie überhaupt in dem Stadtführer Erwähnung findet, ist wohl nur der Tatsache geschuldet, dass der Bremer Kaffee-Magnat Ludwig Gerhard Wilhelm Roselius (Kaffee Hag) Bauherr war.

    Wahrscheinlich wussten die Herausgeber nichts mit dem neuen Straßenzug anzufangen und ließen deshalb die Beschreibung weg.

    An Bedeutung gewann der Straßenzug erst nach dem Krieg und ist daher - wie das Schnoorviertel - eine sehr junge Touristenattraktion.

    Die gänzliche Aussparung des Schnoorviertels samt der dortigen Kirche ist schon ein arges Stück.

    Ein heruntergekommenes Arme-Leute-Viertel, in dem vor 1945 die Prostitution blühte, verdient wohl kaum als Sehenswürdigkeit in den Stadtführer aufgenommen zu werden. Zudem sollte es abgerissen werden.

    Erst in den 1950er Jahren zogen Künstler und Studenten wegen der günstigen Mieten ein und werteten das Viertel auf.

    Die Abrisspläne blieben dennoch bestehen. Dort sollten Hochhäuser entstehen.

    Neben anderen Personen ist es dem damaligen Leiter der Bremer Denkmalpfleger, Karls Dillschneider, zu verdanken, dass 1959 das Viertel ein 'Ortsstatut' bekam, eine Art vorzeitige unter Denkmalschutzstellung. Danach wurde das Schnoorviertel saniert, herausgeputzt und zu dem, als was man es heute erkunden und begehen kann: Eine Touristenattraktion, eine Stätte mittelalterlichen Gassen und Häuser.

    Bremen Karte aus dem Faltblatt des Fremdenverkehrsvereins von 1938 mit eingezeichneten, für den Touristen essentiellen Sehenswürdigkeiten.

    Sehr eindrucksvolles Material, Pagentorn.

    Die Gegenübertsellung dessen was war und dem was noch ist, führt sehr anschaulich und überdeutlich vor Augen, was Bremen nach 1945 verlor.

    Aber viellleicht führt die Hinwendung zur eigenen Heimat ja auch zu etwas Bewusstseinsbildung hinsichtlich der schöneren Gestaltung dieser persönlichen Umwelt.

    Ich denke, dass sich in Bremen gerade ein zartes Pflänzchen mit eben diesem Bewusstsein entwickelt.

    Es schmerzt.

    Daher denke ich nicht oft daran zurück.


    Drei Monate hätten uns gefehlt – und das von uns vorgestellte Nutzungskonzept wäre gebilligt worden.


    Hier, an der Villa Gross, am Medienhaus, wollte der Eigentümer ein Exempel statuieren. Und das hat er gnadenlos durchgezogen. Erschreckend, welche Charakterzüge dabei, mMn; zutage traten.


    Die Rettung des Medienhauses war möglich. - Das macht es doppelt unerträglich!

    janpmw Das kann ich bestätigen! ;)


    Um den Knoten etwas zu entwirren:


    Beide Seiten bei facebook zum Wiederaufbau St. Ansgarii sind eigenständige, voneinander unabhängige Seiten.

    Die facebook-Seite der BI musste leider etwas vorgezogen werden.

    Sie sollte eigentlich erst Ende des Jahres an den Start gehen.


    So ist das, wenn "Tote" plötzlich wieder in der Tür stehen...!

    Welche Gruppe soll nun aufgebaut werden??!

    Kein Grund zur Panik oder Verzweiflung.

    Zugegeben, die Dinge überschlagen sich hier gerade etwas, was an der Tatsache liegt, dass über vier Jahre eine bestehende Gruppe zum Wiederaufbau der Kirche im Verborgenen schlummerte - auch wenn diese Gruppe aus kümmerlichen 5 Mitgliedern bestand. Das plötzliche Auftauchen dieser bestehenden Gruppe aus der Versenkung, hat die Dinge etwas zu stark forciert bzw. Vorgriffe nötig gemacht.


    Mensch, Pagentorn, darauf hätten wir seit 1461 Tagen Zugriff haben können!!!


    Sei es so.


    janpmw, es soll sich eine Bürgerintiative gründen, die den Wiederaufbau der St. Ansgarii-Kirche voranbringt.

    Der Link führt zu der betreffenden Gruppe auf facebook.

    Sieht eher beknackt aus, wenn ich das so salopp sagen darf

    Du darfst es ruhig salopp formulieren.

    Weitere Büroräume sind auch für mich in Zeiten von Corona und den daraus resultierenden Homeoffice ein Anachronismus.

    Die angedachten Glasfassaden sind es auch. Zwar nehmen sie die 'Aussichtsmöglichkeiten' über den Dächern der Altstadt auf - wie es Herr Grobien im Artikel auch anspricht -, doch mitten im Klimawandel stellt sich hier für mich die Frage der Sinnhaftigkeit solcher Fassaden.

    Zwar könnte man ja eine Art Aussichtsplattform installieren, doch wäre eine Aufstockung, die einen Bezug zur ehemaligen Gestaltung des Daches nimmt, eine bessere Variante. Eine Variante, die selbstverständlich weniger Fläche generieren würde. Wobei die Frage in Raume steht, wie viel Flächenbedarf in der City überhaupt besteht? Alle wollen Fläche bauen - bestenfalls für Büros und Wohnungen. Verträgt die City aber all diese Büroflächen und Wohnungsangebote? Oder wollen uns die Immobilienfürsten dies nur suggerieren? Welches ist hier der beste Mix für die Innenstadt? Die Pläne für die Baumwollbörse zeigen dies nicht auf. Sie enthalten nur die allgemeinen Losungen, die zu jedem Projekt postuliert werden.

    Beknackt, salopp gesprochen - und wenig innovativ.

    Die Aufstockung der Baumwollbörse schreitet voran


    Im Zuge der Innenstadtplanungen rückt die Baumwollbörse plötzlich in den Fokus.

    In einem Artikel des Kurier am Sonntags wurden (wieder?) Pläne für die Aufstockung des Gebäudes vorgestellt.

    Es wird - wen wundert es - eine aufgepflanzte Glas-Etage.


    Die Verantwortlichen Architekten sind KUEHNMALVEZZI+ C.FELGENDREHER.


    Über diesen Link lässt sich die Visualisierung abrufen:

    https://kuehnmalvezzi.com/?context=project&oid=Project:26254


    Die Visualisierung ist aus dem Jahr 2015.

    Es ist also möglich, dass sie hier im Strang schon einmal aufgetaucht ist.

    Dennoch scheint das Präsidium der Baumwollbörse nun den 'Drive', der in der Diskussion über die Innenstadt aufgekommen ist, für ihre eigenen Pläne auszunutzen und die Aufstockung des Gebäude ins Blickfeld der Öffentlichkeit zu tragen.

    Die Hagia Sophia diente als Moschee, dann machte man sie zum Museum (den Christen hat man sie natürlich nicht zurückgegeben),

    Warum sollte die Hagia Sophia an die Christen zurückgegeben werden?

    Oder warum hätte die Hagia an die Christen zurückgegeben werden müssen?

    Zu meinem Beitrag #14:



    Mit der Umwandlung heißt es ebenso wenig, dass sie fortan einem interessierten, weltlichen Publikum verschlossen bleibt. Vielleicht muss man sich dafür nur die Schuhe ausziehen, wie von Heimdall richtig bemerkt.

    Was Erdogan auf jeden Fall schon erreicht hat – und das können seine Spione hier in Deutschland an den Chef zurück funken – ist, dass wir uns hier im Forum die Köpfe heiß reden und Blockbildungen stattfinden.


    Was die Toleranz betrifft.

    Ich finde es tolerant, dass man der Hagia ansehen kann, dass sie jetzt einem islamischen Glauben dient – und einem christlichen Glauben gedient hat. Nichts hätte die Eroberer und ihre Nachfahren daran gehindert, sich eines Bildersturms zu bedienen. Haben sie aber nicht. Sie haben christliche Teile für die Nachwelt erhalten. Das ist für mich Toleranz.

    Und Atatürk hätte in seiner Regierungszeit mit Leichtigkeit den Nutzen der Hagia weiterhin der einer Moschee zuführen können. Das wäre damals – wo die Zeiten noch viel konservativer waren als in unserer ökumenischen Zeit – gleichbedeutend mit einem Zutrittsverbot aller Nicht-Muslime gewesen, die bis in unserer Zeit wohl anhalten würde. Doch er hat aus der Moschee ein Museum gemacht, damit der Weltöffentlichkeit die Hagia Sophia offen steht, vor dem Hintergrund konservativer, islamischen Strömungen, Tendenzen und Stimmungen im Land. Diesen Akt Atatürks werte ich persönlich als Akt der Toleranz.

    Dass die Hagia Sophia möglicherweise nicht mehr der Allgemeinheit offen steht, sondern nun fortan wieder aktiv als Moschee genutzt werden soll, ist sicher ein bewegender Tag für alle Kultur-Interessierte in der ganzen Welt.

    Für mich gehört das Symbol Istanbuls nicht nur zu den 'Neuen Weltwundern', es ist auch ein Ort der Begegnungen der Religionen und ein Beweis, dass Respekt, Toleranz und Diversität sich nicht ausschließen müssen und koexistieren können.


    Sicherlich ist der Akt, die Hagia in eine Moschee umzuwandeln, ein politischer Akt, der gerade den Westen oder vielmehr das Abendland treffen soll. Der Präsident der Türkei ist für seine Symbolpolitik und Retourkutschen bekannt wie gefürchtet. Sicherlich soll durch den Schritt der Umwandlung der Hagia von schweren innerpolitischen Problemen abgelenkt werden.


    Es wird sich zeigen, ob durch diesen gewollten Schritt nicht eine weitere Isolierung Erdogan und der Türkei erfolgt. Der Zwist mit Griechenland wird dadurch eben nicht kleiner, und es wird spannend sein zu verfolgen, welchen Einfluss die orthodoxe Kirche in Russland auf Putin haben wird, dessen Verhältnis mit dem türkischen Präsidenten ja nicht unbedingt das beste Verhältnis ist - in Bezug auf Syrien geradezu fragil - und in den letzten Jahren sowieso sehr wankelmütig war.


    Wenn der politische Wind in Ankara sich eines Tages wieder dreht, wird sich auch die Hagia wieder der Weltöffentlichkeit als Begegnungsstätte der Völker und Religionen präsentieren.


    In diesem Moment ist die Umwandlung der Hagia in eine Moschee ein schwerer Schlag für die gesamte Welt und ein absolut falsches politisches Signal.

    Besteht denn für Stadtbild-Freunde in Bremen noch eine Möglichkeit der Intervention? Zumindest in die Richtung, dass das neue Gebäude sich in der Höhe mehr der umliegenden Bebauung anpasst? Und dass es eine helle Fassade erhält? Können einige der Bremer Diskutanten vielleicht die Stadt und den Bauherren zumindest anschreiben?

    Da das alte Gebäude bereits abgerissen ist, schätze ich die Möglichkeiten allgemein als sehr gering ein.


    Zumindest was die wirkliche Geschosshöhe anbelangt, könnten Fragen Antworten erhalten.

    Ein Antrag beim zuständigen Beirat (Beirat Mitte??) könnte hier auch Antworten liefern.


    Nach den letzten Erfahrungen mit dem, dessen Namen hier nicht genannt werden darf, sehe ich nicht die Möglichkeit eines Einlenken von Seiten des Bauherren.


    Wie stets bei solchen Projekten, gelangen sie nie an die Öffentlichkeit bzw. erst dann, wenn der Sarg beinahe verschlossen ist. Wären die Pläne der Gruppe GME vor mindestens einem halben Jahr bekannt gewesen, dann wären die Chancen auf Einspruch möglicherweise größer. - Wäre, wäre - Fahrradkette.


    Jetzt - so fürchte ich - kann man nur noch Protest zum Zwecke der Notiz erheben.