Besuch in Winston-Salem. Eine überraschend lebendige Stadt, in der der Tabakkonzerne Reynolds (Camel) seinen Sitz hat, und die sehr renommierte Wake-Forest University. Diese zog 1956 von der Stadt Wake Forest ca. 100km nach Westen, und baute sich eine neue Universität im Gregorian Style. Alle neuen Gebäude folgten diesem Stil.
Posts by Gorki68
-
-
Heute Artikel in Bloomberg über den Widerstand zu haesslicher Architektur: “A movement known as Architectural Uprising is pushing back against Scandinavian design trends and sometimes forcing architects back to the drawing board.”
Der Artikel ist dann selbst bebildert mit Beispielen von Rasterkisten vs traditioneller Architektur, und handelt vom Widerstand der Gemeinden gegen Renditekisten. Die gleiche Diskussion gibt es in den USA auch. In vielen Städten gibt es daher Bauverordnungen, die nur noch traditionelles Bauen zulassen (USA, vor allem in traditionellen Städten wie Charleston etc.). In meiner Stadt muss jede Garage im Hinterhof von einer Stilkommission genehmigt werden. Das ist zwar bürokratisch, ermöglicht aber schönes Bauen. Die Gemeindesitzungen werden live im Kabelfernsehen übertragen, und ich kann als Bürger vom Sofa aus per chat meine Eingabe direkt in die Sitzung leiten. Die Architekten müssen dann zum Teil 3-4 Mal vorsprechen. Die Bepflanzung (Strassenbaeume und Vorgarten) wird von einer Tree-shade-commission genehmigt.
-
-
Mal wieder ein Update aus den USA zu klassischen neuen Bauten.
Vanderbilt University Studentenhaus:
https://www.traditionalbuildin…o-awards/e-bronson-ingram
Und Uni Nashville
https://www.traditionalbuilding.com/projects/artistic-gem
Und ein paar einfache Beispiele aus Philadelphia :
-
In den USA ist das eine sehr akzeptierte Kunstform, die privat und öffentlich gefördert wird:
-
Ein paar Eindrücke aus San Juan, der Hauptstadt von Puerto Rico. Die dortige Altstadt wurde von den Spaniern erbaut und ist mit grossen Festungsanlagen gesichert. Die Pastellfarben der Häuser werden durch die Stadtverwaltung vorgegeben. Heute ist Puerto Rico ein USA Territorium (nach dem spanischen Krieg fielen u.a. PR, die Philippinen & Kuba an die USA).
-
In den USA wird aber auch mit viel Sinn für Stil gebaut - hier mal einige Beispiele aus nur einer Stadt:
https://phillyyimby.com/2022/0…are-west-center-city.html
und
https://phillyyimby.com/2022/0…rd-avenue-kensington.html
und
https://phillyyimby.com/2022/0…-fishtown-kensington.html
und
https://phillyyimby.com/2022/0…old-city-center-city.html
und
https://phillyyimby.com/2022/02/2525-frankford-avenue.html
und
-
-
-
-
Dann noch Hudson Yards und ein Blick nach Newark. Hudson Yards wird sehr gut angenommen - zumindest die neue Shopping Mall. Die Skulptur ist schon wieder gesperrt wegen zu vieler Selbstmorde (Sturz in die Tiefe). Insgesamt wirkt es wie Dubai. Zum Hudson ist es nicht gut angeschlossen. Das 1. Photo ist der Blick rüber nach NJ . Da entsteht inzwischen auch eine richtige Skyline . Ganz links der Goldman Sachs Tower. Danach der Blick auf Hudson Yards
-
-
Wieder mal ein Blick über den Teich: dort ist ja klassizistische Architektur immer noch 'mainstream'. Aus dem Traditional Building Magazin hier mal ein Beispiel einer Firma, bei der man seine Säule zur Hausverschönerung bestellen kann. Die Hausfassade sucht man aus dem Katalog aus.
-
Nehmen wir mal an, diese Räume würden wieder hergestellt: wer will denn das wirklich sehen?
Solche Räume gibt es im Schloss Charlottenburg, in Potsdam in gleich mehreren Schlössern zuhauf, und in jedem anderen Schloss in Deutschland. Es gibt 25.000 Schlösser und Burgen in Deutschland, an historischen Zimmern ist nun wirklich kein Mangel.
Das Treppenhaus allein würde reichen. Aber noch mehr seidenbespannte Schlafzimmer? Da sollte man lieber alle Energie in eine Ostfassade stecken, die nicht nach BND Zentrale aussieht.
-
-
Es stimmt: die immergleichen Stilelemente. Ob nun Zimmermann, oder Robert AM Stern, oder Pohligbuilders.com.
Aber deshalb ist es ja 'klassische' Architektur. Die Alt-Berliner Bauten wurden auch aus dem Katalog des Maurermeisters zusammen gestellt.
Der Unterschied in den USA ist, dass es hier - regional natürlich unterschiedlich zw Westküste oder Ostküste - eben der vorherrschende Baustil ist. Architektur UFOs baut hier niemand, weil man sie nicht verkaufen kann. Die Kunden wollen eine Architektur, die in 30 Jahren auch noch funktioniert, und dann wieder verkauft werden kann. Dazu gehört eben ein Sprossenfenster etc. und ein Aussehen, dass von einer maximalen Anzahl an Kunden schön gefunden wird. Das gibt es in Deutschland sicher auch, es ist leider die Ausnahme. Vor allem im Mehrfamilienhaus.
-
-
Das Schmitz Gebäude wird bereits im Stil kopiert: oben Schmitz, unten eine Kopie in Philadelphia/USA, für die gerade der Bauantrag eingereicht wurde (19 North -26th Street).
Der Dachabschluss wird in den USA übrigens vom Zimmermann aus Holz gebaut, dann mit Stein verkleidet und einfach an die Fassade geschraubt. Wie im 19. Jahrhundert kann man aus dem Katalog die historische Fassadenverkleidung auswählen - Romanik, Klassik, Southern-estate, Colonial... das entscheidet dann der Bauherr. Die Grundrisse sind alle gleich - nur die Fassade wechselt.
-
Die alte Bebauung gab es schon Ende der 1930er Jahre nicht mehr - sie wurde bereits im III. Reich beseitigt für die Nord-Süd Achse.
-