Beiträge von Freibuerger

    Ich war mal wieder im Königreich Böhmen auf Exkursion. Hier ein par Eindrücke aus Kovářská, bis 1947 Schmiedeberg. Der Ort liegt gegenüber der sächsischen Stadt Oberwiesenthal und ist nicht in sehr guter Verfassung.

    LINK

    Kirche Erzengel Michael




    Trauriger Friedhof












    Ruinen des Holzkohlelagers des ehemaligen Eisenwerkes



    Wenn ich mir die Bilder anschaue, bin ich froh, das wieder ein historisches Gebäude mit Geschichte nicht "platt" gemacht wurde. Mit der üblichen Begründung "Schandfleck" wäre dies leicht möglich gewesen. Und die Patina wird auch noch kommen, sie war eben noch nicht gleich von den Gewerken zu haben. :smile:
    Ich habe oft darüber nachgedacht, wie wir in diesem Forum unsere alten Städte auf historischen Fotos bewundern obwohl der Zustand der Gebäude (Putz, Dächer, Fenster usw.) uns heutzutage dazu verleiten würde, zu sagen, der Besitzer soll gefälligst seinen Besitz instand halten.
    Vielleicht sind wir mit den alten Fotos gnädig, weil sie nur schwarz-weiß sind?

    Auf dem historischen Foto sieht man in der Bildmitte den noch heute existierenden Theaterplatz. LINK

    Im Gebiet von den Zahlen 1 , 2 , 15 und 14 stehen heute langgezogene Neubauten, die man sicherlich nicht opfern wird.
    Aber der Stadt würde in diesem Bereich eine Kleinteiligkeit wieder gut tun (Zwischen dem hohen Congress Hotel Chemnitz links und dem Obernplatz rechts der Bildmitte). LINK

    Gründerzeitler rekonstruiert wahrscheinlich derzeit niemand. Warten wir noch 200 Jahre. :smile:


    Ich kenne Jena sehr gut. Demzufolge weiß ich aus Interesse auch um die nach dem Krieg erhaltene Altstadtbebauung, die teilweise Wiederaufbauleistung im Bereich des Eichplatzes und den unsäglichen Abriss für die "Keksrolle" (es gibt auch andere Begriffe :wink: ) und weitere geplante DDR-Bauten. Das jetzige Bauvorhaben fällt für mich unter den Wahn "Schneller, höher, weiter". Die Entscheidungsträger haben nicht begriffen, was kleinteilige, vielleicht angepasste Architektur für Anziehungskraft (siehe Wagnergasse) oder gar die Wiedererstehung des alten Eichplatzes hätte. Schon die Neubauten neben dem Rathaus sind erdrückend.

    Ps. Nach meiner Erinnerung sah ich bei Recherchen im Stadtmuseum Bilder von einem romanischen Wohnturm neben dem Rathaus, der durch die Bombenangriffe im 2.WK "freigelegt" und wohl erhalten war.

    Mühlhausen scheint offenbar alles richtig zu machen. Zum einen steht alles mit der Bildung, dem Feingefühl und dem Wollen der Entscheidungsträger. Die Argumente "Unfinanzierbarkeit" sowie "Schandfleck" sollten nicht immer das letzte Wort haben. Zum anderen gehört aller Respekt solchen privaten "Hausrettern", die in verrückten Zeiten den Leuten einer Stadt wenigsten identitätsstiftende konstante Ansichten mit großem geschichtlichem Wert erhalten. Das zeugt auch vom Respekt vor den Leistungen unserer Vorfahren.

    Hallo,
    hier paar Impressionen aus der Motorrad-Stadt Zschopau. Sie liegt im Erzgebirge und ist weitestgehend saniert.

    Stadtkirche St. Martin, nach einem Brand 1751 wieder aufgebaut.




    Schloß Wildeck, erbaut auf den Fundamenten einer Burg aus dem 12. Jahrhundert. Heute beherbergt es u.a. ein Motorradmuseum (MZ).
    Sie sicherte wahrscheinlich den böhmischen Steig mit der Furt an dem Fluss Zschopau.

    LINK





    Der Bergfried ist noch alt.



    Neues (barockes) Rathaus am Markt.



    Altes Rathaus, ursprünglich 1495 erbaut, mehrfach verändert.



    Marktbereich.



    Blick in eine Seitenstraße.

    Hallo,
    ich finde im Netz immer mal neue Artikel zum Vorgang "Salomonstraße" in Görlitz. Wie nicht anders zu erwarten, sind die Verantwortlichen für diesen Skandal absolut uneinsichtig. Gab es inzwischen evtl. eine Stellungnahme von "Stadtbild" in Richtung Görlitz? Dies würde ich für sehr hilfreich für das "Stadtforum Görlitz" halten.


    Hallo,
    ich habe "zwischen den Jahren" mir mal nach sehr langer Zeit wieder Waltershausen bei Gotha angeschaut. Es ist ein kleines nettes Städtchen am Nordrand des Thüringer Waldes. Beherrscht wir es vom Schloß Tenneberg auf einem Bergsporn.







    Etwas zur Geschichte.



    Die Gebäude der Vorburg sind leider nicht so gut in Schuß. Hier könnte man sicherlich viel draus machen.



    Vor vielen Jahren hatte ich schon Bedenken wegen dem leer stehenden Zeughaus von 1614. Da es Grünschnittarbeiten auf dem Gelände gab, habe ich Hoffnung.





    In unmittelbarer Nachbarschaft sieht es nicht gut aus.

    Das 6. Bild der letzten Bilderserie zeigt eines meiner Lieblingsobjekte aus dem Dresdner Schloß. Ich weiß nicht, ob es hier schon einmal besprochen wurde. Es handelt sich um einen Prunkkamin, der in vereinfachter Form nach seiner Zerstörung rekonstruiert wurde.

    LINK

    Vollständig muß er eine prachtvolle Farbe gehabt haben. Ursprünglich war er mit den schönsten und seltensten sächsischen Mineralen verziert, z.B. mit Halsbacher Achat, Schlottwitzer Achat/Amethyst, Wiesenbader Amethyst, Wiederauer Achat, Purschensteiner Amethyst, Chemnitzer Kieselholz usw.).
    Der beteiligte Juwelier Johann Christian Neuber hat u.a. auch für europäische Höfe feinste Schatullen aus diesen Mineralien gefertigt.


    LINK

    Während sicherlich auch in Görlitz jeder private Hausbesitzer jeden Biberschwanz extra genehmigen lassen muß, gilt selbiges für öffentliche Bauherren nicht. Immer dann, wenn Bauherr und Denkmalschutzbehörde, die dem Bauamt oft unterstellt ist, identisch ist, kommt es zu solchen Auswüchsen. Immer das gleiche, falls "Untere Denkmalschutzbehörde" mutig Einspruch eingelegt haben sollte, ab zur Denkmalschutzbehörde nach Dresden, dann Dissenzverfahren, weiter zur Landesdirektion. Wenn gute Connection, dann genehmigt die alles.
    Diese Straßenszene wird wohl für die weltweite Filmwelt ausfallen. Und die Intention des ehemaligen jährlichen 1-Million-Euro-Spenders wird völlig missachtet. Eine Schande für Görlitz.


    Naja, kann man so sehen. Aber man muss bedenken, dies sind u.a. ästhetische Industriebauten aus napoleonischer Zeit. Sie sind Beispiele aus der frühen Industrialisierung von Sachsen, die das Land reich gemacht haben. Für mich geschichtlich sehr wertvoll.