Posts by Touranoglou

    Der Ostflügel des Stadtschlosses soll augenscheinlich ein Ensemble mit den anderen Bauten bilden, die an das gegenüberliegende Marx-Engels-Forum grenzen - auch weiße Betonwände mit Rasterfassaden ähnlich zur Ostseite des Schlosses. Bei der Vogelperskeptive wird das deutlich.

    Der Wiederaufbau des Ostflügels sei bautechnisch schwer zu verwirklichen, weil auch die Spree an der Stelle verschoben werden müsste. Die Hoffnung, dass das irgendwann verwirklicht werden kann, stirbt zuletzt.

    Billig sonst nichts !

    Finde ich nicht. Gleiche Parzellierung und Kubatur wie der Vorgängerbau (Walmdach mit Ziegeln), Fassadengliederung, Einhaltung der Sichtache, halbwegs angenehme Farbe und einigermaßen harmonisches Einfügen in die (modernere) Nachbabebauung.

    Mit wäre eine Reko natürlich auch lieber. Aber ich finde, das ist eher ein positives Beispiel der Postmoderne. Bei den "Rekos" im Lübecker Gründungsviertel zum Beispiel ist die Fassade oft viel simpler gehalten.

    Toll, jetzt bin ich also "grünen-nah". :augenrollen: :wink:

    Es geht mir eher darum, klar zu machen, dass dieses Agieren kontraproduktiv ist. Wenn "die Grünen", "Linke" oder wer auch immer sehen, wer teilweise auf welchem Niveau für die Rekonstruktion der Bauakademie argumentiert, ist es kein Wunder, dass sie mittlerweile reflexartig dagegen sind (weil "Reko = rechts"). Die Diskussion, dass ausgerechnet (…) Mod. Entfernt. Ein brandaktuelles Thema, das direkt ins OFF-Topic führt. Sorry

    Ich bin auch für Rekonstruktionen, gerade weil sie Historie und Identität ausstrahlen. Aber in Anbetracht der derzeitigen Politisierung von jeder kleinsten Sache gerät leider auch das schöne Bauen unter die Räder dieses parteipolitischen Partisanentums...


    Edit: Treverer das war nicht gegen dich gerichtet - eher ein allgemeiner Aufruf, dass man besonnener argumentiert.

    Hier scheint ja kompletter Stillstand zu herrschen, weil Bundestiftung und Senatsverwaltung nicht zu einer Einigung kamen, und nun erst mal im Bund neu gewählt werden wird.
    Ich bin ja mal gespannt, wie sich eine neue Regierung auf die Bundesstiftung, deren Aufstellung und deren Intention bezüglich des Wiederaufbaus auswirkt.
    Ich hoffe inständig, dass es irgendwann mal zu einer Konstellation kommt, in der Bund und Senat sich beide einig sind, dass die Bauakademie zumindest äußerlich originalgetreu rekonstruiert werden muss, und dann auch gehandelt wird, bevor eine andere Konstellation sich wieder darüber uneinig ist.
    Wann wird eigentlich in Berlin wieder neu gewählt? Wenn die Grünen dort erstarken und in der Regierung sitzen, oder sie womöglich sogar anführen, dann wars das jedenfalls mit einer originalgetreuen Bauakademie. :/

    Leider tragen auch solche Pauschalaussagen und Links-Rechts-Polarisierungen wie hier im Forum dazu bei, dass zu den Grünen tendierende Leute Rekonstruktionen dann als "reaktionär" ablehnen. Dass es früher gerade die linke Hausbesetzer-Szene in den 1970er Jahren war, welche Abrisse historischer Bauten zu verhindern versuchte (Beispiel in Lübeck - heute UNESCO-Weltkulturerbe), spricht aber nicht für dieses Schwarz-Weiß-Bild. Man muss sich aber jetzt bei diesen politischen Grabenkämpfen unbedingt positionieren, und solche "Diskussionen" sorgen dafür, dass man Menschen vom potenziellen Interesse für Rekonstruktionen abstößt. Wir sollten versuchen, Leute für unsere schönen Ziele zu gewinnen. Mit dem Tenor "die bösen Linksgrünen sind gegen uns" schafft man das nur sehr bedingt.

    Dennoch hoffe auch ich, dass mit einer neuen, stabilen Regierung endlich ein Machtwort kommt und dieses ewige Problem des Aufschiebens der Bauakademie-Rekonstruktion angegangen wird. Es ist eine der wenigen positiven Ausblicke in dieser unsicheren Zeit. Für die Bauakademie würde ein neuer politischer Wind in der Hinsicht gut tun.

    Kann man die Besessenheit zahlreicher Foristen von Oswalt und den anderen Schlossgegnern nicht mal zügeln? Diesen Einzelpersonen stehen Millionen von Schlossbefürwortern gegenüber - das Schloss steht da und wird nicht abgerissen. Durch die zwanghafte permanente Erwähnung und die abwertenden Sprüche wird diesen Personen erst eine Bedeutung gegeben, die sie nicht verdienen.


    Edit:

    Jakob Das ging diesmal sehr schnell mit deinem Dislike-Spam

    Es ist interessant zu sehen, wie sich hier (populistische) Altlinke wie OTZ und rechtskonservative Forenteilnehmer unbedingt in die Haare kriegen müssen. Erstere müssen nur einen Satz schreiben und alle schäumen hier vor Wut. Lasst doch die selbsternannten Nazijäger reden. Wir leben in einer Demokratie mit Meinungsfreiheit. Bleibt ruhig, sammelt euch, werdet nicht emotional und petitioniert gemeinsam gegen jede Verschandelungsabsicht! Achtet darauf, dass ihr möglichst viele Leute mitnehmt, anstatt die Leute vor den Kopf zu stoßen - indem man sich nicht nur auf das Niveau der Gegner begibt, sondern unbedingt niveauloser sein muss mit abschätzigeren Bemerkungen.

    Fakt ist: Das Schloss steht und wird von der Einheimischen wie Touristen akzeptiert, da werden OTZ nichts ausrichten können!

    Lasst uns zudem aufs Wesentliche konzentrieren für die Zukunft: Wiederherstellung der Gigantentreppe und der zwei Nebenkuppeln. Ohne ersterem fehlt ein wichtiger Teil des Inneren und ohne letzteres ist die Fassadenfront nicht komplett! Leider haben das viele Forenteilnehmer bei der ganzen Beschäftigung mit den Personen Oswalt und Trüby komplett vergessen.

    Die Füllbauten lassen meiner Meinung nach die rekonstruierten Eckbauten wulstig und überladen wirken und werden ihnen nicht gerecht.

    Man fragt sich, wozu einer über eine halbe Dekade Architektur studiert, wenn nichts außer dem Prinzip bleibt, mit minimalistischer Schlichtheit maximale Individualität herauszuholen.

    Ich weiß, besser als nichts.

    Aber die abgerissene Hanseschule aus der Nachkriegszeit, die dort stand, hatte die selben architektonischen Ansprüche wie heute, und hätte deswegen sogar Denkmalwert.

    Die jetzigen Gebäude vermitteln teilweise den Eindruck, dass sie dort nicht lange bleiben werden, sobald der Zahn der Zeit an ihnen nagt. Und spätestens dann haben wir die gleichen Diskussionen wieder wie vor dem Bau des Gründungsviertels.

    Wichtig wären Fotos aus der Vogelperspektive, weil die Gebäude im Einzelnen tatsächlich überhaupt kein Altstadt-Feeling vermitteln. Hat die zufällig jemand, oder gab es dazu schon welche?

    Einzeln sehen die Gebäude architektonisch wie hochwertige, aber moderne bis postmoderne Kleinstadt-Häuser aus, die halt auf die Kubatur und das Ziegeldach achten. Die einzigste Aufwertung im Vergleich zur Vorgängerbebauung ist die Kleinteiligkeit.

    Ein Leitbautenkonzept wie in Potsdam wäre besser gewesen, jedoch kommt hinzu, dass Altstädte in Deutschland in der Vorkriegszeit nicht von wohlhabenden Neubürgern wie in den heute gentrifizierten Bereichen besiedelt waren - sondern in den alten Stadtkernen vielerorts oft Elend geherrscht hat und es sich teils um soziale Brennpunkte handelte mit entsprechenden Milieus, Kriminalität, Prostitution etc. (Berlin und Frankfurt sind beste Beispiele, die Frankfurter Altstadt war deswegen sogar eine linke KPD-Hochburg, weswegen die Nazis das Gebiet durch Vereinfachungen und Entstuckungen "aufwerten" wollten).

    Von daher ist auch gerade die Lübecker Altstadt oft schlicht gewesen - viel Klinker, wenig Stuck. Da würde man jetzt eher wenig verändern können.

    Sowohl der Bedué-Komplex als auch die vorige Bebauung mit der Schule hatten mit ihren roten Backstein-Klinkern bereits an die Vorkriegsbebauung angeknüpft und waren per se eigentlich (aus unserer Stadtbild-Sicht) nichts zum Abreißen.

    Dennoch bin ich froh um die Aufwertung.

    Insgesamt wird das Viertel von der Ästhetik und der Bauqualität doch etwas für deutlich zahlungskräftigere Schichten, auch außerhalb Lübecks, werden, es wird auch eine krasse soziale Veränderung gegenüber der einheimischen Schicht aus der Vorkriegszeit.