Posts by Zeitreisender

    Ein sehr interessantes Thema. Ich wollte mir Kassel immer fernhalten, weil der Kontrast heute / damals einfach zu abstoßend ist! Die neue UFO-Beleuchtung sieht schrecklich aus. Nach welchen Kriterien wird sowas eigentlich ausgesucht? Aber scheinbar sind die Kasseler mit ihrer (Bau-)Politik sehr zufrieden, sonst würde sie ja nicht gewählt und dadurch bestätigt werden.

    Ein Tropfen, der zum Nachdenken anregt, ist auf jeden Fall Marställer Platz 1: "Toll, wieso sieht dieses Haus so schön aus, und der Rest unserer Innenstadt überhaupt nicht?"

    Die Leute brauchen Vorstellungskraft, und diese entsteht anhand solcher Projekte und Rekonstruktionen. Die Leute erfreuen sich an der Schönheit dieses Baus, wohingegen sie sich ärgern und peinlich berührt wegschauen, wenn sie das Hansa-Haus oder eine andere Bausünde sehen.

    Weiß jemand, was sich hieraus ergeben hat? Das sieht doch sehr nach einer rekonstruktionsfreundlichen, der Stadt ihre Seele zurückgebenden Haltung aus:
    http://www.winklerarchitekten.de/altstadt-kassel-2030/

    Ich bin wirklich begeistert von der Kellertorwache! Toll, dass das Gebäude so gut angenommen wird. Habt ihr keine Bedenken, dass Touristen euer Haus belagern? Ich würde es mir auf jeden Fall von allen Seiten anschauen wollen!

    Ich habe den Thread jetzt überflogen, da ich gerade vom Thread "Bauwerk des Jahres 2018" hierher gekommen bin.
    Ist Konstantindegeer der Bauherr?
    Wieso ist dieser Bauwerk keine Rekonstruktion, sondern ein Neubau? Nur, weil die Trophäengruppe oben fehlt?

    Meinen herzlichen Glückwunsch zu diesem tollen Bau! Gerade die Touristen werden die Eindrücke der Rekonstruktionen in dieser (wieder) schönen Stadt begeistert mit nach Hause nehmen und dadurch automatisch hierfür werben. Die beste Werbung, die wir für unser Anliegen, das Stadtbild wieder (durch originalgetreue Rekonstruktionen) herzurichten, nur bekommen können, sind Taten (vollendete Bauten!).

    Ich wünschte und würde mich auch dafür einsetzen, dass jährlich vom Bundeshaushalt ein gewisser Betrag für Rekonstruktionen zur Verfügung steht, um den Mehraufwand von einem schlichten Neubau zu einer detailreichen Rekonstruktion zu fördern und so den entscheidenden Ausschlag zur Rekonstruktion zu geben.

    Eine Idee: Vielleicht ließe sich eine Art Briefkasten (im zeitgenössisch preußischen Stil) vor dem Bau einrichten, indem Touristen und Altstadtbegeisterte Vorschläge für weitere Rekonstruktionen und Verbesserungen einwerfen können. Die Leute, die diesen Bau live sehen, werden in Erinnerungen und Begeisterung schwelgen und instinktiv an Gebäude / Orte aus ihrer Vergangenheit / Umgebung denken, die sie auch gerne schöner hätten. Mit so einer Möglichkeit kann man die Leute bzw deren Ideen für bestimmte Stadtbildverbesserungen (bestimmt auch viele, die hier im Forum noch nicht aufgetaucht bzw aufgrund der schieren Masse wieder untergegangen sind) sofort abholen und wir würden eine Vielzahl an Vorschlägen bekommen, wo wir mit Ortsgruppen / Eigeninitiative den nächsten Bau initiieren können. Wahrscheinlich auch das ein oder andere weitere begeisterte Mitglied bekommen, in diesem wunderbaren Forum!

    Tolle Bilder, Fuldataler! Ich war dieses Wochenende auch in Wolfhagen und habe mich neben diesem Kleinod auch über eine Hochzeit bei grauem Nebelwetter gewundert. Deswegen wundert es mich gerade sehr, dass ich, nach längerer Zeit wieder eingeloggt, direkt einen Thread über Wolfhagen sehe. Besonders gefallen mir hier das Rathaus sowie Mittelstraße links das fünfgeschossige Fachwerkhaus mit Doppelspeicher im Dachstuhl!

    Naumburg, rund 10 min südlich Wolfhagens, hat auch einen historischen Kern mit diversen Fachwerkhäusern und noch Reste der Stadtmauer! Vielleicht eröffne ich demnächst auch einen Thread, wie du, über Naumburg. Wäre sowieso genial, wenn wir mit der Zeit hier sämtliche Dörfer / Städte sammeln und die schönen deutschen Bauwerke der Öffentlichkeit veranschaulichen können.

    Am Meisten begeistert hat mich jedoch in diesem Gebiet die ~12.000 Einwohnerstadt Fritzlar. Hier sehe ich gewaltiges Potential für diese wunderbare Stadt im Dornröschenschlaf, die für die deutsche Geschichte einen viel zu unbeachteten Wert besitzt. Beginn des deutschen Mittelalters + Ausgangspunkt der Christianisierung Mittel- und Norddeutschlands mit dem Fällen der Donarseiche durch Bonifatius um 723 + viele Stadttürme sowie großer Teil der Stadtmauer erhalten + 2 mittelalterliche Steinhäuser + romanisch / gotischer Dom + ältestes Rathaus Deutschlands + pittoresker Marktplatz (mit der Schönste Hessens!) + hervorragendes Fachwerk in Ständerbauweise + und und und

    Ist es möglich, eine Kaiserpfalz komplett zu rekonstruieren? Falls ja, dürfte sich die Kaiserpfalz in Gelnhausen aufgrund ihrer gut erhaltenen historischen Bausubstanz, ihrer geringen Größe und der Häufigkeit an Kaiserpfalzen mit jeweils unterschiedlichem Erhaltungsgrad recht genau rekonstruieren lassen.


    Quelle: (GFreihalter - Eigenes Werk) https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:…serpfalz_46.JPG


    Bisherige Rekonstruktionen:
    -Hier wurde schon einmal eine Königspfalz teilrekonstruiert: https://de.wikipedia.org/wiki/K%C3%B6nigspfalz_Werla
    -digital: http://www.architectura-virtualis.de/rekonstruktion…de&img=5&file=0
    -digital: http://www.kaiserpfalz-ingelheim.de/denkmaltourism…serpfalz_09.php
    -digital, besonders schön, Film einmal anschauen: https://isgwww.cs.uni-magdeburg.de/projects/pfalz/f_modell.html

    Erhaltungszustand:
    Heute sind nur noch Teile der Anlage erhalten, darunter die vollständige Ringmauer, die reich geschmückte Hoffassade des Palas und Reste der Burgkapelle. Diese Bauteile gehören zu den bedeutendsten Profanbauten der Romanik in Mitteleuropa.

    Infos:
    -Es handelt sich bei der Kaiserpfalz um die besterhaltene Pfalz der Stauferzeit. Ihre Steinmetzarbeiten sind herausragend für die damalige Zeit. Als Fundament für ihren Bau dienten etwa 12.000 Baumstämme.
    -Die Pfalz war zehn Jahre nach Stadtgründung Schauplatz eines wichtigen Reichstags. Heinrich dem Löwen wurde auf diesem Reichstag 1180 in Abwesenheit der Prozess gemacht, und seine Länder wurden neu aufgeteilt.

    Quelle und Fotos der beeindruckenden romanischen Bausubstanz:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Gelnhausen
    https://de.wikipedia.org/wiki/Kaiserpfalz_Gelnhausen

    Weshalb an diesem Ort:
    -kleine Pfalzgröße, vglw. geringer finanzieller Aufwand
    -viel erhaltene historische Bausubstanz, Rekonstruktion einfacher möglich
    -vollständiges, bedeutendes Profanbauwerk der Romanik
    -viele Pfalzen heute noch teils erhalten, genaue Rekonstruktion aufgrund hoher Vergleichsmöglichkeit sehr wahrscheinlich
    -Da mir keine Pfalz bekannt ist, die vollständig rekonstruiert wurde, böte sich dieses schöne Bauwerk an. Gerade im Hinblick auf den Erhaltungszustand Gelnhausens: Mit langgestrecktem Unter- und Obermarkt, fünf erhaltenen Tortürmen und Teilen der alten Stadtbefestigung hat sich die frühere Reichsstadt ihr mittelalterliches Gepräge erhalten. Zugleich könnte sich hier ein touristischer Schwerpunkt entwickeln, mit dem nahen Einzugsgebiet Frankfurts und Umgebung.

    Fazit:
    Sehr viele begünstigende Faktoren, nur Gewinner (Stadbildliebhaber, Stadt Gelnhausen, Aufwertung der kompletten Umgebung und Synergieeffekt durch geschlosseneres historisches Stadtbild, Tourismus, Denkmalpflege), freies Gelände (allenfalls ein Parkplatz nebenan müsste entfernt werden), schönes Beispiel für die Sinnhaftigkeit von Rekonstruktionen und gleichzeitig Werbung für weitere Rekonstruktionen

    Ein wunderbares Thema. Vielen Dank für die tollen Beiträge, denen ich alle einen Daumen hoch geben würde.

    Es müssten sich in Schwerpunktstädten Ortsgruppen bilden, die vor Ort die relevanten Kontaktpersonen und Ansprechpartner kennen.

    Im Idealfall sieht es so aus:

    1. Wir / dieses Forum erbringt die Strategie, die Leitidee, dass viele Städte durch Rekonstruktionen für alle ein Gewinn ist.
    2. Wir schlagen Ideen und Städte vor, wo es Rekonstruktionspotential gibt.
    3. Ortskundige Personen bringen internes Material ein, können konkreter sagen, was eine Stadt bewegt, wo es sich lohnen würde, die erste Rekonstruktion hochzuziehen.
    4. Haben wir ein konkretes Projekt, einen Startschuss für eine Stadt, ein "Leuchtturmprojekt" im Blick, informieren wir uns en detail, welche Kontaktpersonen wir benötigen. Wir bilden eine Ortsgruppe, holen Leute ins Boot, die die Idee mittragen und als Multiplikatoren weitere Leute begeistern können. Wir versorgen die Ortsgruppe mit relevanten Daten wie: Grundstückseigentümer, Denkmalpflege, Finanzierung.
    5. Wir und die Ortsgruppe stellen eine mögliche Realisierung der Öffentlichkeit vor und zeigen, was geht: Wie sah die Stelle vor dem Krieg / der Zerstörung aus, wie sieht sie heute aus, wie sieht sie zukünftig aus. Wir werben massiv für unser Anliegen und holen weitere Unterstützer ins Boot. Bspw. Investoren, die die dort u.U. geschaffenen Wohnungen erwerben oder vermieten, ein Ladenlokal im Erdgeschoss eröffnen etc. Für die Stadt / das Land ist es eine hervorragende Werbemaßnahme, ebenso für die Politik. Es wird etwas getan, Taten zählen mehr als Worte. Bestimmte Leute können sich mit dem Projekt profilieren.
    6. Wir, und da spreche ich einfach mal für uns, wollen einfach nur, dass die Stadt so aussieht, wie sie Jahrhunderte lang ausgesehen hat. Wer letzten Endes den "Ruhm" bekommt, ist zweitrangig. Wichtig ist, dass wir uns als Initiatoren beweisen und dies auf weitere Städte abstrahlt.
    7. Haben wir einmal so ein Projekt durchgebracht, sind die wesentlichen Prozesse bekannt und wir sind bei der Ausarbeitung jeder Schritte effizienter. Umso öfter wir ein solches Projekt ins Leben rufen, desto schneller und bekannter sind wir beim nächsten Projekt.

    Als Alternative:
    Wir machen einen Investitionsfonds auf. Durch Gründung eines Vereins etc., durch Spenden, um so einen Großteil einer benötigten Rekonstruktionssumme zu erlangen. Hätten wir z.B. 1 Million € als Investitionsvolumen zur Hand, können wir ein ausgesuchtes Grundstück erwerben und sind am Verhandlungstisch mit der Stadt etc. deutlich länger am Hebel, können viel mehr Wünsche und Ideen verwirklichen, als wenn wir finanziell zu 100% von Investoren abhängig sind. Da wir über diese Summe noch ;) nicht verfügen, sollten wir wie oben angegeben vorgehen.

    Was jeder machen kann: Im Freundes- und Bekanntenkreis werben, werben, und nochmals für Rekonstruktionen und intakte Altstädte werben.
    Beispiele aufzeigen: Fachwerkhaus in der Altstadt neben 70er Jahre Matratzenladen und fragen, wieso man diese Bausünde gebaut hat und wieso das Bild so verschandelt wird. "Ist es nicht möglich, das Fachwerkhaus, was vorher dort stand, wieder aufzubauen? Es existiert doch gerade solch eine Wohnungsnot in Innenstädten - wäre eine konzentrierte dichte Bebauung wie vor dem Krieg nicht ein Gewinn für uns alle, besonders für die, die gerne in der Innenstadt wohnen wollen, aber keinen Mietraum finden?"

    Den meisten Leuten fehlt die Vision, dass so etwas wundervolles wie in Prag überall in Deutschland möglich ist und zumeist vor dem Krieg auch war - nämlich eine intakte Altstadt. Die Leute brauchen aber Bilder, keine Worte. Und die Leute brauchen Taten, keine Bilder. Von daher ist es unglaublich wertvoll, ein "Leuchtturmprojekt" in irgendeiner Stadt (natürlich möglichst bedeutende Stadt) von A bis Z durchzuspielen und am Ende eine wunderschöne Rekonstruktion zu zeigen.

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    Hier übrigens ab 31:35 Videoaufnahmen vom Gelände, ein Spaziergang auf dem Krönungsweg.

    Ab 30:34 auch von anderen Stellen Frankfurts.

    Achtung: Nichts für schwache Gemüter, das Herz blutet beim Anblick dieser Aufnahmen!

    Eine sehr gute Idee! Ich glaube, dass hier jeder von uns bereits eine solche Idee im Kopf hatte.

    Ich zitiere meine Idee hierzu einmal aus meinem Thema

    "Wir können in kleinen Projekten einzelne "Leuchttürme" wieder aufbauen, und so nach und nach mehr Investoren und Bürger gewinnen, die weitere Ideen in Projekten verwirklichen. Eine Stadt muss nicht komplett wie 1900 aufgebaut werden - das Ziel sollten die Altstädte sein, bis zur äußeren Stadtmauer. Dort, wo Städte jahrhundertelang, oft über 1000 Jahre, natürlich gewachsen sind und ein geschlossenes, einzigartiges, identitätsstiftendes Stadtbild geschaffen haben. Hier sollte man sich die schlimmste Bausünde raussuchen, den Vorherzustand erläutern, und dieses als Leuchtturmprojekt rekonstruieren. Die Leute sehen, dass es gar nicht so schwer ist und können auf direktem Wege vergleichen, was ihnen besser gefällt: Das natürliche Stadtbild, oder ein Stadtbild, das beliebig austauschbar ist. So kann man peu a peu eine Stadt attraktiver gestalten, Ideen für weitere Projekte sammeln, eine breite Bevölkerungsmehrheit gewinnen, und sich in der heutigen schnelllebigen Zeit mit etwas "festem" identifizierem, was "immer hier stand".

    Ich wäre sehr froh, wenn ich mit meinen Gedanken nicht alleine wäre. Manchmal glaube ich, der einzige zu sein, der durch eine Stadt oder ein Dorf geht und sich ausmalt, wie es hier und dort jahrhundertelang ausgesehen hat. Die meisten Leute haben Angst vor Veränderungen, sehen zu viel Aufwand dahinter, haben gar kein Interesse oder wissen einfach nicht, wie schön es früher überall in Deutschland ausgesehen hat! All diese Punkte sollen durch die Leuchtturmprojekte berührt und entkräftet werden. Die Zeit ist gekommen, Deutschlands Altstädte wieder zu Touristenmagneten zu gestalten! Die gesamte, vielfältige deutsche Kultur spiegelt sich in den verschiendensten Dorf- und Stadtbildern wider. Jedes einzelne Haus, jeder einzelner Turm an einer Stadtmauer ist ein Unikat und zeugt von der hohen Handwerkskunst von damals, die heute oft in Vergessenheit geraten ist. Lasst uns das, was sich Jahrhunderte bewährt hat, und nach dem wir uns tief im Inneren sehnen, Geborgenheit, Identität, Zugehörigkeit, Beständigkeit, wieder aufbauen!"


    Ich bin auf jeden Fall dabei und würde es ehrenamtlich machen. Wir sollten uns aber, um möglichst viel Aufsehen zu erregen und viele Personen mit ins Boot zu holen, uns einen 60er- oder 70er-Jahre Schandfleck einer deutschen Altstadt aussuchen, über den sich jeder ärgert, und mit einem vorher / aktuell / zukünftig Bildervergleich den Leuten die Möglichkeiten präsentieren, ihre Altstadt wieder aufleben zu lassen. Garniert wird dies mit einer professionellen Webseite wie http://www.domroemer.de/konzept , um die Leute bundesweit abzuholen. An dem dortigen Konzept, der Aufmachung, können bzw. sollten wir uns orientieren, da es die Leute einfach, nach eigener Erfahrung, sehr überzeugt.

    Anfangen würde ich mit einem Wohnobjekt, welches
    a) die Wohnungsnot lindert,
    b) Rendite abwirft,
    c) das Stadtbild harmonisiert und
    d) von jedermann mit gesundem Menschenverstand begrüßt wird.

    Ein Kandidat, der mir spontan einfällt, wäre die Münzgasse in Frankfurt zwischen Römerberg und Karmeliterkloster. Der mit älteste Teil Frankfurts, wird von Häusern dieser Art gekennzeichnet: Münzgasse Frankfurt

    Der perfekte Kandidat für ein Leuchtturmprojekt war übrigens das technische Rathaus in Frankfurt, das nun im Dom-Römer-Konzept (s. Link oben) entsprechend rekonstruiert wird.

    Sicherlich gibt es in jeder Mittel- und Großstadt zahlreiche Bausünden in Altstadtlage, die als Leuchtturmprojekt dienen können. Ich schlage vor, dass wir eine Sammlung der schlimmsten 100 Bausünden in Deutschlands Altstädten starten. Dann stimmen wir ab, welches wir als realisierbar und als das geeignetste ansehen, um die größtmögliche positive Resonanz für unsere Ideen, getragen von einer breiten Bevölkerungsschicht, zu erzeugen und kümmern uns dann um die Finanzierung.

    Zu Anfang kommt immer die Begeisterung für eine Idee und dann erst das Finanzielle. Wenn wir die richtige Welle erzeugen, werden wir viele Leute und Gleichgesinnte aus Überzeugung mitnehmen, und können frühestens dann abschätzen, was wir finanziell stemmen können.

    Der Download "Reanimation Altstadt 2.0.PDF" enthält einen Virus und sollte von niemandem heruntergeladen werden.

    Könnte jemand vielleicht eine saubere Version hochladen?

    Bevor ich mir hierzu eine Meinung bilden kann, möchte ich erst die Entwürfe sehen. Auf jeden Fall sollte soviel wie möglich rekonstruiert werden. Und dank Treuners Altstadtmodell und Jörgs Otts virtueller Altstadt ist eine komplette Rekonstruktion möglich.

    Wenn man dies öffnet und herunterlädt, ist in dem zip-Ordner keine .pdf, sondern eine .exe Datei, die einen Virus bzw. Malware enthält.

    Ist Herr Ott noch aktiv oder gar im Forum angemeldet?

    Sein unermüdlicher Einsatz der Erweiterung der legendären Arbeit der Gebrüder Treuner (Altstadtmodell Frankfurt) sollte in angemessenem Rahmen gewürdigt werden!

    Auf Wikipedia steht:
    "Im folgenden Jahr war das Modell in einem sehr erfolgreichen, mehrfach wiederholten Film des Hessischen Rundfunks mit dem Titel Als Frankfurt 100 Gassen hatte erstmals im Fernsehen und in bewegten Bildern zu sehen. Der Film zeigt einen Durchlauf auf dem Gebiet des bis dahin noch mit dem Technischen Rathaus bebauten Dom-Römer-Areals von der einstigen Gasse Hinter dem Lämmchen über den Hühnermarkt zum Alten Markt und unter dem Roten Haus hindurch in das Metzgerhöfchen.

    Als Frankfurt 100 Gassen hatte - Teil 5 (8. März 2009). In: youtube.com. Abgerufen am 19. November 2009."

    Leider ist der Film nicht mehr verfügbar, kann diesen bitte jemand hochladen?

    Wenn die Altstadt peu a peu wieder aufgebaut werden sollte, und dafür ließe sich bestimmt eine Mehrheit der Frankfurter Bevölkerung finden, ist es Dank der Familie Treuner und Herrn Ott nur noch eine politische und finanzielle Frage! Die wichtigste Arbeit ist bereits getan, die perfekte Vorlage, um alles wieder 1:1 rekonstruieren zu können.

    Ich finde es sehr schade, dass die führenden Köpfe und die Initiatoren der Altstadtrekonstruktion, z.B. Frau Dr. Jacobs, so außen vor bleiben. Warum müssen sich eigentlich immer irgendwelche Politdarsteller frech in den Vordergrund drängen, die den Lohn anderer als ihren ausgeben? Es wird sich mit fremden Federn geschmückt! Federn, die dem Verein Pro Altstadt, Herrn Ott, und den Gebrüdern Treuner gehören!

    Interessant auch die drei schlimmsten Neubauten statt Rekonstruktionen:
    http://www.altstadt-retten.de/

    Sind diese weiterhin so geplant? Besonders das Modell "Hundehütte" tut es einem an.

    Ich verneige mich wirklich vor der Arbeit aller Beteiligten Initiativen und Privatpersonen, unser kulturelles Erbe bewahrt zu haben und wieder aufleben lassen zu wollen!

    Wo:
    Aachens mächtiges östliches Haupttor der äußeren Stadtmauer, Alexanderstraße / Hansemannplatz. Das Kölntor wurde innerhalb der Stadtmauer durch die Wehrtürmen Schänzchen und Heinzenturm vom Sandkaultor sowie durch den Wasserturm und den Adalbertsturm vom Adalbertstor getrennt.
    Von diesem imposanten Tor führt die alte Kölner Landstraße bis zum Hahnentor, Kölns westlichem Stadttor. Ein fast schnurgerader Weg führt den aus Aachen kommenden Reisenden auf dem ersten Teilstück, der Jülicher Straße, nach Jülich. Hierbei passiert dieser alte Weg Haaren, Broichweiden, Hoengen und Aldenhoven, um dann in Jülich auf die uralte Römerstraße zu treffen. Dieser seit römischer Zeit gepflasterte Weg wurde im Laufe der Zeit weiter benutzt und er erhielt den Namen "Kölner Landstraße" oder "Köln-Aachener-Straße". Er verläuft noch heute schnurgerade auf das Kölner Hahnentor zu. Eine Direktverbindung beider Städte in dem Sinne einer Luftlinie gab es nie, der Weg führte immer über Jülich.

    Bau und Architektur:
    Es war Bestandteil der zwischen 1257 und 1357 errichteten äußeren Stadtmauer. Es wurde 1320 erstmals erwähnt, 1807 und in der Preußenzeit abgerissen.
    Der mit einem Dachreiter versehene Durchgang des Kölntores war von zwei mit Wetterfahnen gekrönten Rundtürmen eingefasst. Im Mittelbau befand sich die mit Wandschränken und offenen Kaminen komfortabel ausgestattete Wachstube des Torkommandanten.
    Das Kölntor besaß ein Vortor mit zwei ebenfalls mit Wetterfahnen versehenen sechskantigen Türmchen. Beide verfügten über Spitzdächer.

    Bedeutung und Einordnung in den Gesamtkontext:
    Zwei der wichtigsten deutschen Städte im Heiligen Römischen Reich deutscher Nationen, Aachen und Köln, wurden durch das Kölntor, der Köln-Aachener Straße, und dem Hahnentor verbunden. Die in Aachen gekrönten Könige verließen durch das Kölntor die Stadt, um das Stadtgebiet Kölns durch die Hahnentorburg zu betreten.

    Eine Zeitreise in das Jahr 1647. Wir blicken mit Matthäus Merian von Süden her auf die Stadt, umschlossen von der äußeren Stadtmauer. Seit Karl dem Großen war Aachen der offizielle und wichtigste Krönungsort im HRR. Über 600 Jahre lang, bis in die Mitte des 16. Jh., wurden hier die römisch-deutschen Könige gekrönt. Wie wichtig die Krönung am richtigen Ort für die Legitimation der eigenen Herrschaft war, zeigt die Tatsache, dass sich Karl IV. (Bonn) und Ruprecht (Köln) später nochmals in Aachen krönen ließen:

    Seit der Krönung Maximilians II. im Jahre 1562 fanden nun auch die Krönungen am Wahlort Frankfurt am Main statt. Es stellt sich die Frage, warum Aachen trotz seiner bisherigen überragenden Stellung als Krönungsstadt diesen Status verlor. Ein Punkt ist sicherlich, dass sich die Legitimation der Herrschaft des Königs und erwählten Kaisers seit den Festlegungen in der Goldene Bulle nicht mehr alleine auf den richtigen Krönungsort, den richtigen Koronator und die Verwendung der richtigen Reichskleinodien stützen musste. Die Wahl durch die Kurfürsten war seitdem Legitimation genug und verschob damit auch die Prioritäten zugunsten des Ortes, an dem die Wahl stattfand.
    Für Frankfurt sprachen, abgesehen davon, dass Aachen für die seit dieser Zeit meist aus dem Hause Habsburg stammenden Herrscher einer der am weitesten entfernten Orte im Reich war, einige logistische und infrastrukturelle Gründe. Es war von verschiedenen Himmelsrichtungen per Schiff und auf dem Landwege relativ leicht zu erreichen. Frankfurt lag in Nord-Süd-Richtung des Reiches in einer relativ zentralen Lage und war für die meisten der Kurfürsten in einer recht kurzen Reise erreichbar. Frankfurt verfügte mit dem Bartholomäusdom, der nach dem Augsburger Interim 1548 der katholischen Kirche zurückgegeben worden war, über eine auch für die Krönung hinreichend große und angemessene Kirche. Durch seine Rolle als Handels- und Messeplatz waren außerdem in Frankfurt ausreichend viele Gasthäuser und Stadtpaläste vorhanden, die von den zahlreich anreisenden Gesandtschaften angemietet werden konnten.
    Am Beginn der Krönungen in Frankfurt stand allerdings ein Zufall. Bei der Krönung Maximilians II. zum römischen König im Jahre 1562 stand auf Grund eines Todesfalles kein Kölner Erzbischof als Koronator zur Verfügung. Da die Wahl mitten im Winter am 24. November stattfand, was für die damalige Zeit eine beschwerliche Reise nach Aachen bedeutet hätte, beschloss das Kurfürstenkollegium, die Krönung diesmal in Frankfurt durch den örtlichen Erzbischof, also den Mainzer Erzbischof, durchzuführen. Die Stadt Aachen ließ sich das Privileg der Königskrönung förmlich bestätigen. Auch der neugekrönte König und die Kurfürsten versicherten Aachen, dass sich nichts ändere. Auch später wurde der ursprünglichen Krönungsstadt mehrfach versichert, dass sie ihr Recht nicht verlöre, trotzdem fanden nie wieder Krönungen in Aachen statt.

    Ein aktuelles Bild der bedeutendsten deutschen Kaiserpfalz:
    Photo by CEphoto, Uwe Aranas


    Das byzantinische Vorbild des Oktogons und gleichzeitig der Reichtum Aachens werden deutlich:
    Von: Horsch, Willy


    Das markante Rathaus lässt erahnen, wie gewaltig Aachen im Mittelalter aussah:
    Von: ACBahn

    Auf dieser Karte von 1576, aus Nordrichtung, sind die äußere als auch die innere Stadtmauer sehr gut zu erkennen. Links am Bildrand, vor Oriens, ist das Kölntor mit seinen spitzen Türmchen zu erkennen:


    Wir schauen auf eine der größten Torburgen Europas, das überwältigende Marschiertor, im Süden der Stadt. Die Bedeutung Aachens wird durch die gewaltige Stadtmauer unterstrichen:
    Von: Aleph

    Im 2. WK stark beschädigt, 1946:

    Quelle


    Auch Merian zeichnete das Marschiertor 1647:

    Lediglich das Vortor hat sich nicht erhalten, ist aber bereits bei Merian nicht vorhanden.


    Als Beispiel für ein vollständig erhaltenes Stadttor Aachens dient das Ponttor im Nordwesten Aachens:
    Von: Carolus Ludovicus

    Blick vom Haupttor auf das Vortor:

    Das Ponttor in seiner ganzen Pracht:


    1894, das Kölntor im Ostnordosten am Ende der Cölnstr., im Süden das Marschiertor, in Verlängerung der Marschierstraße und das Ponttor Nordnordwest, am Ende der Pontstraße:


    Kölntor 1790:

    Kölntor 1791, Teilansicht mit dem Kölntor von Südosten, im Vordergrund der Stadtgraben:

    Von: http://www.wenner.net/G29849.html


    Die Zeitreise geht weiter:
    Ein Herbstmorgen im Jahre 1490. Wir sehen Aachen nun vor unserem geistigen Auge, die bedeutendste Kaiserpfalz Deutschlands im Herzen der freien Reichsstadt, umgeben von einer schützenden inneren Stadtmauer. Händler ziehen über den Marktplatz zum Rathaus, um hiervor auf dem Marktplatz ihre Waren feilzubieten. Wir sind Angehörige einer alteingesessenen Händlerfamilie, die im nahe gelegenen Köln auf dem Weinmarkt viele Fässer Wein kaufen möchten. Zu unserer Zeit ist der Kölner Weinmarkt der Hauptumschlagsplatz der Region für diese luxoriöse Ware. Wir wollen dieses Handelsgut hier in Aachen, in unserem großen Handelskontor an der Pontstraße, anbieten. Es ist ein kühler, aber sonniger Herbsttag. Der morgendliche Nebel hat sich in der Stadt rasch verzogen. Das Pferdegespann ist bereit für diese Reise, ins über 60km entfernte Köln. Der Wagen ist mit Getreide aus dem Aachener Umland gefüllt. Wir starten das Gespann an unserem Kontor in der Pontstraße, ein prächtiges gotisches Kaufmannshaus mit 6 Stockwerken, bekrönt mit einem Treppengiebel, und ziehen über den mit Kopfsteinpflaster asphaltierten Marktplatz unter Hufgetrampel auf die Großkölnstraße, wo uns dutzende weitere Gespanne und fahrende Händler begegnen. Aachen ist zu dieser Zeit eine der reichsten und fortgeschrittensten freien Reichsstädte im Heiligen Römischen Reich deutscher Nationen. Eine ganze Reihe an Steinhäusern, die zu dieser Zeit nur reiche Händlerfamilien bauen konnten, säumen den Marktplatz. Der Blick huscht noch einmal zur Kaiserpfalz, wo jüngst Maximilian I. zum römisch-deutschen König gekrönt wurde und unter großem Pomp Tausende Schaulustige das Spektakel verfolgten. Die Pferde traben weiter zum Kölnmitteltor, dem östlichen Ausfalltor der inneren Stadtmauer. Eigentlich heißt dieser Durchlass Kölntor, aber seit dem Bau der äußeren Stadtmauer geben wir diesem zur Unterscheidung den Zusatz "Mittel". Die Mauer hier wird Barbarossamauer genannt und ist über 6m breit. Noch konnte sie von keinem Herrscher eingenommen werden. Das mächtige Haupttor ist zu dieser Zeit das größte Tor der inneren Mauer und ist mit Barbakanen versehen, um Aachens Wehrhaftigkeit zu verdeutlichen. Über den Seilgraben verlassen wir die innere Stadt und gelangen über die Kölnstraße, die später den Namen Alexanderstraße tragen wird, zum Kölntor. Hier, in der äußeren Stadt, die erst vor 100 Jahren angelegt und mit der äußeren Stadtmauer geschützt wurde, ist die Bebauung etwas weniger dicht. Hier, an den Ausfallstraßen, reiht sich ein Fachwerkhaus an das Fachwerkhaus und es herrscht ein buntes Treiben auf dieser wichtigen Zufahrtsstraße. Dahinter liegen ausgedehnte Felder und Streuobstwiesen, die später einmal zu Bauland werden, sollte der Bevölkerungszuzug aus dem Umland weiter anhalten. Das mächtige Kölntor kommt immer näher. Die Nahtstelle zwischen rauer Natur, Überfällen und dem behaglichen Gefühl, hinter meterdicken Mauern geschützt zu sein. Das Kölntor ist der ganze Stolz Aachens und mit über 22m Breite und 35m Länge für jeden Gegner uneinnehmbar. Ein riesiges Portal mit einer Breite von 5m, sodass zwei Fuhrwerke nebeneinander durchfahren können, entscheidet über den Zugang in die Stadt - abgesehen von den 2 Portalen, die sich dem Haupttor und dem Vortor anschließen. Die dreistöckige Torburg schließt mit einem Zeltdach aus Schiefer aus dem Bergischen Land. Zu seiner linken und rechten schmiegen sich zwei Rundtürme mit einem Durchmesser von über 10m an. Spitz laufen sie gen Himmelreich zu und werden mit Wetterfahnen gekrönt. Diese Doppelturmtorburg wird so schnell von niemandem eingenommen! Im Mittelbau ist die mit Wandschränken und offenen Kaminen komfortabel ausgestattete Wachstube des Torkommandanten, der abends dieses Tor abschließt und niemandem mehr Zutritt gewährt. Wir gelangen über die Brücke, über den mit Wasser gefüllten Graben hinweg, zum Vortor, das ersten Angreifern Widerstand leistet. Es wird mit zwei ebenfalls mit Wetterfahnen versehenen sechskantigen Türmchen umfasst. Jedem Reisenden verschlägt es regelmäßig den Atem, wenn er dieses Kleinod an Aachener Baumeisterkunst erblickt. Nicht zu Unrecht wird im gesamten deutschen Lande schon vom schönsten Stadttor im HRR gesprochen. Das Kopfsteinpflaster der Kölnstraße endet hinter dem Vortor und Matsch spritzt an diesem Herbsttag von vorbeikommenden Gespannen vom unbefestigten Weg der alten Landstraße gen Köln hoch. Es sind noch über 60km bis in die Reichsstadt am Rhein, die den Beinamen "das hillige Cöllen" trägt. Die Pferde traben, von aus dem Umland aufziehenden Nebelschwaden, unbeirrt weiter Richtung Jülich. Die schützenden Mauern und Türme Aachens verschwinden beim Blick zurück langsam im Nebel. Es ist ein kühler Herbsttag.


    Historischer Zustand:
    Die Aachener Stadtmauer umfasste neben den beiden Mauerringen auch zahlreiche Einzelbauwerke, die entlang der Stadtmauer angeordnet waren und zu deren besserer Verteidigung dienten. Dazu zählten in erster Linie die Stadttore und die Wehrtürme. Der innere Ring hatte zehn Tore und zehn Türme, der äußere elf Tore und dreiundzwanzig Türme. Zusätzlich besaß die äußere Mauer mehrere Wehrerker an Abschnitten zwischen den Toren und Türmen. Wachthäuser für die Wachtmannschaften waren an die Innenseite der Mauer angebaut.

    Zustand Heute:
    Heute erinnert lediglich der Name eines Gastronomiebetriebes am Hansemannplatz in der Umgebung des ehemaligen Tores an das frühere Gebäude.

    Von beiden Mauern und deren zahlreichen Türmen und Stadttoren sind nur geringe Teile erhalten geblieben. Die beiden noch erhaltenen Stadttore, das Marschiertor und das Ponttor, wurden im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt, konnten jedoch restauriert werden. Von den Türmen existieren lediglich noch der Lavenstein, der Pfaffenturm, der Lange Turm, der Marienturm und der kleine Adalbertsturm.


    Rekonstruktion:
    Obwohl das Marschiertor und das Ponttor im 2. WK stark beschädigt wurden, sehe ich keine Schäden mehr. Die Restauration scheint ein großer Erfolg gewesen zu sein. Ist es folglich möglich, das schönste Stadttor Europas wieder aufzubauen, zu rekonstruieren? An Plänen und an Vorstellungskraft, wie es seinerzeit aussah, mangelt es nicht.

    Wenn ich deutsche Innenstädte sehe, überkommt mich regelmäßig das blanke Entsetzen. Eine unzählige Anzahl an wertvoller Bausubstanz wurde im 2. WK, im Wiederaufbau und den Stadtvorstellungen der 60er und 70er Jahre zerstört. Den meisten Menschen fehlt die Vorstellungskraft, wie schön ihre Heimat früher ausgesehen hat. Fachwerk, eine organisch gewachsene Altstadt, ist zeitlos schön! Ein Betonhochhaus der 70er oder eine Stadt auf dem Reißbrett stellen bereits heute für sehr viele Menschen eine Bausünde und ein Mangel an Lebensqualität dar. Mein Wunsch ist es, nach und nach einige der bedeutendsten Bauwerke einer Stadt wiederaufzubauen und sie als "Ankerrekonstruktionen" für eine breite Bevölkerungszustimmung zu Wiederaufbauten / Restaurationen / Rekonstruktionen zu gewinnen. Wenn mehr und mehr Menschen sich nicht nur vorstellen müssen, sondern direkt sehen können, "wie schön es hier" aussah, werden sich diese Leute auch fragen: Wie konnte es nur dazu kommen, dass dieses und jenes alte Haus abgerissen wurden, dass man Bonner Gründerzeithäuser abgerissen hat, um das Bonner Loch zu entwerfen?
    Gleichzeitig steigt der Wunsch, den Originalzustand wiederherzustellen, weil dies der über Jahrhunderte gewachsene natürliche Zustand der Stadt war / ist und die Lebensqualität unermesslich steigt. Wir müssen nicht mehr nach Südeuropa oder Frankreich, um intakte Innenstädte zu sehen. Wir können in kleinen Projekten einzelne "Leuchttürme" wieder aufbauen, und so nach und nach mehr Investoren und Bürger gewinnen, die weitere Ideen in Projekten verwirklichen. Eine Stadt muss nicht komplett wie 1900 aufgebaut werden - das Ziel sollten die Altstädte sein, bis zur äußeren Stadtmauer. Dort, wo Städte jahrhundertelang, oft über 1000 Jahre, natürlich gewachsen sind und ein geschlossenes, einzigartiges, identitätsstiftendes Stadtbild geschaffen haben. Hier sollte man sich die schlimmste Bausünde raussuchen, den Vorherzustand erläutern, und dieses als Leuchtturmprojekt rekonstruieren. Die Leute sehen, dass es gar nicht so schwer ist und können auf direktem Wege vergleichen, was ihnen besser gefällt: Das natürliche Stadtbild, oder ein Stadtbild, das beliebig austauschbar ist. So kann man peu a peu eine Stadt attraktiver gestalten, Ideen für weitere Projekte sammeln, eine breite Bevölkerungsmehrheit gewinnen, und sich in der heutigen schnelllebigen Zeit mit etwas "festem" identifizierem, was "immer hier stand".

    Ich wäre sehr froh, wenn ich mit meinen Gedanken nicht alleine wäre. Manchmal glaube ich, der einzige zu sein, der durch eine Stadt oder ein Dorf geht und sich ausmalt, wie es hier und dort jahrhundertelang ausgesehen hat. Die meisten Leute haben Angst vor Veränderungen, sehen zu viel Aufwand dahinter, haben gar kein Interesse oder wissen einfach nicht, wie schön es früher überall in Deutschland ausgesehen hat! All diese Punkte sollen durch die Leuchtturmprojekte berührt und entkräftet werden. Die Zeit ist gekommen, Deutschlands Altstädte wieder zu Touristenmagneten zu gestalten! Die gesamte, vielfältige deutsche Kultur spiegelt sich in den verschiendensten Dorf- und Stadtbildern wider. Jedes einzelne Haus, jeder einzelner Turm an einer Stadtmauer ist ein Unikat und zeugt von der hohen Handwerkskunst von damals, die heute oft in Vergessenheit geraten ist. Lasst uns das, was sich Jahrhunderte bewährt hat, und nach dem wir uns tief im Inneren sehnen, Geborgenheit, Identität, Zugehörigkeit, Beständigkeit, wieder aufbauen!