Man muss es ihm schon hoch anrechnen, dass er damit auf die Historie des Areals aufmerksam machen möchte.
Aber es gab auch Gegenproteste. Das Finanzamt ist gleich für zwei Städte zuständig. Fremde, die dort einen Termin haben, müssen dann den Waisenhausplatz suchen. Dieser wäre jedoch sehr klein. Für Außenstehende wäre es schwierig, in solch großen Straßen einen so kleinen Ort zu finden. Bleibt es aber bei der Clara-Zetkin-Straße, können die Kunden schon von mehreren anderen Straßeneingängen sehen, dass sie dort richtig sind.
Die Verweigerung soll ein Zeichen sein, dass sich nicht jeden Stück Straße und deren Hausbewohner einen eigenen Namen gibt. Das würde ein wildes Chaos geben. Außerdem wurde ein Großteil des ehemaligen Waisenhauses abgerissen.
Ich finde es ein bisschen sehr weit hergeholt und fantasievoll, dass der Name "Waisenhausstraße" mit Bedürftigkeit verbunden wird und zum Zahlen von Steuern anregen soll. Für mich ist das eine Erinnerung an traurige Menschen, die ohne Eltern ein schweres Leben haben.
Clara Zetkin war zwar sozialistisch (was nicht heißen muss, dass sie schlecht war), aber sie war auch eine Feministin und Befürworterin des Friedens, was ich ebenfalls als wichtig ansehe.