Bundesministerien, hm. Da hat man dann wohl das Problem mit der Sicherheit.
Als das Bundesinnenministerium noch auf dem Gelände "Focus Teleport" in Alt-Moabit* war (oder ist es noch, ich weiß es nicht), hatte das immer Türsteher (Polizei). An ein "Räume besichtigen" war nicht zu denken.
Es wär aber schon schön, wenn die Bauakademie zu besichtigen wäre.
Mit einer Museumsnutzung wäre das am ehsten hinzubekommen. Im Büro (egal ob Ministerium oder Architekt oder sonstein Betrieb) will man keine Leute von der Straße hereinkommen haben, die sich die Räume anschauen wollen.
Es war doch vor einigen Jahren mal angedacht, daß das Auswärtige Amt dort einen Teil seiner Sammlungen ausstellen wollte? Schätzungsweise handelt es sich dabei um Staatsgeschenke wie irgendwelche Riesenvasen, für die niemand eine Verwendung hat und die man sich aber auch nicht wegzuwerfen traut, weil sie ja im Rahmen eines Staatsbesuchs übergeben wurden. Diese Sammlung wäre nicht sonderlich in Publikumsinteresse, wäre aber eine Art "Museum light", die die Räume schätzungsweise recht original belassen könnte, so daß eine verschleißarme und wenig kostenintensive Minimalnutzung bei gleichzeitiger Besichtigungsmöglichkeit des Gebäudes gegeben wäre.
Im EG waren wohl immer Läden drin und sollten auch wieder welche rein, die Frage ist nur, was für welche sich da drin überhaupt halten können.
Wenn es im 1.OG so eine Art Dokumentationszentrum Berliner Bauweisen gäbe (ich sage ungern "Architekturmuseum", ich finde, das klingt, als wolle man mit Architektur aufhören und sie ins Museum schieben), wäre das sehr passend. Das sollte mE z.B. auch solche alltäglichen Sachen wie Klingelzüge um 1900, oder handwerkliche wie verschiedene Mauerarten, also Bauten und Einrichtungen aus der Stadt dokumentieren. Man bekommt damit längerfristig wieder ein Archivproblem[1], allerdings meine ich, daß man es von Anfang an sehr rechnergestützt konzipieren sollte, mit "Mitmach-Möglichkeiten" für die Stadtbewohner (z.B. Photos einschicken per Mail).
Zusammengefaßt:
EG-Läden
1.OG - zu gründende Bürgerstiftung "Dokumentationszentrum Berliner Bauweisen" mit fetter Serverausstattung, die Führungen im Haus bietet und sich weitgehend stadtunabhängig finanzieren kann, analog Freie Theatergruppen.
Ein paar Räume als Architekturbüro o.ä. vermieten.
2.OG - Auswärtiges Amt als "Ankermieter". Evt. auch hier ein paar Räume für Büronutzung vermieten.
Zusätzlich zu bedenken: auch wenn es 100% Reko werden soll, sollte man doch einen Lift einbauen. Im Keller sollte man evt. Magazin/Archivräume einbauen.
*das ist das Spreeufer bis Alt-Moabit, wo um 1900 -ca. 1980 die Meierei Bolle, die Schüttmühle und andere Betriebe waren, in den 1990ern wurde das sehr umgebaut, jetzt sind da mehr so Internet-Betriebe drin, d.h. vollverkabelte Büros, und in einem gemieteten Neubau war um 2000 das Bundesinnenministerium.
[1] Photos und Papier müssen ja auch physisch gelagert werden, und davon würde sich erstmal ein großer Haufen ansammeln.