Beiträge von newly

    Sie stellen schon sehr steile Thesen auf...also Trump, weiß-blau-rote Trikolore, Kreml, 2000 Jahre Diaspora Israels, Theodor Herzl, Wilhelm Zwo und dazu noch der arme Wilhelm von Boddien alles in ein paar Zellen kurz durchgerührt...

    Sorry, aber so ein undifferenziertes Gesellschafts- bzw. Geschichtsbild ist doch Wasser auf die Mühlen der Rekonstruktionsgegner.
    Statt über absurde Neukreationen (wie die eines überdimensionalen Denkmals für Wilhelm Zwo beim Schloss) nachzudenken (und damit nebenbei völlig unnötig Widerstände hervorzurufen) wäre es doch allemal besser, die Energie auf machbare Rekonstruktionen zu lenken.

    Ich glaube, der Brunnen würde von den rot-rot-grünen Senatoren eigenhändig und in Windeseile auf den Schloßplatz getragen werden und das Parteivolk würde eilfertigst mithelfen das Marien-Viertel wieder aufzubauen, wenn man den Schloßplatz und die öde Freifläche des 'Rathausforums' als mögliche Standorte für ein überlebensgroßes Reiterdenkmal für Wilhelm II. ins Gespräch bringen würde, so in der Art desjenigen von der Hohenzollernbrücke in Köln, also in Garde du Corps Uniform, nur wesentlich größer...

    Das Fracksausen und Rennen der Damen und Herren würde ich gerne sehen..


    Der Vorschlag ist so unrealistisch, da kriegen die Damen und Herren eher ein müdes Lächeln oder einen Lachanfall. Sicher würden sie sich jedoch - auch bei heftigsten Augenzwinkern - über neue "Argumente" für ihren "Anti-Rekonstruierungs-Kurs" freuen.

    Weiß einer, was für eine Architektur sie favorisiert?
    Ich habe ein böse Vorahnung.

    ...sie ist ein er. Zumindest fände er die Rekonstruktion der Bauakademie „großartig“ und will Siemens vom Bauprojekt Magnus-Haus abbringen.
    Ansonsten kann man - auch aus parteipolitischen Gründen - wohl leider nicht allzuviel erhoffen.

    http://www.tagesspiegel.de/berlin/ephraim…f/14896806.html

    http://www.berliner-zeitung.de/berlin/neptunb…te-auf-25171182


    Hier ein Link zu einem Artikel des heutigen Tagesspiegels bzw. der Berliner Zeitung mit den - wenig überraschenden - Vorstellungen des Baustadtrats von Mitte, unter anderem:
    Bibliothek soll zum Hauptbahnhof, Neptunbrunnen soll bleiben, wo er ist, die Bauakadamie kann kommen, ansonsten keine Bebauung der historischen Mitte, also Erhalt der Leerfläche.

    Hier ein Link zu einem interessante Artikel in der "Berliner Zeitung" von heute - Das Schloss - Bauwerk der Jahrhunderte"
    http://www.berliner-zeitung.de/berlin/berlin-…derte--25131654


    Darin trifft der Autor trifft den Nagel auf Kopf...

    "... Wo sich das Schloss den Bürgerstädten im Osten und Süden zuwandte, standen die ältesten Schlossgebäude. Doch ausgerechnet hier hat der Architekt des Schloss-Neubaus kapituliert und die Vielfalt der Bebauung, die über Jahrhunderte entstanden war, zu einer Betonwand nivelliert, mit Einverständnis der politisch Verantwortlichen. Wer das neue Buch gelesen hat, steht nicht nur, wie bisher, irritiert vor der abweisenden Ostwand, sondern entsetzt, wie vom Donner gerührt..."


    Quelle: http://www.berliner-zeitung.de/25131654 ©2016

    dann ist es durchaus legitim, bei ansonsten kühlem Kopf, einmal etwas deutlicher zu werden

    Legitim mag es sein, nur ist es oft (wie auch sonst im Leben) kontraproduktiv, sich provozieren zu lassen. Und man kann auch ohne Zynismus deutlicher werden.
    Bei einigen sarkastischen "Vorschlägen" (z.B. mit abgeschlagenen Köpfen und rotem Wasser) sollte man u.a. schon auch die Außenwirkung - auch auf "neutrale" Dritte im Blick haben.

    Ansonsten sehe ich Berlin arg politisch durchmischt

    Die Zeiten eines regierenden Bügermeisters der CDU sind doch schon sehr lange her und die einst starke CDU in Westberlin war wohl eher der Insellage und der Wendezeit geschuldet.
    Schon seit Kaisers Zeiten war/ist Berlin doch stark links.

    Auch innerhalb aller politischen Parteien stehen die Berliner Landesverbände im Vergleich zu anderen Bundesländern meist viel weiter links (wenn man z.B. die Berliner Grünen mit denen Baden-Württembergs vergleicht oder die Berliner AfD mit der Sachsen-Anhalts; selbst die SPD Brandenburgs ist schon um einiges konservativer...). Und gerade der Bezirk Mitte ist doch fest in rot-grüner Hand.

    Es würde mich wundern, wenn z.B. die Denkmäler für Charly und Freddy auf dem MEF auf absehbare Zeit verschwinden, zumal in dieser Legislaturperiode. Berlin war/ist nunmal politisch eine sehr linke Stadt und wird es voraussichtlich auch bleiben. Ohne die Stellung als Bundeshauptstadt und Einfluss des Bundes würden wohl auch die Fassaden des Stadtschlosses nie wiedererstehen.

    Auch um nicht noch mehr Widerstände gegen Rekonstruktionen zu wecken, wäre es - bei allem Verständnis für o.g. Emotionen - besser, nicht politisch zu argumentieren und die Wiederherstellung des alten Stadtbildes von politischen Überzeugungen zu trennen.
    Die Argumente der Ästhetik (und einer "menschenfreundlichen" Innenstadt) wirken so viel stärker und überzeugender. (So sagte z.B. der Altkanzler Schröder mal, er sei für den Wiederaufbau des Stadtschlosses einfach "weil es schön ist").
    Und ich glaube, dass es selbst unter Linken gar nicht so wenige Anhänger von Rekonstruktionen in der Stadtmitte gibt - bei ihnen dann aus rein ästhetischen Gründen.

    Wenn man sich nun in eine Art Kulturkampf hineintreiben lässt, und zu sehr politisch argumentiert, wird man in dieser Stadt meistens den kürzeren ziehen...(nach dem Motto: "die da" wollen am Ende zwei Rollen rückwärts am Ende noch den Kaiser wieder haben.).

    Letztlich tut man so nur den Gegnern von Rekonstruktionen einen Gefallen.

    Als ob man mit mit der Teilnahme an einer Umfrage auf der Onlineausgabe des hiesigen Käseblattes etwas erreichen könnte. Die Entscheidung liegt bei der Rostocker Bürgerschaft und deren Mitglieder muss man davon überzeugen! Zumindest die Mehrheit ...

    Vielleicht trägt bei dem ein oder anderen Mitglied der Bürgerschaft (oder sei es auch nur bei einem...) das Ergebnis der Umfrage des "Käseblattes" aber zu seiner Entscheidungsfindung mit bei, v.a. wenn viele daran teilnehmen.

    Welche anderen Möglichkeiten die Mitglieder zu überzeugen schweben Ihnen denn vor?
    Etwa eine E-Mail schreiben oder persönlich ansprechen ... ?(

    Das "militaristische Brimborium" habe ich gerade auch vergeblich gesucht...die Krone und das andere ist wohl ein Löwenkopf (?) können es wohl ja nicht sein. Und der Degen als Waffe allein ist ja lächerlich...so ein Teil tragen Prince Charles & Co. bei verschiedenen Anlässen heute noch zur Zierde.

    Vermutlich reicht bei einigen für ihr "Nein" schon der Beiname des Königs "Soldatenkönig" aus.
    Wenn man sich etwas weiter informieren würde, würde man feststellen, dass dieser König alles andere als kriegslüstern war und manche Reformen u.a. im Finanzwesen voranbrachte.
    Aber das ist wohl zuviel verlangt und Klischees zu pflegen einfacher.

    Schade, dass das Denkmal nicht wenigstens in Königs Wusterhausen im Schlossgarten aufgestellt wurde. Diese Stadt hätte sicher nicht so die Nase oben.

    Das Verhalten der AfD ist zwiespältig. So unfair es in dem Einzelfall auch erscheinen mag: der Partei muss ja klar sein, dass sobald sie sich so vehement als Partei für das Denkmal einsetzt, es garantiert nicht kommt. Da war die politische Meinungskundgebung wohl wichtiger als ggf. doch noch eine Aufstellung zu erreichen.

    Ich habe von außen ohnehin den Eindruck, dass in keiner Stadt Stadtplanung (bis hin zur Aufstellung von Denkmälern wie diesen) von Parteipolitik so überlagert ist wie in Potsdam - das gilt dort auch insbesondere für "Die Linke".

    Ganz wichtig ist aber: Die Garnisonkirche muss ein weltliches Gebäude werden. Ein Zentrum der Versöhnung.

    Wieso "muss" es das? Kann nur ein weltliches Gebäude "Zentrum der Versöhnung" sein?
    Die ganzen weltlichen Ideologien (von den Nazis bis zum Staatssozialismus hatten eigentlich schon genug Einfluss auf dieses Kirchengebäude. "Weltlich" ist doch nicht per se besser als "geistlich" oder kirchlich.

    Ein Argument wäre vielleicht noch, dass ggf. kein Bedarf an einer weiteren Kirche besteht - wegen des geringen Anteils von Christen an der Gesamtbevölkerung.
    Zumindest einen Teil für eine Kapelle kann aber "großzügigerweise" wohl jeder tolerierern. Zumal die evangelische Landeskirche ja wohl nicht unerhebliche Summen für den Wiederaufbau aufbringt.

    Anbei Ausschnitte aus einem Artikel der "Berliner Zeitung". Dem Mann sollte Berlin dann eigentlich schon zu Lebzeiten aus Dankbarkeit ein Denkmal setzten.

    Berlin -
    Für den Wiederaufbau der Schinkelschen Bauakademie gibt es neue Hoffnung. Hans Wall, einst einer der bedeutendsten Unternehmer Berlins, erwägt, mit 50 Millionen Euro den Wiederaufbau des architektonischen Meisterwerks am Werderschen Markt zu finanzieren. Im Gespräch mit der Berliner Zeitung äußerte er die Überlegung, die für die Rekonstruktion notwendige Summe aus seinem Privatvermögen zu geben.
    Seit Jahren sucht der Senat nach einem Investor für das 1836 in seinerzeit bahnbrechender Ziegelbauweise errichteten, im Februar 1945 ausgebrannten Gebäudes, dessen Reste die DDR 1961 abriss. Hans Wall hatte vor acht Jahren schon einmal 15 Millionen Euro angeboten. Der Senat lehnte ab – zur Enttäuschung des Sponsors.

    Man befürchtete, dass die Summe nicht ausreichen würde und man Geld zuschießen müsste. Nun trägt sich der Mäzen in neuer Dimension mit dem Gedanken. „50 Millionen – dann wäre ich sozusagen pleite“, sagt Hans Wall, „aber es wäre der Schlussstein für ein Unternehmerleben, die Erfüllung eines Traumes“.
    An diesem Sonntag wird die Stadt die Folge einer anderen Spende des Mäzens erleben: Wall, Vorsitzender des Vereins „Denk mal an Berlin“, hat mit fast einer halben Million Euro aus seinem Privatvermögen das neue Glockenspiel der Parochialkirche bezahlt, das am Sonntag um 15 Uhr mit einem Konzert Premiere hat. Er sieht Turm wie Glockenspiel als Signal für den Wiederaufbau des alten Zentrums. Ihn schmerze es, dass 71 Jahre nach Kriegsende immer noch so viel unerledigt ist in der Stadt, sagt er. „Warschau und Danzig haben das alles vor Jahrzehnten getan.“
    ...
    Auch dafür möchte er etwas zurückgeben. Aus der Dankbarkeit für den Berufsstand resultiert auch Hans Walls Idee für die Nutzung des Schinkelbaus. Ihm schwebt eine Akademie für Design und Architektur vor, der Idee Schinkels und dem ursprünglichen Zweck folgend.
    Hermann Parzinger, Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, äußerte sich positiv...


    – Quelle: http://www.berliner-zeitung.de/24956436 ©2016