Beiträge von newly

    "Wir bekommen (bisher nur äußerlich an drei Seiten) das Schloss zurück" hat ja auch funktioniert.

    Das Schloss hat man neu wiederaufgebaut. Den Neptunbrunnen will man an einer Stelle abbauen um ihn am Schlossplatz aufbauen zu können...und hinterlässt an einem wichtigen Ort eine Lücke.

    Ich finde es eigentlich selbstverständlich, dass man sich Gedanken machen sollte wie die Lücke an diesem wichtigen Ort dann gut gefüllt wird und zwar möglichst zeitgleich

    Meiner Meinung nach wäre es die einzig richtige Entscheidung, das Original oder ... dann eben eine Replik des Neptunbrunnens auf dem Schloßplatz aufzustellen...

    Eine beliebige Neuschöpfung ist hier fehl am Platze und würde den ganzen stadtbildlichen und historischen Wert des Südfassaden des Schlosses.

    Würde nicht auch das Nebeneinander von Replik und Original in unmittelbarer Nähe den stadtbildlichen und historischen Wert des Brunnens schmälern und auf viele verwirrend, phantasielos oder gar lächerlich wirken?

    Vielleicht wurde / wird sich zu wenig Gedanken über einen würdevollen, kreativen Ersatz am jetzigen Standort gemacht.

    Ein "Hauptsache wir kriegen den Neptunbrunnen vor das Schloss" konnte/kann doch nicht funktionieren.

    Das wirft eine neue Frage bei mir auf. Ich jedenfalls würde nicht sagen, dass der Neptunbrunnen VOR dem Roten Rathaus steht. Ich habe jetzt natürlich nicht nachgemessen, aber zwischen der Rathausstraße und dem Standort des Brunnens liegen etliche Meter

    Rein rational (nach Metern bemessen) wird das so sein.

    Entscheidend ist jedoch das subjektive Bild.

    Bei einer Umfrage unter Berlinern ("Steht der Neptunbrunnen vor dem Roten Rathaus? Ja / Nein) würde die Mehrheit das wohl kaum verneinen.

    Mal abgesehen von denen, die nicht wissen was der Neptunbrunnen ist.

    Wenn die Verantwortlichen sich weigern, das Natürlichste und Logischste zu veranlassen, die Rückkehr des extra für den Schloßplatz in Korrespondenz mit der Fassade entworfenen Brunnen zurückkehren zu lassen und von einem modernen Brunnen fantasieren, warum sollten sie dann einen traditionellen Brunnen einer Partnerstadt in Erwägung ziehen. Damit das überhaupt Sinn ergeben würde, müsste die betreffende Partnerstadt die Brunnenkopie nämlich als Geschenk an die Stadt Berlin veranlassen.
    Auch kann ich immer noch nicht nachvollziehen, warum einige hier einem Verbleib des Neptunbrunnens an der Spandauer Straße zu Munde reden....

    Also ich will hier nicht dem Verbleib des Neptunbrunnens zu Munde reden, sondern versuche im vorgegebenen Rahmen eine gangbare, halbwegs erträgliche Alternative zu entwickeln.

    Es hilft ja nichts wenn Du oder wir hier die Rückkehr des Brunnens als "das Natürlichste und Logischste" empfinden.

    In dem Moment, in dem der Koalitionsvertrag samt Regierender dies ausschließt, ist es eben vollkommen unrealistisch.

    Und vor allem: die Zusammensetzung der Regierung ist offensichtlich vollkommen egal, so dass auch die nächsten Wahlen (egal wie sie ausgehen) nichts ändern werden.

    Früher haben sich die Regierenden Müller und Giffey (beide SPD) für die Rückkehr des Brunnens ausgesprochen. Anscheinend waren Vertreter der "Linke" (und/oder) der "Grünen" dagegen und haben dies blockiert.

    Und was hat man sich hier im Forum in einer gefühlten Endlosschleife über diese Parteien samt ihrer Senatsbaudirektorin aufgeregt.

    Nun sind diese beiden Parteien nicht mehr im Senat, die CDU stellt den Regierenden Bürgermeister und wir haben eine neue Senatsbaudirektorin. Trotzdem wird die Rückkehr des Brunnens nicht nur verschoben, sondern ausgeschlossen.

    Zu gern hätte ich bei den Koalitionsverhandlungen Mäuschen gespielt um zu erfahren wer genau aus welchen Gründen nun die Rückkehr ausgeschließen wollte. So kann ich nur spekulieren.

    Ich vermute, dass es den Verantwortlichen weniger darum geht, den Neptunbrunnen auf dem Schlossplatz zu verhindern. Dies wird den meisten vermutlich egal sein, so wie dies kaum einen Berliner Wähler in seiner Wahlentscheidung irgendwie beeinflusst.

    Der entscheidende Punkt wird sein, dass vor dem Roten Rathaus dann eine Lücke klaffen würde und dass man dort für viel Geld einen neuen Brunnen in Auftrag geben müsste.

    Das Bild, vor dem man sich fürchetet, wird dann sein: "Seht her, an allen Ecken und Enden mangelt es in der Stadt, und die verpulvern die Steuergelder unnötig vor ihrem Regierungssitz".

    Da hilft dann weder ein Verweis auf Logik oder Ästhetik. Es ist nunmal so, dass ein Großteil der Bevölkerung (nicht nur in Berlin) so tickt.

    Deswegen ist dein Verweis auf die finanzielle Problematik absolut richtig. Und im Prinzip müsste der neue Brunnen (egal ob vor dem Roten Rathaus oder auf dem Schlossplatz) durch Spenden finanziert werden (wenn natürtlich auch kaum von einer Partnerstadt).

    Natürlich kann man sich in eine Grollecke mit einem "Alles-oder-nichts Prinzip" zurückziehen.

    Man kann aber auch versuchen, Mehrheiten bzw. Unterstützung für eine erträgliche Alternative, einen möglichst guten Kompromiss zu finden.

    Meine Idee war daher, einen vollkommen modernen, unpassenden Brunnen auf dem Schlossplatz durch die Replik eines traditionellen Brunnens aus einer Partnerstadt zu verhindern.

    Und Abseits der o.g. finanziellen Gründe, kann der Gedanke an Städtepartnerschaft, internationale Verbindungen usw. schon Unterstützer mit ins Boot holen, die man sonst so nicht hätte.

    Also die Brunnen oben von Bohnenstange sind schön, eindrucksvoll keine Frage. Für den Schlossplatz harmonisieren sie mir offen gesagt aber zu wenig mit der Fassade.

    Wir haben schon auf der Lustgartenseite eine Replik des Sanchi-Tors, vor die Westseite kommt die Wippe...und dann natürlich die nüchterne Ostfassade. Letztere (oder die "Rampe" davor) könnte man allerdings wunderbar mit Elementen aus diesen oben gezeigten Brunnen aufwerten.

    Für den Schlossplatz würde ich einen traditionellen Brunnen aus einer Partnerschaft Berlins bevorzugen, z.B. aus Paris, Madrid, Warschau, Kiew usw.

    Da wird sich sicher ein schöner, passender Brunnen finden und als Kopie würde man noch ein Zeichen für die Verbundheit zu dieser Partnerstadt, diesem Land setzen.

    Die Debatte darüber, was in einer "wahren freien Marktwirtschft" für Architektur entstünde ist interessant und aus der Geschichte heraus einfach zu beantworten. Solange der Kapitalismus in Europa ungezügelt wirkte ist im Bauwesen fast ausschließlich Schönes entstanden...

    Genau. Die Bändigung des ungezügelten Kapitalismus durch die Sozialgesetzgebung unter Bismarck und Wilhelm II leiteten dann auch den Untergang des schönen Bauwesens in Deutschland ein.

    Dies lässt sich aus der Geschichte heraus ganz einfach erkennen: Die Arbeitschutzgesetze, die Einführung der Kranken-, Renten- und Unfallversicherung und deren ständige Ausweitung über Jahrzehnte im Kaiserreich gingen Hand in Hand mit dem Niedergang in der Architektur. Gestaltungselemente und Stuck an den Gebäuden verschwanden Schritt für Schritt. Bismarck setzte quasi den Grundstein für die Bauhausarchitektur.

    ...Die "stupiden Bauklötze der Investmentgesellschaften" sind kein Produkt des ungezügelten Kapitalismus und des Profitstrebens sondern in den groben Zügen die Folge der deutschen Bau- und Dämmgesetze.

    Absolut. Deswegen wird in den Ländern, in denen es keine deutschen Bau- und Dämmgesetze und keine Alt 68er in den Bauämtern gibt (es sind anscheinend nur sehr, sehr wenige auf der Welt) vollkommen anders gebaut.

    Aber von Rio, LA über Oslo bis Tokio... nirgendwo sind "stupide Bauklötze" an der Tagesordnung.

    Ich stelle mir vor, dass deutsche Baubeamte (Alt-68er, > 50 Jahre, weißhaarig mit schwarzem Hemd und grauem Jackett zur Levis 501) ästhetische Vorschriften zum Bauen entwickeln...

    Ja, genau, es leben die Klischees. Und dann überlässt man Ästhetik doch lieber freien Architekten, deren Kreativität und Harmoniebedürfnis wir hier im Forum schon oft bewundern durften. (Zwar auch 50+ weißhaarig mit schwarzem Hemd, aber wenigstens mit Porsche vor der Tür).

    Jetzt mal Abseits aller Ironie: natürlich gibt es eine vollkommene Überregulierung ("Dämmwahn" usw.). Dies ist jedoch kein Grund von einem Extrem ins andere zu verfallen und Basis für deine These "ungezügelter Kapitalismus führt zu schönem Bauen".

    Pardon, aber das ist Stuß. Die heute teuersten und schönsten Straßenzüge Berlins: der Kurfürstendamm, die Bergmannstraße, der Kollwitzplatz - diese sind alle in der Gründerzeit von üblen Spekulanten in einer freien Marktwirtschaft errichtet worden. Von "seelenlosen Bauklötzen" keine Spur....


    Heute haben wir aber keine freie Marktwirtschaft mehr, sondern eine soziale Marktwirtschaft,.

    Ahso....und die stupiden Bauklötze mit denen Investmentgesellschaften seit Jahrzehnten Berlin und andere Städte im Land (und weltweit) seit Jahrzehnten zupflastern sind quasi Ergebnis des "Sozialen" in unserer Marktwirtschaft.

    Ohne dieser müssten demnach in einer "wahren freien Marktwirtschaft" wunderschöne Straßenzüge entstehen.

    Also ich versuche nicht entsprechend niveaulos (à la "Stuß") zu reagieren. Aber man muss schon sehr ideologisch in einem Schwarz-Weiß-Denken verfangen sein, um das Grundübel der modernen Klötzchenarchitektur in jeglicher staatlichen bzw. kommunalen Planung zu sehen.

    Das Problem ist doch nicht, dass die öffentliche Hand Rahmen setzt, sondern welche Art von Rahmen gesetzt wird. Und ohne entsprechende Vorgaben z.B. in Bebauungsplänen wird eben heute auch meist weder eine anspruchsvolle noch eine humane Architektur entstehen.

    Die Alternative zum Senatsplan alles staatlich zu bauen ist, das Areal - wie z.B. am Friedrichswerder - mit Gestalt- und Nutzungsauflagen an Selbstnutzer verkauft werden sollten

    Du sagst es dann selber: "mit Gestalt- und Nutzungsauflagen"

    Und natürlich müssen Bauträger Geld verdienen, der "Profit" (im übrigen ein marxistischer Begriff, der Wirtschaftswissenschaftler spricht von "Gewinn"), also die Gier der Menschen ist die treibende Kraft unseres Gesellschaftssystems. Was passiert, wenn man diese Triebfeder entfernt wissen wir ja aus der jüngeren Geschichte.

    Dass Bauträger Geld verdienen müssen ist ebenso eine Binsenweisheit als dass Geldverdienen eine Motivation, eine "Triebfeder" sein kann.

    Selbstverständlich kann ungezügelte Gier jedoch auch großen Schaden verursachen (auch dafür gibt es ausreichend Beispiele in der jüngeren Geschichte) und Profitstreben ist selbstredend nicht die einzige Motivation für menschliches Handeln.

    Und der Begriff "Profit" ist kein marxistischer, sondern wurde von Marx in seinem Sinn benutzt. Der Begriff selbst wurde schon lange vor ihm (u.a. in deutschen Wörterbüchern des 18. Jahrhunderts), und auch danach vom Kaiserreich bis heute ganz neutral als Synonym für den Begriff Gewinn benutzt.

    Vor solchen "Belehrungen" (was immer du mit diesen bezweckst) solltest du dich doch besser informieren.

    Diese Argumentation von Grünen und Sozialisten....

    Der Kern des Übels ist, dass der Senat am Molkenmarkt alles auf einmal behauptet zu wollen: preiswertes Bauen, klimagerechtes Musterprojekt, altstadtgerechtes und kleinteiliges Bauen, historische Bezüge, alles unter staatlicher Regie und in Staatseigentum sowie Sozialmieten. Das funktioniert nicht.

    Stimmt natürlich, ist aber auch nur ein Teil der Wahrheit. Bloß möglichst keine staatliche Eingriffe oder kommunalen Vorgaben und möglichst alles dem "freien Markt" überlassen funktioniert eben auch nicht.

    Die profitorientierte Architektur der freien Marktwirtschaft schafft ähnlich seelenlose Bauklötze wie sozialistische Stadtplanung.

    Es ist doch völlig sinnlos in der Schlußphase der Herstellung der neuen Verkehrsachsen (die beileibe nicht nur 4 Spuren haben) nochmal über den Verkehr zu debattieren. Die immensen Aufwendungen des Umbaus, die gerade ferttiggestellt werden, werden sicher nicht mehr rückgängig gemacht.

    Also da wir hier weder Entscheidungsträger noch ein begleitender "Bürgerrat" o.ä. sind, könnte man jede Debatte in diesem Forum als "sinnlos" betrachten. Ich glaube auch nicht, dass sich Frau Kahlfeldt & Co. sich von irgendwelchen Ausführungen zu irgendeinem Thema hier inspirieren lässt. Wenn Du andere Einblicke und Informationen hast, würde mich das natürlich freuen.

    Die Einstellung zum MIV in historischen Stadtzentren, und gerade hier in Berlin ist m.E. trotzdem "debattenwürdig", da sie grundsätzliche Bedeutung hat. Ich glaube auch, dass es wichtig ist, dieses Thema am Leben zu halten, auch wenn eine Veränderung (wenn überhaupt) sehr langwierig und vielleicht erst in ferner Zukunft möglich ist.

    Eine teilweise Zurückdrängung des MIV wäre natürlich trotzdem auch den jetzigen Bedingungen möglich.

    Das Übel dieser Hauptverkehrsachse ist i.Ü. nicht "neu", sondern das Ergebnis einer "autogerechten Stadt" in Ost wie West.

    ..eine sehr gut integrierte 4-spurige Hauptstraße mit Straßenbahnverkehr. Rein optisch schon ein großer Gewinn. Und funktional erst. Nichts behindert sich mehr so wie vor dem Umbau und die Zahl der Unfälle mit Personenschäden ist deutlich zurückgegangen.

    So unterschiedlich können Vorstellungen von einer gelungenen Optik sein. Eine 4-spurige Hauptstraße mitten durch das kleine historische Zentrum ist für mich ein optisches Grauen.

    Die Autofahrer werden allerdings schon jetzt kaum behindert. Bewohner der Fischerinsel z.B trauen sich heuer kaum diese zu überqueren. Auch so wird keiner behindert (zumindest der Kraftverkehr nicht) und Personenschäden gehen zurück.

    ... Dort wäre ...sogar Platz für eine Straßenaufweitung..

    Auf dem Rest des schmalen Teils der Leipziger Straße würde ich dann auf weitere Haltestellen komplett verzichten, da...alle Autos in Kolonne fahren und nicht weiter gebremst würden.

    Eine sehr elegante Lösung - es profitieren die Fahrgäste der Bahnen, die Autofahrer...

    Die Aufenthaltsqualität steigt konsequent in all diesen Bereichen der Berliner Mitte - vor allem auch in den breiten Straßenquerschnitten am Potsdamer Platz - Leipziger Straße - Spittelmarkt - Gertraudenstraße - Molkenmarkt...

    Warum kommt dieser Senat nicht endlich zu einer solchen Win-Win-Lösung?

    Goldstein

    Ich glaube du versuchst eine Quadratur des Kreises.

    Ohne eine massive Zurückdrängung des MIV in diesem Bereich ist doch mehr Aufenthaltsqualität nicht wirklich möglich.

    Es ist die Wurzel des Übels für die gesamte verfahrene Situation, auch der architektonischen Alpträume, der historischen Stadtmitte unwürdig.

    Selbst der Molkenmarkt wird so kaum der "große Wurf" werden können.

    Das könnte man natürlich ändern (schließlich bricht selbst bei einer Vollsperrung der Grunerstraße das Berliner Wirtschaftsleben nicht zusammen).

    Es ist jedoch politisch wohl schlicht nicht durchsetzbar und gewollt.

    So bleibt es dabei: Eine große, breite Verkehrsschneise verläuft mitten durch die (relativ sehr, sehr kleine) historische Mitte.

    Straßenausweitungen und die Streichung von Haltestellen führen m.E. in die völlig falsche Richtung (mal abgesehen davon, dass dort sehr viele leben, die auf diese Haltestellen angewiesen wären).

    Man sollte den Schwerpunkt hier auf die Aufenthaltsqualität vor Ort legen und nicht auf den Durchgangsverkehr.

    Selbst ein CDU-geführter Senat plädiert gegen die Rückkehr des Neptunbrunnens und für den Bau eines "modernen" Brunnens. Eine Kopie des Neptunbrunnen scheint keine ernsthaft diskutierte Option zu sein

    Was verstehen die eigentlich genau unter "modernen Brunnen"?

    Zeitgenössisch, abstrakt oder ist es nur eine Umschreibung für "alles, nur nicht der Neptunbrunnen".?

    Wie wäre es mit der Rekonstruktion eines (oder mehrere kleiner) anderer Brunnen.

    Z.B. diesen hier aus Erfurt

    (Fotos von dieser Woche)

    Lösbar wäre dieser Konflikt nur, wenn sich das eine Lager in der Wortwahl etwas mäßigen würde und das andere gegenüber ausdrucksstark geäußerten Unmut etwas mehr Toleranz zeigen würde.


    [...] Moderationshinweis: Gekürzt. Bitte keine Klima-Diskussion anfangen.

    Ich denke lösbar ist dieser Konflikt nur, wenn sich alle zu architekturfremden Themen zurückhalten. Eigentlich ging ich davon aus, dass dies mittlerweile hier auch Konsens sei.

    Also nichts gegen dein Engangement oder Interesse an diesem Thema aber es gehört schlicht nicht hierher - es sei denn es geht um "klimagerechtes" Bauen o.ä.. Es reizt andere nur wiederum zu anderen, themenfremden Aussagen.

    Das Problem ist i.Ü. auch, dass durch solche Ausführungen im Zusammenhang mit der Beschmierung des Tores der Eindruck entstehen kann, diese könnte durch "höhere Ziele" irgendwie gerechtfertigt sein - was sie nunmal definitiv nicht ist.

    Es ist wohl ein generell gesellschaftliches Problem, dass bei allen möglichen Themen diejenigen, die am lautesten, schrilsten "Rabatz" machen scheinbar mehr Gehör finden und die Aufmerksamkeit auf sich ziehen - bis hin zur Begehung von Straftaten.

    Da standen auf relativ kleinem Raum einmal ziemlich viele Reiterstandbilder: neben Friedrich III schon Friedrich II unweit UdL, Friedrich Wilhelm III im Lustgarten dann Wilhelm I an der Schloßfreiheit, der große Kurfürst auf der Langen Brücke.

    Da ging die Kreativität auch etwas am Stock.

    Übrig geblieben ist nur Friedrich II bzw. Honecker ließ ihn wohl wieder aufstellen...über alle ideologische Gräben hinweg.

    Ich kann mir nicht vorstellen, dass das o.g. Reiterstandbild wieder kommt, dafür war auch die Bedeutung des "99 Tage Kaiser" viel zu gering.

    Manchmal steckt man besser einfach mal zurück, gerät nicht ständig in einen Krieg...

    Vor allem ist es wohl erfolgsversprechender, im Ruhigen Überzeugungsarbeit zu leisten und etwas zu erreichen, anstatt über die Medien laut polternd ständig ideologische Grabenkämpfe zu führen.

    Ob das im Stillen dann so geschieht, kann ich allerdings auch nicht sagen, nur hoffen.

    Dieser Neubau der komischen Oper jedenfalls wird - allein schon von seinen unpassenden Dimensionen - mit Abstand der hässlichste Bau UdL werden, jeden Ansatz von Harmonie vermissend.

    Da wäre es wirklich besser, nicht zu bauen als so zu bauen. Und vielleicht nochmal ein guter Zeitpunkt darüber nachzudenken, ob Berlin tatsächlich drei Opernhäuser braucht bzw. sich leisten kann (oder das Geld nicht besser für die ZLB oder anderweitig verwendet).

    Aber was sagt es dann über den Bremer Brunnen aus, wenn dieser von einer bürgernahen Stiftung für ein wohnliches Umfeld finanziert wurde und die Bürger selbst die Wahl hatten, ihren Brunnen auszuwählen? Offensichtlich, dass die Bürger genau diesen Brunnen für die Förderung ihrer Lebensqualität im öffentlichen Raum als richtig hielten. Wie können wir dann daherkommen und genau diesen Brunnen als negatives Beispiel für Stadtraumgestaltung heranziehen? Das erscheint mir doch recht paradox.

    Also die Bürger hatten damals die Wahl, unter drei Ihnen von der Stiftung vorgelegten Entwürfen einen auszuwählen.

    Dass "die Bürger selbst die Wahl hatten, ihren Brunnen auszuwählen" ist dann doch etwas anderes.

    Es wäre interessant zu wissen wie die beiden anderen Entwürfe waren.