Beiträge von Konstantindegeer

    Die Sache mit der Sportstraße hat wegen einer rechtlichen Streiterei um das Pflaster solange gedauert. Bis dato ging das Potsdamer Tiefbauamt davn aus, dass historisches Pflaster nicht normgerecht sein kann, wenn es bei einer Instandsetzung wiederverlegt wird. Deshalb ist z.B. auf dem Alten Markt für irres Geld chinesischer Granit verlegt worden.

    Die städtische Denkmalpflege hat sich allerdings durchgesetzt und das Granitpflaster der Spornstraße von 1722 zuerst in einer Probefläche verlegen und dann begutachten lassen. Die Gutachter bescheinigten dem neu verlegten historischen Pflaster keine schlechteren Eigenschaften wie neu gekauftem chinesischem Granit (welch Wunder), deshalb darf jetzt durch Aufnahme und Neuverlegung saniert werden.

    Der Vorgang ist deshalb von belang, als dass z. B. die Straße Am Kanal (von der Berliner Brücke bis zum Kellertor) noch vollständig aus historischem Pflaster besteht und eine einzige Holperstrecke ist. Hier kann jetzt also auch behutsam erneuert werden.

    Was denn schon wieder für ein "Kompromiß"?

    Zwischen der historischen Gestaltung und einer zeitgenössischen mit Sportflächen jedenfalls nicht. Mit der historischen Gestaltung hat die Plantage gar nichts mehr gemein.

    Oder ein Kompromiß zwischen Erholungsfläche und Schulsportplatz? Warte mal auf die Umsetzung. Das wird eher das Zweitere.

    In jeden Fall aber ist es eine weitere vertane Chance.

    Das war ja schon im Winter mit der Ausschreibung klar. Die Renderings sagen bei Freiflächengestaltungen ja leider wenig; es kommt dann immer auf die Ausführung an. Wenn die Nutzungen wie 100-Meter-Bahn, Weitsprungstrecke, Fussballplatz etc. alle haftungs- und normgerecht ausgeführt werden hat der Platz mit einer Grünanlege nur noch wenig zu tun. Auch vermag sich mir die Faszination einer "hochwertigen Asphaltfläche" nicht wirklich zu erschliessen.

    Revolutionär für Postdam ist, dass die Entwürfe öffentlich ausgestellt werden, sodaß man nachvollziehen kann welche Kelche an einem vorbeigegangen sind. Die Blätter werden - zusammen mit den Entwürfen für den Einsiedler - in der Kernzeit der Sommerferien am Stadtrand (Pappelallee) präsentiert. Wahrscheinlich nur Sonntags von 7:45 bis 9:45 Uhr. Man will ja für den Steuerzahler transparent sein.

    Der sog. Bürgerdialog, der ja eigentlich ein Anwohnerdialog war, bezog sich auf Rathaus- und Marx-Engels-Forum. Die Umgestaltung beider Areale war bei Dialogbeginn schon beschlossen und zu einem Großteil schon im Bau (rund um den Fernsehturm und die Marienkirche). Diese Umbauten, die durch das diffuse Verfahren sanktioniert wurden, sind mit Fördermittels bezahlt und haben eine (sinnvolle) Veränderungssperre von 15 Jahren.

    Insofern bezog sich der Anwohnerdialog auf einen abgeschlossenen, im übrigen ohne Wettbewerb oder alternative Vorschläge zustandegekommen Umgestaltungsprozess. Hierzu wurde das Büro Monsigny-Levin vom Bezirk/Senat direkt beauftragt.

    Eine Änderung der Pläne war von vorneherein nicht intendiert, da sich parallel zu den Veranstaltungen die Bagger in Aktion befanden. Das ist am MEF genauso.

    Die Frage, warum man die Menschen so für dumm verkauft ist berechtigt und ist einfach zu beantworten.

    1. Sie merken es nicht bzw. lassen es mit sich machen.

    2. Der Prozess hat dazu geführt, dass an den anderen Stellen des Stadtkernes (Schinkelplatz, Köllnischer Fischmarkt, Molkenmarkt) ohne jegliches öffentliche Interesse Fakten geschaffen werden können.

    Ich sehe das alles nicht anders, Meister Lampe, empfinde nur die fortwährenden Nicht-Meldungen als SPAM, weil sie nichts zur Sache beitragen und einen auch nicht klüger machen. Das gehört auf Facebook aber nicht in ein Architekturforum. Dass die Sozialisten auf den Erhalt des DDR-Interhotels stehen ist seit 25 Jahren bekannt.

    Deshalb, bitte, beim Posten von Artikeln wirklich schauen, ob es etwas Weiterführendes ist.

    Nochmal zur Turnhalle, die Potsdamfan dankenswerter abgelichtet hat. Es ist duch wirklich skandalös, dass man die schöne, alte Halle verfallen lässt und ein 08/15-Schuhkarton daneben baut. Das kommt mit vor wie ein Makler, der seine Provision schon vor Vertragsschluß für ein neues Auto ausgegeben hat. Seriös ist das nicht.

    Zum Schluß ist nämlich der Bau der alten Turnhalle durch Leerstand so marode und unverkäuflich, dass er abgerissen werden muss.

    1. Leider doch.

    2. Ich fragte deshalb, was Du uns damit sagen willst.

    Der Informationsschnipsel, dass der ehem. SED-Mann und PDS-OB-Kandidat Scharfenberg den OB kritisiert, weil dieser einen Bericht zur Zukunft des Mercure (die dieser kaum beeinflussen kann, weil es ihm nicht gehört und der Eigentümer es ihm auch nicht verkaufen will [wofür er im übrigen auch kein Geld hätte - selbst wenn der Eigentümer verkaufen wollte]) verspätet liefert, ist doch gerade für Auswärtige in seiner Bedeutung gar nicht zu beurteilen.

    Tatsächlich ist dieser Sachverhalt nichts anderes als heiße Luft, Wahlkampf und Parteipropaganda. Entweder Du bist dieser aufgesessen oder Dein Post ist Wichtigtuerei.

    Und was will uns das alles sagen, Meister Lampe? Dies hier ist ein Architekturforum. Wenn sich jemand für jede Windung der Lokalpolitik interessiert, kann er direkt auf die Seiten der Provinzpresse (http://www.pnn.de und http://www.maz-online.de) gehen. Auch deine Erkenntnis, dass politisches Handeln mit Wahlkampf zu tun hat ist nicht sonderlich originell.

    Es würde in diesem Strang deutlich informativer zugehen, wenn sich die Beteiligten auf Neuigkeiten beschränkten und nicht fortwährend jeden Wahlkampf-Bla der PDS und der Anderen nochmals verbreiten würden.

    Über die genannten Fragen, das ist schon seit Monaten klar, wird in der Septembersitzung der SVV entschieden. Dass die beiden Linksparteien nun den ganzen Sommer über behaupten ihre 17.000 Unterschriften stellten die Mehrheit der Potsdamer dar, war auch vorhersehbar. Dass die Lokalpresse diesen Stuss dankend übernimmt, da die Kollegen Journalisten zu faul sind einen Schritt vor die Tür zu gehen ist ebenfalls bekannt.

    Ja, das ist der vielfotografierte "Dreikuppelblick". heute bekommt man das nur noch schwer hin, weil die selige Landtagsverwaltung Fahnenmasten in den Weg gestellt hat.

    Das Foto ist in der Tat Kaiserzeit. Die Kugelorangen sind schon von der Schloßwache runter (1871), das 1. Garderegiment zu Fuß steht bei den Gewehrhaltern.

    Die Zukunft des MEF scheint klar: "Aus Sicht des Landesdenkmalamtes ist das Denkmalensemble Marx-Engels-Forum, das aus der Bronzegruppe Karl-Marx und Friedrich Engels von Ludwig Engelhardt, dem Marmorrelief „Alte Welt“ von Werner Stötzer, 8 Edelstahlstelen mit Fotodokumenten von Arno Fischer und Peter Voigt, sowie 2 Bronzereliefs "Die Würde und Schönheit des Menschen“ von Margret Midell besteht, in seiner Gesamtheit geschützt.
    Der Denkmalschutz umfasst neben den einzelnen Objekten auch deren räumliche Komposition miteinander, sowie die Positionierung des gesamten, als kreisrunder Platz in einer Grünfläche gestalteten Marx-Engels-Forums innerhalb des stadträumlichen Gefüges. Das Landesdenkmalamt und die Untere Denkmalschutzbehörde gehen davon aus, dass das Denkmalensemble, welches während der Baumaßnahme der UBahnlinie 5 vorübergehend versetzt werden musste, nach Abschluss der Bauarbeiten an seinen ursprünglichen Standort in seiner ursprünglichen Gestaltung und Komposition
    zurückgeführt wird." (Aus einer Antwort des Senats auf eine Anfrage der Linken-Abgeordneten Lompscher.


    Oder natürlich es wird die Landesbibliothek gebaut.


    http://pardok.parlament-berlin.de/starweb/adis/c…r/S17-18693.pdf

    Die beiden Linksparteien haben deutlich gemacht, dass sie an einem "Kompromiß" - also z. B. an einem Verzicht auf das Ziel des Mercure-Abriß gegen Zustimmung zur Neugestaltung des FH- und Staudenhofareala - nicht interessiert sind. Warum sollten sie das auch sein. Es geht beiden Parteien nicht im die Bauten sondern um die Blockade der Rathauskooperation.

    Zudem ist das Bürgerbegehren nun beantragt und wird sicher nicht zurückgezogen, weil die Stadt den Abriß des Mercure nicht mehr weiterverfolgt. Das wären die Neudenker schön blöd, wenn sie sich darauf einliessen. Das schliesst natürlich nicht aus, dass irgendwelche Lokalpolitiker genau das fordern.

    Nein es wird in der Septembersitzung der SVV zur Abstimmung über das Bürgerbegehren kommen. Entweder die Rako lehnt das gesamte Begehren ab, oder sie erklärt - gestützt durch Rechtsgutachten - Teile des Bürgerbegehrens für unzulässig. Wenn bspw. das mittelfristige Ziel, das Mercure abzureissen, aufgegeben würde, müsste man nur noch über die FH und den Staudenhof abstimmen. Bei der FH allerdings ginge es um eine Begehren gegen einen B-Plan, was nach der Kommunalverfassung nicht zulässig ist. Die Frage des Staudenhofes soll nach geltender Beschlußlage 2022 entschieden werden. Man darf stets nicht vergessen, dass die SVV kein Parlament ist sondern als Exekutivorgan der Stadtverwaltung der engen Rechtsaufsicht duch das Land untersteht.

    Die Gußpfosten würden mWn vom Förderverein für den Stadtkanal mit Spenden bezahlt. Hier solte der Verlauf des Stadtkanals, der ja unter der Oberfläche als technisches Denkmal noch vorhanden ist, markieren.

    Deutlich sieht man, dass sich Straßenbahn und Kanal kaum ins Gehege kommen. Bei einer Wiederherstellung des Stadtkanals müsste nur in den haltestellenbereichen etwas getan werden. Die Stadt aber hat derweil kein Geld für den Kanal, andere Projekte geniessen höhere Priorität.