Rational zu erklären ist das alles nicht. Ich habe nach 30 Jahren Einheit festgestellt, dass ich endlich in Worte fassen kann, was mir seit dieser langen Zeit immer wieder aufgefallen ist: Es gibt sehr viele Persönlichkeitsstörungen in unserer Gesamt-Bevölkerung (maligner Narzissmus, Projektionsstörungen, Bindungsstörungen, Wahrnehmungsstörungen, Asoziales Verhalten, ganz ausgeprägt sind Angststörungen. Alles eine Folge der Weltkriege - bei Angststörungen direkt einsichtig, bei Narzissmus teils eine Folge von Verwöhnung durch Schuldgefühle, teils durch Angstgefühle der Eltern. Bindungsstörungen sind zumeist bedingt durch fehlende Empathie der Eltern oder verwirrendes ambivalentes Verhalten, welches das Kind verunsichert. Auch logisch nach 5 Jahren Bombenkrieg. Was folgte war Schweigen. Scham und Schuld wurden verdrängt. Viele Menschen der Kriegsgeneration erkranken an Demenz, Parkinson und Alzheimer, die schlechte Mundhygiene der Nachkriegsjahre in Kombination mit ungelösten und unaufgearbeitenen Traumata.
Projiziert man diese ganzen pathologischen Verhaltensmuster auf die Unerklärlichkeit der Ablehnung von Schönheit wird deutlich, das starre Festhalten am Hässlichen ist eine Folge von Angst. Angst vor der Vergangenheit, vor der Einordnung, vor der Energie der erkrankten Psyche, die den Rest an Integrität der jeweiligen Person zerstören könnte. Deshalb wird unter Schutz gestellt, deshalb wird die Argumentation so lange verbogen, bis sich die Balken biegen. Es darf nicht sein, was nicht sein darf. 75 Jahre sind seit der Stunde Null ins Land gegangen. Eine lange Zeit, aber im Durchschnitt nur eine Generation weiter. Mit all ihren Schäden und Verletzungen. Mustern aus Traumata der Mutter oder des Vaters, direkt projiziert auf die Kinder. Erst nach 3 Generationen dürften die meisten Projektionen überwunden sein. Deshalb habe ich mittlerweile Verständnis für die Vorgänge, aber eigentlich ist es pathogisches Verhalten.