Bis auf das letzte Bild die typische bundesdeutsche Tristesse.
Nein, meiner Meinung nach ist Saarbrücken da schon ein anderes Kaliber. Es gibt wohl nur wenige Städte in Deutschland, die es ebenfalls geschafft haben, beide Flussufer, die Haupteinkaufsstraße und das Wahrzeichen (Schloss) so dermaßen zu verschandeln. Und da kommen ja noch die üblichen Probleme nachkriegsdeutscher Stadtplanung, wie z. B. zu groß geratene (Kaufhaus-)Blöcke und die "autogerechte" Stadt hinzu.
Gut, vielleicht liegt es auch an meinen Erfahrungen, dass ich diese Stadt nicht sonderlich mag. Meine erste Erinnerung an Saarbrücken ist, wie ich als kleiner Junge mit meinen Eltern zum Einkaufen hergefahren bin. Wir parkten an der Berliner Promenade, einer Garagenzone direkt am Saarufer und "ein Stockwerk unterhalb" der Bahnhofsstraße, der Fußgängerzone von Saarbrücken. An der Berliner Promenade roch es nach Urin, überall lag Müll herum, viele Tauben(+ -kot) und Obdachlose. Von der anderen Uferseite lärmte der Verkehr der Stadtautobahn. Und oben in der Bahnhofstraße angekommen: alles voller Nachkriegsbauten, übergroßen Reklametafeln und viel zu vielen Menschen. Einfach zum davonlaufen. Und das mitten in einer deutschen Landeshauptstadt!
Klar, es gibt auch Lichtblicke, wie z. B. die Traditionsinseln um die Ludwigskirche oder den St. Johanner Markt. Auch die Berliner Promenade wurde mittlerweile mit viel Geld herausgeputzt. Aber das alles kann doch nicht die strukturellen Probleme dieser Stadt überdecken. Um die zu lösen, bräuchte es zumindest einen Stadttunnel und größere Abrisse, wenn nicht sogar eine tiefgreifende Neuplanung der von FWL vorgestellten Zonen 1, 2 und 3. Und das ist -leider- vollkommen utopisch.