Mit dem Denkmalschutz ist es schon merkwürdig. Wo er schützen soll versagt er, oder wird kurzer Hand aufgehoben, und an anderer Stelle blockiert er positive Veränderungen.
Zitat
(...) Zudem werden sie derzeit übertönt vom lautstarken Streit um den
denkmalgeschützten Bundesrechnungshof, der seit zehn Jahren leer steht
und bis vor kurzem auf den Umbau zum Hotel wartete. 1953 gefeiert als
"glückliche Entsprechung zur Paulskirche", ...
Zitat
(...) Doch mittlerweile wird schon das benachbarte, ansehnliche
Fünfziger-Jahre-Ensemble der Degussa abgerissen. Das Bauerbe einer
ganzen Generation verschwindet. (...)
Was soll man dazu sagen? Ich werde wohl nie verstehen, warum diese banalen und augenkrebserregenden Nachkriegszweckbauten überhaupt unter Schutz gestellt werden/wurden. So wird die Beseitigung und Verbesserung des Stadtbildes nur unnötig erschwert. Und die Aussage, daß hier das Bauerbe einer gesamten Generation verschwindet, ist ja wohl mehr als lächerlich. Das ganze Land (Deutschland) wurde nach dem Krieg von dieser genannten Generation neu aufgebaut. Zeugnisse dieser Zeit gibt es also wie Sand am Meer. Bis dieses prachtvolle Bauerbe tatsächlich als "bedroht" eingestuft werden kann, müssen mindestens noch 50 Jahre vergehen. Natürlich sollte man sich Bauwerke aus jeder Epoche bewahren. So finde ich auch den Erhalt einiger Luftschutzbunker, als Erinnerung an die Zerstörung, sehr sinnvoll. Doch es lässt sich alles übertreiben. Wenn man ehrlich ist, sind die Häuser aus der direkten Nachkriegszeit nicht mehr als schnell dahingefummelte Notbauten und Platzhalter. Vier Wände und ein Dach. Davon genügen einige wenige Originale zum Gedenken an diese Zeit. - Schade ist es hingegen um die wirklich schützenswerten Bauten, die man zu Recht mit dem Begriff "Baukunst" betiteln kann. Einer Kunst, die es nicht mehr zu geben scheint.