Beiträge von Frank-W

    Auch von mir vielen Dank für die interessanten Bilder.

    Hier sieht man ein ganz anderes zeitalter (zumindest in ganz anderem Maßstab)

    Bei den Bildern kann man erahnen wo in absehbarer zeit (oder auch jetzt schon - wir sind ja durch unsere Medien sehr eurozentriert) der Puls der Welt schlagen wir. -- deutschland kann da unter verschiedenen Aspekten nicht auf Dauer mithalten - China wird ganz klar Deutschland in Bedeutung, Maßgabe ua. in spätestens nicht allzuferner Zukunft übertreffen - alleine schon aufgrund des zur Verfügung stehenden "Menschmaterials" (entschuldigt den Begriff - aber manchmal ist die blumige Sprache einer schlimmen Zeit eben doch zutreffend.) -

    Aber ich schließe mich der Meinung an - leben möchte ich da nicht - da lebe ich doch viel lieber weiterhin in Bautzen - nahe dem Arsch der Welt - unbedeutend, kleinteilig, menschwürdig ... (nach meiner subjektiv romantischen Meinung :) )

    Aber live sehen möchte ich das ganze schon unbedingt mal!

    Eigentlich hatte ich jetzt fast Lust, der [lexicon='Leipzig'][/lexicon] -Dresden Disskussion nach langatmig meine Meinung zu den Städten hinzuzufügen. Ich kenne die beiden Städte ja recht gut - ich habe immerhin fast 10 Jahre in Dresden gewohnt und [lexicon='Leipzig'][/lexicon] habe ich zwar erste in den letzten 2 Jahren so richtig, dafür aber relativ intensiv kennengelernt - aber ich lasse das jetzt mal lieber.

    Ein oder zwei Kommentare möchte ich aber doch noch hinzufügen - einfach auch, weil es durchaus Spaß macht, über so ein Thema (durchaus auch etwas subjektiv) zu diskutieren. Wer die Nase voll hat von den Vergleichen und diesem Theme lese bitte hier nicht weiter ... :)

    Beide Städte sind sehr unterschiedlich und aus unterschiedlichen Gründen auch recht schön (im gesamtdeutschen großstädtischen Maßstab) - Gründe für beide Städte wurden hier schon genannt - ich will sie nicht noch einmal aufführen.

    Aber zum Thema bedeutende Kulturstadt möchte ich doch noch etwas sagen :) - Meiner Meinung nach neigen insbesondere die Dresdner zu enormer Selbstüberschätzung - und vgl. mit London und Paris werden (wenn hier im Forum vielleicht auch nur scherzhaft) tatsächlich von vielen Dresdenern geteilt nach meiner Erfahrung - völliger Schwachsinn denke ich.

    Und [lexicon='Leipzig'][/lexicon] war/ist definitv genaus Kulturstadt wie Dresden - wenn man höfische Repräsentationsarchitur nicht über alles stellt. - Die oben schon erwähnten Punkte Bildung, Wissenschaft, Musik und Lieteratur heben [lexicon='Leipzig'][/lexicon] ganz klar auf das Niveau Dresdens.

    Meiner Meinung nach ist es sogar so, dass wenn man im sächsischen Bereich das ganze betrachtet Dresden als Residenzstadt wohl etwas besser abschneidet - betrachtet man die gesamtdeutsche Ebene über die Jahrhunderte ist [lexicon='Leipzig'][/lexicon] mindestens ebenbürtig. Mann [lexicon='Leipzig'][/lexicon] war die Buchstadt Deutschlands - auch noch in der kurzen Phase als Deutschland die führende Nation weltweit war (Wissenschaft und Kultur) - zeitweilse wurden in [lexicon='Leipzig'][/lexicon] fast 70 Prozent aller deutschen bücher gedruckt - in der zeit waren das über 30 Prozent aller Bücher in ganz Europa!

    Die Leipziger Uni war über die Jahrhunderte betrachtet viel bedeutender als die TU Dresden - man muss sich nur mal ausfühlrich damit beschäftigen und wird in [lexicon='Leipzig'][/lexicon] auf viel mehr weltweit bedeutende Namen stoßen als in Dresden. Nur ein Beispiel - das Fachgebiet der Psychologie (das ist ja nicht irgendwas sondern heute eine nicht mehr wegzugedenkende Wissenschaft) hat ihren universitären Ursprung in Leizpig und und und... - Es kann durchaus sein, dass die TU-Drsesden aktuelle etwas bedeutender ist als die Uni [lexicon='Leipzig'][/lexicon] - aber die Forschungsschwerpunkte liegen in Deutschland sowieso wo anders - aber bis Dresden in dieser Hinsicht an Leizpig herankommt müßte die Stadt nuch mehrere Jahrhunderte so weitermachen. Dresden war eine wichtige Stadt der Musik - wer sich aber mal die Namen und die Anzal berühmter Musiker durchließt die mit den Städten in Verbindung stehen - ist [lexicon='Leipzig'][/lexicon] auch in diesme Punkt Sieger-- Und die kulturellen Errungenschaften von Bach allein könnte man im globalen Maßstab ganz deutlich über soclhe Dinge wie Gemäldegallerien udn Grünes Gewölbe stellen -- man siehe nur die Wikipedia.

    Mmm - jetzt bin ich vielleicht doch etwas in eine Anti-Dresden Argumentaion hineingekommen - die Dresdener mögen mir das verzeihen - Dresden ist eine tolle Stadt - und die Aufbauleistungen am Neumarkt etc. sind bisher einzigartig - und zu mindest für Freunde traditioneller ARchitektur (die ja hier im Forum die mehrheit bilden) weitaus besser als das in [lexicon='Leipzig'][/lexicon] lange angewandte Stadtentwicklungskonzept der "perforierten Stadt" (ätz). Aber die Aroganz der Dresdner ist mir eben doch geläufiger als die der Leipziger und meienr Ansicht nach haben die Leipziger genauso Grund stolz auf ihre Stadt zu sein - und Leipziger Kultur (sicher bei mir ein etwas weiter gefaßter Begriff) hat im europäischen Rahmen mndestens so ausgestrahlt wie Dresdener.

    ;) Goot nun ist das doch wieder ein langes Post geworden :)

    Ja - ich denke auch - wir sollten vermeiden zu sehr in eine Ost-West-Diskussion zu kommen. Ich neige wohl auch manchmal dazu mich mehr mit dem Osten zu identifizieren - ist ja auch kein Wunder - ich bin von da.

    Natürlich muss man beim Ruhrgebiet die extremen Kriegszerstörungen durch Bomben beachten - aber genauso muss man beachten, dass die DDR nicht nur wegen ihres Systems sondern allgemein schlechtere Ausgangsbedingungen hatte - denn Amerika, Frankreich, Großbritanien waren und sind nun mal deutlich stärke Partner als die Sowjetunion, Polen und Rumänien. Das im Westen mehr Geld da war ist sicher nicht explizit das Verdienst der Westdeutschen sondern (der auch Systembedingten) Rahmenbedinungen - denn auch die DDR hat sich zusammen mit der Tschechoslowakai zu der mit Abstand stärksten Wirtschaftsnation des Ostblocks entwickelt damals - Außerdem gab es in der DDR in den 80er Jahren auch unverkennbare Tendenzen zu mehr Denkmalschutz - und der Zwinger, die Semperoper, das Dresdner schloss (der beginn des Wiederaufbaus) und auch das Schweriner Schloss (ebenfalls beginn) wurden zu DDR-Zeiten geleistet und wurden meiner Ansicht nach keinesfalls schlechter durchgeführt als die hochgelobte Frauenkriche. - Außerdem ist es nicht sinnvoll den Stand der DDR vor 20 Jahren mit dem heutigen Deutschland zu vergleichen, sondern man muss die BRD von damlas sehen - die DDR war sicher hinterher - aber bei weitem nicht wie im Slogan "DDR, DDR - 30 Jahre hinterher" - nun höre ich aber auf - weil ich ja schon wieder in diese Ost-West-Debatte hineinrutsche - aber das ist wohl typisch für Deutschland - immer wieder zerstritten und regional gedacht - aber ich würde dies nicht nur negativ sehen ;) wir sind eben "vielschichtig und vielfälltig" ;)

    Auf alle Fälle kann auch der Westen und auch das Ruhrgebiet vom Wiederaufbau ostdeutscher Städte profitieren, denn so ist ein Bewußtseinswandel auch im Westen möglich - im Osten gibt es ja schon etwas mehr Denkmalfans (nach meinem Eindruck) --- Wenn nämlich immer mehr Menschen sagen: hey - also bei mir in Schwerin, oder [lexicon='Leipzig'][/lexicon] - oder gar in Cottbus sieht es viel schöner aus als im aktuellen Köln und in Bochum u.u.u. werden viele auch im Westen sagen: "Was? Das kann doch nicht sein? Cottbus?? Oh gott? und schöner als Frankfurt ? Das kann doch nicht war sein - spinnen die oder können wir doch auch was "vom Osten lernen" - dann wird vielleicht auch im Westen wieder verstärkt rekonstruiert und dergleichen -- erste Tendenzen dazu zeigen sich ja schon eine ganze Weile - siehe Frankfurt

    Zitat von "LuXor"


    Warst du schonmal einmal im Ruhrgebiet oder bist du auch jemand der sich an alten Klischees bedient?!
    [...]
    und siehe da er hat sogar recht oder willst du uns in echt mitteilen das du die damaligen Städte im Osten mit dem heutigen Ruhrgebiet Städten vergleichen willst?!

    Klischees sind nie gut - natürlich auch nicht über das Ruhrgebiet.

    Aber mal eine Zwischenfrage. Warst DU jemals in den "damaligen Städten" des Ostens - oder hast Du dein Wissen auch nur aus Klischees

    Ich jedenfalls kenne große Teile des Osten sehr gut (auch von früher) -- und weiß, dass er sich mindestens archiktonisch sehr zum Vorteil entwickelt hat in vielen bereichen in den letzten Jahren --- ich war nur stichprobenartig, aber schon mehrfach im Ruhrgebiet und bin der Meinung, dass es sich was Schönheit, architekonsiche Vielfalt und dergleichen angeht - sehr wohl den vergelich mit den Städten der damaligen DDR-gefallen lassen muss - oder natürlich nicht muss - aber den Vergleich zu ziehen ist NICHT völlig abwegig.

    Übrigens muss man weder das Ruhrgebiet - noch "damaliger Osten" grundsätzlich mit negativ gleichsetzen - in beiden Fällen ist das Ganze vielschichtiger - und beides hat zu Recht in architektonische Aspekten aus unterschiedlichen Gründen einen schlechten Ruf.

    Heute beim schönen Wetter bin ich wieder etwas durch die Stadt geschlendert und habe dabei an dieses Forum gedacht :)

    Ich möchte nochmal auf den Neubau am Mathiasturm eingehen. Also ehrlich gesagt, finde ich persönlich nicht nur, dass er "gar nicht so auffällt", sondern sogar, dass er recht gut gelungen ist. - Außerdem erfüllt er einen wichtigen Zweck - in ihm ist das Stadtarchiv/Staatsfilialarchiv mit sehr wichtigen Dokumenten zur Geschichte der Oberlausitz. Bis 1992 war es nach Dresden ausgelagert - was ich persönlich natürlich nicht gut finde und nun begrüße, dass man zur Oberlausitzforschung wieder in die Oberlausitz fahren muss. Und ein Archiv braucht ja bekanntlcih wenig Fenster - deswgen die trutzige Formensprache. - zum Archiv kann man mehrere sehr umfangreiche und gute Seiten unter der Homepage der STadt Bautzen finden - kann ich nur empfeheln dort mal nachzulesen.: http://www.bautzen.de/archivverbund.asp#

    Ich habe das Gebäude heute mal von der anderen, wichtigeren Seite fotografiert, nämlich vom Gesamtstadtpanorama - und finde, dass es sich dort außerordentlich gut einfügt:

    Ich habe es mal markiert :)

    Etwas näher und es wirkt noch immer gut:

    Auch von ganz nahe - die meisten normalen Touristen werden gar nicht merken, dass dort ein Neubau einen wichtigen Teil der Gesamtansicht ausmacht:

    Bei dieser Ansicht ist das einzig störende die Beschaffenheit der Fenster der Häuser im Fordergrund:

    Ich habe gleich auch noch ein paar andere Motive mitfotografiert - insbesondere nochmal von der Nikolairuine - einem meiner Lieblingsorte der Stadt: (einige Motive wiederholen sich - aber wer sich dabei langweilt, kann ja schnell weiterklicken :-))

    An der Spree:

    Ein anderer gut gelungener Neubau (na ja - vielleicht auch Umbau eines halbverfallenen Hinterhauses - ich finde die Einbindung der des alten Forderhauses und das Belassen in diesem Zustand sehr gut gelungen. Man beachte die auf traditionell gemachte modere aufgemalte Werbung: (übrigens von der Frau des Architekten, die auch Architektin ist, der den Puppentheaterneubau auf der Orthenburg durchgeplant hat.

    So jetzt noch zur Nikolairuine:

    Hier geht es hinauf:

    Blick vom Nikolaifriedhof in Spreetal:







    Der Frühling ist da!

    Zitat von "FriedrichvonGaertner"

    Tja, wenn sie nicht im Westen lägen, sondern in Ostbrandenburg oder Sachsen, so hätte sie der Nachwendetourismus sicher längst auf den Schild seiner Busreiserouten gehoben; Pech gehabt, kleine Städtchen. :schlafenbett:

    Also ich würde das nicht unbedingt als Pech beschreiben. Ehrlich gesagt finde ich es gerade schön, wenn es auch noch ursprüngliche Perlen gibt, die nicht von Touristen überlaufen sind. Und Fritzlar ist doch besimmt keine arme Stadt, hat also finanziell den Tourismus nicht nötig - zumal ich bezweifele, dass der Tourismus so eine Menge Geld einbringen würde. Vermutlich würden Busgruppen sowieso nicht in der Stadt übernachten und viellich maximal ein Mittagessen zu sich nehmen und kleine Andenken kaufen.
    Ich würde lieber in einer schönen Stadt wie Fritzlar wohnen als in Rothenburg, wo einen ständig Touristen in der Privatssphäre nerven. Ich selbst bin ja auch ein Tourist, der in jeden möglichen Hinterhof rennt und dort aus Interesse "nachschnüffelt" und ich denke, dies trifft auf die meisten hier im Forum zu. ;)

    Im Osten wird der Tourismus oft als einziger Notausweg angesehen - nehmen wir Görlitz - wirtschaftlich ist die Stadt kaum was wert - seit Jahren ist sie bei Kinderarmut und dergleichen führend - da ist die einzigartige Schönheit schon ein Pferd auf das man setzen sollte, auf Fritzlar trifft das bestimmt nicht zu. -- Freut euch doch lieber, dass es auch noch wenig überlaufene Perlen in Deutschland gibt. Das einzig negative was ich sehen kann ist, dass Lokalpatrioten ihre eigene geliebte Stadt nicht ausreichend gewürdigt sehen ;)

    Zitat von "Armin"

    Zur Brücke (Zitat aus einem Lied, welches ich in meiner Jugend hörte):

    "Ich glaube eher an die Unschuld einer Hure, als an die Gerechtigkeit der deutschen (in diesem Fall sächsischen) Justiz!"

    Ein Altpunker? ;) -- Dieses Lied kenne ich auch. Ich war etwa 13, die Mauer war gerade gefallen (schon ein oder zwei Jahre?) und wir haben unsere ausgekramte Westverwandtschaft besucht (die hatten uns aber genauso rausgekramt - irgendein Großcousin von meinem Opa, die Kinder - heute schreiben meine Eltern noch eine Weihnachtskarte - das wars). Da hat mir dann das Kind vom Kind des Großcousins eine Kasette mit nach heutiger Ansicht linken - teilweise linksextremen - Punk (damals fand ich das irgendwie freiheiltich westlich ;-)) zusammengestellt. Ich glaube, der war sogar auch so als Sampler zu kaufen. Da waren dann neben dem oben zitierten Satz auch solche Töne zu hören: "Deutschland muss sterben, damit wir Leben können" und "Deutschland ich hasse Dich - ich kann Dich nicht akzeptiere -Deutschlandich hasse Dich - ich muss Dich eleminieren" und "Germania muss untergehen - Germania mich will Dich brennen sehen" zu hören. Zu erwähnen ist noch, dass er Teilweise auf dem Tonträger Textstellen gelöscht hat und ich damals als armer Ossi darüber geweint habe, weil einige der schönen Westlieder dadurch entstellt waren. Gelöscht hatte er es deshalb - seine Mutter war Psychologin und hatte ihm gesagt, er solle uns arme unschuldige Ossis nicht mit dem Westkram verderben (meine Schwester war älter als der Junge und er war auch nur ein Jahr älter als ich) - sie war zu dieser Erkenntis gekommen, weil meine Schwester und ich bei einer Bootsfahrt in Nürnberg das Lied "Jetzt fahrn wir übern See- übern See" und viele andere deutsche Volkslieder gesungen haben (hat man ja im Osten in der Schule gelernt - heute singen sie hier aber auch "Give peace a change" usw) während ihre Kinder mit "Mein Freund ist Ausländer" und "Nie mehr Deutschland"-Stikern rumliefen - und Englisch das einzig wahre war.

    Na ja - die Erinnerungen ;) - gehört zwar nicht ganz zum Thema - aber solche Erfahrungen haben wohl viele Ossis damals gemacht- und lockert vielleicht mal die erste Diskussion hier etwas auf. Zitat Phsychologin: Baut euch eure unverbaute Landschaft nur nicht wie wir mit Aldi-Märkten zu - leider hat sie in diesem Punkt mit ihrer Befürchtung recht behalten. Während sich im Sinne von Abluft und Wasserqualität seit der Wende ja erheblich viel verbessert hat, ist im Sinne von Verbauung von Landschaft extrem viel zum schlechten geschehen - und das ist nicht typisch östllich - sondern eben typisch westlich. In der Oberlausitz bin ich da ja noch verwöhnt - hier ist nicht alles zugebaut wie im Westen - aber erschrocken war ich vor kurzem in und um [lexicon='Leipzig'][/lexicon] - riesige Zubringerstraßen - teilweise kaum befahren - riesige Flächen mit kreuzungsfreien Autobahnzufahrten etc. zugebaut - extrem hässlich - mag gut für die Städte sein- die sich ja überwiegend gut entwickletn haben - aber der ländliche Raum hat im Osten die letzten 15 Jahre vielfach extrem gelitten. Bei vielen idylischen Bergdörfern hat ein Lidl-Markt und eine Tankstelle ausgereicht das Ortsbild zu verschandeln- wenn dann noch die Straßenbreite verdoppelt wurde, damit die Einwohner die vorher vor Ort gearbeitet haben, besser in die nächste Städt oder besser Großstadt pendeln konnten, und ein paar Neureiche sich Einfamiliehäuser im bayrischen Stil hingebaut haben - obwohl hier in Sachsen eigentlich die steileren Sparendächet typisch sind - haben die Orte ihren oft noch geschlossenen Gesamteindruck völlig verloren. keiner hat sich aber darüber aufgeregt - so wie über die Brücke. Aber es geht ja wieder mal um Dresden und nicht um Dörfer.

    Zitat von "Oliver"


    Die Bewohner scheinen Dir dann offensichtlich egal zu sein, wenn Du nur die Belange der Anwohner "besonders berücksichtigen" möchtest. Ich frage Dich:

    Der Staat hat die Würde des Menschen zu schützen. Das ist das wichtigste und dann kommt irgendwann die Stromversorgung. Was hast Du für ein Menschenbild, wenn Du Menschen wie Sachen einfach wegschaffen möchtest, um Bodenschätze auszubeuten ?

    Du bist ein richtiger Besserwisser, oder? Ständig reagierst Du mit dem aus dem Zusammenhangreißen von Argumentationsketten, ohne wirklich aus sie einzugehen. Ich glaube es ist eindeutlich klar, dass mit Anwohner, die Bewohner eines betroffenen Ortes gemeint waren. Außerdem habe ich nie behauptet ich möchte Menschen wie Sachen wegschaffen und habe auch ausgedrückt, dass man den Abriss eines Dorfes möglichst vermeiden sollte und die Interessen der An-/Bewohner ganz besonders schwer wiegen bei Entscheidungsfindungen. Deine willkürliche Art zu argumentieren, ist gelinde gesagt unsachlich. - Wenn man sich durchliest, was du hier schon im Forum geschrieben hast, würde ich behaupten, dass mein Menschbild sicher nicht schlechter oder negativer ist als Deins. Nur weil man sich nicht auf (radikale) Absolutmeinungen festlegen will, muss man sich glaube nicht von einseitig auf eine feste Meinung festgelegten und keien andere Meinung gelten lassenden Personen ein schlimmes Menschbild vorhalten lassen!

    Georg Friedrich

    Das die Art der Formulierung dieser Umfrage so nicht gut ist, kann wohl jeder nachvollziehen, der in seinem Studium (oder sonstwo) auch nur eine Doppelstunde zum Thema Erhebung von Daten oder zum Thema wie man Meinungsumfragen gestaltet, besucht hat. Oder mit dem Thema- wie verfälsche ich Umfragen um ein Ergebnis zu bekommen, was mir paßt. Aber ja -derartige Umfragen kann man durchaus auch finden - in diversen Zeitschriften oder bei web.de usw. - Und der Kern der Aussage ist eben nicht dergleiche, weil es durchaus mehr als schwarz und weiß gibt.

    Eine sicher jetzt auf die schnelle auch nicht perfekte aber deutlich bessere Umfrage wäre:

    Darstellung des Sachverhaltes aus sicht der Energiewirtschaft und der Bürger...

    a. Dörfer sollten für den Braunkohletagebau (grundsätzlich) nicht aufgegeben/abgerissen werden
    b. Dörfer können für den Braunkohletagebau (grundsätzlich) aufgegeben werden
    c. über den Abriss eines Dörfes müssen die konkreten Gegebenheiten des Falls geprüft werden und unter Abwägung von ... ...(Bedeutung für die nationale Energieversorgung, Anzahl der betroffenen Menschen, kultureller Wert der Bausubstanz ...) im Einzelfall entschieden werden.
    d. Enthaltung oder interessiert mich nicht /habe mich noch nicht ausführlich mit dem Thema auseinandergesetzt.

    man kann auch noch ander Punkte anfügen: z.B.
    e. der Abriss von Dörfers sollte nur ein Ausnahmefall sein. Die Belange der Anwohner sind besonder zu berücksichtigen.

    Ich z.B. würde definitiv nicht für a und b stimmen, sondern für e und falls dies nicht zur verfügung steht eben für c.

    Übrigens sind andere Aspekte wie der demographische Wandel tatsächlich auch zu berücksichtigen. Die Bevölkerung schrumpft gewaltig und für die nächsten 50 Jahre auch unumkehrbar (sicher man könnte menschen aus anderen Teilen der Welt ansiedeln). Es gibt viele die sowieso die Stilllegung einzelner Dörfer fordern - sehr traurig ja. Aber Fakt ist - während große Mengen sich am Wiederaufbau der Fraunkriche erfreuen - verfallen (und werden dann teilweise auch vernichtet) zig originale Dorfkirchen in Brandenburg. Wenn man die Dörfer erhalten will sollte man vielleicht zuerst von der Leuchturmpolitik abrücken (trotz schrumpfender Gesamtbevölkerung wächst Dresden jährlich um 6000 Einwohner = 3 Dörfer - die Dresdener freuen sich - aber sicher freuen sich auch die Bornaer über eine neue Atraktion in ihrer Stadt - eine Kirche mehr). Denn es wäre ja sinnlos, wenn man den Braunkohleabbau verhindert - oder stark verteuert, um ein Dorf zu retten, dass 50 Jahre später zum Wolfsrevier erklärt wird (Anmerkung: diese Aussage ist etwas mit vorsicht zu genießen, weil die Erwähnung der Wölfe durchaus auch als Polemik aufgefaßt werden könnte.)

    Übrigens wenn hier das Argument des Bürgerwillens angefügt wird. Ich bin mir sehr sicher, dass bestimmte Personen die hier jetzt laut aufheulen schon oft in diesem Forum geäußert haben "reißt doch endlich die Plattenbauten ab" (dort wollen die Bürger genauswenig weg wie aus Heuersdorf) - diese Personen sollten also nicht gerade wie es ihnen paßt mal auf die Bürger wert legen und anderemale darauf pfeifen (mal - fragt die Bürger - mal man darf den dummen Bürger nicht entscheiden lassen) - sonder - was ihnen wirklich wert ist - Braunkohlewirtschaft vs. historische Bausubstanz

    Oliver: Ich habe kein großes Interesse mit dir zu streiten. Auch wenn ich hier bisher sehr wenig Beiträge geschrieben habe - lese ich doch regelmäßig (fast täglich) hier im Forum und mir ist schon aufgefallen, dass Du - zumindest nach meiner Meinung sehr radikale Ansichten vertrittst und mal so und mal so nach deiner subjektiven Meinung argumentierst und überhaupt nicht an einer abwägendenden Argumentationsweise interessiert bist (PS: übrigens danke BautzenFan für die Unterstützung). Ich persönlich lehne Radikalismus hingegen in jedweger Form ab (ich bin ein großer Freund traditioneller Bauweise und des Denkmalschutzes - aber ich versuche durchaus auch andere Aspekte gelten zu lassen)- mein Beitrag war nur dazu gedacht, aufzuzeigen, wie manipultiv die Umfrageformulierung ist - aber ich denke, dass werden die meisten auch so erkannt haben.

    Ich habe mich bei der Umfrage enthalten - ich finde es ja auch traurig für die Betroffenen Bewohner der Dörfer und kann deren Wut und Ettäsuchung gut nachvollziehen, weil ich auch an meienr Heimat hänge usw.. Die bisherige Umfrage ist allerdings schon in ihrer Formulierung suggestiv. Derjenige der sie gestartet hat sollte sich mal durchlesen wie man mit der Fragestellung von Umfragen schon dieselben manipulieren kann. "man kann RUHIG ganze Dörfer abreißen". Ruhig sicher nicht- da wird wohl keiner hier im Forum mit ja antworten - aber bestimmt haben einige die Meinung, dass man nach sorgfälltiger Abwägung ab und an zu dem Ergebnis kommen kann, dass der Abriß eines ganzen Dorfes vertretbar ist oder in bestimmten Fällen auch sinnvoll. So nach dem Motto: Sind sie gegen den Bau der Umgehungstraße oder sind sie (etwa) ein Befürworter des Aussterbens des gemeinen Dorfspatzen?

    Ich war dieses Wochenende zufälligerweise auch in Markkleeberg, weil meien Freundin mir unbedingt zeigen wollte, wie sie gern mal später wohnen möchte ;) . Es war tatsächlich alles sehr schön und gepflegt, aber irgendwie hat mir doch so einiges gefehlt. Kein richtiges Zentrum, keine richtige (zumindest fühlbare) Geschichte - eine reine Wohn- und Schlafstadt, die sich in Teilbereichen ganz klar zum "Reichenvorort" entwickelt- oder zumindest entwickeln will - als ich am Abend zurück in meine Heimatstadt Bautzen gefahren bin, habe ich dann doch gedacht , dass ich viel lieber in einer Stadt wie Bautzen leben möchte, also mit viel mehr Gewussel in der Stadt - und nicht alles so nobel. Gewundert hat mich allerdings, dass zufälligerweise genau als ich in Markleeberg war richtig viele Alternative (oder eher sogar sozila sehr schwache) Jugendliche durch die Stadt gewandert sind - die sahen teilweise recht "gefährlich" aus - das hat gar nicht zu den Villen gepaßt. Auch Grafiti habe ich viele gesehen - ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass es Prozentual so viel weniger sind als in [lexicon='Leipzig'][/lexicon]- hat mich auch gewundert .

    Zitat von "Harmonica"

    Dem ersten Punkt gebe ich dir recht. Die Sanierungsmaßnahmen nach dem Hochwasser 2002 haben zu einer deutlichen Verbesserung der Aufenthaltsqualität auf der Prager Straße beigetragen. Mir gefällt sie besser als vorher, wenngleich ich die Sanierung des Plattenriegels als missraten empfinde. Furchtbar aufdringlich und dominant die Grautöne mit den türkiesfarbenen Zwischentönen. Dass man Hochhäuser auch durchaus sehr ansprechend sanieren kann, zeigen die Beispiele der Sanierung der Studentenheime an der Wundtstraße:

    Wun 9: http://www.studentenwerk-dresden.de/wohnen/wohnheimkatalog/details-37.html\r
    http://www.studentenwerk-dresden.de/woh ... ls-37.html

    Neue Planungen Wun 5: http://www.sz-online.de/bilder/2007_08/gr_1575162_2.jpg\r
    http://www.sz-online.de/bilder/2007_08/gr_1575162_2.jpg

    Was ein paar Farben doch aus einem an sich tristen HH machen können! In diesem Zusammenhang erinnere ich mich an meine Mutter, die beim Anblick des Eckhauses Töpfergasse 2 zu mir meinte: "Warum nur Grau? Grau hatten wir in der DDR zu genüge!"
    Im Vergleich dazu die doch eher steril wirkenden neu sanierten Wohnheime am Fritz-Förster-Platz (Hochschulstraße), für die sich das gleiche Architekturbüro wie beim Riegel Prager Straße verantwortlich zeigt:
    http://www.knererlang.de/aktuelles/hss.jpg\r
    http://www.knererlang.de/aktuelles/hss.jpg

    Ja - das ist sicher Geschmacksache. Obwohl ich nicht alle Wohnheime an derWundtstraße so extrem gelunen finde - aber es ist o.k. - Ich findes überhaupt interessant wie Vielfältig die Sanierungen der alten Plattenbauten doch sind - es gibt viele weniger gelungene - aber auch viele sehr gut gelungene Beispiele - vielleicht könnte man dazu mal eine Galerie hier im Forum anlegen - obwohl - ich weiß nicht ob das mitgemacht wird - da es hier ja um traditionellen Städtebau geht und hier viele beim Wort Plattenbau wohl rot sehen.
    Den Riegel auf der Prager straße habe ich jetzt noch nicht live geshen - als ich zuletzt dort war - waren gerade mal 10 Meter Fassade oder so wieder sichtbar - nach dem Fotto finde ich es ganz gut - zumindest passend zu den Brunnenanlagen und den übrigen Bauten auf der Straße - zum Beispiel zum Mercure Hotel - wás ja eine interessante Seitenfassadenoirnamantik aufweißt. - Ich persönlich hätte ja auch den alten Hertie stehen lassen - aber die Neubauentwürfe sahen teilweise gar nicth mal so schlecht auf (die, die die alte Fassade wieder verwenden wollten) aber ich bin über den aktuellen Planungsstand nciht auf dem laufenden. - Am wenigsten gelungen an der Prager Straße finde ich das Karstadtwarenhaus und dieses Glaseckhaus direkt gegenüber. Sehr gut finde ich die Gestaltugn der Brunnen - die Prager Straße kann sich als Einkaufsstraße recht gut wieder sehen lassen und wird auch gut angenommen - massenhaft Leute sitzen im Sommer an den Brunnen - sehr schön. Ich finde es gut, dass das Gesamtensamble unter denkmalschutz gestelllt wurde (aber auch Veränderungen zugelassen werden - da nur der Straßenraum wohl geschützt ist) - ich habe übrigens auch von Touristen in letzter Zeit mehrfach Positives über die Prager Straße gehört ("sehr interessant") - vor ein paar Jahren wurde sie oft noch als Schandfleck bezeichnet. Sie mag nicht jedermanns geschmack sein - aber ein Schandfleck ist sie definitv nicht mehr.

    Ich finde das die Prager Straße sind ständig verbessert- der lange Riegel sieht jetzt deutlcih besser aus als vorher. Mittlerweile würde ich die Prager Straße definitiv schon auf ihre Art als schön bezeichnen.