Allerdings gefallen mir diese senkrecht aufgezogenen Fahnen gar nicht. Sie entstellen die Wirkung der großartigen Fassaden enorm. Das finde ich überaus hässlich und geadezu abscheulich. Was soll das? Mehr Umsatz? Mehr Gewinn? Wo aber, so frage ich, bleibt die Liebe zur Heimatstadt?
Posts by Villa1895
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Soviel ich weiß, gibt es allerdings im Dom zu Frankfurt a. M. einen gotischen "Maria-Schlaf-Altar", der den Tod Mariens darstellt.
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In Schlettstadt/Selestat im Elsass gibt es eine originelle Abwandlung: Sowohl das eigentliche Turmdach den "neuen Turmes" als auch dessen Wichhäuser haben als Helme sog. " welsche Hauben", also Turmhelme in Glockenform. Während der Turm, eigentlich eines der Stadttore, aus dem 13. Jahrhundert stammt, sind die welschen Hauben erst nach 1600, also in der Renaissance drauf gekommen.
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Die Stadt Frankfurt a. M. hatte sich beim "Langen Franz" am damals schon abgegangenen Brückenturm der alten Mainbrücke orientiert, der ebenfalls diese stattliche hohe Turmhaube/Turmsspitze besaß und dazu noch an den vier Ecken die kleinen Türmchen, ebenfalls mit spitzen Turmdächern. Diese kleinen zusätzlichen Türmchen nannte man, soviel ich weiß, Wichhäuser. Im einst Plattdeutsch sprechenden Bereich vielleicht als Wikhus ausgesprochen. Diese Wichhäuser waren an Türmen in der Gotik beliebt und weit verbreitet, auch bei Kirchtürmen.
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St. Nicolai zu Hamburg erinnert mich, wiewohl vermutlich deutlich größer und höher, doch sehr an die gleichfalls neugotische Johanneskirche auf einer Halbinsel am Feuersee in Stuttgart-West.
In Hamburg ist nur noch der Turm da, in Stuttgart ist zwar die Kirche vorhanden, doch in Stuttgart fehlt der durchbrochene, filgrane Turmhelm. In Stuttgart war die Johanneskirche ca. 10 Jahre eine Kriegsruine, bis man sich entschloss, sie wieder aufzubauen. Leider hat man bei der Johanneskirche in Stuttgart im Mittelschiff das Gewölbe nicht wieder hergestellt, so dass sich seither dort eine weiße, flache Decke befindet, was die Wirkung des inneren Kirchenraums doch sehr beeinträchtigt.
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Das Filmchen über die Avenue des Champs Élysées, nahezu frei von Autos, dafür voller Menschen, mag ja ganz nett sein. Paris erscheint bei all den vielen, ausschließlich jungen Leute, als der Ort der ewigen Jugend und Schönheit. Wo sind denn hier die Menschen, die nicht mehr jung, schlank und schön sind? Von den hier gezeigten Personen ist offenbar kein Mensch alt, auch sieht man keine Behinderten, keinen Rollstuhlfahrer und auch keine Obdachlosen. Hat man die alten und behinderten Leute und Obdachlosen vergessen? Ich denke nein. Alt zu sein und/oder behindert oder arm zu sein wird weithin als Makel empfunden. Solche Leute zu zeigen, wäre nicht werbewirksam, also kontraproduktiv. Deshalb dürfen sie im dem Film nicht in Erscheinung treten. Weg damit.
Lieber wird in dem Film ausschließlich die gehobene Mittelschicht dargestelltt, jung, gesund, sportlich, schlank und dynamisch. Paris erscheint als das Paradies der ewigen Jugend, Schönheit, Gesundheit und des Wohlstands. Der Ort der ewigen Jugend und Schönheit. Die vielen Menschen, die sich in dem Filmchen auf der Prachtstraße tummeln, werden offenbar allesamt als jung, schlank, smart und schön, gesund und ohne Sorgen und Beschwerden dargestellt. Nur keine Alten, Behinderten und Armen zeigen. Das könnte sonst beim Betrachter evtl. negative Gefühle und Stimmungen verursachen. Einen großen Teil der Bevölkerung auszuschließen, oder so zu tun, als gäbe es ihn nicht, erscheint mir ebenso irreführend wie unehrlich. Jede Medaille hat zwei Seiten, wo viel Licht ist, da ist halt auch auch viel Schatten.
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Es freut mich sehr, dass die Schweden ihre Gründerzeithäuser lieben und erhalten. Leider hat man in Deutschland, vor allem durch die Bauhaus-Ideologie geradezu mit Hass und verbissenem Fanatismus alles getan, um selbst solideste Gründerzeitler abzureißen - sogar heute kommt das leider Gottes immer noch vor. Doch scheint sich nach und nach eine Trendwende abzuzeichnen, was mich hoffen lässt.
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Als ich noch in Stuttgart wohnte, also vor April 2012, wurde in St. Elisabeth in Stuttgart-West jeden Monat an einem Sonntag, die Hl. Messe in lateinischer Sprache gelesen, an den übrigen Sonntagen in deutscher Sprache. An diesen lateinischen Hl. Messen hatte ich öfters teilgenommen.
Leider findet das, was man früher ein feierliches Hochamt nannte, wohl kaum mehr statt. Früher wurde dabei z. B. vom Priester in der feierlichen Form von vor dem II. Vaticanum, auch das Gedächtnis der Heiligen wie folgt gesprochen., hier die alte Übersetzung in die Deutsche Sprache:
In heiliger Gemeinschaft ehren wir dabei vor allem das Andenken der glorreichen, allzeit reinen Jungfau Maria, der Mutter Jesu Christi, unseres Herrn und Gottes wie auch seiner heiligen Apostel und Blutzeugen, Petrus und Paulus, Andreas, Jakobus, Johannes, Thomas, Jakobus, Philippus, Bartholomäus, Mattäus, Simon,Thaddäus; Linus, Kletus, Klemens, Xystus, Kornelius, Cyprianus, Laurentius, Crysogonus, Johannes und Paulus, Kosmas und Damianus und alle Deine Heiligen. Ob ihrer Verdienste und Fürbitten gewähre uns in allem hilfreich deinen Schutz und Beistand. Durch Christus unseren Herrn. Amen.
Die Wandlungsworte zur Wandlung des Brotes erfolgten mit den feierlichen Worten des Priesters:
Er nahm am Abend vor seinem Leiden Brot in seine heiligen und ehrwürdigen Hände, erhob die Augen gen Himmel, zu dir, Gott, Seinem allmächtigen Vater, sagte Dir Dank, segnete es, brach es und gab es seinen Jüngern mit den Worten: Nehmet hin und esset alle davon: Das ist mein Leib.
Analog waren die Worte zur Wandlung des Weines.
In feierlichen Worten folgte das Gedächtnis des Erlösungswerks Christi,
sodann die Bitte um die Annahme des Opfers:
Schaue huldvoll darauf nieder mit gnädigem und mildem Angesichte und nimm es wohlgefällig an, wie du einst mit Wohlgefallen angenommen hast die Gabe Abels, deines gerechten Dieners, das Opfer unseres Patriarchen Abraham, das heilige Opfer und die makellose Gabe, die dein Hohepriester Melchisedech dir dargebracht hat.
Demütig bitten wir Dich, allmächtiger Gott, dein heiliger Engel möge dieses Opfer zu Deinem himmlischen Altar emportragen vor das Angesicht Deiner göttlichen Majestät. Lass uns alle, die wir gemeinsam vor diesem Altare das hochheilige Fleisch und Blut Deines Sohnes empfangen, mit allem Gnadensegen des Himmels erfüllt werden. Durch Christus, unseren Herrn, Amen.
Entsprechend feierlich folgte das Gedächtnis der Toten, die Bitte um Gemeinschaft mit den Heiligen, Apostel und Blutzeugen und feierlichem Abschluss.
Dadurch, dass man sehr Vieles vereinfacht, modernisiert und herausgestrichen und weggelassen hat (man sagte, es sei zu salbungsvoll), verschwand leider auch die Feierlichkeit und die tiefe innere Empfindung, das sich Hineinversetzen können in die heilgen Geheimnisse. Der heutige deutsche Text hingegen erscheint mir dürr, glatt, ohne feierliche Erhebung. Vielleicht vergleichbar mit einem kostbaren reich gegliederten historischen Gebäude einerseits und im Gegensatz dazu im Vergleich mit einem modernen, glatten, schmucklosen Kubus.
Die Schönheit der lateinschen Sprache ist unbestritten. Wer ihr aber nicht mächtig ist, hat das Problem, dass er Vieles nicht versteht. Früher gab es Gebetbücher, z. B. "den Schott", wo die Gebete links in lateinischer Sprache und rechts davon in deutscher Sprache standen. Das feierliche Hochamt in deutscher Sprache, wie früher (s. o.), gefällt mir genauso gut wie ein lateinisches Hochamt.
Zu einem feierlichen Hochamt an den kirchlichen Hochfesten gehört auch die entsprechenden Musik, Orgel und/oder Orchester mit Solisten, z. B. eine Mozartmesse oder die Deutsche Messe von Franz Schubert. Auf ev. Seite nicht nur Werke von Bach, sondern auch von vielen Anderen, z. B. Schütz, Schein und Scheid etc.
Aber auch ganz allgemein gehört der Gesang der Gläubigen in der Kirche mit dazu. Auch heute noc h berührt die Schönheit und Innigkeit der vertrauten alten Weihnachtslieder viele Menschen und schenkt ihnen Freude.
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Hier etwas Lustiges über eine Reise nach Breslau von "Paul und Pauline Neugebauer":
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Das Buch trägt den Titel: "Nie vergessene Heimat" und ist 1950 in Hamburg (Verlag Johannes Thordsen) erschienen. Das Vorwort stammt von Dr. Hans Lukaschek, Bonn. Die nicht minder schönen Bilder vom alten Königsberg habe ich übrigens unter Kaliningrad Königsberg eingestellt.
Nach und nach beabsichtige ich noch Bilder von Pommern, Schlesien und vom "Sudetenland" also wohl von Böhmen und Mähren einzustellen.
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Hier noch einige Bilder des alten Königsberg i. Pr.:
Die Jahrhunderte alten, hohen Speicherhäuser mit ihren, meist überdachten Flaschenzügen, als Lastenaufzug am Pregel; als Fachwerkbauten errichtet:
Panorama von Königsberg i. Pr., rechts das hoch aufragende Ordensschloss:
Der Dom von Königsberg:
Der Altar des Domes:
Altstadtgasse mit Pregelbogen:
Man beachte bitte auch die enorme Mauerstärke der Außenmauer des "Blutgericht" genannnten Gewölbes, das sich als bekannte und beliebte Weinstube einen guten und bekannten Ruf, weit über Königsberg hinaus, erworben hatte.
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Neben dem hohen Spitzdach der Jakobuskirche und dem unvollendeten Glockenturm der gleichen Kirche, bestimmt der fast 90 m hohe Rathausturm mit seiner nadelschlanken Spitze das Stadtbild von Neiße. 1499, nach elfjähriger Bauzeit, wurde er vollendet. Der allmählig sehr verwitterte Turm wurde zwar im 19. Jh. immer wieder in größeren Abständen notdürftig ausgebessert, aber für eine gründliche Instandsetzung fehlten die Mittel. Erst im Jahre 1934 glückte die Finanzierung. Die im gleichen Jahre begonnene durchgreifende Wiederherstellung wurde im Dezember 1936 zum Abschluss gebracht. Der Rathausturm ist ein Backsteinbau mit Architekturgliedern aus Sandstein. Die Architekturglieder aus Sandstein hatten schweren Schaden genommen, waren teilweise sogar, nachdem im 19. Jh. Teile heruntergestürzt waren, abgeschlagen worden.
Das großartige Ergebnis der Instandsetzung der Jahre 1934 bis 1936 kann man auf den nachfolgenden Fotos im Vergleich zum Zustand des Rathausturmes vor der Renovierung gut erkennen. Nach nur 9 Jahren wurde 1945 die Stadt Neiße sehr stark zerstört, wohl auch der Rathausturm.
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Die Bemalung des Kämmereigebäudes war sehr schön. Leider hat man nur eine ganz kleine Achse wieder hergestellt und zwar an der linken Traufseite. Auf der Giebelfassade, oberhalb der Bogen der offenen Halle, also im Bereich des I. Obergschosses, waren in Medaillons Portraits von Kaisern des Hl. Römischen Reichs dargestellt, z. B. auch Kaiser Karl d. Gr. Auf einigen der Bilder, die Eiserner Pirat am 06.11.2021 und am 07.11.2021 eingestellt hat, sind diese Kaiserbilder zu erkennen. Ebenso auf den Bildern von Eiserner Pirat vom 16.11.2021 und von East Clintwood vom 16.11.2021. Ich nehme an, dass in Polen, auch an einem historischen Gebäude, rekonstruierte Fassadenmalereien von Darstellungen von Kaisern des HRR absolut inakzeptabel waren. Deshalb ist wohl auch die Rekonstruktion der wirklich sehr schönen Malereien der Giebelseite bisher unterblieben.
Viele jüngere Leute haben in Polen inzwischen aber ein deutlich entspannteres Verhältnis und Interesse am deutschen Kulturerbe und engagieren sich auch an der Bewahrung des Kulturerbes der ehemals deutschen Gebiete. Vielleicht erhält die Giebelfassade des Kämmereigebäudes in Neiße eines schönen Tages ja doch noch diese wunderschöne Fassadenmalerei zurück, Das würde auf jeden Fall eine unglaubliche Aufwertung dieses prächtigen Renaissancehauses bedeuten.