Beiträge von Dase

    Das Gebäude "Café Felsche" ist jetzt an Nord- und Ostsseite abgerüstet, am Donnerstag hat Vapiano eröffnet. Leider wird es im Gegensatz zu früher also kein inhabergeführtes Caféhaus geben, aber das sind wohl die Zeichen der Zeit. Zumindest ist es hochwertige Systemgastronomie mit edler Inneneinrichtung und 250 Jahre altem Olivenbaum und als kleine Reminiszenz an den Namen des Gebäudes wurde eine Cafélounge eingerichtet.

    Das "Café Felsche" gestern in der Dämmerung:

    Bericht in der Lizzy.

    ^ Es geht in diesem Strang nicht ohne Frotzeleien, die mit dem eigentlichen Thema nichts zu tun haben, oder? Entschuldige bitte, dass ich hier versuche, über Bilder ein wenig aufs Thema zurückzukommen und dann direkt wieder irgendwelches Gedöhns aus Dresden und Co hier breitgetreten wird. Arrogant ist es übrigens eher, anhand von Fotos die physikalische Qualität eines Bauwerks einschätzen zu wollen. Nehmt euch 'n Zimmer oder diskutiert das bitte am Stammtisch.

    ^ Wir können dir ja mal die Telefonnummer vom Eggeraat raussuchen, der ist bestimmt offen für Nachhilfe :augenrollen:

    Was die Nikolaikirche betrifft: mir ist keine Abbildung bekannt, auf der das Gebäude keine graue Fassade hat. Zum Ende der DDR-Zeit war sie meiner Erinnerung nach jedenfalls ein wenig dunkler. Ein paar Beispiele:

    16. Jh:

    Quelle: Fotoarchiv Marburg

    1880:

    Quelle: Lipsikon

    1935:

    Quelle: Lipsikon

    ^ Laut Umfragen wird als Wahrzeichen mit weitem Abstand das Völkerschachtdenkmal vor dem Uniriesen wahrgenommen. Leider sind beide außerhalb nicht so bekannt, wie es ihnen angemessen wäre. Uniriese plus Silhouette des Uni-Neubaus hat als Wahrzeichen aber sicherlich gute Möglichkeiten, das Völkerschlachtdenkmal einzuholen.

    Was das Vergleichsfoto betrifft: der Turm des Reichshofs auf meinem ersten Bild ist auch auf diesem zu finden, dies nur zur Orientierung.

    Ein paar aktuelle Bilder zum aktuellen Sanierungsgeschehen in [lexicon='Leipzig'][/lexicon]:

    Diese Villa in der Paffendorfer Straße in unmittelbarer Nähe des Leipziger Zoos wurde von spacecowboy bereits gezeigt, ich hab sie am Wochenende aber das erste Mal live gesehen und war vor allem von der aufwändigen Verputzung beeindruckt:

    Detail:

    Im Hintergrund des ersten Bildes sieht man die Kongreßhalle [lexicon='Leipzig'][/lexicon], die bald mit Mitteln des Konjunkturpaketes zu einem Kongresszentrum mit direkter Anbindung an die im Bau befindliche Tropenhalle "Pongoland" umgebaut wird. Äußerlich ist das Gebäude bereits vollständig saniert, innen beginnen bald die Arbeiten. Der große Saal wird dabei nach langen Diskussionen wohl wiederhergestellt:

    Die erwähnte Pongoland-Tropenhalle:

    Die Dachsanierung des Stadtbades [lexicon='Leipzig'][/lexicon] beginnt Ende des Jahres. Dabei wird auch der Turm über dem Mittelrisalit wiederhergestellt:

    In der Innenstadt wird an der Goethestraße ein DDR-Bürogebäude in Riegeloptik abgerissen. Die Internetfirma Unister, die momentan im Trifugium residiert, will hier ihre neue Unternehmenszentrale errichten. Im Vorfeld gab es lange Diskussionen um die Gestaltung des Neubau, Höhepunkt war ein vor Rechtschreibfehlern strotzender offener Brief an den OBM, der eine Verlagerung des Unternehmenssitzes in eine andere Stadt androhte. Angesichts dessen geht der geplante Neubaus in Ordnung, vor allem aufgrund der Tatsache, dass hier die Straßenkante zur Nikolaistraße und zur kleinen Ritterstraße wiederhergestellt wird. Dies leistete der DDR-Bau nicht. Abriss:

    Blick die Goethestraße hinab:

    geplanter Neubau:

    Ins Waldstrassenviertel - in der Leibnizstraße (dürfte Nummer 3 und 5 sein) hat die Sanierung der letzten zwei unsanierten Gebäude begonnen:

    Die Gustav-Adolf-Straße 48 ist fast fertig:

    Der Ladenbereich wird wiederhergestellt:

    Die Tschaikowskistraße 8 wurde bereits gezeigt, ob der wunderbar sanierten Fassadenmalereien darf ich glaube ich aber nochmal Detailfotos posten:

    Das königliche Paketpostamt in der Prager Straße 4-8 wurde durch die Leipziger Stadtbau AG saniert, vor wenigen Tagen sind die Gerüste gefallen. Ein städtischer Softwaredienstleister wird das Gebäude beziehen, vor der Sanierung stand das Gebäude jahrelang leer und verfiel zusehends:

    ^ Was willst du uns damit sagen? Kaufhaus Bamberger & Hertz abreißen? ;) Von historisierend hat doch auch keiner gesprochen. Auch nach dem Umbau des Kaffee Felsche (auf dem Foto sieht man ja nicht den Endzustand) war das Gebäude gegenüber der nördlichen Straßenecke ein wenig untergeordnet - die symmetrische Torwirkung war ergo zum von dir fotografierten Zeitpunkt vorhanden und wurde erst im Jahr 2009 wieder neu geschaffen. Ich persönlich kann das nur positiv werten.

    PS: Werden in Zukunft alle Bilder des Komplexes mit den bekannten Bildern von vor 100 Jahren unterfüttert? Oder können wir uns alle endlich damit abfinden, dass in den nächsten 100 Jahren keine Reko kommen wird und der Neubau das Ergebnis von 15 jahren Diskussion ist?

    ^ Klar, nominell dürfte das der letzte Stand sein. Wenn man direkt davor steht und die Sonne darauf scheint, wirken diese hellen Reflektionen aber doch sehr seltsam, als ob die dunklen Steine eine recht unebene Oberfläche haben. Die Bilder 2 und 3 zeigen das nur leicht. Auch ist das dunkle Material der Dachpartie augenscheinlich das selbe, wie zwischen den Fenstern, oder meinst du die eigentliche Dachfläche zur Grimmaischen?

    ^^ Ich hoffe ja noch darauf, dass die scheinbar noch vorhandenen Folien das Ganze ein wenig abdunkeln und das Ganze dementsprechend heller wirkt, wenn diese entfernt werden. Ansonsten sieht es im Gegensatz zum bekannten Rendering doch arg fleckig aus (siehe 2. Bild). Auch die Leisten wirken eher so, als ob da noch was dran kommt. Momentan machts noch einen recht unfertigen Eindruck, trotz Abrüstung. Aber vielleicht ist es auch nur gewöhnungsbedürftig.

    Was das Einfügen betrifft: die neugeschaffene beinahe symmetrische Torsituation am Eingang der Grimmaischen Straße ist eine Stelle, an der sich das Ganze m.E. hervorragend einfügt, trotz vielleicht gewöhnungsbedürftiger Fassade.

    Juti, back to topic: die Augustusplatzfassade des Eckgebäudes Felsche wurde bereits abgerüstet, die Natursteine sind allerdings noch nicht vollständig, auch scheint noch eine Schutzfolie drauf zu sein. Weiterhin ist die Rückseite des "Paulinums" zum Innenhof hin beinahe komplett, außerdem wurde mit dem Bau der Verbindung zwischen Paulinum und Seminargebäude Grimmaische Straße begonnen:

    Eingangssituation zur Grimmaischen Straße:

    Die wichtigsten Altbauten wurden bereits gesichert, die waren entweder städtebaulich bedeutend (bspw. Eckgebäude) oder architektonisch wertvoll. U.A. dabei war auch das nicht weit entfernt liegende Gebäude an der Ecke zum Rabet. Nur gibt es für die Sicherungsmaßnahmen nicht Geld ohne Ende. So gesehen ist es doch besser, wenn das Geld in ein u.U. städtebaulich oder architektonisch wertvolleres Gebäude investiert wurde. Man sollte sich in jedem Falle klar machen, wieviele Gebäude wohl durch die städtischen Sicherungsmaßnahmen (vorerst) gerettet wurden, diverse wurden bereits oder werden gerade saniert.

    Man kann also weder davon sprechen, dass nichts passiert, noch davon, dass es immer schlimmer aussieht: auch im Leipziger Osten steigt die Sanierungsquote stetig.

    ^ Das liegt m.E. weniger an Propaganda als vielmehr an der Tatsache, dass man heutzutage sanieren kann bzw. saniert, was bis vor wenigen Jahren noch als Totalverlust abgerissen worden wäre. Die Leute konnten sich angesichts der Tatsache, dass teilweise nur noch Mauern standen, einfach nicht vorstellen, dass das wiederaufgebaut werden konnte. Heute sind wir zum Glück eines Besseren belehrt.

    Was das Verzeihen betrifft: auch in Frankfurt werden heute Parteien gewählt, die noch bis in die 70er (?) gut erhaltene Gebäude einem irrigen Fortschrittsglauben geopfert haben.

    ^ Wenn der aktuelle Zustand gegenüber einer annähernden Wiederherstellung des alten Straßenrasters bevorzugt wird, fällt es mir schwer, an die Vorrangigkeit ästhetischer Erwägungen zu glauben. Außer Ästhetik äußert sich nur in Fassaden bzw. Satteldächern und urbaner Raum, an dem sich Menschen (nicht nur Autos) gerne aufhalten, ist nichts wert. Dann stellt sich mir aber schon die Frage, warum hier so selten Bilder diverser Outlet-Dörfer zu sehen sind.

    Zitat

    Witzig ist das allenfalls für Minderbemittelte!

    Hat die Freundin Schluß gemacht? Hat jemand blöd gekuckt? Ein Fall von Größenwahnsinnigkeit aufgrund des lokalen Moderator-Status? Oder einfach schlechte Laune wegen dem wechselhaften Wetter?

    In jedem Falle: mein aufrichtiges Beileid. :harfe: Deine Wortwahl verrät jedenfalls einiges über dich. Für einen Moderator ist das nichts weiter als peinlich, aber das ist man ja auch von einem anderen hier gewohnt.

    Zitat

    Deine konstruierten parteipolitischen Mutmaßungen, kannst Du Dir übrigens getrost schenken.

    Solang du dir keine Grammatik-Grundregeln schenkst, sehr gern. Die Linkspartei ist die einzige im Senat vertretene Kraft, die gegen die geplante Wiederherstellung des Rasters eintritt. Vielleicht habe ich ja ein rezeptives Problem, aber das ähnelt doch sehr Ansichten à la "sollte der Platz besser gar nicht bebaut werden".

    Eine Auswahl von aktuellen Bau- und Sanierungsprojekten, die Bilder sind allesamt im Juni entstanden:

    Es geht los in der Südvorstadt. Das Gebäude in der Shakespearestraße, das bald teilrekonstruiert und sein 3. OG zurückerhalten soll:

    Detail:

    die schon mehrfach gezeigte enttäuschende Sanierung in der Karli (links) - sieht jetzt wie ein besserer Neubau aus:

    In der Paul-Gruner-Straße ist ein Neubau entstanden:

    Die Rückseite zum Shakespeareplatz:

    Die LWB-Stadthäuser am Shakespeareplatz werden jetzt nach jahrelanger Planung tatsächlich gebaut. Das Baugelände wird vorbereitet, erster Spatenstich war am 20.6.

    Architektonisch etwas klassischer und hochwertiger als sonst üblich:

    Dies ist allerdings die Straßenseite, von Süden hier wie hier gezeigt wird man die Gartenseite sehen, die mir etwas besser gefällt. Kann man sich auf der verlinkten LWB-Seite anschauen.

    Überraschung in der Riemannstraße: das neuerrichtete Gebäude, dass eine jahrelang erhaltene Fassade nutzt (das Originalgebäude wurde aus baulichen Gründen vor Jahren abgerissen), wurde ungewöhnlich loftartig aufgestockt:

    Ich weiß nicht so richtig, was ich davon halten soll - das Sanierungsergebnis der Fassade ist einwandfrei, die Erdgeschosszone wird super, aber zusammen mit dem Dottergelb wirken die Dachgeschosse doch irgendwie wie russischer 90er-Kitsch. Es hätte gern auch symmetrisch sein können. Was sagt ihr?

    Am Floßplatz wird langsam das Dach sichtbar - ich denke wir können uns hier auf eine schöne Sanierung freuen:

    An der Ecke Schwägrichenstraße/Haydnstraße ist das Eckgebäude jetzt nach Auffrischung und farblicher Neugestaltung der Fassade enthüllt. Der Farbigkeit im Viertel tuts gut:

    Um die Ecke auf dem zugewachsenen Gelände an der Ecke Beethovenstraße/Schwägrichenstraße sollen unter dem recht einfältigen Namen al piano zwei Neubauvillen entstehen:

    Architektonisch wird es wohl ähnlich aussehen, wie die umgebaute Schule an der August-Bebel-Straße:

    Dieses Tor wird sicherlich in den Komplex integriert werden:

    Zentrum-West, Alexanderstrasse. Hier ist ein Neubau mit Satteldach entstanden, der wohl zum Ende des Sommers hin fertiggestellt werden wird:

    Die "Hofseite":

    Dank des Neubaus kann man übrigens die alten Straßenbeziehungen beinahe wieder erahnen. Hier ein Bild der Max-Beckmann-Straße:

    und einmal um 180 Grad gedreht:

    man erkennt, dass es sich früher mal um eine einzige Straße handelte. Früher oder später darf man das sicherlich wieder erleben, mit neuer Kreuzung zur Käthe-Kollwitz-Straße (statt alter Kreuzung mit der Promenadenstraße Richtung altem Westplatz)

    Die ehemalige LVB-Villa an der Angerbrücke enthüllt langsam ihr wahres Antlitz:

    Detail:

    Die Löwen werden sicherlich noch ihre Gesichter zurückerhalten ;):

    Weiter Richtung Gohlis. Auf einem Brachgelände am Siedlungsrand zum Auenwald entstehen die Rosenthal-Terassen, deren erster BA seiner Vollendung entgegengeht:

    Auf dem früher brachliegenden Gelände an der Frickestraße zwischen Trufanow- und Springerstraße sind einige teilweise etwas klassischere Stadthäuser entstanden, bzw. entstehen gerade oder sind geplant. An der Trufanowstraße - gefällt mir gut, die Traufkante hätte ruhig noch ein wenig stärker betont werden können:

    Mir ist nicht ganz klar, ob das rechts abgebildete Stadthaus das bereits entstandene ist. Der Entwurf unterscheidet sich in Details:

    An der Frickestraße entsteht folgender von den Formen her recht klassische Bau:

    Zur Ecke Springerstraße wieder das Übliche:

    dieser schlichte Altbau in der Eisenacher wird momentan saniert - die Straße dürfte damit im westlichen Teil vollständig renoviert sein:

    Vor ein paar Monaten ist das Finanzamt II der Stadt [lexicon='Leipzig'][/lexicon] in diese ehemalige Schule am Nordplatz gezogen:

    Zentrum-Ost: Hier wird das ruinöse aber städtebaulich umso bedeutendere Gebäude der früher sehr bekannten Restauration "Prager Biertunnel" teilrekonstruiert. Die Wiederaufmauerung der Fassade und des Dachgeschosses ist soweit abgeschlossen:

    Detail:

    Die Sanierung der Druckerei von 1932 in der Salomonstraße, auch als Hubertus-Haus bekannt, neigt sich ihrem Ende zu:

    Zu guter Letzt: auf dem Gelände des ehemaligen Zentralantiquariats ist ein dringend benötigtes Parkhaus entstanden, dass sich - für ein Parkhaus - doch relativ gut einfügt. Das Gebäude leidet zwar unter den Werbeelementen und den unnötigen rostroten Akzenten, trotzdem insgesamt m.E. in Ordnung:

    Zitat von "Karasek"

    Habe mich übrigens geirrt. Sachsen ist 2011 dran, und zwar mit der Montanregion Erzgebirge. Da das Vorschlagsrecht reihum geht kann Sachsen dann erneut im Jahr 2027 einen Vorschlag machen. Innerhalb Sachsens gibt es dann mehrere Bewerber, die jeweils eigene Bewerbungen ausarbeiten müssen. Nach meinem Wissen ist das Erzgebirge für 2011 fix, während für 2027 wohl zumindest die oberlausitzer Umgebindedörfer sowie Görlitz Bewerbungen planen werden. Dieser Termin kann aber vorgezogen werden wenn andere Bundesländer selbst keine Vorschläge machen, Bremen oder Hamburg bspw.. Dann wäre Sachsen eher dran.

    Interessant. Und ein Bundesland kann dann auch jeweils nur einen Vorschlag machen, oder? Dann hoffe ich mal umso mehr, dass irgendwann das Bundesland Mitteldeutschland kommt, damit die Leipziger UNESCO-Initiative, die m.E. eine der wenigen ist, die auch noch neue Aspekte (weder Natur noch Architektur) ins Weltkulturerbe einbringt, auch irgendwann eine Chance erhält.

    bilderbuch:

    Vollkommene Zustimmung. Genau diese absolute Hohheit über die Geschichte, die manche Kritiker für sich beanspruchen ist es, die Leute in wohlig-warme Erinnerungen an diese treibt. Das hat mit Ostalgie nichts zu tun und genausowenig damit, ob man den Kulturpalast gut findet. Ich frage mich jedenfalls, nach welchen Kriterien Wissmut "richtige" und "falsche" Kultur definiert - Ulbricht war sich auch sicher, dass es sich bei der Paulinerkirche in [lexicon='Leipzig'][/lexicon] um "falsche" Kultur handelt.

    Zitat von "Wissmut"


    Es ist ein depremierender Gedanke: wenn selbst die Dresdner bei ihrem Background und soviel westlichen Einflusses; dem Wissen um die geschichtliche Wahrheit es nicht schaffen, diese falsche Kultur abzustreifen - wie soll das beim Rest der ehem. DDR funktionieren, der diese Voraussetzungen zumeist nicht besitzt ?


    Soviel westlicher Einfluss im Tal der Ahnungslosen? Wie du darauf kommst, musst du mal näher erläutern. Ich würde eher behaupten, kaum eine Metropolregion der DDR hatte so wenig westlichen Einfluss.