@ Leipziger
Was macht diese Gebäude so besonders, dass ausgerechnet hier (mal von der von dir bereits angesprochenen Stadtteillage abgesehen) eine künftige Rekonstruktion auch nur angedacht werden sollte? 
@ Aedificium
Quote
auf der einen Seite sind das "abwertend" industriell gefertigte Ornamente, auf der anderen Seite werden diese "industriell" gefertigten Teile heute "händisch" gearbeitet. Als ob da in der Gründerzeit nicht auch "händisch" gearbeitet wurde. Natürlich wurden da auch Grußformen herangezogen, aber damals war es eben immer noch mehr "Handwerk" als es je heute sein wird.
Ehemals industriell gefertigte Bauteile werden heute meist handgefertigt. Sollte wieder ein massenweiser Bedarf entstehen wie vor 100 Jahren, würde aber sicherlich wieder eine industrielle Fertigung erfolgen.
Quote
Dieser Begriff soll doch nur die "Wertlosigkeit" dieses Gebäudes unterstreichen.
Es geht hier nicht um Wertlosigkeit, sondern um Relationen. Und ja, wenn du es schon in eine Wertigkeitsskala einordnen willst, so steht bei mir ein industriell gefertigtes Fassadenelement, dass so an etichen Gebäude der Umgebung zu finden ist, im künstlerischen Wert unter einem Gebäude, dessen Ornamente explizit für dieses Entworfen und schliesslich handwerklich geschaffen wurden.
Quote
[...]Die Einlagerung gründerzeitlicher Spolien behindert (kostenmäßig) mit Sicherheit nicht andere Rekos (auch Teilrekos), das ist erstmal eine pure Behauptung [...]
Ich sprach von der Sicherung existierender Gebäude, nicht von Rekos. Wer soll denn das Einlagern bezahlen? Die Stadt. Wer finanziert das städtische *hust* Gebäudesicherungsprogramm? Die Stadt. Wer hat kein Geld ohne Ende? Die Stadt. Jeder Cent, der in eine solche Aktion gesteckt wird, fehlt bei der städtischen Unterstützung dieses und anderer Programme (Selbstnutzer, Wächterhäuser), die tatsächlich noch existierende Baudenkmäler vorm Abriss bewahren.
Quote
[...]pure Behauptung[...] dass es sich beim abgerissenen Haus um ein sog. Arbeiterwohnhaus handelt
Auch zu Gründerzeiten waren Arbeiterwohnhäuser in Vierteln wie Lindenau einfacher gearbeitet als Bürgerhäuser im Waldstraßen- oder graphischen Viertel. Dies betrifft zunächst die Konstruktion an sich, Dicke und Aufbau von Decken und Wänden, aber nicht zuletzt auch die künstlerische Qualität von Ornamenten. Das ist eine simple Tatsache, kein Abwerten.
Quote
Welche Ornamente eines Gründerzeithauses wurden überhaupt je eingelagert?
Mir fielen da spontan die Karl-Heine Ecke Zschochersche Straße ein oder die herabgestürzten Teile der Waldstraße Ecke Feuerbachstraße, die bis zur Sanierung eingelagert wurden.