Posts by Kaiser Karl

    Wenn ich mir die Vergleichsbilder hier so anschaue muss ich leider feststellen, dass Bremen heute eine sehr häßliche Stadt ist. Zumindest in weiten Teilen. Ob ein rekonstruierter Kirchturm urbanes Altstadtflair aufkommen lässt, mag ich zu bezweifeln.


    Wenn ich hier entscheiden dürfte:
    Ich würde die "Altstadt" großflächig abräumen und dann kleinteilig den Vorkriegszustand rekonstruieren. Allerdings ist es utopisch, dass soetwas geschehen wird. Hier hilft nur eine Naturkatastrophe, z.B. ein verträumter Vulkanausbruch in der Innenstadt. Ich gebe zu, es ist auch etwas unwahrscheinlich, dass das in den nächsten 10000 Jahren passieren wird...

    Also ich finde es nicht schlecht, dass die Spendenaktualisierung hinter her hinkt. Es sieht doch deutlich besser aus wenn dort 55% steht, anstatt 87% oder mehr. Das spornt viele potentielle Spender an etwas zu spenden.
    Wenn dort jedoch schon der Eindruck vermittelt wird, dass die benötigten Spenden so gut wie zusammen sind, bremst das sicherlich den Spendenfluss.


    Beim Kuppellesesaal nach 1945 haben viele offenbar dieses Bild im Kopf:



    Quelle: Baunetz.de


    So kann der Lesesaal aber keinesfalls nach 1945 ausgesehen haben, sonst hätte man die Kuppel nicht wieder geschlossen wie auf dem Foto von 1967 zu sehen. Dieses Foto zeigt höchstwahrscheinlich den Lesesaal nach Abriss/Sprengung durch die DDR 19??


    Genau so ist es. Nach dem Krieg war lediglich ein Loch in der Kuppel und der Fußboden war zerstört, wie auf diesem Foto zu sehen ist:


    http://staatsbibliothek-berlin…5_feb_1944_441326dbd2.jpg

    Nicht der Krieg, sondern die moderne Architektur hat aus attraktiven und urbanen Städten, dessen Zentren eine sehr hohe Aufenthaltsqualität hatten und geradezu nur aus Fotomotiven bestanden, unattraktive und in weiten Teilen abstoßende Städte gemacht.
    Diesen Fehler wird man nicht mehr korrigieren können, weil die Architektur, die einst die Städte so unverwechselbar machte, nie wieder kommen wird.
    Wie es in einem der Kommentare kurz und knapp heißt: Köln war so schön, aus und vorbei!

    Lasst mal nicht übertreiben... Realismus und Kompromisse sind gute Baumeister. Es ist ohnehin interessant, dass eine Kuppel kommt. Das war ja ursprünglich gar nicht vorgesehen.


    Habt Ihr eine Liste aller Räume, Standbilder und Treppenhäuser, die man in den nächsten 40 Jahren wiederherstellen könnte?


    Aber warum zieht man denn keine Glaskuppel ein? Das würde zum einen den Raum mit natürlichem Licht fluten und zum anderen hätte man einen grandiosen Blick in die hohe Kuppel.

    Etwas Einzigartiges hat das Denkmal ja schon. Es ist heute sicher eines der weltweit letzten und größten stalinistischen Denkmäler der Welt. In den baltischen Republiken wurden solche Anlagen aus der Stalinzeit alle abgeräumt.


    Zitat aus dem unteren Link:
    ...Die CDU-Fraktion in der Bezirksverordnetenversammlung Treptow-Köpenick
    hatte 2004 gefordert, die Stalin-Sprüche zu entfernen - was ausgerechnet
    die SPD als "primitivste Bilderstürmerei" zurückwies. Tatsächlich war
    der Vorschlag wenig durchdacht, denn der Denkmalschutz und eben der
    deutsch-sowjetische Vertrag von 1990 schützt die sowjetischen Ehrenmäler
    in Deutschland vor tiefgreifenden Eingriffen. Das erstaunt nicht nur
    den russischen Autor Dimitri Chmelnizki, der schon 1998 verwundert
    schrieb: "Eine derartige Oase des Stalinismus, die alle Reformen seit
    Chruschtschows Enthüllungen über den Großen Terror überlebt hat, habe
    ich in der gesamten früheren Sowjetunion nicht zu sehen bekommen...."


    http://www.morgenpost.de/print…e-Weisheiten-Stalins.html

    Im Treptower Park befindet sich das wohl größte Denkmal, das
    man heute als propagandistischen Huldigungsaltar für einen der größten Massenmörder
    der Menschheitsgeschichte bezeichnen kann.
    Auf unzähligen gewaltigen Granittafeln sind in Gold eingelassene Sprüche von
    Stalin zu lesen.


    Wenn man aus dem Stalin-Altar herauskommt, hat man fast eine kleine
    Gehirnwäsche hinter sich und ist der festen Überzeugung, Stalin hätte den
    Friedensnobelpreis verdient und war der größte Wohltäter der
    Menschheitsgeschichte.


    Erst später erinnert man sich wieder, dass Stalin mehr Menschen hinrichten
    ließ, als Hitler. Auch Stalin hat einige Volksgruppen ausrotten wollen, indem
    er Städte in der Sowjetunion solange belagerte und keine Lebensmittel hinein ließ,
    bis alle verhungert waren.


    Trotzdem darf Stalin immer noch gehuldigt werden und seine kranken Ansichten
    auf großen Granittafeln verewigt, in der Welt verbreiten.


    Das ist ungefähr so, als ob man in einem Park Tafeln mit Hitlerzitaten aufbauen würde....

    Du sprichst mir aus dem Herzen, auch ich bin /war großer Fan unserer Semperoper. Jetzt regiert der Kommerz, alles muß Geld bringen. Und deutsche Gründlichkeit verlangt nunmal grüne Notausgangsschilder, damit alle den Weg nach draussen finden. Egal ob das dann hinpasst, es ist vorgeschrieben und basta! Ich sage dann nur:,,Armes Deutschland''!

    Naja, sagen wir lieber: Armes Europa!
    Denn diese schönen grünen Notausgangsschilder befinden sich auch in anderen berühmten Opernhäusern:
    z.B. Mailänder Scala:
    https://schauwerte.files.wordpress.com/2015/03/3238356.jpg


    http://img.lumas.de/showimg_rne131_1600_1600.jpg



    Oder Wiener Opernhaus:
    https://viennaphoto.files.wordpress.com/2011/01/opera-b.jpg


    Hier ein schönes Fressensemble in der Wiener Oper:
    https://upload.wikimedia.org/w…mmons/6/66/Oper_innen.jpg


    Das ist also doch eher ein gesamteuropäischer Sicherheitsstandard.

    Na, da können wir wohl froh sein, dass Frau Lüscher und die Baukombinatsaufsicht nicht noch das Haus der Statistik als qualitätsvolles Zeugnis der Geschichte einstufen. :gehtsnoch: Auch das Haus der Elektrotindustrie bildet mit seinem langgestreckten Riegel doch so einen kongenialen rechten Winkel zur imposanten Scheibenwand des SED-Verlagsgebäudes und duckt sich aus der Ferne so elegant unter dessen interessanter Silhouette - kommt Regula & Konsorten, da geht noch mehr!


    Drei neue Gebäude: Denkmal! Der Alexanderplatz wird jetzt geschützt - B. Z.


    Außer dem BCC/Haus des Lehrers gehörte da eigentlich gar nichts von dem Nachkriegsmüll geschützt.


    Das finde ich schon irgendwie witzig. Ich hatte vor ein paar Tagen in einem anderen Thread geschrieben, dass ich, wenn ich entscheiden dürfte, großflächig so einen architektonischen Altbaumüll der 50er bis 70er Jahre in den Altstädten abreißen und durch kleinteiligere, altstadttypische Bebauung ersetzten würde. Mit urbanen Plätzen und gemütlichen Winkeln, die zum Verweilen einladen.
    ich erntete dafür heftigste Proteststürme, dass die Architektur aus den 50ern auch erhaltenswert ist, weil sie zur Geschichte der Städte gehört und Zeugnis unserer Identität und überhaupt und sowieso...und so weiter..


    Jetzt regt man sich plötzlich auf, dass solche alten häßlichen Nachkriegskästen die Altstadt verhunzen und dass sie sogar teilweise unter Denkmalschutz gestellt wurden...
    naja, ich äußere mich dazu jetzt nicht mehr sonst heißt es gleich wieder ich würde Zeitzeugnisse vernichten wollen... disgust:)


    Nein, nicht nur "besonders wertvolle Gebäude", wie immer Du das definierst, sondern grundsätzlich alle Altbauten! Gegenwärtig wird so hundsmiserabel schlecht gebaut, dass auch die Häuser der 50er- und 60er-Jahre zumeist besser sind als das, was nachkommt. Und alles, was vor 1780 gebaut wuerde, ist sowieso erhaltenswert!!


    Es ist schon bemerkenswert, wie Du hier in diesem Forum das genaue Gegenteil unserer Überzeugungen vertrittst. Wir sind hier für die Erhaltung der Altstädte und Du willst hier alles Alte plattmachen und neubebauen. Das ist ja schlimmer als die Flächensanierungen der 50er-Jahre. Du willst ja alles Alte auslöschen, was ist denn das für eine unerträgliche Idee?


    Jede normale Altstadt ist das, was Du verächtlich als "mittelmäßig" bezeichnest. Aber genau diese Altstädte sind so ungeheuer wertvoll!

    Um mal ein Beispiel zu machen, denn sonst reden wir noch tagelang aneinander vorbei:
    Nehmen wir mal Berlin. Die Stadt kennen ja wohl die Meisten.
    Der Alexanderplatz ist in der Berliner Altstadt. Dort brodelte vor dem Krieg das Leben. Meiner Meinung nach ist das einzige Gebäude mit besonderem Wert das Berolinahaus von 1930. Alles andere könnte man meiner Meinung nach abräumen, auch wenn ich jetzt wahrscheinlich wieder Proteststürme ernte. Aber das ist meine subjektive Meinung. Selbst das Haus des Lehrers finde ich, obwohl auch schon ein Altbau, nicht erhaltenswert.
    Ebenfalls würde ich die historische Fischerinsel komplett abräumen und neu (aber im alten Stil) aufbauen.
    Das gilt auch für die Hälfte der Leipziger Straße. Meiner Meinung nach ein Alptraum!. Oder den Mehringplatz....



    Dann kann ich hier praktisch alle Altstädte abreißen... Niemals!!

    Ja, so sieht es leider aus. In zahlreichen Altstädten würde ich großräumig abreißen und im alten Stil wiederbebauen. Aber keine Angst. Das wird nie passieren. :wink: Die inzwischen zum Teil unter Denkmalschutz stehenden Bausünden der 50er Jahre bleiben uns erhalten.

    Das Technische Rathaus steht (oder stand) aber nun mal nicht irgendwo am Rand, sondern mitten in der Frankturter Altstadt, die nach dem Krieg modern bebaut wurde.
    In Frankfurt könnte man meiner Meinung nach noch viel mehr in der Altstadt abreißen und durch neue, aber wieder historisch aussehnde Gebäude ersetzen. Aber für so ein Vorhaben gibt es zu viel Widerstand, wie man hier jetzt auch sieht.
    Für viele sind halt echte "Altbauten" aus den 50er Jahren wertvoller, als falsche Altbauten (Rekonstruktionen), wie sie vor dem Krieg dort standen.

    Natürlich sollten besonders wertvolle Gebäude auch weiterhin stehen bleiben.
    Allerdings sieht man auch sehr gut, wie beliebt kleinteilige, historisch gestaltete Neubauten sind. In Frankturt am Dom wurde gerade ein kleines Quartier der Altstadt abgeräumt, um dort neue, aber wieder kleinteilige Nachbauten der historischen Altstadt aufzubauen, mit Gassen und urbanen Plätzen. Alle diese neuen "Altbauten" sind schon verkauft, bzw. vermietet gewesen bevor mit dem Bau begonnen wurde. Bei modern gestalteten Häusern ist das nicht der Fall.

    Wirklich wunderschöne Entwürfe!!
    Ich habe mir gerade vorgestellt, die Architekten würden wieder so bauen. Dann bräuchten wir keinen Denkmalschutz mehr.
    So manches historische (schlichte) Haus könnte man dann getrost abreißen und durch ein neues, aber viel schöneres ersetzen! Die Städte würden sich extrem zum positiven wandeln. Ganze mittelmäßige Altstadtquartiere könnte man abräumen und mit reich verzierten Gebäuden und schönen urbanen Plätzen (alles neu angelegt und gut durchdacht) komplett neu aufbauen.



    gemeinfrei

    Was ist eigentlich aus den beiden Bronzeengeln geworden, die beim alten Dom in den Nischen standen?
    Am neuen Dom haben sie ja keine Verwendung gefunden.


    Die beiden Ionischen Säulen harmonierten sehr gut mit den Ionischen Säulen des alten Museums.

    Ganz genau das habe ich auch immer empfunden. Der
    Wilhelminische Dom ist zwar in meinen Augen gelungen und hat eine wirklich
    imposante Ausstrahlung, doch dominiert er die Museumsinsel und den alten
    Lustgarten deutlich. Nun ja, es ist ja ein Dom, also darf er auch etwas
    dominieren...


    Es war ganz klar eine Sünde den Vorgängerdom abzureißen. Er hätte für den Platz
    die richtige Größe, so dass das alte Museum und das Schloß wesentlich größer
    wirkten.


    Aber sehen wir es mal so. Selbst wenn die modernen Kuppeln bleiben (die
    Denkmalkirche sollte natürlich rekonstruiert werden) dann hat der Platz schon
    etwas einzigartiges:


    Man stelle sich vor, dass eines Tages auch der kleine Apothekenflügel rekonstruiert
    werden wird, denn der Platz ist ja frei. Dann kann man an diesen beiden
    Gebäuden fünf Architekturepochen ablesen. Das ist wirklich phänomenal und ich
    wüsste momentan nicht wo es vergleichbares gäbe.


    Auf dem Lustgarten stehend könnte man die Renaissance der Schloßapotheke,
    dann den Barock der Schloßfassade erleben, dann auf dem barocken Baukörper des
    Schlosses die klassizistische Schloßkuppel. Dann schwenkt man den Blick auf den
    benachbarten Dom und sieht den sprühenden Historismus, bekrönt von einer
    modernen Kuppel. Ein Zeitraum von 1500 bis 1986 - einzigartig.


    Weil das Schloß mehrere Stilrichtungen aufweist, wäre es am Dom ja auch nicht
    so verkehrt, wenn es dort durch den Krieg nun auch so ist...

    ...und steht sie nicht schon unter Denkmalschutz? Meine ich, irgendwo gelesen zu haben.
    Die moderne Domkuppel ist ja ein Stück niedriger,dadurch wirkt die Schloßkuppel dann höher (obwohl sie immer noch niedriger ist).


    Allerdings finde ich die vier Eckkuppeln zu schlicht und plump, auch wenn sie jetzt vielleicht preußischer wirken.
    Wenn es nach mir ginge würden die vier Eckkuppeln und auch die Hauptkuppel rekonstruiert werden, denn sie passten besser zu den prachtvollen Fassaden. Außerdem ist die Laterne wirklich ein Stilbruch, obwohl sie genaugenommen gar nicht so übel auf einer modernen Kirche aussehen würde.


    Aus dem unteren Link:
    "...Es sei mittlerweile zunehmend zu beobachten, dass Investoren namhafte
    Architekturbüros engagieren, weil sie hoffen, dass diese für sie mehr
    rausholen können. Wenn Herzog & de Meuron allerdings etwas so
    atemberaubend Schönes wie die Hamburger Elbphilharmonie entwerfen
    würden, hätte Berlin sicherlich nichts dagegen...."


    An eine Rekonstruktion der alten Passage mit der Glaskuppel in der Mitte ist wohl nicht zu denken.
    Wer soetwas wie die mißratene Elbphilharmonie als "atemberaubend schön" empfindet, dem ist alles zuzutrauen, nur nichts Schönes!