Posts by HelgeK

    Ehrlich, dieser Materialfetischismus geht IMHO völlig an den Realitäten vorbei.


    Was am Neumarkt entstanden ist und noch entsteht, wird - wenn überhaupt - eben wegen seiner baulichen und gestalterischen Qualität erst nach sehr, sehr langer Zeit wieder in einen normalen städtebaulichen Entwicklungsprozess aus vereinzelten Abrissen und Neubebauungen eingehen. Die Fassaden sind doch nicht aus Zucker gemacht. Sie werden so lange bestehen wie die Gebäude selbst.

    Ja, das dürfte in baulicher Hinsicht wirklich klasse werden! Gut, dass der schleichende Verfall gestoppt, der Gebäudebestand gerettet und einer neuen Nutzung zugeführt wird.


    Als Vorlage für die weitere Entwicklung taugt das Kraftwerk aber leider nicht. Der Bestand an Altbauten auf dem Gelände ist für Hammerbrook absolut einmalig. Stadtteiltypisch ist ja eher so etwas: Googlemaps - breite Straßen, billigste, 1-3geschossige Gewerbekisten aus den Nachkriegsjahrzehnten, vereinzelt eingestreute "Stümpfe" von Vorkriegsbauten, meist aus den 1920ern - und zahlreiche Wasserflächen.


    Die Wasserflächen könnten ein Anreiz sein, sich endlich der städtebaulichen Entwicklung des Quartiers anzunehmen. Was könnte man daraus machen, wenn man nur wollte!

    Interpretiere ich die interaktive Grafik richtig? In vielen mittleren und größeren ostdeutschen Städten wächst der Anteil junger Leute?!


    Mir ist klar, dass das nichts über die absoluten Anteile aussagt. Dennoch, das wäre doch mal eine richtig gute Nachricht!

    Nochmal Hamburg. 20er-Jahre Bau Hohenzollernring Ecke Friedensallee, ebenfalls Mineralwollplatten + Riemchen. Viele Passanten werden wohl gar nicht bemerken, dass das Gebäude außenseitig gedämmt wurde. Wären die Steine + die Fenstergestaltung etwas zeittypischer (= rauer, kleinteiliger) gewählt worden, wäre die Täuschung ohne Mehraufwand perfekt gelungen.


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    Ein Problem bei der Europacity besteht ja leider schon in ihrem Namen: Europacity

    Unbedingte Zustimmung!


    Denglish-Namenskreationen (- Hafencity! - Dockland!) wirken auf mich so, als ob Politiker bzw. Manager, die selber kaum einen Satz Englisch unfallfrei über die Lippen bekommen, krampfhaft internationale Strahlkraft unter Beweis stellen wollen. Städte hingegen, in denen man ein gelassenes Selbstvertrauen pflegt, bleiben im eigenen sprachlichen Kontext. Kopenhagen hat keinen "Airport", sondern "Köbenhavns Lufthavn". Und Oslo nennt seine Hafencity einfach so, wie das Quartier immer schon hieß: Aker Brygge.

    In der Tat ein deutsches Unikum an Toleranz und Liberalität: Immer noch bieten Kommunen Graffiti-Workshops an und finden Sprüh-Festivals statt.

    - was ich eigentlich nicht schlecht finde. Ich habe nichts gegen legales Sprayen. Und in Workshops geht es wahrscheinlich ja auch um Qualität. Warum nicht?


    Das Problem ist doch eher, dass diejenigen, die überall Herumschmieren, kein Interesse an einem legalen Rahmen haben. Im Gegenteil, der Reiz der Zugehörigkeit zu einer verbotenen Subkultur scheint der relevante Antrieb zu sein, überhaupt loszuziehen - viel wichtiger als die Ergebnisse.

    Und dass Deutschland bezüglich Kunst- und Bauwerken der NS-Zeit eher ambivalent eingestellt ist, ist ja wohl verständlich.

    Ich finde, sie ist eher nicht ambivalent, sondern pauschal, also ohne die Umstände des Einzelfalls zu berücksichtigen, und ohne auch nur annährend eine saubere Abgrenzung vorzunehmen, umfassend ablehnend.

    Graffiti als "qualitätslose Massenerscheinung" sind ein IMHO ein deutsches Unikum. In ihrem modernen Ursprungsland, den USA, sind sie seit Jahrzehnten schon wieder out und kaum noch ein Problem.

    Auffällig in Deutschland ist, dass die ganz große Mehrzahl der Graffiti keine künstlerischen Ambitionen erkennen lässt, und wahllos von Lagerhalle bis zum historischen Baumonument alles beschmiert wird.

    Ich vermute, dass das Gebäude original in den 1920ern wesentlich besser aussah.


    Mit der korrekten kleinteiligen Aufteilung und Rahmentiefe der Fenster, den typischen dunklen, rauhen Hamburger Backsteinen und der ursprünglichen Freiraumgestaltung inkl. Kopfsteinpflaster bestand ein deutlich anderes Straßenbild.

    Ich finde die Architektur in dem Kontext eigentlich ganz ok. Kein öder Klotz, sondern kleinteilig und maßstäblich auf das Umfeld und die Besucher ausgerichtet.


    Habe schon deutlich schlechtere Museumsbauten gesehen.

    Tesla hat seine Zahlen für das 4. Quartal 22, und damit auch seinen Jahresabschluss vorgelegt.


    Die Zahlen sind offenbar besser, als allgemein von den Analysten erwartet. Umsatz, Gewinn und Absatz konnten kräftig gesteigert werden, und nicht nur die absoluten Zahlen, sondern auch die Wachstumsraten sind weiterhin höher als bei den europäischen und amerikanischen Wettbewerbern.

    Die Konkurrenz aus China (BYD) hat aber aufgeholt, und, zumindest was die Verkaufszahlen angeht, nach einigen, aber nicht allen Quellen Tesla auch überholt.


    Spiegel Online

    Man müsste nochmal recherchieren, wie das Haus in den 1920er Jahren ursprünglich mal ausgesehen hat. Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass die Fenster früher so unterteilt waren wie jetzt..Gegenüber dem Vorzustand ist es aber auf jeden Fall eine Verbesserung.

    Die Straße ist immerhin in Google Maps Streetview komplett dokumentiert, dort müsste also der Zustand vor der Dämmmaßnahme zu sehen sein. Ich habe das Gebäude aber nicht eindeutig identifizieren können.

    Nun ich bin deinem Link gefolgt und habe mir den Artikel mittels Google Translate übersetzen lassen. Von vorübergehend habe ich nichts gelesen, dafür aber folgende interessante Passage:



    Tatsächlich verstehe ich nicht weshalb du diesen Artikel verlinkt hast, denn er bestätigt den auf Elektroautos bezogen kritischen Aspekt des von Heimdall verlinkten Artikels.

    Dass es sich um eine vorübergehende Maßnahme handelt, kann man zum Beispiel diesem Bericht hier entnehmen:


    The Norwegian shipping company refrains from allowing electric and hybrid cars as well as hydrogen cars on board the ships for the protection of passengers and crew.

    Havila Kystruten is working to find solutions that can minimize the risk of transporting these vehicles in the future.

    The company has also decided that private fossil fuel vehicles will only be loaded and unloaded in Bergen and Kirkenes


    Die angesprochenen Lösungen gibt es ja, der direkte Wettbewerber auf der Postschiffroute verwendet entsprechende Lösch- und Lüftungssysteme auf den Autodecks seiner Schiffe.


    Und nein: Die Artikel bestätigen keineswegs ein generelles Problem für die Zukunft des Transports von Elektrofahrzeugen auf Fähren. Die Situation ist hier speziell. Die Mitnahme von Autos ist bei dieser Reederei nur ein absolutes Nischenprodukt, es handelt sich in erster Linie um Kreuzfahrtschiffe. Auf den Schiffen gibt es bislang offenbar keine den Sicherheitsstandards genügenden Autodecks, und in den meisten Häfen verfügt die Reederei auch über keine den Anforderungen entsprechenden Verladerampen für Autos. In einigen Artikeln zum Thema wird sinngemäß dargelegt, dass die Reederei sich gezwungen sieht, den Autotransport zu ermöglichen, um die Postschifflizenz nicht zu verlieren, und an beiden Themen arbeitet.

    Und es war dennoch immer der finanzielle/zeitliche Druck da: "Ich habe den Wagen bis xx Uhr gebucht, dann muss ich um xx Uhr weg."

    Verstehe ich nicht...


    Mein Bruder und seine Frau nutzen 2 oder 3mal im Monat Carsharing - hier in Hamburg. Wenn sie irgendwo hinfahren, mieten sie sich jeweils separat einen Wagen für Hin- und Rückfahrt. Spontan dann, wenn einer gebraucht wird (- in die App gucken, wo der nächste steht, und los.)

    Das könnte irgendwann Auswirkungen auf den internationalen Fährbetrieb und die Fährhäfen haben.

    Eher nicht - der Fall ist speziell.


    1. Die Reederei betont, dass es sich um eine vorübergehende Maßnahme handelt. Es fehlt ein entsprechendes Sicherheitskonzept, aber für die Zukunft soll eines erarbeitet werden. Die Autodecks der Fähren verfügen derzeit - anders als die des Mitbewerbers Hurtigruten - nicht über entsprechend zertifizierte Lösch- und Belüftungssysteme.

    Der Artikel ist auch insofern unvollständig, als dass nicht erwähnt wird, dass zeitgleich die Mitnahme von Autos generell weitgehend eingestellt wurde - auch die von Verbrennen. Die einzige Ausnahme bildet die Langstrecke Bergen-Kirkenes. Nur in diesen beiden Häfen verfügt die Reederei über Verladerampen, die an wechselnde Wasserstände anpassbar sind.

    Grundsätzlich spielt die Automitnahme bei Havila eine untergeordnete Rolle, die Fähren sind in erster Linie Kreuzfahrtschiffe. Automitnahmen können über die Homepage entsprechend auch gar nicht gebucht werden, man muss die Reederei direkt kontaktieren.

    2. Sei erwähnt, dass Havila ein Elektro-Pionier ist. 2 der 4 Fähren sind selber Hybridfahrzeuge (LNG/Strom).


    Wie meistens sonst auch lohnt es sich, bevor man aufgrund mangelhafter Informationen voreilige Schlüsse zieht, sich an der Quelle zu informieren.


    Weiterhin wundert es mich, dass sich hier einige Mitforenten geradezu zu freuen scheinen, wenn es echte oder vermeintliche Probleme mit E-Mobilität gibt. Was ist der Punkt dabei - ich verstehe es einfach nicht huh:) . Habt Ihr Scheichs in der Verwandtschaft, wollt Ihr Abhängigkeit von Autokraten und verschmutzte Luft?

    Falscher Putz, neue Fenster (also nicht mehr die ursprünglichen, dann heute 370 Jahre alten) , Änderungen der Fensteröffnungen, ein paar Gauben - und schon senkt der Denkmalschutz den Daumen. Ich auch. :daumenunten:

    Entschuldigung, aber mit der Argumentation könnte man z.B. auch > 90% aller historischen Kirchen in Deutschland abreißen.

    Die wurden ja schließlich auch über Jahrhunderte hinweg stetig verändert, und stellen in der Regel keine authentische Repräsentation eines frühmittelalterlichen romanischen Sakralbaus aus der Zeit der Christianisierung mehr dar.


    Ebenso wie sehr alte Kirchen sind sehr alte Wohngebäude fast immer vielfach überformt und verändert worden. Das macht sie noch lange nicht zu Abrisskandiaten, sondern im Gegenteil, zu einmaligen Zeugen der Geschichte.