Beiträge von OberstMadig

    tegula, ---gekürzt Mod---

    Ich stimme Dir natürlich zu, daß bis 1969 die Union an der Regierung war und es da bereits greissliche Bausünden gab.

    Jedoch muß ich MP_Monarch zustimmen, daß bei derartigen Bauten durchaus sozialistische Utopien umgesetzt wurden.

    Im Sozialismus kam man sehr schnell darauf, aufgrund Baustoffmangesls, Häuser einfach mal aus Beton zu fertigen - das war einfach mal billig und brachte keine Materialbeschaffungsprobleme mit sich.

    Westliche Bauunternehmen orientierten sich daran um mit möglichst wenig Kosten das größtmögliche Kapital zu schlagen - anständig war dies auch nicht.

    Also summa summarum verdienen solcherart von Bauten keinerlei Bestandschutz.

    Die in deinem Video vorgestellten Fallbeispiele sind aber gerade eben nicht aus einer sozialistischen Utopie entstanden.

    Doch, kann man schon sagen.

    Die SPD hat lange Zeit in Westdeutschland regiert, da galt es auf Teufel komm raus Wohnraum zu schaffen, und zwar so schnell wie möglich.

    Der Gedanke dahinter ist ja erst mal nicht der verkehrteste, nur die Umsetzung war fatal.

    Ich erinnere mich noch an die Westberliner Kahlschlagsanierung rund um das Kottbusser Tor - eine Häßlichkeit sondersgleichen und ein sozialer Brennpunkt.

    Oder noch ärger - unter SPD Regierung wurde der altehrwürdige Sportpalast in Berlin abgerissen und statt dessen ein potthäßlicher "Sozialpalast" daher gesetzt.

    Alles billige Arbeiterschließfächer welche meines Erachtens nach keinen Erhaltungsschutz verdienen.

    Zur damaligen Zeit war es sicherlich notwendig, schnell Hochhausbunker zu errichten um die Leute aus ihren Hinterhauswohnungen mit Außenkloo ein neues Zuhause geben zu können.

    Nur zeitgemäß sind diese Billigbetonschachteln heut nimmer.

    . Dass heißt aber nicht, dass sie nicht Qualitäten besitzen, die es wert sind, nicht einfach über sie hinwegzugehen.

    Ja, ja - immer das gleiche Gedöns - als Admin hab ich des ja ertragen müssen, jetzt nimmer.

    Die Qualität solcher Bauwerke, ist nur schlicht und schäbig - halt Billigstbauten.

    Von einem Kunsthistoriker würde ich normalerweise erwarten, daß er sich mit der Ästethik auseinandersetzt, diese Scheußlichkeiten entbehren allerdings jeder Kunst.

    Ich halte es auch in wenigen begründeten Fällen nicht für verwerflich, über einen Erhalt nachzudenken, wenn der Stadtraum nicht erheblich durch das Bauwerk gestört wird.

    Ha, jetzt ist die Katze aus dem Sack!

    Ich habe mich schon immer gefragt, ob Du nicht vielleicht ein Anhänger des Modernismus sein könntest - ist ok, aber steh dann auch da zu.

    Für mich persönlich gehören derartige Scheußlichkeiten abgerissen!

    Das kann ich euch nicht vorenthalten:

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    Kommen wir nun aber mal wieder zum Kaiserreich zurück:

    Wenn wir hier schon mal bei rechts und links sind, ist es vielleicht auch nicht so falsch sich mal die Parteien zu betrachten

    Rechts befand sich die "Deutsch-Konservative Partei" welche vorwiegend den Adel und das Preussische Beamtentum vertraten.

    Daneben die "Deutsche Reichspartei" , hier wurde eher der hohe Adel und die Industriellen vertreten.

    "Zentrum" vertrat die Interessen der Katholiken.

    "Nationalliberale Partei" diese vertrat sowohl den Mittelstand als auch das Militär

    "Fortschrittliche Volkspartei" deren Anhänger waren eher Beamte, Akademiker und Händler

    Ganz links dann die "Sozialdemokratische Partei" , welcher die einfachen Arbeiter anhingen.


    Welche Partei allerdings wie viel Sitze im Reichstag hatte, entzieht sich meiner Kenntnis.

    Laut Wikipedia:

    "König Wilhelm I. von Preußen unterzeichnete von 1868 bis 1878 keinen Hinrichtungsbefehl. Im Königreich Bayern gab es von 1868 bis 1880 nur sieben Exekutionen. Unter Wilhelm II. stieg die Zahl vollstreckter Todesurteile ab 1892 stark an.[167] Das Erfurter Programm der SPD von 1891 forderte die Abschaffung der Todesstrafe.[168] 1895 fällten die Gerichte in Preußen 68 Todesurteile bei 324 Fällen von Mord und Totschlag; 31 davon wurden vollstreckt. Von 1892 bis 1896 gab es 370 Fälle von Mord und Totschlag. Dafür wurden jährlich durchschnittlich 25 Personen hingerichtet.[169]"

    I

    Die Linken haben anders hingerichtet - ich sag nur Spartakusbund.

    Abgesehen davon, waren es keine gerichtlich angeordneten Hinrichtungen, sondern Morde.

    Die gewaltsame Entseelung von Liebknecht und Luxemburg 1919 ist natürlich auch als Mord zu bewerten.

    Natürlich waren August Bebel und einige seiner Genossen gegen die Todesstrafe, nur gab es auch kriminelle Banden im linken (so wie im rechten) Spektrum, welche Selbstjustiz durchführten.

    Mein Mitleid mit Rosa und Karl hält sich sehr in Grenzen, der Spartakusbund war in etwa die Vorstufe der RAF.

    Andreas Straftäter sind zu des Kaisers Zeiten unterm "Rübenschneider" gelandet.

    Besonders interessant dabei - der Kopf lebt noch ein paar Minuten weiter...der Strick war da schon humaner, man verlor das Bewußtsein.

    Aber ich bin natürlich auch der Ansicht, daß Straftätern im Leben die Möglichkeit zur Reue gegeben werden muß.

    Nur so viel ich von meinen Vorfahren weiß, war Wilhelm II auch kein Freund der Todesstrafe.

    Es wurden wohl viele Gnadengesuche von seiner Majestät genehmigt und in eine lebenslange Haftstrafe umgewandelt.

    Ich glaube kaum, dass sich normal denkende Menschen jemals die Zustände zurück wünschen würden. Eine Ausnahme: Straftäter durften sich damals nicht im Bewährungstaumel sonnen.

    Ich meine daß im Kaiserreich unter Wilhelm II relativ wenig Todesstrafen ausgesprochen und vollstreckt wurden.

    Es wurden meines Wissens nach auch nur Mörder durch die Guillotine hingerichtet.

    Wie man zur Todesstrafe steht , ist ein anderes Thema - ich persönlich halte nichts davon.

    Ich fühle mich weder "auf den Schwanz" getreten noch (bei was denn?) ertappt. Es scheint mir aber so zu sein, dass hier machen den Unterschied zwischen sachlicher Diskussion über historische Ereignisse und dem wiedergeben eines Wunschbildes derselben nicht sehen. Mir ist ja schon klar dass der Grund darin in der Unzufriedenheit mit den heutigen Verhältnissen liegt, nur fürchte sich, dass entgegen der Annahme der Konservativen und der Utopie der Progressiven, diese niemals ideal waren oder sein werden.

    Natürlich ist heute eine große Unzufriedenheit vorhanden, genau so wie eine immense Dekadenz.

    Nun hat es aber zu Wilhelm II soziale Neuerungen gegeben - sicher, die Arbeiter waren weiter arm, trotz der 72 Stunden Woche.

    Aber man muß auch Wilhelm II neidlos zugestehen, daß er die sozialen Gesetze von Bismarck vorantrieb.

    Es ist schon bedauerlich, daß es immer wieder Geister gibt, welche neutrale Betrachtungsweise des Kaiserreiches gleich in die braune Ecke verorten!

    Der Kaiser war absolut kein Freund von braunen Verbrecherbanden, aber einige linksverblendete sehen dies ja heut anders!

    Man hätte nach Kriegsende das Gerücht verbreiten sollen "Liebknecht und Luxemburg" hätte zur Weimarer Zeit im Schloß residiert - das hätte möglicherweise dieses spitzbärtige alte Ekel da von abgehalten es sprengen zu lassen.