Posts by Außenseiter

    Die beiden ersten Fotos gehören zusammen, wie bereits erkannt.

    Das zweite Foto ist die Hofseite des Hauses Kirchstr. 13. Auf dem Foto von unify das halbverdeckte Haus mit der blendend weißen Gaube und dem hellen, schmalen Hinterhof.

    Das erste Foto zeigt den Hof des linken Nachbarn - Am Alten Markt 6.

    Das erste Wassertor (Dortustr.) wurde mit dem Bau des Stadtkanals errichtet. Dieses Tor wurde umbenannt in Altes Wassertor (Altwassertor), als der Behlertgrqaben zwischen 1737 und 1739 angelegt wurde. Dieses Neue Wassertor befand sich in der Nähe des Bassinplatzes, direkt an der heutigen Kreuzung Hebbel- /Gutenbergstr. Das dritte Wassertor befand sich am östlichen Ende der Burgstr. in Verlängerung der Heilg-Geist-Str. in Richtung Süden. Es dürfte nicht all zu lang existiert haben (100 Jahre) und wurde hauptsächlich von den dortigen Fischern und Handwerkern genutzt.

    http://www.davidrumsey.com/luna/servlet/d…680038:Potsdam-
    Grosser Hand-Atlas uber alle Theile der Erde in 170 Karten. Herausgegeben von J; Meyer. Verlag des Bibliographischen Instituts, Hildburghausen 1860

    Das Kellertor war zwar von der Bauart her auch ein Wassertor, hieß aber nie so. Alle anderen drei Tore wurden entsprechend als Wassertore bezeichnet - nicht das Kellertor. Daher die Differenzierung: vier Tore sperrten Wasserwege, aber nur drei hießen Wassertor.

    @ Konstantindegeer schrieb:

    Quote

    Nachdem bei Manger steht, dass das Altwassertor am Stadtkanalausgang (heute: Dortustraße) gleich ausgesehen haben soll und sich mehrere
    Darstellungen des Neu-Wassertores mit Satteldach und anderem Dachschmuck gefunden haben könnt es auch sein, dass die vermaszte Skizze mit den Putti auf dem dach das Altwassertor ist und nur falsch beschriftet wurde. So etwas kommt immer wieder vor.

    potsdam-fan: Kannst Du in deinen Karten mal nachsehen, wo das Altwassertor gestanden haben könnte? Ich finde immer wieder einen
    passenden Bau auf der Ostseite der Kanalmündung bei Möllendorf (1830) und auch im Wolffplan von 1778. Die Bezeichung "Altwassertor ist aber
    nicht exakt zuzuorden...


    In Potsdam gab es insgesamt drei verschiedene Wassertor. Das ursprüngliche befand sich am Ausgang des Stadtkanals in der Dortustr. Aus nachfolgendenen Gründen änderte sich dessen Name in Altes Wassertor und schließlich in Kieztor. Das zweite Wassertor hieß Neues Wassertor. Das stand an der heutigen Kreuzung Gutenberg- / Hebbelstr. Es versperrte die Durchfahrt des Behlertgrabens (auch Weidendamm oder Alter Kanal genannt). Dieses Tor existierte nur etwa 150 Jahre. Ein Torgebäude ist auf den Karten nicht erkennbar. Das letzte Wassertor ist fast völlig unbekannt. Es befand sich in der Burgstr., südlich der Heilig-Geist-Kirche. Es dürfte unscheinbar gewesen sein und hauptsächlich von den Fischern oder anderen Gewerken genutzt worden sein.

    Das Gebäude, worauf sich @Konstantindegeerbzgl. des Alten Wassertores bezieht ("Ich finde immer wieder einen passenden Bau auf der Ostseite der Kanalmündung") ist adressiert als An der Gewehrfabrik 6. Es war das Wohnhaus von Clara und Hermann Hoffbauer. Ob das Wohnhaus ein ehemaliges Wach-/Zollgebäude ersetzte, kann ich nicht ermitteln. Auf den mir bekannten Karten ist das Gebäude jedoch in der Grundfläche gleichbleibend und m. E. zu groß für ein Wach-/Zollgebäude.

    @ Hier sieht man eine Situation, die man so kaum noch nachvollziehen kann. Der Blick geht aus der Bahnhofstraße zur Langen Brücke, zum Stadtschloss, zur Nikolaikirche und zum Palais Barberini. Dahinter ist auch noch das Alte Rathaus zu erkennen. Links schaut das Eisenbahnhotel (späterer Havelhof) aus den Bäumen. Straßenbahnschienen sind nicht zu erkennen. Also sollte das eine Ansicht aus der Zeit vor der Jahrhundertwende (so 1890?) sein.


    Quelle: privat

    Leider ist das nicht korrekt. Alle Angaben sind soweit richtig. Aber die Straße ist nicht die Bahnhofstraße. Die Bahnhofstraße verlief fast parallel mit dem Gleis der Berlin-Magdeburger-Eisenbahn und lag nördlich des Bahnhofsgebäudes. Somit hätte man dieser Straße entlang einen Blick zum heutigen Innenministerium und Breiten Straße. Auf dem Foto ist das südlichste Ende der Langen Brücke abgebildet - aufgenommen aus dem Gebäude "Schützenplatz 1" (nicht mehr existend). Nur in dieser Straße konnte man direkt auf das Eisenbahnhotel schauen.
    Zur weiteren Erläuterung der Bauwerke: Das Wohnhaus am rechten Rand trägt die Adresse Alte Königsstraße 38. Dahinter (rechts neben der Straße) ist das Maschinenwerk des damaligen Reichsbahnausbesserungswerkes. Linker Hand geht die Leipziger Straße ab. Die Kreuzung selbst ist/war als Leipziger Dreieck bekannt. Die Verkehrsinsel mit der Laterne ist der Standort der ehemaligen Postmeilensäule.
    Vgl. hierzu auch http://www.potsdamwiki.de/index.php/Date…eck_um_1880.jpg
    Auf dem dortigen Bild ist die Säule noch vorhanden. Mittig erkenn man wunderschön dias Maschinenwerk. Das Wohnhaus fehlt allerdings.

    Ich bin ja auch verliebt in das historische Potsdam - zu mindest was die Bausubstanz betrifft. Potsdam sah wirklich sehr schön aus.

    Aber was mich bei dem ganzen Wiederaufbau am meisten stört, ist die Verzettelung - hier ein Haus neu, da ein Haus neu. zwischendurch entstehen neue Gebäude mit modernen Fassaden ohne Rücksicht auf die Nachbarschaft. Z.B. IHK-Gebäude, die so genannte Wilhelm-Galerie ... Wenn das Alte wieder entstehen muß, dann wäre es logisch und auch vom ästhetischen her schöner, wenn ein Ensemble errichtet werden würde. Warum werden nicht alle Gebäude des Alten Marktes mit historicher Fassade wieder errichtet?

    Andererseits geht die Wiedererrichtung der Historie auch teilweise an die Anforderungen der neuen Zeit vorbei. Als Hauptaspekt sehe ich da den Straßenverkehr. (zur Info: ich bin kein Autofetischist) Das Durchtrennen der Nord-Süd-Verbindung (Friedrich-Ebert-Str.) stellt m.E. die Erfordernisse einer modernen Stadt ins Abseits. Da bekomme ich Angst, daß die Havelbucht, welche zu den unsäglichen DDR-Zeiten teilweise zugeschüttet wurde, wieder ausgebaggert wird. Dann verschwindet zwar die Verbindung von der Innenstadt zur Brandenburger Vorstadt und somit die Weiterfahrt nach Westen, aber das sollte ja dann auch kein Problem sein.

    Was ich damit sagen will: keine Flickschusterei und keine blinde Rückeroberung des historischen Bildes.

    Das ursprüngliche Wesen der Straße war: Prachtallee für die gehobene Gesellschaft. Es stimmt mich traurig, daß vieles davon verloren ging. Noch trauriger macht mich aber die Verunstaltung durch das IHK-Gebäude. Da war mehr (besseres) drin. Doch wollen wird die alte Schönheit wieder herstellen, sollten wir bedenken, daß die Straße beidseitig ziemlich abgeschottet war. Auf der einen Seite das Schloß und auf der anderen Seite das Neustädter Tor. Dahinter befand sich ja die Havelbucht.

    @ Kralle

    Auch in Polen waren diese Kommunisten an der Macht. Aber die Polen bekamen alsSiegermacht ebenfalls Reparationen.

    Ich darf ferner daran erinnern, daß viele "Feudal"-Häuser genutzt wurden und entsprechend erhalten wurden. Abgerissen wurden eigentlich nur Ruinen.


    Moderationshinweis: (Weingeist): In einer Form, die leider zu belastend ist, als daß man sie sich unbefangen in die Erinnerung rufen mag, darf an dieser Stelle die Leipziger Paulinerkirche angeführt werden. (Das bezieht sich auf: "Eigentlich nur Ruinen"). Wie weit geht eigentlich der Radius, um ein Gebäude als Ruine zu bezeichnen?.

    Dann frage ich mich, warum so viel Geld in die Potsdamer Schlösser gepumt wurde. Und das Kronprinzenpalais am Neuen Markt wurde auch wieder hergestellt. Auch der feudale Flatowturm und, und, und Sicherlich war bei einigen Bauwerken Ideologie mit im Spiel. Aber heute doch auch: in Berlin z.B. der Palast der Republik (Abriß wegen Asbest - beim ICC wurde der Asbest liebevoll und aufwändig entfernt); in Potsdam soll das Merkur abgerissen werden. Über die Schönheit des Merkurs brauchen wir uns nicht zu streiten - häßlicher als das IHK in der Breiten Str. oder die Heiligen-Geist-Residenz ist es auch nicht. Aber als DDR-Bau muß das Merkur natürlich verschwinden. Es soll ja wieder so schön werden wie früher. Dann aber bitte auch das Pflaster südlich vom Lustgarten aufreißen und Platz für die Militärparaden und -übungen schaffen.

    Abrißsünden wurden überall begannen. Wichtig dabei ist doch die Frage nach der jeweiligen Situation und befreit von aller Propaganda.

    Der Abriß der Ruine des Stadtschlosses ist auf Grund der hohen Kosten nachvollziehbar. Die Schäden waren gewaltig. Die bekannten Bilder zeigen dies leider nicht (ich werde welche nachliefern). Da die DDR keine Finanzspritze wie die BRD bekam und zusätzlich zu Reparationszahlungen gezwungen war, wurden die wenigen Mittel natürlich für den Wohnungsbau eingesetzt.

    Unverständlich ist mir aber, warum das Zollhaus am Kellertor (Große Fischerstraße) in diesem Jahrtausend abgerissen wurde.